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Råder h. haben 60 Kämme mit 34 Zoll- Theilung, die Höhe des Theil- Circuls ist 2 Ellen, 23 Zoll, und die ganze Höhe 3 Ellen 8 Zoll; Die Getriebe bekommen 7 Stecken; Die Länge der Mühl- Steine i. über den Diameter, hålt 1 Elle.

1

§. 3. Dieses so beschaffene, oder mit Stecken und Kämmen angelegte Radewerck bringet die Mühl- Steine i. 66, mahl herum, bevor das grosse declinirende Tret: Rad b. einmaht herum kommt, wie aus nachstehender Rechnung zu ersehen.

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t

56 24 mahl.

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24 und 84 werden durch einander multipliciret, so zeiget das Facit Es stehet aber die Rechnung also:

X 84

1080

49.

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§. 4. Von der Schrege oder den Winckel, so ein declinirend Tret-Rad mit der Horizontal Linie machet, ist zu mercken, daß je schreger ein solches Rad stehet, desto kräftiger ist die darauf liegende Last; es ist aber auch zu wissen, daß man hernach solche empor zu schaffen, mehr Gewalt anwenden muß: d. i. Wenn ein Thier, Pferd, oder Ochse auf einen allzu sehr declirenden Tret: Rade, indem das Rad unter ihm zurücke gehet, fort treten soll, es darzut weit mehr Krafft ́anwenden muß, als wenn die Fläche nur halb so hoch wäre. Man stelle sich zum Erempel zien Plana inclinata Fig. 3. vor; Wie fich nun bey diesen beyden Planen die Perpendicular-Linien k.l. und m.n. zu den Flächen lo. und m.p. verhalten, gleich also verhält sich die Last gegen der todten Krafft, als der Perpenpicul 7. k. ist 1, die Fläche 7. 0. 2, derowegen muß man das Gewichte q. von 2 Pf. zu erhalten, 1 Pf. zum Gegen Gewichte anwenden. Ferner bey den andern ist m.n. und m.p. wie 1 zu 3. und brauchet man 2. Pf. in Aequilibrio zu erhalten, nur 3 Pfund zur toden Krafft. Und so ist es auch mit denen Thieren: Denn soll ein Thier auf einem Tret- Rade, so nach dem ersten Plan Zo. decliniret, fort treten, so muß es die Helffte seiner Krafft anwenden, da es hingegen auf den andern m. p. nur den dritten Theil brauchet. Dannenhero hat ein Mechanicus hauptsächlich bey Anlegung solcher Maschinen dahin zu sehen, daß er sie so einrichte, damit die Thiere, so zur Bewegung gebraucht werden, nicht über ihr Vermögen arbeiten müssen, denn so dieses nicht beobachtet wird, so können selbige, fie mögen auch so starck und dauerhafft seyn, als sie wollen, nicht lange aushalten, sondern werden går bald marode, absonderlich die Ochsen, welche an und vor sich selbst langsam seyn, dessen ohngeachtet qber ihre Dienste gut verrichten, wann sie nur nicht über die Gebühr getrieben werden, sondern die gehörige Zeit zu ihrer Arbeit bekommen. Die beste und gebräuchlichste Schrege, so dergleichen

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dergleichen Rädern gegeben wird, ist, wann sich die Fläche zu den Perpendicul wie 1 zu 3. verhält: oder wenn sie mit der Horizontal- Linie einen Winckel von 20 Graden macht.

§. 5. Die Befestigung des Tret- Rades betreffend: Die Arme, oder Unter: Lager, auf welche der Boden kommt, werden an die Welle c. geschlossen. und mit Strebe Bändern 7. unterstüßet, oben aber an die Bånders. durch eiserne Ancker angehänget, auf daß sich das gange runde Planum .u.v. in eine gleiche Ebene herum beweget, und nach keiner Seite aus weichen oder sincken kan. An die eine Seite kömmt ein Geländere w.x. auf Balcken, welche die punctirten Linien anzeigen, zu stehen, damit die Ochsen nicht fehl treten, oder gar herunter fallen: auch werden auf den gangen Rade herum Latten y. genagelt, daß die Thiere mit den Beinen nicht abschampffen, sondern sich recht anstemmen können. Bey v.z. kömmt die Treppe oder Brücke zu liegen, wo das Vich hinauf geführet wird. Das Mühl Gerüste 4. und das gesammte Rade: Werck ist wie bey andern Mühlen zu erbauen. Die stehende Welle C. gehet oben mit einen Zapffen in den starcken Quer Balcken B. und unten bey E. in einer Pfanne: Wie die Wiederlage D. anzubringen, dieses ist aus der Figur deutlich zu ersehen.

