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an diesem, und an dem folgenden Tage (den 5. No: vember) im Lager bei Baffano. Dessen Vortruppen stan= den jenseits der Stadt und des Flusses, bei le Nove und Marostica. Am 4. November hatte FML. Da= vidovich den Gen. Vaubois bei Trient geschlagen. Am 5. rückte er durch diese Stadt, gegen die feste Stellung von Calliano vor, in welche Vaubois sich zurückgezogen hatte.

Am 5. November kam Bonaparte mit der Division Augereau zu Vicenza an; Massena hatte ebenfalls seine rückgängige Bewegung bis dahin fortgeseßt, und nahm eine Stellung herwärts jener Stadt. Die Vereinigung des Heeres war hiermit vollzo= gen. Bonaparte ließ, noch gegen Mittag, einen Theil der Division Massena wieder gegen die Brenta vorrücken.

Gen. Baron Liptan hatte, sobald die Brücke bei Fontaniya vollendet worden, mit seiner Brigade von 4 Bataillons, 2 Eskadrons (2 Bataillons Spleny, 4. und 5. komponirte Banater Grenzbataillons, 1 Esz kadron Wurmser, 1 Erdödy Husaren) den Übergang ausgeführt. Er nahm seine Stellung auf der Insel, die alte Brenta vor der Fronte, und verstärkte seine Vorposten in Carmignano und Ospital di Brenta. Der Feind nahte bereits über San Pietro Engu, und griff um vier Uhr Nachmittags die Vorposten an. - Die Vertheidigung war hartnäckig. 3weimal wurden die Franzosen mit dem Bajonett zurückgeworfen, und auch von den zwei Husaren - Eskadrons mit Erfolg in den Flanken angegriffen. Endlich bemächtigten sie sich, bei einbrechender Nacht, durch übermacht der beiden Hauptposten Carmignano und Ospital di Brenta. Gen. Liptan zog sich, auf Proveras Befehl, mit seiner Brigade

hinter den Fluß zurück, ins Lager bei Fontaniva, und ließ nur etwas Reiterei, und einige Freiwillige der Infanterie, als Vorposten auf dem rechten Ufer. Diese wurden vom Feinde dann nicht mehr beunruhiget. Weil die Franzosen in der Nacht keine Übergangsversuche machten, wurde auch die, vom FML. Provera bereits beschloffene, Abbrechung der Pontonsbrücke nicht vollzogen. - Die Brigade Liptay hatte in diesem Gefechte 28 Mann (6 Todte, 16 Verwundete, 6 Gefangene), dann 21 Pferde verloren. Gen. Schubirz war mit seiner Brigade weiter abwärts, am linken Ufer der Brenta, aufgestellt gewesen, mit der Bestimmung, jene feindliche Truppen, welche vielleicht in der Gegend von Fonta= niva gegen Padua hinab, den Fluß passiren würden, anzugreifen. Gen. Brabeck stand mit seiner Brigade, als Reserve, zwischen Fontaniva und Citadella, dem Hauptquartiere Proveras.

Der rechte Flügel bei Bassano war auch an diesem Tage vom Feinde gar nicht beunruhiget worden. Der F3M. Alvinky hatte noch keine Nachricht über den Erfolg der dem Tiroler Korps übertragenen Operazionen im Etschthale, und wurde durch diese Ungewißheit in Unthätigkeit erhalten.-Am Abend ertheilte er Befehl, daß der Gen. Prinz zu Hohenzollern, mit der ganzen Vorhut von 4 Bataillons, 8 Eskadrons, die Brücke von Bassano überschreiten, und auf dem rechten Ufer der Brenta die Stellung am Monte Castellaro (auch Monte oder Col di Grado genannt) beziehen solle. FML. Provera aber sollte 1 Bataillon nach Campo San Pietro am Musone zurückschicken, um die Transporte und Zufuhren zu decken. - Diese Anordnungen wurden am nächsten Tage vollzogen.

Am Morgen des 6. Novembers ging Gen. Prinz zu Hohenzollern mit der Vorhut der Dis vision Quos danovich über die Brenta. Uber bald nachher folgte ihm auch schon der Haupttheil derselben ; weil die zurückkehrenden Frühpatrullen die Annäherung des Feindes gemeldet hatten, und gleich darauf ein hefs tiger Kanonendonner, der aus der Gegend von Fontaniva erschallte, die Gewißheit gab, daß dort der Feind bereits den Angriff begonnen habe, und daß nun auch dessen Vorrückung gegen Bassano erfolgen werde. — Die Division ordnete sich also zum Gefecht. Der rechte Flügel der Stellung lehnte sich an den Monte Gra do. Vor der Fronte wurden Marostica, le Nove,. und Marchesane stark beseßt, und hinter dem leßteren Orte dehnte sich der linke Flügel dieser Division. bis an die Brenta aus.

