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gebraucht wird, 68 Kämme mit 4 Zoll-Theilung ins Kamm-Rad machen, und nach`tiesen alle übrige Kamm-Räder zu unterschiedenen Wasser Rädern berechnen.

Die andere Anmerckung.

§. 14. Wenn die oberschlächtigen Råder sehr niedrig, so daß sie etwa nur 3 Ellen hoch oder Walzen Råder werden, machet man an statt felbiger unterschlächtige, mit gebrochenen Schauffeln, oder Sack Råder, wie sie eigentlich heissen. Diese Räder thun weit bessere Dienste, als die allzu niedrigen Oberschlächtigen oder Walßen: Råder. Man pfleget sie auch, wenn bey einem Strauber Rade das Gefälle über 2 Ellen ist, welches ein sehr hohes Wasser Rad verursachet, an statt derselbigen zu gebrauchen, damit das Wasser nicht über die Schauffeln springe; denn diese Räder sind, wie bey der 4ten Fig. Tab. XXII. zu ersehen, also eingerichtet, daß kein Wasser vorbey springen kan, und folglich bey hohen Kröpffen gut zu gebrauchen. Die Kamm Råder darzu werden wie bey den Strauber Räder eingerichtet. Und so viel von Oberschlächtigen Mühlen; wer weitläufftigere Critiquen über Oberschlächtige Mühlen vers langet, findet deren in des Herrn Leupolds Theatro Machinarum, und zwar in Parte Gener. §. 525. 526. u. f. w. gar vielerley, welche er theils aus dem Sturm genommen; theils auch vor sich angegeben, und da gegenwärtiges Werck eine Continuation von jenem zu nennen, fo würde unrecht gethan seyn, wenn man selbige Projecte, so uns zum Theil nicht allzu practicable vorkommen, hier weitläufftig inseriren wolte.

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Das IX. Capitel.
Vom Vorgelege.

Je Staber-Strauber- und Oberschlächtigen Mühlen werden in gewissen Fållen mit Vorgelegen erbauet. Wir wollen dannenhero in diesem Capitel zeigen 1) wie das Vorgelege beschaffent, vors andere, warum man Vorgelege machet, und drit tens, wie es eingerichtet wird.

Von der Beschaffenheit des Vorgeleges.

§. 1. Wann das Rad a. Fig. 1. Tab. XXII. so ben einer Mühle an des Wasser - Rades Welle b. hanget, in einem Drehling c. der da an einer andern Welle e. befestiget ist, greiffet, und vermittelst solchen die Welle e. mit dem Kamm-Rade g. welches den Mühl-Stein treibet, in Bewegung bringet, nennet man es ein Vorgelege; und dieses ist zweyerley Art; als liegend und stehendes. Ein liegendes heisset, wann die Wellen, an welchen die Räder hangen, Horizontal liegen, wie aus dent perspectivischen Risse Fig. 1. Tab. XXII. von einer mit liegenden Vorgelege gezeichneten Oberschlächtigen Mühle, an der Welle b. und e. zu ersehen ist; deßs gleichen auch Fig. 2. in eben dieser Tabelle, auf dem Grund-Riffe von einer Staber- und Strauber - Mühle an den Wellen f. und h. gezeiget wird. Stehet aber hingegen die eine Welle a. Fig. 2. Tab. XXIII. perpendicular, so wird es ein stehend Vorgelege genennet.

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§. 2. Einige, der Mechanic Unerfahrne, haben bißhero in der Meynung gestanden, und geglaubet, man könne mit einer vorgelegten Mühle mehr, als wenn sie nur einfach Zeug habe, ausrichten, und aus dieser Raifon ist von vielen dergleichen Vorgelege erbauet worden; ja, die meisten haben auch aus Unwissenheit der Umgånge des Mühl-Steines, so er auf eine gewisse Höhe des Wasser: Rades haben muß, zum öfftern das Vorgelege so eingerichtet, daß der Mühl Stein eine übernatürliche Schnelligkeit bekommen hat, aber so dann mit ihren Schaden erfahren, wo sie gefehlet; indem, weil der Stein einen sehr schnellen Motum gehabt, sie daher die Mühle halb leer gehen lassen müssen, weil doch das Wasser: Rad mit dem Wasser gleich schnelle Bewegung behalten muß; wie wir solches schon oben Cap. V. §. 6. bey einem_allzu hohen Kamm-Rade angemercket, und hat es mit dem Vorgelege gleiche Bewandniß, so aus dieser Intention, den Mühl-Stein in eine extraordinaire Schnelligkeit zu bringen, erbauer wird. Wer demnach Borgelege machen will, muß selbiges nicht deswegen thun, um mehr Krafft damit, als durch eine fimple Mühle, zu erlangen, ob gleich sonsten in gewissen Fällen, wo man nemlich etwas zu bewegen, die Zeit nicht beobachten darff, durch Vorgelege mehr, als durch eine fimple Maschine auszurichten ist; 3. E. mit einer einfachen Maschine könte man in gewisser Zeit 50 Centner heben, diese aber auch durch Vorgelege oder mehr Råder, so zubereiten, daß damit eine Last von 100 Centnern zu bewältigen wäre, da aber zu erinnern, R 2 daß

