Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Oberschlächtigen Wasser- Råder, von Reiffen zusammen gefeßet, sondern nur aus Armen 4. Fig. 2. diese sind in der Welle h. mit einen Schwalben geschwängten Zapffen 4 Zoll tieff ein gepaffet, ihre Stärcke ist 3 Zoll, die Breite 5 Zoll, die Länge richtet sich nach der Höhe des Rades. Jede Schauffel m. Fig. 1. & 3.bekömmt 4 solche Arme 7 auf diesen werden gedachte Schauffeln an denen Enden derselben mit zwey Nägeln befestiget, und zwischen denen Armen mit Sperr Stöcken o. Fig. 1. 2. & 3. oder Riegeln, so von einer Schauffel biß zu der andern reichen, verwahret, auf daß sie dem Druck des Wassers fest und unbeweglich widerstehen können.

§. 5. Forne bey k. Fig. 1. wird eine Schüße oder Schuß- Bret angebracht, damit man, wenn die Mühle stehen soll, das Wasser etwas aufhalten könne. Es wird zwar eine solche Mühle nicht gänzlich, ob schon das Schuß Bret vorgefeßet ist, zum Stehen gebracht, doch aber ihr dadurch die meiste Krafft benommen, daß sie hernach an den innern Rade - Werck leichtlich vollend eingesperret oder gehemmet, und in gänzliche Ruhe gebracht werden kan.

§. 6. Das innere Rade Werck wird, wie bey denen vorhergehenden Mühlen gezeiget worden, erbauet, ausgenommen der Drehling p. Fig. 1. Dieser ist, weil er niedrig, von gangen Scheiben Fig. 4. zusammen geseget, (und an statt der Arme, woran gewöhnlicher maßen das Rade Werck hanget, und an denen Wellen befestiget ist, wie solches §. 28. Cap.VII.Tab.XVIII. zu ersehen,) wird ein viereckigt Loch 9. in die Mitte bey der Scheiben geschnitten, hernach aber die Weller. Fig. 1. um denselbigen Ort, wo der Drehling p. daran gestecket, und fest gekeilet ist, nach der Gröffe besagten Lochs viereckigt gemachet, damit er sich nicht lösen und umdrehen könne. Die Steckens. Fig. 4. bekommen an beyden Enden viereckigte Zapffen, mit welchen fie in den Scheiben, wie Fig. 4. verzeichnet, innen liegen, und sich nicht umdrehen können: Auf daß selbige aber bey dem Umtriebe von denen Kämmen des Stirn: Rades nicht heraus gezogen werden, so wird jede Scheibe, nebst den Stecken, wo sie nemlich innen liegen, mit einem eisernen Ringe umgeben. Alles übrige, als das Mühl- Gerüste z. t. Fig. 1. der Beutels Kasten u. und wie die Stücke, so zu einer Mühle gehören, weiter Nahmen haben, werden, wie Cap. V. bey der Staber Mühle abgehandelt worden, verfertiget, nur ist zu erinnern, daß das Holz zum Mühl- Gerüstet. t. ein Viertheil oder Drittheil schwächer, als es in obberührten fünfften Capitel beschrieben ist, seyn kan. Der Mühl Stein ist bey vollkommener Höhe gemeiniglich nur 16 Zoll, denn die Häuser der meisten Schiff Mühlen sind nicht sonderlich hoch, sondern so niedrig, als es sich immer thun lassen will, angeleget. Hier in diesem Risse ift das Gebäude nach der höhesten Art, so man findet, vorgestellet, und kan man da den MühlStein auch etwas höher führen. Die Långe oder Breite erwehnten Mühlsteins ist über den Diameter 1 Elle 15 Zoll.