Die französische Armee war früh am Mors gen von Vicenza aufgebrochen; Massena ging rechts auf Citadella, Augereau links auf Bassano los. Um sieben Uhr wurde auf feindlicher Seite durch starke Rauchsäulen das Zeichen zum allgemeinen Angriff gegeben. Bald darauf griff der Vortrab Massenas die gegen Carmignano und Ospital di Bren ta aufgestellten Vorposten des linken Flügels, oder der Division Provera, an. Um dem Feinde das Vordringen über den Fluß auf jeden Fall zu erschwe= ren, ließ Gen. Liptay den Theil der Schiffbrücke von der Insel, über die alte Brenta, bis ans rechte Ufer, abbrechen; obwohl der Feind dieses durch heftiges Ka= nonen- und Gewehr-Feuer zu hindern suchte. Das Feuer hatte bereits eine Stunde gedauert. Da befahl Gen. Liptan, zwei Kompagnien Spleny, von dem Bà

taillon des Major Haslinger, durch die alte Brenta zu waten, um die Vorposten zu unterstüßen. Doch die Übermacht des Feindes zwang die Vorposten und die Unterstützungen, über diesen Arm zurückzugehen. Die 4 Bataillons der Brigade Liptay standen nun auf der von den beiden Armen der Brenta gebildeten Insel. Es war der größte Theil der Division Massena, der hier über den Fluß zu dringen suchte, und von diesen 4 Ba= taillons aufgehalten wurde. Andere Kolonnen aber zeigs ten sich weiter oben und unten am Flusse, schienen dort, in beiden Flanken der Stellung, übergehen zu wollen, hielten dadurch die Brigaden Schubirz und Brabeck in gespannter Erwartung, und hinderten den FML. Provera, welcher die wahre Absicht des Feindes nicht zu enträthseln vermochte, und daher allen Punkten seis ner Stellung gleich große Aufmerksamkeit widmen mußte, dem Gen. Liptay Hilfe zu senden.

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Dieser General war auf der Insel dem feindlichen Feuer sehr ausgefeßt. Er fand es überhaupt nöthig, den Feind durch Gegenangriffe zu beschäftigen und hinzuhalten, bis die gehoffte Unterstützung anlangen könnte. Liptay sendete daher das vom Haupmann Lang komman dirte Bataillon Spleny, in Fronte, durch die alte Brenta. Dieses watete durch die Fluten, unerschüttert von dem Kanonen und Musketen Feuer des Feindes, und dem Tode von mehr als vierzig Mann, die von dem Strome verschlungen wurden, griff die dem rechten Ufer nahenden Franzosen mit dem Bajonett an, warf dieselben, - verfolgte sie über eine halbe Stunde weit, und eroberte eine Haubiße. Doch der Feind kam gar bald mit großer Übermacht wieder, entwickelte feine Reiterei gegen die Flanken des Bataillors, Öftr. milit. Zeitsch. 1828. III.

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und dieses zog sich nun, — da auch die Munizion vies ler Soldaten bei der Durchwatung der Brenta naß geworden war, und die Wirkung ihres Feuers sich dadurch verminderte, über die alte Brenta, nach der Insel zurück. Von sieben Uhr früh bis sechs Uhr Abends machte Massena auf dieselbe, in Allem, mehr als zehn Angriffe mit seiner Infanterie; aber diese wurde immer zurückgeschlagen. Spät am Nachmittage ließ er auch seine Reiterei zum Angriff schreiten; welche mit Kartätschen- und Musketen Feuer wohl empfangen wurde, viele Menschen und über sechzig Pferde verlor, und gar bald zurückwich.

Gegen drei Uhr Nachmittags begann FML. Provera, sich überzeugt zu halten, daß der, durch den üblen Erfolg seiner Angriffe auf die Insel, bestürzte Feind kei, nen ernstlichen Angriff gegen einen anderen Punkt sei: ner Aufstellung mehr zu unternehmen gedenke. Jeßt fand er sich daher in der Lage, einige Truppen der Brigaden Schubirz und Brabeck dem Gen. Liptay zur Unterstü. bung zu schicken. Dieser hatte mit seiner Brigade, be= reits acht Stunden, dem so weit überlegenen Feinde kraftvoll widerstanden, als endlich 1 Bataillon Deutschmeister, 1 Bataillon sechstes komponirtes Banater, 1 Kome pagnie Ulrich Kinsky, und 2 Kompagnien Lascy zur Hilfe erschienen. Das Bataillon Deutschmeister lößte Spleny, das bis jezt an der Spiße gefochten, unter dem heftigsten Feuer des Feindes ab. Auch die übrigen, eben genannten, Truppen nahmen am Gefechte rühmlichen Antheil. Das Kanonen- und Musketten - Feuer. hielt bis spät in die Nacht an, und der heftige Kampf währte in Allem volle eilf Stunden.

Der Gen. Baron Liptay hatte, als sein unter

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