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10 Kannen Wasser: dieses würde auf eine Oeffnung 2 Ellen weit und 1 Elle hoch just zulänglich feyn: Damit man aber das darzu erforderte Gefälle auch erfahre, so wird nach den vorhers gehenden §. diese Oeffnung, so 1152 gevierdte Zoll hält, in die erste Stelle der Regula Detri gefeßet; die andern zwey Sage bleiben unverändert; rechnet man nun wie ordinair, so kommt 15 und Zoll, und so viel würde zu der Oeffnung von 2 Ellen weit, und 1 Ellen hoch lebendiges Gefälle nöthig seyn; Wann das Gefälle bekannt oder gegeben ist, so kan man durch diese Rechnungs Art auch die Deffnungen finden, so der Sag verwechselt, und das Gefälle hervor in den ersten Sag gebracht wird.

§. 9. Wenn ein Fluß noch weniger Wasser als in vorhergehenden §. giebet, so wird auch die Oeffnung kleiner, und das Gefälle höher, und kömmt man dannenhero den ordinairen Strauber: Gerinne und Gefälle immer nåher. Man thut also besser, so etwa ein Gerinne nur 13 Elle zur Weite bekäme, wann Strauber Zeug angeleget wird; denn wenn man alles scharff suchen will, so wird bey einem Rade, so von dem in vorhergehenden § gesegten Wasser und Gefälle getrieben werden soll, auch der Kropff anders, als bey einem Staber Rade, fo nur 10 Zoll Gefälle hat, erfordert: Diese werden dannenhero bey Staber Rådern, da das Gefälle etwas hoch, entweder mit einem Radio, der so groß als der Diameter des Rades ist, beschrieben, oder welches man vor besser hält, wie Tab. XII. Fig. 3. zu sehen, allwo das Gefälle, fo in obigen §. zu der Oeffnung 2 Ellen breit und eine Elle hoch, folgender Gestalt eingetheilet ist: als vor die gerade Linie t. s. so sich 6 Zoll vor dem Rade endigen, muß 3 Zoll, das übrige, so noch 12 Zoll ausmacher, wird halbiret, und von s. biß ans Rad bey u. gerade, von u. aber biß v. nach den Circkel desselben eingerichtet. Weil sich also die Kröpffe unter denen Staber Rådern, so hohes Gefälle haben, in etwas nach den Kröpffen derer Strauber Räder richten, so hat auch der Umtrieb dieser, einige Gemeinschafft mit jenen; Dannenhero muß auch die Zahl derer Schauffeln und Kämme vermehret werden. Man suchet, wenn dieses Rad 8 Ellen werden soll, zwischen der Zahl der Kämme des Kamm Rades, so zu einen 8 Elligen Stabers Rade mit 10 Zoll Gefälle, gehöret §. 13. Cap. V. und zwischen der Zahl der Kämme eines Kamm Rades, so zu einen 8 Elligen Strauber Rade proportioniret ist. §. 3. Die mittlere arithmetische Propertional-Zahl, als das erste §. 13. Cap. V. hat 72 Kämme, das andere §. 3. hat 80. Diese gesagte mittlere arithmetische Proportional-Zahl, zwischen beyden ist 76; wenn also von den §. 8. gefeßten Wasser und Gefälle ein 8 Elliges Waffer Rad getrieben werden soll, so muß das Kamm-Rad 76 Kämme bekommen Auf gleiche Art verfähret man auch mit den Schauffeln der Wasser-Råder.

§. 10. Die Deffnungen derer Gerinne verhalten sich bey Staber- und Straube Zeuge, ratione der Weite und Höhe, wie 1. zu 2. bey Panster Zeuge wie 1. zu 4. Wenn also die Oeffnungen nach der Quantität des Wassers eingerichtet werden, kan man fie auch also pro portioniren, wo der Wasser: Stand willkührlich ist; da er aber ein gefeßtes Ziel hat, wie aus denen Mühl- Ordnungen zu ersehen, da muß man bey den vorgeschriebenen Maaß verbleiben.

