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der Mühlen-Bau-Kunst,

Welcher allerhand Sorten von solchen Maschinen, die man Mühlen nennet, so wohl historisch als practisch, nebst ihren Grund- und Auf Rissen vorstellet,

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Von Untersuchung des Gefälles, der Quantität des Wassers,
so ein Fluß in gewiffer Zeit schüttet, Waffertheilungen und Wägen, Wehr und andern nöthigen
Wasser-Bau, von Grund-Werck und dem Unterschied, so zwischen Staber-Strauber- und Panster-Zeug
ist, von Oberschlächtigen und Schiff Mühlen, sammt ihren Vorgelegen und sämmtlich gangs
baren Zeuge, Råderwerck und Mühl-Gerüste;

Ingleichen auch von Wind- Hand-Roß- und Feld- Mühlen,

über dem auch von allerhand improprie sogenannten Mühlen, als:

Oehl-Graupen- Hierse- Gewürz- Loh- und Pulver Mühlen, ferner von Papier-
Walck Glaß- und Eisen: Schleiff: Polier: Bohr: Säge: und Steinschneide

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Dresch und Heckerlings: Mühlen, u. a. m.

anch was insonderheit mit jeglicher besonders vor Vortheil geschaffet werden kann.

Welchem am Ende beygefüget

Ein Real-Register aller und jeder bey gesagten Maschinen vorkommender
Terminorum technicorum oder Kunst- Wörter.

In dem Andern Theile dieses Wercks

Sind allerley in und ausländische Mühlen- und dahin gehörige Ordnungen und Befehlige, nebst dem Kern des Mühlen Rechts, welches mit auserlesenen Refponfis erläutert ist, ingleichen allerhand Berichte und Gutachten in streitigen Wasser: Bau: Sachen, sammt nochmahligen Register darüber,

enthalten.

Ein Buch, welches im gemeinen Wesen mit går besondern guten Nugen,

und als

Der Neundte Theil

von des feel.

Herrn Jacob Leupolds

Theatro Machinarum sehr wohl wird können gebrauchet werden.
Ausgefertiget und zusammen getragen von

Johann Matthias Beyern und Consorten.

Neue vermehrte Auflage.

Dresden, 1767.

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Vorbericht an den geneigten Leser.

er zu wissen Begierig ist, was bereits vor Autores von Mühlen Maschinen geschrieben haben, der lese nur des berühmten Herrn Leonhard Christoph Sturms Vorrede, so er seiner Mühlen Bau - Kunst, welche Anno 1718 in Augspurg heraus gekommen, vorgesehet hat, in der es also heisset:

„Es sind zwar viel Bücher von allerley Maschinen, unter denen sich unterschiedene „Arten von Mühlen befinden, in öffentlichen Druck heraus, als Jac. Stroda künstliche Abrisse von allerhand Maschinen, Coln fol. 1618. welches Böckler in sein Theatr. ,,Machin. meistens wiederum eingebracht. Aug. de Ramellis Schaß Mechanischer Künste "Lipf. 1620. in fol. gedruckt, und das aus vorbenannten Büchern meistens gesammlete Theatrum Machinar. des Zeifings. Lipf. 1646. und 1708. in 4to. aus welchen allen doch keiner "fo viel lernen wird, daß er auch die geringste Korn-Mühle zu bauen sich unterstehen dörffte. "Der erste Fehler an diesen Büchern ist, daß die Risse alle perspectivisch, und solches darzu ,,nicht aus geometrischen Grunde aufgezogen, sondern nur nach dem Augen Maaß meistens von freyer Hand gezeichnet, daß man also keine Maaß noch Proportion daraus abnehmen kan. „Der andere ist, daß wenig practicable Dinge darunter find, und meistens alles auf vielerley Compofitiones und Multiplicationes der Rüst-Zeuge ankommt, die zu der Praxi nicht das geringste nugen. Drittens was noch gute nugbare Inventiones find, haben die Autores gleichsam vorseßlich so ungestalt vorgebildet, als hätten sie zwar Verständigen dadurch zu erkennen geben wollen, daß sie solche Arcana auch gewust, aber mit Fleiß so verstecken wollen, „daß es andere, die nicht schon Bescheid davon wüsten, nicht solten nachmachen können. Viertens haben sie alle keinen rechten Text zur Erklärung daben ausgeführet, vielweniger "Handgriffe, Gründe und Rechnungen gezeiget, worauf die Sache eigentlich ankomme.

