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JahresDurchschnitt:

152161 142433 280936,7 10088 9323 18709,2 1907,4 1570,2 3263,2 Mittel der Bevölkerung: 9661206 9802236 19168188 600168 643491 1215199 99636 97379 182864 1864-67 1861-67 1864-71 1861-71 1864-71 1861-71

den Charakter der grossen industriereichen Landgemeinden des Kreises trägt. Die Bergwerks- und Hütten-Industrie hat nämlich eine ganze Reihe von Ortschaften theils neu geschaffen, theils so umgestaltet, dass die ursprüngliche Ackerbau treibende Bevölkerung gegen Arbeiter, Beamtete, Kaufleute und Gewerbtreibende in den Hintergrund getreten ist, auch selbst in den Beschäftigungskreis der industriellen Werke hineingezogen wurde. Zu diesen Wohnplätzen sind sämmtliche Landgemeinden mit über 2000 Einwohnern zu zählen, deren der Kreis Beuthen im Jahre 1867: 24, im Jahre 1871: 27 in sich schloss. Ans diesen werden wir 8 Ortschaften herausheben, theils weil sie zu den dicht bevölkertsten und industriellsten gehören, theils weil uns über diese vorläufige Mittheilungen des statistischen Bureaus in Berlin, die Ergebnisse der Volkszählung von 1871 betreffend, zu Gebote stehen.

Die Sterblichkeit in den Städten.

Die Zahl der männlichen Todesfälle erscheint in den Städten des Kreises Beuthen (Tab. VI.) in so auffallender Weise überwiegend (auf 1000 lebende männliche Personen: 42,23, auf 1000 lebende

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19323 19793 39116

29672 25881 55553

6011 4334 10345

1871 118070 119045 237115 Summa: Mittel: 94890 99156 194046 2967,2 2588,1 5555,3 14232 14614 28846 601,1 433,4 1034,5 pro mille: 31,27 26,10 28,63

42,23 29,66 35,86

weibliche Personen nur 29,66 jährliche Todesfälle), dass wir auch
hier zum vorsichtigen Gebrauch der rohen Zahlen gemahnt werden.
Die männliche Sterblichkeit in den Städten ist in der That nur
scheinbar so hoch, wie sie in den angegebenen Verhältnisszahlen
zum Ausdruck kommt. Es befinden sich nämlich in den drei
erstgenannten Städten ausser kleineren Krankenhäusern, welche
auch Landbewohner aufnehmen, grosse Lazarethe des Oberschle-
sischen Knappschafts- Vereins, in die alle erheblich erkrankten
oder verunglückten Vereinsgenossen statutengemäss gebracht wer-
den (die Revierbehandlung ist Ausnahme). Fast ausschliesslich
gehören diese der Landbevölkerung an, während die Sterblichkeit
in den Krankenhäusern den Städten zugerechnet wird.

Nach den Sanitätsberichten des genannten Vereins starben
nun in den Knappschafts-Lazarethen zu Beuthen, Tarnowitz und
Myslowitz in den 7 Jahren 1866-1872: 803, also jährlich durch-
schnittlich 114 männliche Personen; diese in Abrechnung gebracht,
würden sich die mittleren Zahlen der jährlichen Todesfälle in den
Städten des Kreises auf 920, die der männlichen Einwohner auf
487 reduciren.

Hiernach starben in den Städten des Kreises Beuthen von

*) incl. Todtgeborene.

je 1000 Individuen überhaupt jährlich: 31,9, von 1000 männlichen: 34,2, von 1000 weiblichen: 29,66.

Für den Staat Preussen sind die Sterbefälle nach Wohnplätzen getrennt nur für die Jahre 1865, 1866, 1867 ersichtlich, auch geben die Volkszählungslisten von 1864 und 1867 nur die Gesammtsummen der städtischen und ländlichen Bevölkerung ohne Trennung der Geschlechter. Es starben in den Städten des Königreichs Preussen älteren Bestandes incl. Todtgeborene:

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Auf 1000 preussische Stadtbewohner kamen somit im jährlichen Durchschnitt: 33,56 Gestorbene incl. Todtgeborene, im Jahre 1849: 35,8 (Oesterlen S. 258).