§. 6. Die Roß- Mühle Fig. 2. Tab. XXVI. hat in dem grossen liegenden Kamm - Rade F. 240 Kämme mit 44 Zoll Theilung; der Radius, womit der Theil Circul beschrieben wird, hält 6 Ellen 184 Zoll, und daher betråget die Höhe des gangen Rades, inclusive der Felgens Breite, 14 Ellen. Der Drehling G. hat 32 Stecken, nebst obiger Theilung, und daher ist der Semi Diameter zum Theil Circul 21 Zoll : die ganze Hohe biß zu äußerst der Felgen ist 2 Ellen 44 Zoll. Das Kamm: Rad H. bekommt 60 Kämme, welche 4 Zoll Theilung haben. Der Radius zum Theil Risse hält 1 Elle 143 Zoll, und die Höhe des ganzen Rades 3 Ellen 134 Zoll. Das Getriebe J. hat 8. Stecken. Der Mühl- Stein L. ist lang 1 Elle 15 Zoll über den Diameter.

§. 7. Bey dieser Roß Mühle gehet der Mühl- Stein L. wie nachstehende Rechnung zeiget, 564 mahl herum, bevor das grosse Kamm- Rad ein mahl von den Pferden umgetrieben

wird.

Berechnung der Umgånge gegenwärtiger Roß- Mühle.
Das ganze liegende Kamm Rad F. hat
Der Drehling G.:

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Diese beyden Zahlen werden durch einander multipliciret wie folget: 7 X 7 = 12 X 11

225'
4t 56

20

25

4

24

I 4

Kömmt 564 mahl, und also gehen die Mühl- Steine an jener der Ochsen - Mühle 10 mahl mehr denn bey dieser der Roß- Mühle herum. Ob nun gleich der Semi Diameter des TretRades b. Fig. 1. und die Deichsel a. Fig. 2. einander gleich find, so folger doch keinesweges, daß auch die Umgänge derer Mühl: Steine einerley Zahl haben müssen; denn es ist hauptsächlich auf die Krafft, so die Bewegung verursachet, zu sehen, nach welcher sich denn auch die Schnel ligkeit der Maschine richtet: Als, ein Pferd, welches an und vor sich selbst hurtiger ist, dann ein Ochse, kan auch folglich seine Arbeit geschwinder, als ein langfames Thier verrichten, woraus so gleich erhellet, daß eine Roß- Mühle weniger Umgånge des, Steins, dann eine

Ochsen

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Ochsen-Mühle haben muß, und wann sie auch beyde gezogen werden solten, zu geschweigen wann sie getretten würde, welches mehr Zeit erfordert, als das Ziehen.

§. 8. Das groffe liegende Kamm: Rad F. wird von dopvelten Felgen, wie alles Rade Werck zusammen gefeßet; Was aber die Einlegung der Arme betrifft, so müssen die ersten viere oder Haupt- Arme nach der Stärcke der Welle paar-weise zusammen geschlossen, und die Welle M. darzwischen eingekeilet und bevestiget werden; von jeden dieser Arme wird quer über ein Spann: Riegel N. eingezogen, dann ferner in solche kurze Arme P. eingestochen, welche gleichfalls mit dem Rade verbunden werden. Unter jeden Arm kömmt ein Strebe Band C. zu stehen, damit das Rad nicht zittert oder bebet, noch hinter dem Drehling G.. ohne daß es in demselben eingreiffet, weg gehen könne. Alles übrige an einer Roß- Mühle ist denen andern Mühlen gemein, und kan es auf gleiche Art erbauet werden.

Anmerckung.

9. Will man zwey Gänge haben, so machet man an statt des Kamm: Rades H. an diese Welle ein Stirn Rad welches man denn wie oben bey der Ochsen-Mühle Fig. 1. in zwey Drehling g. g. greiffen läst, so ist geschehen, was man verlanget; Nur ist zu erinnern, daß das Rade. Werck so einzurichten sen, daß die Mühl: Steine eben nicht mehr mahl, als wann die Mühle nur einen Gang hat, herum kommen, es wäre denn, daß das grosse Kamm Rad auch höher gemachet würde. Wolte man gar vier Gånge haben, so können zwey auf jener Seite wie auf dieser angebracht werden, da denn auch das ganze Gebäude von beyden Seiten einen guten Prospect gabe, das Rad F. weil vier Gånge zu treiben mehr Zug- Vieh erfordert, muß an der andern Seite auch mit einer Deichsel versehen seyn.