§. 11. Was anlanget das Grundwerck dieser Mühlen, so ist von dessen Einrichtung und Befestigung Cap. III. biß auf die Kröpffung derer Gerinne, Meldung geschehen; wegen besagter Kröpffung aber wäre noch zu mercken, von dem Fach Baume o. biß w. bekömmt der Boden des Gerinnes, die Linie sey lang oder kurk, 4 Zoll Fall; ferner bey w. 4 Zoll Duckung, wie die Müller reden, (man könte es auch eine Ausschweiffung nach der Erde zu heiffen,) so sich Elle vor den Rade anfänger; das übrige von w. biß m. wird nach den Circul des Rades geführet. Die Befestigung betreffend, wo das Gerinne nach einer geraden Linie gehet, als oberhalb des Rades von o. biß w. da werden die Pfosten des Bodens nach der Länge des Gerinnes auf Schwellen gelegt, und mit Nägeln verwahret; von w. biß m. wo der Kropff nach der Rundung des Rades eingerichtet wird, leget man an beyden Seiten der Pfähle des Gerinnes, zwischen die daselbst befindlichen 3 Schwellen zwey Hölzer z. y. so nach einen Circkel Bogen, deffen Radius 2 Zoll gróffer als der Semi - Diameter des Rades ist, ausgearbeitet sind, auf diesen wird der Kropff quer über mit 2 Zolligen Pfösten gethiclet, und bekömmt die ordentliche Rundung des Rades, das untere Stück Boden von m. biß o. wird nach der Länge, wie das obere o. w. auf den Schwellen befestiget, und bekommt zwey Zoll Fall.

§. 12. Die übrige Einrichtung, so wohl innen als aufsen, ist der Staber - Mühle gang gleich, und kan man die Riffe, wann die Höhen des Radewercks §. 9. und 13. Cap. V. bestimmet worden, auf gleiche Art fertigen. Die Stärcke des Bau-Holzes ist ein Viertheil schwächer K

als

als bey dem Staber Zeuge. Das Kamm-Rad §. 3. hat eine gute Proportion zu einen 8 Elligen Strauber Rade; dannenhero werden nach dieser zu allen höhern und niedrigern Rädern, die Kamm-Råder, wie §. 14. und 15. bey dem Staber-Zeuge geschehen, berechnet.

§. 13. Nachdem man bey Elaboration gegenwärtigen Capitels von Strauber Zeuge wahrgenommen, wie der sonst in Oeconomicis sehr berühmte Florinus, in seinem recht- verstän digen klugen Hauß-Vater, und zwar im ersten Theil besagten Wercks Cap. 42. und 48. dere gleichen Mühle, wie solche in Francken : Land und derselben Gegend, oder wie er spricht, im Reiche gefunden werden, mit inferiret, und nach der Fränckischen Benennung aller und jeder Theile noch ziemlich beschrieben hat; Als haben wir selbige, so wohl den Unterscheid der Structur gegen unsere zu weisen, als auch ihre Kunst Wörter bey dieser Gelegenheit unserm Mühlen Schau-Plaß einzuverleiben, nebst derselben Zeichnung, Tab. XIII. und XIV. hier anhängen, von deren Nußen, Gebrechen und Verbesserung aber dem geneigten Leser, und der Sachen Verständige selbst urtheilen lassen wollen.

§. 14. No. 1. Ist der Eich Pfahl Tab. XIII. also genannt, weil er die Eiche oder „eigentliche Höhe des Wassers anzeiget, und das Maaß giebet, wie hoch der Spund Baum ,,foll geleget werden, an welchen das Bett Werck feinen Anfang nimmt, daher er an seiner "Obern Fläche ganz gleich und Waag recht abgezeichnet seyn muß. Wo dieses Eich Pfahls "(welcher anderwerts der Mahl Pfahl genennet wird) seine Höhe nicht willkührlich und frey "ist, und fich deßhalber Strittigkeiten ereignen konten, wird nicht nur zuweilen eine meßingene "Platte darauf genagelt, sondern auf diese auch die Jahr Zahl geschlagen, wann der Pfahl ins Wasser kommen. Da denn weiter allerhand Umstände, auch wohl gar die Anzahl der "Schläge, die der Eich: Pfahl empfangen, anben ordentlich verzeichnet, und zur Nachricht aufbehalten werden.

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No. 2.,,Der Spund: Baum, welchen wir in hiesigen Landen den Fach - Baum nennen, ,,oder das Quer-Holk, wird so tieff unter das Wasser gesetzt, als es hoch auf dem Bett oder ,,Bretwerck seyn solle, wann es das Wehr erfüllet, daß bey dem Ausschnitt der Überschuß "über das Wehr fället. Der Spund Baum aber wird so eingeleget, daß er nicht nur für fich allenthalben nach der Bley-Waage Wasser gleich lieget, sondern daß er auch mit dem "Eich Pfahl Waag-recht eintreffe, und sich auf keiner Seite sencke, damit das Wasser jedem "Rad gleichmäßig zulauffen möge, woran denn das meiste gelegen.

No. 3. 4. 5. 6. 7. Sind die Scheid-Pfähle vor dem Schlund oder, Einlauff des Waffers ,,in das Gefäll der Rinnen. Die Schlünde find so weit, als einem jeden Rad Wasser gebühret, ,,und find 5 Schuh lang biß an den Krapff der Rinnen.