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Wenn wir berücksichtigen, dass der Sterblichkeitssatz der preussischen Städte vielleicht etwas zu hoch erscheint, weil das Cholerajahr 1866 bei vorstehender Berechnung bedeutend in die Wagschale fällt, so ist im Allgemeinen das Sterblichkeits-Verhältniss der Städte Beuthen, Tarnowitz, Myslowitz und Kattowitz wohl etwas ungünstiger als das der Nachbarstädte im Regierungsbezirk, doch nicht über dem Durchschnittssatz der Städte in Preussen überhaupt. Wir wenden uns deshalb zu den entsprechenden Verhältnissen in den Landgemeinden, als der Quelle der hohen Sterblichkeitsziffer des Kreises.

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1861 463627 493244 956871 15175 14427 29602 62746 61274 124020 2839 2461 5300

1862

1863

1864

483400 519756 1003156-16185

1865

1866

32636

1867

1868

1869

1870

1871

511683 560819 1072502

Summa:

Mittel: 490530 528794 1019325 15674,6 14563,4 30238,0 80677 75821 153999 3045,1 2595,0 5640,1 pro mille:

31,95 27,54 29,68

13108 12242 25350 16098 14679 30777 15236 31421 73072 70913 143985 2600 14709 14217 28926 2863 2493 5356 16864 15772 3145 2578 5723 499578 539010 1038588 17372 15861 33233 81402 78731 160133 3850 3397 7247 16225 14877 31102 3192 2660 5852 15489 14283 29772 3456 3015 6471 15521 14040 29561 3618 2879 6497 156746 145634 302380

2152 1963 4115

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Im Staate Preussen älteren Bestandes starben incl. Todtgeborene auf dem platten Lande:

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Sa. 1,171,032. Jahresdurchschnitt: 390,344.

Die Bevölkerung des platten Landes betrug:

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Auf 1000 preussische Landbewohner kamen somit im jährlichen Durchschnitt: 29,31 Gestorbene incl. Todtgeborene..

Die Sterbens-Wahrscheinlichkeit der Landbevölkerung im
preussischen Staate verhält sich demnach zu der der Land-
bewohner im Kreise Beuthen wie 100: 125. Die sonst gerühmten
Vorzüge des Landlebens in Bezug auf gute Gesundheits- Verhält-
nisse kann der Kreis Beuthen im Allgemeinen also nicht bean-
spruchen, da in demselben die Städte nach dieser Richtung hin
noch besser situirt sind.

Der Landkreis Beuthen wird nun von Solger in 4 Reviere
*) incl. Todtgeborene.

:

getheilt das Ackerbau-, das Wald-, das metallische und das Kohlen-Revier. So interessant es uns gewesen wäre, die Gesundheits- und Sterblichkeits-Verhältnisse dieser einzelnen Bezirke zu ermitteln und miteinander zu vergleichen, so mussten wir davon Abstand nehmen, weil einerseits gegenwärtig jene Scheidung nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, da es der reinen Ackerbauoder Walddörfer nur noch sehr wenige giebt, andererseits das uns zugänglich gewesene amtliche Material keinen Aufschluss über die Sterblichkeit in den einzelnen Ortschaften giebt. Werthvoll ist es allerdings, dass seit dem Jahre 1867 die Landgemeinden mit über 2000 Einwohnern aus dem Landkreise überhaupt in den amtlichen Volkszählungs-Listen und Tabellen herausgehoben sind, da diese Landgemeinden wie in Preussen überhaupt (Preuss. Statistik, XVI. Theil 2. Tafel 8.), so ganz besonders im Kreise Beuthen der Sitz des Bergbaues und der Hütten-Industrie sind. Die Volkszählungs-Ergebnisse derselben sind nun wohl für 1867, aber noch nicht für 1871 veröffentlicht und ein in dieser Beziehung an das Königl. statistische Bureau gerichtetes Gesuch hatte nur den Erfolg, dass uns über die Ortschaften: Biskupitz mit 5392, Chropaczow mit 7021, Deutsch-Piekar mit 6317, Schwientochlowitz mit 5197, Siemanowitz mit 11,409, Zabrze mit 5900 und Alt-Zabrze mit 5911 Einwohnern Auskunft zu Theil wurde.

Legen wir nun der Berechnung des Sterblichkeitssatzes in den Landgemeinden von über 2000 Einwohnern die absoluten Zahlen der im Jahre 1867 und 1868 Gestorbenen und die Bevölkerungsziffer von 1867 zu Grunde, so ergiebt dies:

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Einwohner waren 1867: 43345 40614 83959

In denselben beiden Jahren starben incl. Todtgeborene in den Landgemeinden des Kreises Beuthen von unter 2000 Einwohnern:

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