§. 7. Das Stirn Rad w. bekommt 72. Kämme, und wird 4 Ellen 123 Zoll hoch; die Theilung ist 42 30ll. Der Drehling p. hat 24 Stecken mit 47 Zoll-Theilung, und daher, betråget der Radius, womit der Theil Riß beschrieben wird. 18 Zoll, biß zu äußerst der Stecken hält die ganze Höhe dieses Drehlings 1 Elle 16 30ll, Das Kamm-Rad x. hat 60 Kämme, mit 44 Zoll Theilung. Der Diameter zum Theil Circul ist 1 Elle 17 Zoll, das ganze Rad wird 3 Ellen 19 Zoll hoch. Das Getriebe wird von 7 Stecken, welche 44 Zoll: Theilung haben, zusammen geseget. Der Mühlstein v. gehet bey diesen Rade Werck 254 mahl herum, indem das Wasser, Rad einmahl umläufft

Die erste Anmerckung.

§. 8. Das Wasser: Rad an einer Schiff: Mühle gehet viel langsamer, als die Wasser Råder bey andern Mühlen, und kan man an denselbigen auger.scheinlich wahrnehmen, daß bey Anlegung der Mühlen ein Bau-Meister hauptsächlich auf die Schnelligkeit des Wassers, wenn er seinen Endzweck glücklich erreichen will, seine Absicht richten müsse. Denn fliesset das Waffer geschwinde, so läufft auch das Rad, so es treibet, schnell herum, gehet es aber langsam, so erfordert der Umlauff des Rades mehr Zeit, da aber die Mühl Steine gleiche Schnelligkeit, die Waffer Räder mögen hurtig oder langsam gehen, haben sollen, so folget, daß sie in dem Lestern Falle mehr mahl, als in den erstern herum kommen müssen. 3. E. wir haben §. 56. Cap. V. angenommen, als komme der Mühl-Stein in 13 Secunden herum; da nun bey einem 6 Ellen und 12 Zoll hohen Staber: Rade, wenn man die Umgange nach der Verhältniß §. 13. Cap. V. berechnet, der Mühl- Stein 94 mahl umläufft, so wird 162 Secunde zum Umlauff des Wesser Rades erfordert. Ferner, bey dieser Schiff: Mühle, so ein Wasser: Rad von gleicher Höhe, mit obigen Staber: Rade hat, gehet der Mühl- Stein 25 mahl herum, wenn

denn

denn nun diese Zahl durch 14 multipliciret wird, wie aus nachstehenden Exempel zu ersehen, so kömmt 429 Secunde.

1} X 25{= { X 180

Exempel: 900 + 42 31 11 11 94.

[ocr errors]
[blocks in formation]

(

88

2 I

42
18.

Und also brauchet das Wasser-Rad bey einer dergleichen Schiff, Mühle 42; Secunden Zeit, ein Staber-Rad aber, so gleiche Höhe hat, erfordert nur 164 Secunde, die beyden Zahlen durch einander dividiret, geben das Facit 233. Dieses ist bey nahe 23. Dannenhero gehet ein StaberRad, wenn es mit einem Schiff Mühlen Rade gleiche Höhe hat, auch an Gefälle und Wassers Stand so, wie Cap. V. beschrieben worden, beschaffen ist, 23 mahl herum, indem das Schiffs Mühlen Rad einmahl seinen Umgang vollendet, welches denn auch nicht anders seyn kan, denn das letztere wird von einem Flusse so, wie er von Natur fliesset, getrieben. Weil man nun bey Anlegung der Mühlen hauptsächlich auf die Schnelligkeit des Wassers zu sehen hat; so wäre nöthig, daß man an wohl eingerichteten Mühlen, von unterschiedenen Arten, so da von unterschiedener Schnelligkeit wären, oder beweget würden, nach einer accuraten Secunden Uhr, die Geschwindigkeit der Råder observirte, um zu sehen, ob nicht eine gewisse Methode, so bey allen Mühlen gebrauchet werden könte, zu erfinnen sey: denn die Verhältnisse derer Kamm-Råder gegen die Wasser: Råder, so wir bey jeder Mühlen zum Grunde geseget, haben nur bey unveränderten Gefälle oder Schnelligkeit des Wassers, ihren Nugen, und sind also nicht universel, das ist aber gewiß, daß man bey Observanz derselben besser fahren wird, als etwan diejenigen, so biß anhero nur nach der blossen Fantasie Mühlen angeleget und erbauet haben. Und ob gleich von dieser Materie noch niemand etwas gewisses determiniret; so kan doch ein geschickter Bau- Meister hierinnen von einer Proportion zur andern schlüssen. Hätte der Autor gegenwärtiger Arbeit so viel Zeit gehabt, wie der erste Urheber desselben, so bereits über 21 Jahr daran gearbeitet, und doch wenig prästiret hat, so würde er gesagten Punct, die Schnelligkeit des Wasser: Rades und Umlauffe des Mühl Steins betreffend, viel beffer experimentiret, und determiniret haben, denn er hat nach des Verlegers Ordre ziemlich eilen müssen. Vielleicht aber wird man künfftig nach mehrerer Untersuchung im Stande seyn, hiervon gewisse Regeln und untrügliche Proben zu geben.