Wir unsers Orts könten zu oberzehlten Mühlen Zeichnern, wenn es nöthig, noch viele hinzu thun, haben auch im gegenwärtigen Werck bey der eigentlichen Beschreibung, unter schiedene allegiret, wollen aber alle in ihrem Werth und Unwerth lassen. Nur müssen wir von wohlerwehnten Herrn Sturm so viel sagen, daß, was den ersten und andern hier angege benen Fehler betrifft, er unstreitig gang recht habe; bey dem dritten und vierdten aber, dag mancher aus seiner Wissenschafft lauter Arcana oder Geheimnisse mache, und sonsten alles undeutlich vortrage, haben sich Leute gefunden, welche zwar gestehen, er habe alles, ohne etwas geheim zu halten, gang deutlich vorgestellet: allein, es getrauete sich niemand seine Verbesserungen, als z. E. da er durch ein Wasser-Rad vier Gänge zu treiben anweiset, oder andern dergleichen Nußen zu schaffen gedencket, aus ganz gründlichen Ursachen, zu unter nehmen. Denn ob er wohl ein berühmter Mathematicus und guter Zeichner gewesen, und alles mit beygefügten Maaß Stab deutlicher, als seine Vorgänger zu demonstriren sich bemühet, schiene es doch demselbigen allerdings an practischer Erfahrung ermangelt zu haben, immaßen er die meisten Sachen nicht mit ihren Kunst-mäßigen Nahmen, sondern vielmehr X