daß bey der leßtern, noch einmahl so viel Zeit, als bey der erstern erfordert wird; welches aber an einer Mühle, wo der Mühl-Stein als die würckliche Last einmahl so schnelle, wie das andere zu bewegen, erfordert wird, oder zu seinem Umlauff eine determinirte Zeit haben muß, nicht practicable ist.

§. 3. Die Haupt-Ursachen, wenn oder warum man Vorgelege machet, find folgende: Bey Oberschlächtigen Rädern geschiehet es deswegen, weil die Mühl- Häuser gemeiniglich halb in dem Erdboden zu stehen kommen, wie Fig. 1. Tab. XXI. zu ersehen, und dahero das angewachsene Wasser leicht in dieselbigen eintreten kan, auch viel Unsauberkeit, welche in einer Mühle nicht wohl zu erdulten, verursachen könnte, indem das Holzwerck, als Schwellen, . Breter des Fuß-Bodens, und was es sonst mehr erreichet, bald faulen, und wegen der Feuchtigkeit wardelbar werden wird. Dieses nun zu vermeiden, bauet man die Mühle auf Vorgelege, und bringet den Drehling c. Fig. 1. Tab. XXII. über das Stirn-Rad a. so kömmt alles übrige Holzwerck nebst dem Fuß-Boden k. in die Höhe, und wird so dann vor der Faulung, weil das Wasser nicht dahin kommen kan, conserviret; und dieses ist auch durch das stehende Vorgelege ins Werck zu richten, allermaßen man bey selbigen, die stehende Welle Fig. 2. Tab. XXIII. bis 6 Ellen lang machen kan, vermittelst dieser so dann eine ziemliche Höhe des Fuß- Bodens c. zu erlangen ist. Andern Theils machet man bey sehr hohen Oberschlächtigen Wasser- Rådern, um die daher entstehenden grossen Kamm-Räder zu vermeiden, Vorgelege; da man denn die Umgånge, so das Kanım Rad alleine befördern inüste, durch verschiedene kleine Råder erhalten kan; und so dann auch das Mühl-Gerüste, welches, wenn das Radewerck einfach gehen soll, ratione des grossen Kamm: Rades eine unbeqvemliche Höhe bekömmt, weit niedriger und commoder erbauen kan. Um gleicher Ursachen willen werden auch an die Schiff: Mühlen, allwo die Wasser: Råder, wie in dem nachherigen Capitel gewiesen werden soll, sehr langsam gehen, Vorgelege gemachet, weil nemlich nicht alleine das Mühl: Gebäude sehr niedrig, und daher ein grosses Ramm: Rad wenig Plaz hat, sondern auch die Schnelligkeit des Mühl-Steins durch ein Vorgelege, dessen Drehling in denen Stecken vermindert seyn muß, befördert wird. Bey Staber: und Strauber Zeuge weiß ich keine andere Raifon zu geben, als diese, wenn z. E. nicht beständig so viel zu mahlen, als gemahlen werden könte, vorhanden wäre, so leget man zweyerley Wercke durch Vorgelege an ein Wasser- Rad; z. E. nebst dem Mahl- Gänge etwa eine Schneide: Hierse - oder Oehl- Mühle, und dergleichen, wie Fig. 2. Tab. XXII. an dem Strauber-Rade i, da bey dem Mahl- Gange l. annoch eine Dehl Mühle m. angebracht ist, so man, wenn der Mahl-Gang /. in Ermanglung des Mahlens stehen muß, um das Wasser nicht vergebens vorbey lauffen zu lassen, brauchen fan.