Die andere Anmerckung.

§. 9. Man findet auch Schiff Mühlen, so zwey Gänge, ein jeder aber sein eigenes Wasser-Rad haben muß, wie Fig. 5. zu ersehen. Alldieweilen aber ben jeßigen Zeiten von Tage zu Tage ein stärckerer Holz-Mangel, als ehedem sich ereignet, so, daß man nicht aller Orten solche lange Wellen, wie bey dergleichen erfordert werden, haben kan, indem die Räder y. und z. nicht hinter einander gehen können, denn sonsten das erste dem legten die Krafft des Strohms benahme; so muß das andere erst da, wo das erstere fich endiget, feinen Anfang nehmen, welches verursachet, daß die Wellen desselben 8 biß 9 Ellen länger, als bey einer solchen Mühle, so nur einen Gang hat, seyn müssen.

N

Das XI. Capitel.

Von denen Wind - Mühlen.

§. I.

ach Endigung der Beschreibung von allen Wasser: Mühlen, folgen nach unserer gemachten Ordnung gegenwärtigen Mühlen Schau-Platzes, und zwar nachh der Kraffts- Eintheilung auch diese Art. Ob nun gleich sonsten Wasser und Wind nicht allein die stärcksten Bewegungs- Kräffte, wie ein gewisser vornehmer Mathematicus redet, sondern auch die allerwohlfeilsten Arbeiter sind, so man meistentheils umsonst hat, und nur den benöthigten Werckzeug vorhalten darff, so ist doch der lettere, nehmlich der Wind, in seiner

T

[ocr errors]

