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einen Centner wiegen, und wie theuer er kåme, ihm selbsten leichtlich die Rechnung machen fan.

Von gegossenen Zapffen.

§. 57. Die gegossenen Zapffen, so in Leimen formiret, sind besser als die im Sande formiret werden, wie denn auch ein Centner, so im Leim gegossen, um 3 Thl. dargegen die im Sande formiret, nur um 2 Thl. bezahlet wird. Das geschmiedete ist schwehrer und beffer, als das gegossene, welches wegen der Luft, so sich darein schleußt, blatterich oder löcherlich bleibet. Die erste Anmerckung.

§. 58. Wann eine Panster Mühle ohne Zieh Zeug erbauet wird, das ist, wenn man die Wasser: Råder nicht auswinden kan, so wird es Stock: Panster genennet, dergleichen aber nicht viel gefunden werden: Denn wo eine solche Mühle angeleget werden soll, da muß das überfüßige Wasser in einen sehr langen Graben abgeleitet werden, so daß es weit unter den Mühl-Rädern in den Mahl-Graben fällt, und keine Stauchung verursachen kan; Wo dieses aber nicht ins Werck zu richten, da hat dergleichen Panster Zeug nicht viel mehr Nußen, als das Staber-Zeug, maßen dieses fast eben so leicht als jenes ersäuffet wird.

Die andere Anmerckung.

§. 59. Bey den Panster: Mühlen findet auch statt, was §. 26. Cap. V. in der GeneralAnmerckung über das Staber: Zeug erinnert worden; und kan man demnach bey Erbauung dieser Mühlen das letzte Rad allemahl in den Todten Waag hinein bauen, und zwey Gånge mehr anlegen. Es erfaufft zwar, wenn das Wasser etwas wächset, ein solches Rad leichte; inzwischen aber kan es doch bey Mittel und kleinen Wasser, da der Waag oder das Stauch Wasser keinen starcken Widerstand thut, seine Dienste so gut als die übrigen Råder verrichten. Ja es ist auch eine Haupt: Regel, mehr auf klein oder Mittel- als auf groß Wasser zu bauen; maßen das erstere gemeiniglich länger als das lettere dauret, und dannenhero viel rathsamer, das legte Rad an einer Panster Mühle, so bey trockenen Zeiten Wasser- Mangel hat, in dem Todten Waag zu legen, als selbiges ganz weg zu lassen. Man kan allenfalls auch nur einen Gang an dergleichen lestes Rad bauen, weil es ohnedem seinen größten Nugen zu der Zeit, da an denen übrigen Rädern auch nur eine Mühle gehen kan, bringen muß.

Die dritte Anmerckung.

§. 60. Wann bey Untersuchung des Gefälles weniger oder mehr gefunden wird, als wir ordentlicher Weise einem Panster: Rade zugeeignet haben; so kan man nach dem 8. §. Cap VI. ausrechnen, um wie viel die Oeffnung des Gerinnes bey den ersten Fall grösser, und in dem legten kleiner sein müsse; Wiewohl die Oeffnungen derer Gerinne nicht leicht nach kleinerer Form, als sie hie bestimmet worden, anzulegen find, sondern so dann lieber Staber Zeug zu erbauen, gerathen wird; An der Grösse hingegen können sie zu der Höhe des WasserStandes, wie §. 23. Cap. I. schon erinnert worden, 6 biß 7 Viertel-Elle bekommen; deßgleichen kan man auch die Breite biß auf 6 oder 7 Ellen erweitern. An sehr grossen Ströhmen findet man sie gar 8 Ellen weit, und über 2 Ellen hoch an geschüßten Wasser, da aber gemeiniglich wenig, vielmahl auch gang kein lebendiges Gefälle vorhanden, so daß der Todte Waag biß auf dem Fach-Baum stehet, und werden so dann die Boden derer Gerinne nach gerader Linie, jedoch etwas abhangend, unter die Råder geleget.

Die vierdte Anmerckung.

§. 61. Wir haben mit allen Fleiß in diesem Capitel eine Panster Mühle vorgestellet, da das Gerinne und die gange Structur nach mäßiger Krafft eingerichtet ist: maßen man ven denen Maschinen, da nicht die übermäßige Gewalt vorhanden, und doch paffable Dienste thun, fager; Bey diesem Werck ist die Kunst gebraucht worden, oder wo die Gewalt nicht zu haben. muß man die Kunst zu Hülffe nehmen. Und haben wir also mehr Risse von solchen Mühlen hierbey zu fügen vor unnöthig zu seyn erachtet; denn es wird hoffentlich die Anlegung einer dergleichen Mühle, so mehr Krafft bekommen kan, jeden gang leicht fallen, allermaßen wo Gewalt genug, man nicht allzu viel Kunst nöthig hat, um desto besser aber wird es seyn, wenn auch die Regeln der Kunst beobachtet werden.