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nuit Lateinischen Wörtern benennet, bey dem Rade: Werck bald ein Kamm-Rad so eingerichtet, daß es an beyden Seiten Kämme gehabt, bald aber auf die Peripherie eines solchen Kamm States zugleich auch Stirn Kämme geseget, und was etwan dergleichen Vorschläge mehr find, die sich zwar wohl zeichnen, auch in kleinen Uhr Rädern, welche von Eisen oder Meßing aus dem ganzen gemacht werden, allenfalls machen liessen. Bey Mühl- Rädern aber hat biß dato noch niemand die Gewehr leisten, oder es nachmachen wollen. Obmun gleich der seelige Sath Leupold verschiedenes aus mehrgesagten Sturmischen Wercke bereits in dem ersten Theile seines Theatri Machinar. mit angeführet, so muß er doch ebenfalls dasselbige noch lange nicht vor zulänglich erachtet haben, weil er an verschiedenen Orten einen besondern Theil von Mühl Maschinen seinem Theatro Machinarum beyzufügen versprochen, welches auch den ersten Autorem gegenwärtigen Mühlen-Schau-Plages, wenn er zumahl gesehen, daß mehrgefagter Herr Sturm feel. bey Tab. XXII. pag. 14. die Korn-Mühlen, als das vornehmste Stücke, gar mit Stillschweigen vorbey gehet, nach des Herrn Leupolds tödtlichen Hintritt, bewogen hat, selbigen auf eine Systematische Art, und in solcher Ordnung darzustellen, wie es etwan der Sachen Nothdurfft erfordern möchte. Wobey man wohlbedächtig in Erwegung zog, was der berühmte Herr Profeffor Wolff in seinem Unterrichte von den vornehmsten Mathematischen Wissenschafften unter §. 169. von erwehnten Herrn Leupold, wenn er alle deffen Schrifften specificirt gehabt, mit folgenden Worten bemercket: Allein der Tod hat feine nügliche Arbeit unterbrochen, daß das beste, und was eigentlich zu diesem Werck gehörete, nehmlich der Mühlen-Bau und Bergwercks Maschinen, nebst denen Haushaltungs„Maschinen und Instrumenten zurück geblieben.,, Solchem nach war er beflissen, die in nach: fichender Anweisung gemachte Ordnung, guten Theils zu projectiren, auch seine andern, Collectanea, als Mühlen-Ordnungen und summarische Processe zusammen zu suchen, und damit den jezigen Verleger zum Verlag zu persuadiren, welcher auch um der anscheinenden guten Ordnung willen, da selbige der Sachen Verständige meistentheils approbirten, fich hierzu bereden ließ, und das um desto mehr, weil er wuste, daß jener nicht allein viel fältig dem Mühlen Bau bengewohnet, mit verständigen Mühl-Meistern lange umgegangen, und weil er vornehmlich gar sauber zeichnen konte, ihnen Risse gefertiget. Nachdem aber gefagter Erfinder, von welchem hier die Rede ist, seiner phlegmatischen Complexien wegen, das Verförochene nicht erfüllet, indem nach dessen Ableben man befunden, daß er wenig vor sich gezeichnet, noch sich die gebührende Mühe gegeben hätte, sondern meist den alten Weg gegangen, und alles aus andern Autoribus gezeichnet, und hergehohler, den Verleger aber dabey stets beredet, daß alles so wohl seine eigene Inventiones, als anderer geschickter Künstler ihre Handgriffe wären, und hierdurch bekannt gemachet werden solten; Als wuste selbiger fast nicht Rath zu finden, wie er sein bey jenes Leben annoch gethanes Versprechen erfüllen möchte, weshalber er denn mit vielen der Sachen Verständigen alles wohl überlegte, biß er endlich an dem genannten Herrn Beyer einen solchen Mann gefunden, teelcher fast lauter andere Risse von practicablen Maschinen zu zeichnen im Stande gewesen, so man an seinen Nahmen darunter erkennen kan, und den Tert mit vielen Anmerckungen verändert, oder nach Beschaffenheit vermehret, auch das Project solcher Gestalt vollends ausgeführet, wie es gegenwärtig vor Augen lieget. Den andern Theil aber hat der geneigte Leser der Sorgfalt eines vornehmen Juristen meistens zu dancken, welcher des hochgelahrten Herrn Geheimden Raths Jacob Borns Abhandlung von demjenigen, was bey Mühlen-Rechtens ist, zum Fundament geseget hat, und ist von desselben Inhalt in dasiger Vorrede ein mehrers enthalten.

In des belobten Herrn Sturms oberwehnten Mühlen Bau Kunst ist ferner eine Dedication an des Herzogs von Mecklenburg, Carl Leopolds, Hochfürstl. Durchl. vorgesehet, auf deren siebenden Seite schreibet gesagter Autor also: Die Kunst, Mühlen zu bauen, ist ,,bisher nichts anders, als ein auf bloffer blinder Empiria gegründetes Handwerck gewesen, ,,welches auch die Müller jederzeit unter sich behalten haben, daher ich mit Erstaunen erfahren, "wie diese Leute Fürstlichen Räthen, was sie nur wollten, weiß zu machen sich nicht geschenet „haben. Soll nun dieses nicht eine sehr nüßliche Sache seyn, wenn jemand nicht nur alle Handgriffe der Müller solcher gestalt entdecket, daß sie hinführo allen verständigen Leuten, und in fpecie allen Cammer Råthen und Beamten grosser Herren bekannt seyn können, sondern auch so fcientifice und gründlich, die ganze Kunst, Mühlen zu bauen, als eine ,,ordentliche Wissenschafft vortråget, und dadurch machet, daß alle diejenigen, so ein Buch „lesen, und Architectonische Risse verstehen können, welches gar etwas geringes ist, so viel zu

,,lernen

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