Wie das Vorgelege einzurichten ist.

§. 4. Wenn man nun aus den in vorigen §. angeführten Ursachen, Vorgelege erbauen will; so muß dasselbige also zubereitet werden, daß der Mühl-Stein eben nicht mehr Umlauffe bekömmt als er hat, wenn die Mühle von einfachen Zeuge getrieben wird. Man berechnet dannenhero erstlich die Umgånge, nach den Verhältnissen der Kamm Råder, so bey jeder Art der Wasser Råder, vermöge der Erfahrung, eine gute Proportion haben; Ferner zerfället man die Zahl derer durch Rechnung gefundenen Umgånge, in verschiedenen kleinern Zahlen, und bestimmet daraus, wie §. 4. Cap. VII. bey den Panster-Mühlen geschehen, die Zahl der Kämme und Stecken, so ein jedes Rad haben muß. Ein Erempel hiervon wollen wir an dem Waffer Rade d. Tab. XXII. Fig. 1. welches 12 Ellen hoch ist, geben; man suchet demnach erstlich die Umgange nach der bey den Oberschlächtigen Mühlen §. 12. Cap. VIII. zum Grunde gesetzten Verhältniß der Umgange des Steines, gegen den Umlauff des Wasser Rades, und spricht: ein 6 Ellen hohes Wasser: Rad bringet den Mühl Stein 10 und mahl herum, wie viel mahl wird er bey einem, so 12 Ellen hoch ist, umgehen. Facit 21 mahl; Diese Zahl läst sich in 8 mahl 2 und z zerlegen.

Exempel:

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Und also bekäme das Stirn-Rad a. Fig. 1. Tab XXII. 96 Kämme; der Drehling &. 36 Stecken, das Kamm, Rad g. 64 Kämme, und das Getriebe 8 Stecken. Die Theilung in Stirn, Rade ist 41 3oll, und in Kamm, Rade 4 Zoll.

§. 5. Ferner Fig. 2. Tab. XXIII. wird vorausgefeßet; das Wasser: Rad b. so 10 Ellen hoch ist, würde von mäßigen Wasser getrieben: dannenhero wollen wir das stehende Vorges lege nach der andern Proportion §. 13. Cap. VIII. da der Mühl Stein bey einem 6 Elligen Wasser, so ein Kamm: Rad von 68 Kämmen, und ein 6 steckigt Getriebe hat 117 oder 1 mahl mehr als bey vollkommenen Wasser umläufft, einrichten: Wäre aber genugsames Wasser vorhanden, müste man dieses Vorgelege ebenfalls nach der bey verigen Cafu gebrauchten Proportion, anlegen: man fuchet demnach durch die Regul de Tri (wie im vorigen Paragrapho) die Umgange des Mühl-Steins, so kommen nach Proportion eines 6 Elligen Wasser: Rades, da der Mühl- Stein 117 mahl umgehet zu diesen 10 Elligen Rade b. Tab. XXIII. Fig. 1. 18 und Umgange. Vor diese Zahl kan man gerade 19 nehmen, weil die Different nur beträgt, und also keine merkliche Veränderung machen kan.

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Dannenhero bekömmt das Kamm Rad d. bey dem stehenden Vorgelege, Fig. 2. Tab. XXIII. 76 Kämme, der Drehling e. 24 Stecken, und das Stirn-Rädgen f 48 Kämme, das Getriebe g. 8 Stecken, die Theilung des Kamm-Rades d. ist 4 Zoll, und des Stirn Rades f. 34 Zoll.

§. 6. Das Vorgelege des Strauber Zeuges wird gleichfalls nach den Straubers Mühlen, so einfaches Rade: Werck haben, eingerichtet. Weil nun bey einen 8 Ellen hohen Strauber: Rade, so ein wohl proportionirlich Kamm, Rad hat, Cap. VI. §. 3. der Mühlstein 137 mahl herum kömmt, so berechnet man, nach dieser Verhältniß, auch die Umgange zum Vorgelege dieser Mühlen: da denn das Strauber Rad i. Fig. 2. Tab. XXII. so 93 Elle hoch ist, 143 Umgang bekömmt. Das Sechstheil wird in der folgenden Rechnung weg gelassen, welches man allemahl, so der Bruch unter einem halben ist, und sich das Rade- Merck nicht füglich darnach einrichten läßt, thun kan: allermaßen auch so was weniges ben dergleichen grossen Maschinen keinen mercklichen Fehler verursachen kan. Die Zahl 14 zerfäller man so dann, und rechner wie ordinair.