Die fünffte Anmerckung.

§. 62. Ein gewisser Autor verwirfft in seinem Buche, unter dem Titul, vollständige Mühlen Bau Kunst, unsere Art Panster: Mühlen gänglich; erstlich deßwegen, weil sie so kostbar zu erbauen; vors andere, daß sie nicht hoch genug gestellet, oder aufgewunden werden

könten;

könnten; Um nun den kostbaren Bau zu vermeiden, will er haben, man soll zwey Kamins Råder an eine Welle segen, so würde die Weitläufftigkeit des Baues gehoben, und ebenfalls zwey Mahl - Gänge von einem Wasser: Rade getrieben. Ferner lauten seine Wort wie folget: "Diese Art von Mühlen ist so simpel und natürlich, daß sie längst würde erfunden und auf gebracht worden seyn, wann man nur gewust hätte, wie man die Getriebe so zurichten solle, ,,daß man jeden Gang nach Belieben könne stehen lassen, ohnerachtet die Kamm-Råder fort lauffen." Dieses zu bewerckstelligen, soll man die Getriebe aus zwey Theilen machen, und auf einer Seite mit Gewinden versehen, auf der andern aber mit einem Anwurff zusammen befestigen, damit, wenn dieser oder jener Gang stille stehen soll, man das Getriebe aufmachen, und eine Helffte hinaus schlagen könne, daß das Kanim-Rad nicht mehr eingreiffe. Dieses ist nun zwar wohl möglich, ein Getriebe auf solche Art einzurichten, aber wie lange es gehen oder halten würde, ist nicht dabey gesagt; wir wollen hier nur zu bedencken geben, wie gewaltig ein dergleichen Getriebe an den Mühl Stein Eisen befeftiget werden muß, und ob es schon mit allen Vermögen, so ein Mensch aus Leibes: Kräfften schlagen kan, angefeilet worden ist, dennoch vielmahl der schnellen Bewegung nicht allzu lang widerstehen kan; zu geschweigen, wenn es nur obbeschriebener maßen, mit einer Kettel oder Anwurff, an das Mühl Stein Eisen geschlossen werden sollte, maßen es unmöglich, so just und accurat angepasset werden kan, daß es so feste, als wenn es mit aller Macht gekeilet wird, stehet; dannenhero würden bey dieser Mühle die Getriebe nicht halten, wenn auch die Trieb-Scheiben von Eisen wären, immaßen sich selbige gar bald, wo anfänglich nur ein klein wenig Spatium vorhanden, ausarbeiten, an den Mühl- Stein: Eisen wackelnd werden, und endlich gar an demselbigen, ohne daß das Eisen mitgehen würde, umdrehen dürffte. Ferner zeiget der Herr Inventor gesagter Mühle, die Wasser Råder 4 Fuß hoch, nach den angewachsenen Wasser zu stellen: dieses ist zwar keine extraordinaire che, maßen auch wir bey unsern Pansters Mühlen die Räder biß 3 Fuß, und so das Rade: Werck nur etwas höher angeleget würde, gang leichte auf 4 Fuß erheben können; ja, wann sie auch 10 Fuß erhöhet werden könten, so würde es doch keinen sonderlichen Nugen haben: denn so das Wasser 3 biß 4 Fuß in den untern Mühl: Gråben an der Perpendicular: Hehe wächset, beginnet es gemeiniglich das Gefälle, welches selten bey einer Panster- Mühle 3 oder 4 Fuß betråget, zu übersteigen, und sich in eine natürliche Gleichheit einzutheilen, so daß es in denen Gerinnen, wo die Räder hangen, die Krafft, selbige umzutreiben, verliehret; da nun das Wasser in einen Panster: Gerinne bey erwehnten Umständen, der treibenden Krafft beraubet wird, so ist leicht zu schliessen, daß die Mühlen unbrauchbar seyn müssen, wenn auch die Räder noch so hoch gestellet irerden könten. Demnach wird unsere Art von Panster Mühlen, wo sie gebührend angebracht werden kan, ohne grosses Wort: Gepränge, und unnöthige Lufft: Sprünge, wohl die beste bleiben. Es stehet zwar in eines jeden, welcher etwa das Geld nicht anders anzuwenden weiß, als unnöthig zu verbauen, seinen Belieben, auch mit jener die Probe zu machen, da man denn vor selbiges am ersten erfahren kan, welche die besten Dienste thun wird.