feiner Arbeit je zuweilen dergestalt faumselig, daß man sich auf seine Beständigkeit wenig zu verlassen hat. Denn es lehret uns die Erfahrung, daß sonderlich hier zu Lande, wo es doch sehr eben ist, manchmahl, und insonderheit, Sommers Zeit, wohl eine Monats: Frist und länger verstreicht, binnen welcher Zeit wenig Lüfftgen wehen: Solcher gestalt ist auch fast niemanden zu rathen, auf die Wind: Mühlen hiesiger Lande viel Kosten zu verwenden, oder ausländische Proben mit groffen Geld-Splitterungen zu machen; sondern wo Mangel an Wasser ist, selbige so leicht als möglichen, anlegen, und nur die behörigen Vortheile dabey obferviren zu lassen. In Holland, oder sonsten an See- Küsten und Örten, wo entweder recht ebene Länder, und keine Hügel, Berge, Wälder und dergleichen, die Lufft theilen, werden zwar die meisten Maschinen, so wir an die Ströhme zu bauen pflegen, als da sind Oehl- PapierSchneide Mühlen, und andere mehr, durch den Wind getrieben, welche Art Mühlen daselbst gar besonders gute Dienste thun; bey uns aber will dieselbige schwehre Art wenig fruchten, und werden in gang Teutschland nicht viel Erempel vorhanden seyn, wo dergleichen Inventiones mit sonderlichen Nügen, und besser, als unsere hiesige Art, appliciret worden wären. Herr Leupold hat sich in seinem Theatro Machinar. Gen. bereits sehr lange über die Holländischen Wind Mühlen aufgehalten, verschiedene aus des Pietre Linperchs Moole - Boek, oder Mühlens Buch coviret, nach seiner Art verbessert und vermehret, oder verändert angegeben, seit dem aber ist uns auch des Johannis van Zyl Groß-allgemeines Mühlen-Buch, wie er es nennet, bekannt worden, welches aber nur in siebenerley Maschinen bestehet, und alles ungeheuer groß gezeichnet ist, daß ein Unerfahrner fast meynen solte, die Maschine müste in natura nicht grösser erbauet werden, als sie dahin gezeichnet, wiewohl dieses nicht anders, als was der Linperch schon fast ordentlicher in fich hält. Nachdem aber diese beyde Holländischen Herren Autores uns nur ihre gesagten Bücher anbiethen, ihre beständige See Lufft und Holländischen Wind aber, nicht mit verkauffen können, wenn sie selbige auch noch so theuer hielten; Als wollen wir die Kinder immerhin ia groffen leeren Häusern spielen, auch wohl über allerhand Stege zum Zeit Vertreib gauckeln oder gar in unnügen Kupffer Büchern bildern lassen. Auch ob wir uns gleich vorgenommen, mit fremden Vogel- Federn nicht zu prangen, und es dahero meistentheils bey demjenigen, in hiesigen Capitel bewenden lassen werden, was bereits unser Vorgänger, Herr Leupold feel. in seinem ersten Theile hiervon geschrieben hat; So werden wir doch auch nicht unterlassen, das inwendige von ihren Wercken, denenjenigen so darinnen einen besondern Vortheil zu erlangen, sich einbilden, zu gefallen, an gehörigen Orten zu berühren und anzuweisen, wie man selbige an unsere Wasser - Mühlen, zum Dienst des gemeinen Wesens anbringen könne. Solchergestalt finden wir hier nichts mehr nöthig, als unsere so genannten Teutschen Bock Mühlen, in folgenden zu besichtigen, und was etwan an selbiger in acht zu nehmen, ausführlich zu berichten.

§. 2. Die untersten Schwellen a a. Fig. 1. Tab. XXV. oder so genannten Creuß Schwellen, werden nach rechten Winckel Creuß weiß zusammen geleget, von a biß a. find sie 18 Zell breit und starck, das übrige kan nach jeden Ende zu auf beyden Seiten ein Zoll schwächer seyn. Auf diese Schwellen kommt der Ständer b. in der oberen Schwelle mit einen Zapffen, und in den Winckeln, so beyde Schwellen mit einander machen, mit Klauen einzustehen; Seine Stärcke ist 1 Elle 4 Zoll ins gevierdte. Die äusern Strebe Bånder c. sind 16 Zoll starck und breit, die innern d. 14 und 16 Zoll: Mit diesen wird der Ständer befestiget oder verbunden; und oben, wo sie sich endigen, kömmt der Sattel e. auf welchen sich die Mühle unten drehet, zu liegen.

§. 3. Die ganze Höhe dieser Mühle, von den untern Trage Riegeln f. an, biß auf das Rahm Stücke g. gerechnet, betråget 104 Elle; die obern Trage Riegel h. werden in die vier Eck-Säulen k. nach der Weite von 4 Ellen von den obern Seiten gedachter RahmStücke g. angemessen, eingezapffet. Die Länge der gangen Mühle wird in 9 gleiche Theile getheilet, bey dem vierdten Theil von 4 oder fünfften von m. kömmt der Mehl-Baum 2. zu liegen; feine Stärcke ist 1 Elle, und die Höhe 28 Zoll. Der Ständer b. hat eben einen runden Zapffen i. 9 Zoll starck, mit welchen er in der Mitte des Mehl- Baums inne stehet, um diesen Zapffen v. auf den Sattel e. wird das ganze Gehäuse der Mühlen, vermittelst des Sturges 0. umgedrehet.