Exempel:

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Nach dieser Rechnung bekömmt das Stirn: Rad n. Fig, 2. Tab. XXII. 56 Kämme, und das Kamm: Rado. auch so viel, der Drehling p. 32 und das Getriebe 7 Stecken. Die Theilung im Stirn-Rade ist 4 Zoll, und in dem Kamm-Rade 34 Zoll.

§. 7. Das Staber Zeug, so es auf Vorgelege erbauet werden soll, wird gleichmäßig nach der Proportion §. 13. Cap. V. des einfachen Rade-Wercks angeleget.

Anmerckung.

§. 8. Weil die Strauber: Råder, wann das Wasser etwas angewachsen, leicht ersauffen, so bauet man gemeiniglich bey demselben auch einen Staber-Gang, und leget unter dem Rade desselbigen den Boden des Gerinnes 6 oder 8 Zoll höher, als die Böden unter den StrauberRädern liegen; wie hier Fig. 3. Tab. XXII. zu ersehen, allwo die Linie s. q. so den Boden des Staber Rades. anzeiget, 8 Zoll höher ist, als die Linie z. u. welche den Boden des Straubers Rades i. vorstellet: dergleichen Råder sind so dann, wann die Strauber - Råder von dem Wasser ersäuffet worden, annoch eine Zeit lang, biß endlich das Wasser all zu groß wird, gut zu gebrauchen. Ferner ist von diesen Staber: Rädern, so bey Strauber Zeuge angebracht werden, zu mercken, was §. 9. Cap. VI. erinnert worden; maßen denn, was den Ümtrieb anlanget, weil die Kröpffe ziemlich hoch werden, dasselbe eben die Bewandniß hat, wie in angeführten §. bereits abgehandelt worden; Man richtet also, bey scharf gesuchter Rechnung, die Kamm: Råder, (wenn ein solches Rad nur einfachen Zeug bekommen soll,) oder das Vorgelege nach der Beschaffenheit, als hier Fig. 2. befindlich, also ein, wie §. 9. Cap. VI. ebenfalls beschrieben ist; allwo wir vor ein dergleichen Rad, wenn es 8 Ellen hoch ist, zu dessen Kamm Rade 72 Kamme bekommen haben, bey welchen denn der Mühl Stein, vermittelst eines 6 steckigten Getriebes 123 mahl umgehet. Man spricht also per Regulam de Tri, ein 8 Ellen hohes Wasser- Rad bringet den Mühl Stein 123 mahl herum, wie viel mahl wird er bey dem Rade . Fig. 2. Tab. XXII. so nur 73 Elle hoch ist, herumgehen? Facit 117 mahl. Vor diese Zahl, weil sie sich nicht nach dem gebräuchlichen Rade Wercke geschicklich zerfällen last, kan man 11 und nehmen, und solche in 7 mahl 1 und 2 zerlegen, und gewöhnlicher maßen rechnen, wie folget:

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Und also bekömmit das Stirn-Rad v. bey diesem Staber-Rader. Fig. 2. Tab. XXII. 56 Kämme, der Drehling w. 32 Stecken, das Kamm: Radx. 54 Kämme, und das Getriebe 8 Stecken, die Theilung im Stirn: Rade ist 4 Zoll, und im Kamm-Rade 34 Zoll.

§. 9.

Zugabe von Horizontal - Mühlen.