§. i.

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Das VIII. Capitel,

Von Oberschlächtigen Mühlen.

Enn das Wasser, so eine Mühle oder andere Maschine treibet, oben auf die Råder geleitet wird, nennet man sie Oberschlächtige Råder. Dergleichen Mühlen können erbauet werden, so ein Fluß 4.5.6. Ellen u. f. w. Gefälle hat: Man pfleget zwar auch Oberschlächtige Räder zu machen, wenn etwa nur 3 ́Ellen Gefälle vorhanden, welche sodann, weil sie sehr weit seyn müssen, Walzen - Råder heissen.

§. 2. Damit nun bey Erbauung der Oberschlächtigen Mühlen, das Wasser sein Gefälle auf einmal bekömmt, so wird es entweder nach einer kürgern Linie, als der Fluß sonst in seinem ordentlichen Lauffe machet, abgeleitet, oder auch, so es unbeschadet des am Fluß liegenden Landes geschehen kan, wie bey Erbauung der andern Mühlen schon erinnert worden, aufgedaminet, auch kan man, wenn das Land an einer oder der andern Seite des Flusses etwas erhoben, den Mühl- Graben von dem Fluffe ab, auf dem hohen Lande, biß zur Stelle, da die Mühle zu stehen kommen soll, hinführen: Damit er aber nicht allzu langsam fliesse, so wird ihm, wie andern Mühl-Graben, auf 100 Fuß 1 Zoll Räusche gegeben. §. 3.

Q 2

1

§. 3. Tab. XX. stellen wir Fig 1. im Grund: Risse eine Oberschlächtige Mühle mit vier Gången vor. Fig. 2. besagter Tab. find die Wasser: Råder A. nach besagten Grund- Risse, wie sie unter dem Wasser Bette B. zu hangen kommen, nebst dem Saul: Wercke c. so das Wasser: Bette B. tråget, aufgerissen. Tab. XXI. Fig. 1. wird der Durchschnitt des gangen Wercks nach der im Grund- Riß Tab. XX. befindlichen Linie C. D. vorgestellet. In diesen drey Rissen wollen wir erstlich zeigen, wie die Höhe der Wasser: Råder bey Anlegung der Oberschlächtigen Mühlen gefunden wird; Vors andere, wie die Quantität des Waffers zu diversen Höhen der Wasser- Råder zu berechnen sey; Drittens, wie viel man Gånge anlegen foll; Vierdtens, wie der Einschuß des Wassers über den Rådern anzulegen ist; Fünfftens, das Wasser wider den Durchbruch zu verwahren; Sechstens, die Zubereitung des Waffer Bettes; Siebendens, die Zubereitung der Oberschlächtigen Wasser: Råder; und Achtens, die Proportion der Kamm Råder gegen die Wasser: Råder. Die übrige Einrichtung dieser Art Mühlen kömmt mit dem Staber und Strauber Zeuge überein, und hat also keiner ferneren Erklährung nöthig; maßen alles inwendige nach den Regeln, so bey der StaberMühle ausführlich beschrieben worden sind, erbauet wird.

Von Berechnung derer Wasser- Råder ihrer Höhe.

§. 4. Wenn man von den Gefällen, so auf eine gewisse Distang gefunden wird, alles dasjenige abziehet, was erstlich dem Wasser zur Räusche oder Fortgange, in den MühlGraben und auf dem Wasser: Bette, vors andere zum Freyhangen der Råder, oben unter dem Wasser: Bette, und unten über dem Wasser gegeben wird, so bleibet die Höhe der Råder übrig. Zum Erempel wollen wir segen: Der ganze Mühl: Graben, so auf 1800 Fuß lang abgeleitet worden ist, habe 7 Ellen 21 Zoll Gefälle, von diesen wird nachstehendes abgezogen, als:

› Elle 12 Zoll, auf 1200 Fuß vor die Räusche des Mühl: Grabens zum Zufluß des Wassers, von dem Wehr an, biß auf das Wasser: Bette B. Fig. 2. Tab. XX.

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Wasser: Stand auf dem Wasser: Bette, von B. biß e.

: Gefälle des Wasser: Bettes, von B. biß B.