Das XIII. Capitel,

Von Feld- oder auch so genannten Wagen-Mühlen; wie auch von Hand- Mühlen.

§. I.

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En Gebrauch dieser Invention von Mühlen findet man in den Feld-Lågern, wenn nemlich die Mühlen entweder abgebrannt, oder daß man sonst von denselben entfernet ist. Eine solche Mühle erfordert einen ordinairen jedoch wohlgebaueten Wagen a.Fig. 1. und 2. Tab. XXVII. auf welchen sie von 4 Pferden währenden Marsches gefahren, und in den Lager mit denenselben getrieben, da derer zwey Jan die Ort scheite b. Fig. 1. angespannet, und nach gewisser Zeit von den andern zweyen abgelöset werden.

§. `2. Die Bäume c.c. Fig. 1. auf den Wagen: Aren-d. Fig. 2. liegen hinten 12 Elle, damit man den Wagen, wenigstens nach einem augulo obtufo oder stumpffen Winckel von 160 Graden, lencken kan; ihre Länge ist 8 Ellen, die Breite 8. und die Stärcke 6 Zoll. In die Mitte dieser zwey Baume kömmt das Unter Lager e. Fig. 1. zu liegen, worauf die stehende Welle f. umgehet; dieses Lager ist 34 Elle lang, 7 Zoll breit, 5 Zoll starck. 1 Elle und 21 Zoll von obbesagten Lager e. liegen ferner ziven Quer: Hölzer, welche 1 Elle 15 Zoll lang und 5 Zoll starck und breit sind; über diese und das untere Lager werden die Saumschwellen g. geleget, und an jedes Ende kommen die Säulen h. oder fürdersten Tocken zu stehen, und 20 Zoll weiter hinein, nach dem Stirn- Rade zu, die hintersten i. auf diese sind oben die Rahm: Stücke m. Fig. 1. geleget, und mit 2 Zoll starcken Pfosten z. bedecket, und solcher gestalt formiren sie an jeder Seite des Stirn: Rades ein kleines Mühl Gerüste; Die Trage: Bancke o. find in gedachten Säulen h. und i. eingefalßet, und können mit den Stegen wann nemlich die Mühl- Steine gestellet werden sollen, durch untergeschlagene Keile s. erhöhet und erniedriger werden.

§. 3. An jedes Ende des Unter: Lagers e. werden zwey Säulen . Fig. 1. und 2. gefeßet, ihre Länge betråget 2 Ellen 16 Zoll; oben auf diesen liegen zwey Quer Balcken k. neben einander, in der Mitte mit einer Aushöhlung versehen, worein die Welle mit einen runden Halfe einpaffet, auf daß sie sich oben wie unten, gemächlich umdrehrn läst: Besagte QuerBalcken k. find ferner an jeder Seite mit zwey Strebe: Båndern 4 verbunden.

§. 4. Die Rümpffe p. Rumpff Leitern 9. Mühl- Steine u. Läuffte v. Getriebe w. und alles, was diese Mühle mit andern gemein hat, ist aus der Fig. 1. deutlich zu ersehen; Das Maaß betreffend, wie groß nemlich jedes in diesem Paragrapho benanntes Stück seyn muß, ú 2 wie

wie auch aller vorher und nachfolgenden Theile, ist nach dem beygefügten Maaß: Stabe zu finden.

§. 5. Das Stirn: Rad x. Fig. 2. hat 60 Kämme mit 34 Zoll Theilung, seine Höhe beträger 2 Ellen 14 Zoll: Die Mühl- Steine u. sind über den Diameter 22 3oll lang: Die Getriebe w. bekommen 5 Stecken, und daher gehen erwehnte Mühl Steine zwölff mahl herum, bevor die Pferde ein mahl umlauffen. Die Welle f. wird oben durchgelochet, um die Deichseln y. in demselben zu befestigen; auch ist es dienlich, wann gedachte Deichseln y. forne eine Krümme haben, wie aus der Fig. 1. zu ersehen, damit die Ortscheite b. nicht so hoch hangen, und den Pferden, wann sie mit den Strengeu daran gespannet werden, die Kummete unten so sehr an die Brüste drücken, da sie dann hernach nicht wohl ziehen können, absonderlich wann sie sehr kurß gespannet sind.