§. 4. Der fördere Well- oder Sattel-Balcken p. ist 16 Zoll, und der hintere 9. 12 Zoll starck. Der Zapffen . an dem hintern Ende der Welle ist 9 Zoll starck: Auf daß er sich aber nicht abnute, so wird er mit einem eisern Ringe, welcher so breit als der Zapffen lang ist, umgeben: In den Halß der Welle s. auf welchen fie fich forne umdrehet, werden eiserne Schienen

[ocr errors]

Schienen eingeleget, damit sie sich gleichfalls nicht abarbeiten kan. Die Stärcke dieser Welle ist i Elle, von vorne herein bleibet sie ganz viereckigt, bis hinter das Kamm Rad, und von da an wird fie achteckigt: Man pfleget sie auch gemeiniglich hinten 12 biß 14 Zoll tieffer als forne zu legen, auf daß die Flügel unten dem Gebäude nicht zu nahe kommen. Die hintern gwen Eck Säulen k. reichen meist biß auf den Erdboden, damit man, wann der Wind sehr starck wehet, felbige mit Keilen. um die Mühle desto besser zu befestigen, unterschlagen kan.

5. 5. Das Kamm-Rad u. bekömmt 72 Kämme mit 53 Zoll Theilung, und daher betråget es an der gangen Höhe 5 Ellen 10 Zoll; der Radius, womit der Theil-Circul beschrieben wird, ist 2 Ellen 127 Zoll. Die Presse v. wirdaus Krümmlingen oder krumm-gewachsenen Hölzern, nach der Rundung des Rades zusammen gesehet: sie dienet um die Mühle zum stillestehen zu bringen, welches geschiehet, wann der Preß: Baum w. durch das Seil niedergelassen wird, so daß er hernach die Presse um das Kamm-Rad herum anzwinget. Man findet an vielen Wind-Mühlen, wo man das Dachwerck nicht allzu hoch hat machen wollen, wie hier Fig. 2 vorgestellet ist, daß die Pressen über die Sparren vorgehen, welche so dann an demselbigen Dertern vor dem Regen mit kleinen Wetter Dächergen x. bedecket sind, wer dieses vermeiden will, fan nur das Sparrwerck etwas höher machen, so ist die Sache gehoben.

§. 6. Das Getrieb y. Fig. 1. hat 9 Stecken, und ist an das Mühl-Eisen gekeilet: In dieses greiffet das Kamm-Rad, und treibet es nebst dem Mühl-Steine z. herum. Die Wind Mühlen haben zwey Mühl-Stein Eisen, eines unter dem, das andere oberhalb des Steines, welche wir Fig. 3. apart aufgerissen haben: Das untere A. ist wie bey den Wasser-Mühlen; und dienet erftlich, daß der Mühl- Stein hoch und niedrig gestellet werden kan; vors andere, wird daran das Råde Getriebe B. befestiget, Fig. 1. welches das Ride-oder Beutel- Werck Fig. 4. treibet: Es gehet auch diß Eisen gleichfalls wie an den Wasser-Mühlen Fig. 1. Tab. XII oben in den Buckse B. und unten auf dem Stege E. Fig. 1. Tab. XXV. in der Pfanne C. Fig. 3. Die Hauhe D. so auf das Haupt des Eisens accurat aufpassen muß, wird in dem Mühl-Stein eingehauen und befestiget; auf welche so denn das Ober-Eisen F. mit den benden Klauen G. in die Kerben H. zu stehen kömmt; mit dem obern Ende J. gehet es in den Eisen: Balcken L. Fig. 1. in einen hölzern Buckse. Die Länge des Unter-Eisens ist 23 und das obere 4 Elle.