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von e. biß a. vor den Boden des Wasser - Bettes, und vor das Freyhangen des Rades unter dem Wasser: Bette.

von A biß G. vor das Freyhangen des Rades über dem Wasser.

• Rausche auf 600 Fuß vor den Abfluß des Wassers in den Mühl- Graben unter der Mühle.

1. Elle 21. Zoll Abzug.

7. : 21. Ganges Gefälle.

6. Ellen Höhe der Wasser: Råder A. Tab. XX. Fig. 2.

Von der Quantität des Wassers, und wie selbige zu diversen Höhen

der Wasser- Råder berechnet wird.

§. 5. Die Erfahrung lehret, daß bey denen Oberschlächtigen Mühlen, zwischen den Höhen der Wasser: Råder, und Oeffnungen derer Gerinne, (gleichwie bey dem Staber und Straube Zeuge, zwischen den lebendigen Gefälle und den Oeffnungen der Gerinne,) eine Geometrische Proportion ist. Man erwählet dannenhero ein oberschlächtiges Wasser: Rad, nebst der Oeffnung feines Gerinnes, durch welche vermòg der Erfahrung just so viel Wasser gehet, als auf das Rad erfordert wird, und berechne darnach zu allen vorkommenden Höhen der Råder die Oeffnungen der Gerinne. Zum Eremvel ein 4 Ellen hohes Wasser: Rad brauchet ein Gerinne, so 33 Zoll oder i Elle 9 Zoll weit ist, wenn das geschüßte Wasser davor 6 Zoll hoch stehet: Will man nun nach dieser Proportion zu unsern 6 Elligen Rådern die Oeffnungen der Gerinne (oder Schlung: Löcher) berechnen, so geschicht es wie folget: 33. Zoll Weite des Gerinnes zu einen 4 Elligen Wasser: Rade.

6.

198.

Höhe des geschüßten Wassers dieses Gerinnes.

Deffnung des Gerinnes in Quadrat Zollen.

`6 Ellen hohes Wasser: Rad. : 4 Ellen hohes Wasser: Rad. = 198? Oeffnung des Gerin

6) I

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nes in Zollen zu einem 4 Ellen hohen Wasser: Rade.

Kömmt

Kommt 132 Quadrat-Zolle, diese geben eine Deffnung 22 Zoll weit und 6 Zoll hoch, oder die
Schlung Löcher d. Fig. 3. und 2. Tab. XX. müsten auf dem Wasser: Bette B. B. 22 Zoll weit
werden, und das Wasser muß 6 Zoll hoch in dieselbigen einlauffen, wenn es die Råder A.
Fig. 2. so 6 Ellen hoch sind, solcher gestalt, daß die Mühlen gute Dienste thun, umtreiben soll.
Wie viel man nach Proportion des Wassers, so ein Fluß giebet,
Gånge anlegen kan.

§. 6. Wenn man diese oder auch eine andere Oeffnung eines Gerinnes oder Schlung Loches auf Wasser Zolle reduciret, und damit die Quantität des Waffers, so der Fluß, an welchen die Mühle gebauet werden soll, dividiret, so zeiget das Facit, wie viel man Gånge anlegen kan: Als ein Schlung Loch d. Tab. XX. Fig. 3. kan nach den 12. §. 127 Zoll 4 Kannen Wasser devenfiren; dannenhero muß ein Fluß, so dergleichen Mühle mit 4 Gången, wie wir hier vorgestellet haben, bey Mittel Wasser treiben soll, 509 Zoll 2 Kannen Wasser schütten, wenn alle vier Gänge auf einmahl gehen sollen.

Von den Einschuß des Wassers über den Rådern.

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§. 7. Die Schlung Löcher d. Tab. XX. Fig. 2. werden 1 Elle hinter dem Creuß g. eines jeden Rades A. eingeschnitten, damit das Wasser recht zwischen die andere und dritte Schauffel einschiessen kan, denn so es auf den Creuß oder Scheitel: Punct bey der ersten Schauffel einfällt, verursachet es Hemmung: Hier ist zu mercken, daß wann die Råder niedriger oder höher werden, als diese sind, so muß nach Proportion der Höhe, der Einschuß des Wassers in dem ersten Falle näher an dem Creuß oder Scheitel: Punct der Räder, und bey dem andern Fall weiter von denselbigen, durchgeschnitten werden. Die Weite dieser Löcher wird hier 22 Zoll, wie §. 5. Die Wasser-Räder müssen 8 oder 10 Zoll breiter als besagte Löcher werden, auf daß fie alles Wasser fassen können, und nicht vergeblich vorbey springen lassen. Oben auf dem Waffer: Bette kömmt über jedes Loch ein Kasten zu stehen, wie bey d. Fig. 2. und 3. Tab. XX. und bey b. Fig. 1. Tab. XXI. zu sehen; Vor diese werden die Schuß-Breter geseget, oder die Mühlen zugeschüßet.