§. 9. Diese hat bereits der Herr Leupold in feinem Parte Gen. §. 540. & feqq. so wohl mit Beyfügung aus dem Sturm Tab. I. Fig. 2. und 3. als aus dem Bækler Tab. 50. ausführlich beschrieben, und nicht allein beyder Autorum Inventiones noch einmahl hingefeßet, sondern auch seine eigenen Anmerckungen daszu gemachet. Wir unsers Orts würden unrecht thun, wenn wir von dieser Art Mühlen, die doch in ganz Deutschland nicht gefunden, sondern statt derselben vielmehr die Oberschlächtigen gebraucht werden, groffe Weitläufftigkeit machen wolten. Denn wo bey uns ein Waffergen vorhanden, welches ein Horizontal- Rad, wie bey F. Fig. 3. Tab. XXIII. dergleichen gezeichnet ist, an welchen die Welle g. von der Erde gen Himmel zustehet, und oben drauf der Mühl: Stein h. lieget, treiben kan, wird man statt felbiger Art gewiß eine Oberschlächtige Mühle, wie hier neben Fig 2. gezeichnet, zu sehen, erbauen, immaßen solcher unsere Landes- Leute gewohnet sind, und deren Krafft am besten verstehen; Solte aber ja jemand gefunden werden, welcher in dieser Art Mühlen was besonders über unsere Einsicht zu finden vermeinte, der wird in Leupolds I. Haupt- Theil, und zwar an obberührten Orte biß §. 550. dergleichen Maschinen zu sehen bekommen, und nach eigenen Gefallen davon judiciren können. Wir haben also unseren Mühlen: Schau: Plaß mit ders gleichen bey uns unbekannten Maschinen nicht vergrössern, sondern vielmehr den Raum vor etwas besseres menagiren, und nicht unter der Zahl vergeblicher Project: Macher seyn wollen, anerwogen unser beständiger Vorsag ist, hier nur die practicabelsten Maschinen umständlich zu beschreiben, ob gleich von dieser und jener Art, um dem geneigten Leser nur einiger maßen ein Concept davon zu machen, bey Gelegenheit Meldung geschehen, und der Unterschied gewiesen werden muß.

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achdem vorhero alle vier Haupt- Sorten derer Pfahl oder solcher Mühlen, welche mit ihren Grund-Wercken und Gebäuden unbeweglich find, weitläufftig abgehandelt, und deren Beschaffenheit gewiesen worden: Als wollen wir nunmehro auch von dieser lettern beweglichen Art, so man auf großfe Ströhme zu erbauen pfleget, kürzlich handeln, und denenjenigen, welche dergleichen etwa nicht gesehen haben, oder sonsten Nachricht davon verlangen, eine deutliche Idee machen.

§. 1. Sie sind auf platten Schiffen erbauet, und können von einem Orte zum andern gebracht werden, wo der Strohm den stärcksten Risch hat, damit ihr Wasser: Rad von dem daran schlagenden Strohm behörig umgetrieben werde. Die Schiff Mühlen heben und sencken sich mit dem steigenden und fallenden Wasser, müssen aber mit starcken Seilen oder Ketten wohl an das Lard gehänget und befestiget, oder tüchtig veranckert, auch zu gehöriger Zeit, und wenn man dieselbe auf dem Wasser nicht gebrauchen kan, in ihren ordentlichen Winter-Stand gebracht werden.

§. 2. Eine solche Mühle zeigen wir hier Tab. XXIV. Fig. 1. im Grund: Risse, und Fig.2. ist das Profil des Hauses, so auf das Schiff a.b.c.d. oder das so genannte Hauß-Schiff erbauet wird, nach der Länge d.b. aufgeriffen. Fig. 3. wird der Durchschnitt des gängen Wercks, nach der im Grund- Riffe Fig. 1. befindlichen Linie e.f. vorgestellet.

§. 3. Das Well: Schiff f.g. Fig. 1. wird daher also genennet, weil auf solchen die Welle h. bey i. auflieget. Dieses so wohl, als das Hauß: Schiff a. b. c. d. wird von 3 Zoll starcken eichenen Pfosten erbauet, welche an den Prangen oder Frangen m. Fig. 3. wenn sie zuvor wohl zusammen gefüget sind, mit hölzern Nägeln befestiget werden, auch wird zwischen die Fugen Mooß getrieben, und darüber Leisten mit Senckel Klammern geschlagen, so dann aber das ganze Schiff über und über mit Ther bestrichen, welche Art zu bauen denen Schiffs Bauern zur Genüge bekannt ist. Zu obgesagten Prangen m. werden krumm gewachsene eichene Hölßer genommen, so nach dem Winckel, welchen der Boden des Schiffes mit denen Porten desselben machet, ausgearbeitet sind.

§. 4. Das Wasser: Rad k. ist über den Diameter 63 Elle hoch, die Schauffeln, derer in dem ganzen Rade 12. befindlich, minsen 9 Ellen lang, und 1 Elle breit seyn. Was aber die Structur eines solchen Rades betrifft, so wird es nicht, wie die Panster Staber und கு 2 Ober

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