§. 7. Die Länge des Mühl Steins z. oder Breite über den Diameter ist 2 Elle M. Der Laufft ist von Faß-Dauben zusammen gefeßet, und umgiebet den Mühl Stein, wie bey den Wasser Mühlen. Der Rumpff N. stehet über den Steine, in der Rumpff Leiter P; unten daran hanget der Schuh Q. an Stricken, vermittelst welchen er hoch und niedrig gestellet wird, nachdem viel oder wenig Getrayde in den Stein cinlauffen soll. Die gange Höhe des BeutelKastens R. betråget 31 Ellen; Die Seiten: Wand T. ist von den Boden biß an die Decke 24 Elle, und hat in der Mitten eine Deffnung U, welche 13 Elle lang unda Elle hoch ist: Die Länge dieses Kastens hålt 3 Ellen, und die Breite 14 Elle. Das Aufhelffe Zeug V. dienet um den Mühl Stein zu stellen, oder aufzuhelffen. Die Winde W. wird gebrauchet, erstlich durch das Seil X. das Getråyde auf die Mühle zu ziehen: vors andere, mit dem Seil F. den Schrot, oder das noch nicht gänzlich gut gemahlene Getrände von den untern Fuß Boden auf den obern 4. zu bringen, auf daß es ferner aufgeschüttet, und vollends zu Mehl gemahlen werden könne.

§. 8. Fig. 5. ist der Grund- Riß des obern Fuß Bodens: auf diesen siehet man erstlich die starcken Pfosten, (1) welche mit dem einen Ende auf den Mehl-Baum z. Fig. 1. und mit dem andern auf einen in der Fördern oder Sturm- Ward befindlichen starcken Riegel 4 liegen; ihre Stärcke ist 5 Zoll, und die Breite 14 biß 16 Zoll; diese Pfosten werden daher so starcke fordert, weil sie die Mühl-Steine tragen müssen, (2) Fig. 5. Die Stein Riegel befestigen den BodenStein (3) Die punctirte Circul-Linie zeiget die untere Peripherie des Lauffs (4) wie er nemlich um den Boden und Läuffer-Stein zu stehen kommt. Bey (5) und (6) find zwey Löcher: durch das erstere (6) gehet das gemahlne Getrände durch die Röhre (7) Fig. 1. in den Beutel (8) Fig. 4. allwo das Mehl durchfliebet oder beutelt, das andere (5) ist brauchbar, wenn das Getrände nicht gebeutelt, sondern nur vor das Vieh zur Mastung geschroten wird, da es denn in ein darunter gefeßtes Faß einläuft. (9) Ist das Getriebe, und (10) der Rumpff; in den legtern wird das Getrände aufgeschüttet. (11) Das übrige Stück Boden wird nur mit starken Spunde-Bretern beleget: Bey (12) bleibet ein Loch, durch welches die Säcke von den Unter Böden auf den obern gewunden werden. Bey (13) ift die Oeffnung vor die Trepps, (14) Fig.

1. und 4.

§. 9. In den Grund-Risse von untern Fuß-Boden Fig. 4. kiehet man erstlich den Ständer

[ocr errors]

1

[ocr errors]

Ständer (15) mit den runden Zapffen (16) welcher bey i. Fig. 1. in den Mehl-Baum passet und um welche sich die Mühle drehen läst. Vors andere, den Steig (17) Fig. 4. wie er auf die Trage: Bancke (18) zu liegen kommt. Drittens das Råde:Getriebe B. den Anschlag (19) mit der Set Welle (20); Diese Stücke bewegen das Beutel-Werck (21) mit den Beutel (8). Biertens den Beutel - Kasten (22); Fünftens die Treppe, (14) und Sechstens den PreßBaum. (23)