Wie das Wasser zu verwahren, damit es nicht unter dem Wasser-Bette

durchbrechen und unten hinlauffen könne.

§. 8. Quer vor die Rade: Stube f. h. k. l. Fig. 1. Tab. XX. wird eine Stirn- Mauer f. h. bis unter die erste Schwelle des Wasser Bettes, welche bey a a. Tab. XXI. Fig. 1. auf der Mauer e. f. c. d. zu sehen, aufgeführet, und ferner von unten bis oben alles mit lettiger Erde oder Thon, wohl ausgerammelt, da denn hernach kein Durchbruch zu besorgen ist: damit aber unter der Schwelle a a. nicht etwa Wasser durchfickere, weil sie auf den Steinen nicht allenthalben so accurat, als es erfordert wird, aufgevasset werden kan; so leget man vor dieselbe annoch etliche Schwellen auf schwache Pfähle: Bor die fördersten kommen zwey oder drey Pfosten zu stehen, welche mit Thon wohl verrammelt werden müssen; wie oben bey dem Grund-Werck, zu Befestigung der Fach-Bäume, an kleinen Flüssen angewiesen ist; ferner werden auch alle übrige Schwellen mit Letten und Thon gleich eben ausgestossen, und mit zwey Zoll starcken Pfosten beleget. Endlich werden von den Grich Säulen g. g. beyde Ufer so lang, als der Boden geleget worden, mit Lehr- Wänden eingefasset: da denn hernach weder von unten, noch zur Seiten, wenn alles wohl zusammen gefüget ist, fast kein Tropffen Wasser vergeblich vorbey kan, sondern es muß alles auf das Wasser: Bette lauffen.

Von Zubereitung des Wasser-Bettes.

§. 9. Bey Zulegung des Wasser - Bettes Fig. 3. Tab. XX. ist eingig und allein auf die Eintheilung der Balcken i i. so gang quer über gehen, zu sehen; diese kommen dannenhero auf denen Rahm Stücken m. Fig. 2. also zu liegen, daß die Råder A. ganz frey darzwischen umlauffen können; Die übrigen Balcken n. Fig. 3. werden, weil sie wegen der Räder nicht gang durchgehen dürffen, bey o. in die Spann-Riegel eingezapffet. Ferner die Rinne Porten p. q. fo von ganzen Holze recht wincklich ausgearbeitet sind, müssen 5 Elle, so weit nemlich das Wasser: Bette werden soll, aus einander liegen, und in den Grieß-Säulen §. eingezapffet seyn, auch über dieses auf den Balcken solcher gestalt eingekämmet werden, daß nur 2 Zoll über dieselben vorrage, damit der Boden, so durchgehends aus zwey Zollen starcken Pfosten 7. r. gemachet wird, mit den untern Theilen besagter Rinne: Porten gang eben fället. Auf daß aber die Seiten des Wasser Bettes eine genugsame Höhe bekommen, welches 5 bis 2 Elle seyn kan, so füget man auf die Porten p. q. nach der Stärcket. Bau- Stämme, und tobelt fie R mit

mit eichenen Någeln an, oder man setet auswendig Saulgen u. Fig. 2. in die Höhe, und beschläget solche mit Pfosten, so ist das Wasser: Bette fertig; welches so dann an der Mauer E. Fig. 1. auf Krack Steine v. und an der åusersten Seite auf eine abgebundene Wand c. Fig. 2. zu liegen kömmt. Endlich wird diese Wand von den Schwellen w. an, wo die Angewåge öder Angeweyhe x. darauf ruhen, mit Strebe Bändern y. Fig. 1. Tab. XXI. befestiget, und mit Bretern verschlagen, auf daß zu Winters-Zeit die Räder, gleichsam als in einer Stube, warm gehen, und nicht so leichte einfrieren. Die Schwellen w. Fig. 1. Tab. XX. werden ebenmäßig mit Bretern D. beleget, damit man beqvemlich um die Wellen z. handthieren kan. Hinten bey 9 9. ist das Wasser- Bette mit Schuß-Bretern versehen, so man, wenn überflüßig Wasser ist, aufziehet, und solches überfallen låst.