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§. 6. Die Kåsten z. worein das gemahlene Getrayde läufft, find 14 Elle lang, 1 Elle weit, 1 Elle hoch; es wird in Nothfall, da man sich keiner andern Mühlen bedienen kan, gemeiniglich auf dergleichen nur geschroten; Allein man könte doch auch einen Gang zum Beuteln zu richten, um wenigstens bey einer Armee vor die hohen Officiers im Fall der Noth recht Mehl zu verschaffen. Bey dem Marsche werden die Deichseln y heraus genommen, und auf den Wagen beygeleget; ingleichen auch die Rümpffe p. Schuhe A. und RumpffLeiter q. welche man in den Kasten z. leget: die Mühl Steine und Kasten sind währenden Marsches mit Decken von Wachs - Leinwand, wie die ordentlichen Feld- Wagen bedecket.

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§. 7. Der Marggraf Spinola, Sr. Königl. Maj. von Spanien Feld-Obrister, hat schon vor mehr als hundert Jahren im Felde dergleichen Wagen - Mühlen gebrauchet, der Wagen wurde in die Erde gesencket, biß ohngefähr an die punctirte Linie B. C. Fig. 1. und von zweyen Pferden gezogen.

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Von Hand- Mühlen.

§. 8. Diese sind unter allen eigentlich so genannten Mühlen, deren man sich zum Getrayde Mahlen bedienet, die kleinsten, und entweder auf eine oder zwey Personen, von denen fie getrieben werden müssen, eingerichtet. Man hält sie nicht unbillig vor die älteste Invention von Mühlen, angesehen unsere Alten vor undencklichen Jahren nicht mit so leichter Mühe und geringer Arbeit, als wie zu unsern jeßigen Zeiten geschiehet, ihr Korn und Früchte, welche sie zum Brod gebrauchet, mahlen und zu Mehl machen können, sondern dieweil sie von solchen kunstreichen Mahlen nichts gewust, als haben sie im Anfang das Korn mit groffer Mühe zum Backen zugerichtet, sölches zerknitschet, zermalmet. zerstossen und zerstampfft, biß hernach die Hand- Mühlen erfunden worden, auf welchen jedoch, (weil sie, wie leicht zu erachten, nicht in so guten Stand als die jeßigen gewesen,) das Mahlen eine dermassen saure und harte Arbeit war, daß die leibeigenen Knechte, und die, so etwas verwürcket hatten, zur Straffe mahlen müssen. zu unsern Zeiten aber werden sie dermaßen künstlich zugerichtet, daß man mit fonderbaren Vortheil lange darauf niahlen kan.

§. 9. Sie lassen sich vornehmlich zu Kriegs: Zeiten in Festungen wohl gebrauchen, pflegen aber auch bey Land-Gütern, welche keine eigene Wasser oder Wind: Mühlen, und auf andere Mühlen weit zu fahren haben, oder welche an solchen Orten liegen, da die Bäche und MühlGräben in heisen trockenen Jahren versiegen und austrocknen, oder im Winter zufrieren, fehr gute Dienste zu thun.

§. 10. Man hat deren verschiedene Arten, doch müssen sie alle mit ihren Schwung Rådern D. Fig. 3. Tab. XXVII. Zieh Armen oder Drauchen E. Wellen F. Stirn: Rådern G. Rumpffen H. Steinen J. Kasten K. Beuteln und andere Mühl Nothdurfftigkeiten versehen feyn. Es werden auch wohl an etlichen Hand- Mühlen die Schwung Råder D. mit drey anhängenden Gewicht: Steinen, zu befferer Beförderung des Umtreibens, vernünfftig beschweret.

§. 11. Eine ganz bequeme Art zeiget die Fig.3. Tab. XXVII. Was die Einrichtung betrifft, so ist solche dem inneren anderer ordinairen Mehl- Mühlen ganz gleich, es hat also keiner weitläufftigen Beschreibung nöthig, maßen alles deutlich aus der Figur zu ersehen, und nach dem bengefügten Maaß: Stabe abgemessen werden kan. Wir wollen alfo nur kü ßlich die Beschaffenheit des Rade: Wercks betrachten: Das Kamm Rad L. hat 40. Kämme mit 22 Zoll: Theilung: Das Getriebe M. ist von 5 Stecken zusammen gefeßt; Die Länge des Mühl: Steins hålt 4 Elle, und dieser gehet 8 mahl herum, bevor das Kamm- Rad ein mahl umgetrieben wird. An die Welle besagten Kamm - Rades kömmt annoch ein Stirn- Rad G.'