§. 10. Nun sind noch übrigdie Flügel: die Länge einer Ruthe (24) Fig. 1. so zwey Flügel giebet, ist 32 Fuß die Breite, wo sie in der Welle stecken 14 Zoll, und die Starcke 9 Zoll. Die Ruthe, so in das Loch (25) kommt, wird die Feld-Ruthe genannt, weil sie zu äuserst und gleichsam nach dem Felde zu stehet; die andere aber, weil sie dem Gebäude näher ist, die Haußs Ruthe. Die Löcher vor die Sproffen oder Scheiden, wie sie die Wind- Müller nennen, können in der Feld-Ruthe nach einem Winckel von 45 Graden eingebohret werden, in der Hauß-Ruthe können sie, weil man dem Gebäude zu nahe kommen würde, nicht so viel Schrege bekommen, und kan man selbige nur unter einen Winckel von 40 Graden durchbohren; auch pfleget man nicht alle Sprossen nach einerley Schmiege einzubohren. Peter Linperch gieber in seinen Mühlen: Buche eine Schmiege, wornach die Wind-Ruthen gebohret werden, an; das Fundament aber, warum sie so seyn müssen, saget gedachter Autor nicht, und haben wir es also, weil es unsern Wind Müllern ohnedem zur Genüge bekannt ist, weggelassen. Die Breite der Wind Flügel ist unten 3 Ellen, und oben 24 Elle, die Thüren, mit welchen die Flügel auf den Sprossen beleget sind, werden mit schwachen Schindeln oder Spliffen zubereitet, ihre Långe ist 24 Elle, und die Breite betråget das Maaß eines halben Flügels. Diese Thüren werden, wenn der Wind sehr starck ist, abgenommen, damit er hindurch streichet, und der Mühle keinen Schaden zufügen könne.

§. I.

Das XII. Capitel.
Von Roß-Mühlen.

ie Roß Mühlen haben daher ihren Nahmen, weil sie gemeiniglich von Pferden getrieben werden. Man finder derselben vornehmlich zweyerley Arten: Die erfte und gebräuchlichste, wie Tab. XXVI. Fig. 2. zu ersehen, wird mit zwey Pferden, so bey a. angespannet, durch Ziehen getrieben. Die andere Art Fig. 1. dieser Tab. wird von den Thieren getreten: Zum Treten sind die Ochsen, weil sie kurze und starcke Beine haben, besser als die Pferde zu gebrauchen: Man kan also um der Distinction halber, die letztere eine Ochsen-Mühle nennen. Mir ist, als ich mich einsmahls in den Königl. Preußischen Landen befand, eine solche Mühle, so ganz nett verfertiget war, in der Festung Spandau gezeiget worden. Sie war unter dem Walle in einem sichern Gewölbe, so daß ihr leicht keine Bombe schaden konte, mit zwey Gången erbauet, und wurde von vier Ochsen auf den groffen Tret: Rade b. oder Plano inclinato, wann alle zwey Gänge gehen solten, getrieben, oben an der stehenden Welle c. über dem Tret-Rade b. war annoch ein grosses liegendes Kamm-Rad bey nahe wie das untere d. welches die Kämme aufwerts kehrete, angebracht, da denn ferner über demselben eine liegende Welle, mit einem Drehlinge und Lauff Rade versehen, lage; Der Drehling griff in das Kamm-Rad, so daß die Mühle, wann in das Lauff Rad einige Gefangene gestellet worden, in Ermangelung der Ochsen, auch durch Menschen, aber nur ein Gang getrieben werden konte.

§. 2. Die Einrichtung des gesammten Radewercks einer solchen Mühle ist so beschaffen: Das grosse Tret-Rad b. ist über den Diameter 16 Ellen, und decliniret nach einen gewissen Winckel, wie hernach soll beschrieben werden; das liegende Kamm Rad d. hat 216 Kämme mit 44 Zoll Theilung, der Diameter des Theil-Circuls hält 12 Ellen 4 Zoll, und die gange Höhe biß zu auferst der Felgen 12 Ellen 13 Zoll; der groffe Drehling e. hat 72 Stecken nebst obiger Theilung, dessen Höhe über den Theil Riß betråget 4 Ellen 13 Zoll, und die gange Höhe biß zu auferst der Stecken 4 Ellen 34 Zoll; das Stirn Rad f. hat 72 Kämme, die Theilung ist 4 Zoll, und daher wird es 3 Ellen 198 Zoll hoch; die Theilung der Drehlinge g ist 4 und Zoll, jeder hat 28 Stecken. Der Durchmesser des Theil. Risses hält 1 Elle 134 30ll, die gange Höhe dieser Drehlinge biß zu åuserst der Felgen betråget 2 Ellen. Die Kamm

Råder

« ZurückWeiter »