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§. 10. Wenn die Felgen zusammen gerichtet, wie Tab. XXI. Fig. 2. welche von h. bis i. 10 Zoll breit seyn können, so theilet man solche in drey gleiche Theile m. n. o. und ziehet_durch den Punct m. aus den Centro k. eine Circul Linie, diese Linie heist der Theil Riß; Ferner ziehet man durch das Centrum eine Perpendicular-Linie, 4. o. und seßet aus r. gegen p. und q. die Weite dreyer Schauffeln, als: aus r. in u. 13 aus г. und §. wieder 14 durch die Puncte u. und s. wird ferner eine Linie p. q. gezogen, diese zeiget bey . und s. den Stand oder Schrege einer Schauffel; auf den Punct s. kommt die Linie v. s. recht wincklich zu stehen, welche sodann die Kropff-oder Riegel-Schauffel vorstellet; inwendig wird ein dichter Boden . v. w. x. gemachet, der das Wasser hält. Die Stärcke der Felgen ist 2 Zoll; die Breite der Schauffeln 18 Zoll, welche auch einen Zoll mehr oder weniger haben können; Der Einschnitt zum Schauffeln in die Felgen 1 Zoll; die Weite der Schauffeln ist 14 Zoll, bisweilen auch nur 12 Zoll, nach der Quantität des Wassers. Viel Wasser brauchet nicht so enge Schauffeln, als wenig Waffer.

Anmerckung.

§. 11. Wenn die Räder höher oder niedriger werden, muß man in dem ersten Fall zu r. s. und r. u. mehr, und im andern Fall weniger als 14 Schauffel Weite nehmen. Denn so man ein zwölf Ellen hohes Rad, gleich wie dieses sechs Ellige eintheilen wolte, so würden die Schauffeln breiter als eine Elle werden, und auch allzu schrege stehen, zwischen welche hernach das Wasser nicht so gut einschiessen kan; bey einem niedrigen hingegen, so etwa nur 4 Ellen wäre, würden die Schauffeln nach dieser Methode das Wasser allzu zeitig ausgiessen. Einige verfertigen die Oberschlächtigen Waffer Råder wie bey Fig. 3. zu sehen, welche aber nur bey überflüßigen Wasser zu gebrauchen sind.

Von der Proportion der Kamm-Råder gegen die Wasser - Råder.

§. 12. Die Kanım Råder F. zu allen vier Wasser Rådern A. Fig.1. Tab. XX. bekommen 64 Kamme mit 44 Zoll-Theilung; und so haben sie bey dergleichen Oberschlächtigen Rädern eine gute Froportion, dannenhero kan man nach dieser zu allen diversen Höhen der Wassers Råder die Kamm Räder berechnen, gleich wie bey dem Staber und Strauber Zeuge geschehen. Die Getriebe bekommen 6 Stecken, und dannenhero gehet der Mühl: Stein, indem das Wasser-Rad einmahl herum kömmt, 107 mahl herum.

.

Anmerckung.

§. 13. Bei Oberschlächtigen Mühlen, welche nicht so viel Wasser haben, als nach Proportion der Räder Höhe erfördert wird, geben einige den Kamm-Rådern mehr Kämme: die Raifon ist diese; wenn ein Kamm Rad mehr Kämme bekömmt, verursachet es, daß das Wasser- Rad langsamer gehen muß; Wenn nun bey einem oberschlächtigen Rade nicht vollkommen genug Wasser vorhanden, daß sich die Schauffeln, indem sie vorbey gehen, auf einmahl füllen, so ist es gut, wenn das Rad etwas langsamer gehet, denn dadurch gewinnet es Zeit, daß in jede Schauffel etwas mehr Wasser einlauffen kan, als ihm einlauffen würde, wenn das Kamin-Rad nach genugsamen Wasser eingerichtet wäre; nur ist zu mercken, daß man nicht allzuviel Kämme mache, denn sonst hat es gar keinen Nußen, auch ist wohl acht zu haben, daß, wenn dieses practiciret werden soll, an der Quantität des Wassers, so auf das Rad erfordert wird, nicht über ein Viertheil mangeln darff. Wir wollen auch eine Proportion des Kamm-Rades gegen das Wasser- Rad, welche bey etwas kleinen Wasser practicable, hier beyfügen: Man kan an einem 6 Elligen hohen Wasser: Rade, so bey mäßigen Wasser

gebraucht

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