No. 8. „Das ganze Bette oder Bretwerck hat seinen Anfang an dem Spund: Baum, ,, und ist ein grosser Schlund, welcher viel Räder sveiset: Denn wie der Schlund vor dem Rad das Wasser fånget, und in das Gefälle der Rinnen führet, also führet dieses Bretwerck das "Wasser gegen die Rinnen auf die Schlünde zu. Von dem Spund-Baum hebt sich das "Bretwerck an zu sencken, nachdem der Fluß in seinem Lauff beschaffen; ister faul oder schwach, so kan er anfangs auf dem Bettwerck etwas mehr gesencket werden. Denn ob wohl die rechte ,,ordentliche Senckung auf 12 Schuh einen Zoll austråget, so kan man doch bey faulen Wasser ,,im Anfang auf zweyen Zollen Gefälle geben, und so fort, so lang das Bettwerck währet, ,,allezeit auf 12 Schuh, je einen Zoll. Daben aber zu beobachten, daß im übrigen das Betts Werck der ganzen Fläche nach und für sich selbst, just und Waag recht, und nicht an einem "Orte tieffer und multricht, an andern höher gerichtet werde. Denn das Bett: Werck ist das "Maaß und die Eiche, so einem jeden Rade seinen gebührenden Antheil Wassers zuführet, ,,und als eine juste Waag keinem Unrecht thut. Die Senckung aber giebt dem Wasser seinen Trieb und Einschuß in die Gefälle der Rinnen, welche Gefälle das Wasser schwer machen ,,im Trieb an der Schauffel.

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Vom Gerinne.

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§. 15. Tab. XIV. Fig. 1. No. 9. 10.11.12.13. Weiset die Kröpffe oder Fälle der Rinnen, so auch die Wald: Rinnen genennet werden. Die Weite der Rinnen, oder des Gerinnes ,,ist hier als in einem etwas starcken Wassfer 2 Schuh, und so breit sind auch die Schauffeln. „Die Höhe der Schauffeln ist 13 oder 14 Zolle.

Tab. XIII. Fig. 1. No. 14. 15. 16. 17. 18. Sind fünf Rinnen. Ihre Länge richtet sich nach dem die Räder hoch oder niedrig find; Sind sie hoch, so hat die Rinne ein hohes Gefälle; find fie niedrig, so ist ihr Gefälle auch niedrig: Denn der Kropff und das Gefälle wird aus dem Diameter des Rads gesuchet.

No. 19.

No. 19. „Das Wehr an dem Bettwerck ist 22 Zoll tieff wenn das Wasser dem Wehr gleich läufft. Das Gefälle vom Wehr ist bey 26 Zoll. Macht demnach die Höhe des Wihrs und des „Gefälles zusammen 4 Schuh.

No. 20. Das Wehr, welches hier darum angezeiget wird, weil wir voraus sehen, daß „daß Wasser breit und seichte ist, und der Fluß durch das Wehr auf das Bretwerck oder Fluts "Bette eingeleitet wird, daß er sich zusammen in eine gehörige Ticffe fasse, daß das Wasser sich „auf das Bettwerck zusammen ziehe, und seine gnugjame Tieffe gewinne. Da indessen und „voraus auch zu sehen, ob das Ufer solches zulasse, damit das Wasser, wenn es geschweller wird, nicht überlauffe. Man machet sonst bey dem Wehr einen Abfall durch ein Schußg "Bret, welches man aufzeucht, wenn das Wasser so groß wird, daß es gerade auf das Gieße Bret hinaus lauffen kan. Diese Schüßen werden gebraucht, wenn das Ufer zu tieff ist, und ,, wenn das Wasser zu groß wird, und also sich über den Ufer nicht ausbreiten kan, so hifft man dem Wasser mit der Schüße durch das Aufziehen, damit sich das Wasser verfallen und seichte » werden kan, bey den Rädern auf dem Bettierck.

No. 21. „Die schräge Gieß-Breter oder Schuß-Brücken, worauf das Wasser fällt, ,, damit dieses durch den schweren Abfall das Erdreich nicht auflöse und Löcher mache. No. 22. »Die Harr-Pfähle oder Heerd-Pfähle, worauf das Lager liegt, auf welchen »das Bettwerck aufgenagelt wird.

No. 23.

„Sind eingeschlagene Pfähle, hinter welchen Dielen gefeßt werden, damit sich „das Erdreich nicht ein eisse oder ausflosse.