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mit 48 Kämmen, jeder Kamm stehet 3 Zoll von dem andern; oben über gedachten Stirn Rade lieget eine Welle N. an dieser ist ein Kumpfft O. von 6. Stecken, welches in erwehntes Stirn Rad eingreiffet; ferner an dieser Welle hanget das Schwung Rad D. dessen Höhe über den Diameter 1 Elle 20 Zoll betråget, und dann auch noch die Korbe oder Drauch E. vermittelst diesen die Mühle durch eine oder zwey Personen getrieben wird. Von dieser Welle ist zu mercken, daß dieselbe in eine solche Höhe kommen müsse, wie hier vorgestellet, damit die Menschen, so den Umtrieb befördern, eine zum drehen geschickte Leibes-Stellung machen können.

§. 12. Wann man eine solche Hand- Mühle ohne den Beutel-Kasten K. erbauet, um solche nur zum Schroten zu gebrauchen, so wird die ganze Maschine etwan 3 Ellen lang, und 2. Ellen breit, und kan man zwey derselben bequem auf einen darzu bereiteten Wagen im Felde mit sich führen.

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§. I.

nter denen uneigentlich sogenannten Mühlen, welche wir unserer gemachten Eintheilung nach nunmehro in möglichster Kürße, und so viel wir nöthig zu seyn erachtet, jedoch gang deutlich weisen wollen, sind unstreitig die Dehle Mühlen mit unter die vornehmsten zu rechnen, angesehen sie, wo man viel RübeSaamen, als in Sachsen und Thüringen erbauet, groffen Nugen schaffen: Es werden aber dieselben entweder in den Gerinnen oder Mühl Häusern derer ordentlichen Mehls Mühlen, oder in Neben-Gerinnen, und besondern darzu aptirten Häusern erbauet. Die Haupts Stücke, so ein Bau- Meister, bey Anlegung dieser Mühlen zu beobachten hat, find folgende: Erstlich muß er wissen, wie viel mahl die Daumen-Welle die Stampffen aufheben föll, indem das Wasser Rad herum läufft; Vors andere, wie die Daumen in der Welle einzutheilen find; und drittens, was bey denen Löchern in dem Gruben-Stocke in acht zu nehmen, und wie selbige gemacht werden.

§. 2. Das erste belangend: Wenn ein 8 Ellen hohes und 2 Ellen weites Staber-Rad, 10 Zoll lebendiges Gefälle hat, und die Deffnung des Gerinnes ist 23 Elle weit, und das Wasser läufft 14 Elle hoch in dasselbe §. 13. Cap. II. so werden die Stampffen, (derer 8 Paar feyn können,) 5 mahl aufgehoben, indem das Wasser: Rad ein mahl herum kommt. Nach dieser Proportion, weil sie vermöge der Erfahrung practicable, kan man bey allen Wassers Rådern, so höher und niedriger als 8 Ellen find, an der Krafft des Wassers aber unverändert bleiben, nach der Regel de Tri rechnen, wie viel mahl jedes die Stampffen bey seinen Umlauff heben müsse: Es ist ein Exempel hiervon zu geben nicht nöthig, massen man gleich, als wie oben, bey den Umgången der Mühl- Steine geschehen, procediret.

§. 3. Das andere Stück betreffend: muß man bey Eintheilung der Daumen, auf den Daumen: Wellen wohl acht haben, daß keiner mit dem andern in gerade Linie zu stehen komme, sondern ein jeder muß um einen gleichen Theil nach der Peripherie der Welle von dem andern entfernet seyn, damit die Welle eine feine gleiche Bewegung bekommen möge; Dieses zu bewerckstelligen, wollen wir in der I Fig. Tab. XXIX. deutlich erweisen. Erstlich verzeichnet man nach denen Stampffen a. Fig. 1. Tab. XXVIII. die Weite derer Hebe: Daumen, welche insgemein auch die Tangenten genennet werden, denn so weit als die Stampffen aus einander stehen, so weit müffen auch die Hebe- Daumen auf der Welle von einander kommen, damit fie besagte Stampffen, an den Hebe Latten fassen und aufheben können: Man reiset demnach so viel Circul um die Welle herum, als Stampffen sind, hernach überleget man, wie offt jede Stampffe kan oder soll aufgehoben werden, bevor die Welle einmahl herum kommt welches hier drey mahl geschehen soll, und mit dieser Zahl multipliciret man die Zahl der Stampffen, so *

gieber

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