No. 24. „Sind drey Råder in dreyen Rad-Stuben, deren eine eröffnet das Rad zu sehen giebt. Fig. 2. A. Ist das erste Gefälle, wo das Wasser zu hinterst aus der Rinnen fällt, B. das andere C. das dritte D. das vierdte E. Der Eich Pfahl ist gesezt, wo das Mühl- und "Bret: Werck oder das Grieß-Werck anfänget. Der daselbst und auf dem Spund Baum aufliegende Stab deutet die Waag- oder Wasser rechte Gleichheit an. Denn wie der Stab daselbst auflieget, also wird die Bley: Waage in Abwägen gestellet. F. G. H. find noch drey ,,bey jeden Gerinne befindliche Eich- Pfähle. T. diese Linie zeiger den Fluß, wie er von Fall zu "Fall fället, und mit seiner Linie die Höhe des Wehre andeutet, wenn der Fluß im Mittel und nicht zu groß noch zu klein ist. K. Die Linie, so die Tieffe des Waffers auf den Bert "Werck oder den Wasser. Stand zeiget, wie hoch das Wehr, und wie tieff der Eich-Pfahl unter Wasser liegen soll. Welches Maaß genommen wird, wenn der Fluß nicht zu groß, nicht zu klein, sondern im Mittel ist. L. Sind die Staffeln des Gefälles. Ein solcher Staffel ist zum wenigsten 4 Schuh hoch; davon kommen 22 Zoll zum Wehr, und 26 zum Fall. Wäre aber eine solche Staffel 5 Schuh, so konnte das Gefälle 38 Zoll seyn. M. N. O. sind Plake, „, wohin die Mühl-We: cke angebauet werden; man soll nemlich die Mühlen allezeit an die höchsten Derter anbauen, damit dem Fluß beffer auszuweichen, auch wird der Ort so ,, betrachtet, daß der Schuß des groffen Wassers nicht gegen die Mühle, sondern von dem Ort regschiessen, und sich ausbreiten kan, welches allezeit bey einer wohl-ordimrtes Mühle zu „beobachten ist.

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Neben-Bericht, wie viel Råder man an einige Flüsse und Bäche, wenn
sie ihr Gefälle haben, richten könne.

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»Rad getrieg Benn ein Bach drey Schuh breit, und im Waffer 2 Schuh tieff ist, kan ein

Rad getrieben werden. Ist ein Bach to Schuh breit, so kan er drey Räder treiben, alsdann "gebühret einem Rad 3 Schuh und 4 Zoll breit Wasser, samt der besagten Tieffe derer zween "Schuh, welche auch von den nachfolgenden zu verstehen. Wäre ein Fluß 20 Schuh breit, so „mag er 6 Råder treiben, sodann kömmt auch aufein Rad 3 Schuh 4 Zoll Wasser. Und also "fort können alle Flüsse, sie feyn breit oder schmahl, eingerichtet werden; maßen zum Trich eines gemeinen Rades 2 Schuh, zu einen stärckern aber 3 Schuh 4 oder 6 Zoll Wassers nach der Breite, und 2 Schuh nach der Tieffe erfordert werden.

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Beschreibung eines Mühlganges auf Straube-Zeug.

§. 17. Wie ein kleines Wässerlein, das etwa 4 oder 5 Schuh im Thal oder gegen ein Thal fällt, aber hingegen nicht oben auf ein Rad geleitet werden far, jedoch zu einer Hauß Mühle brauchbar zu machen, zu stärcken, und unten an ein Rad zu richten sen, und was dem Triebe förderlich und verhinderlich seyn könne, davon giebt folgende Beschreibung so ,,wohl, als der darzu gehörige Abriß den benöthigten Unterricht, Sa

Gefeßt

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„Gefeßt das Bächlein wäre nur 1 Schuh breit, und 3 Zoll tieff, so müßte es in einem Sammel Kasten aufgefangen werden, da es denn, wenn es einen wenigen Lauff führet, in einer Stunde bey 729 Eymer (Nürnberger Maaß) füllen kan. Hätte aber das Bächlein eine Tieffe auf 6 Zoll, und Breite auf 1 Schuh, so füllete es 1458 Eymer. Wäre es aber Zoll tieff und Schuh breit, so würde es 2187 Eymer füllen. Und so der Bach so starck wäre, daß er 1 Schuh in der Tieffe und 1 Schuh in der Breite hätte, so würde er in einer Stunde bey 2916 Eymer anfüllen. Dafern man nun einen Bach zu einer solchen Faffung, nemlich einer Tieffe auf 1 Schuh, und einer Breite auf 1 Schuh bringen kan, so hat er Stärcke und Nachdruck genug eine solche Noth-Mühle zu treiben, nur daß er vor dem Rad feinen erforderlichen Abschuß habe, das Rad behörig in den Gang zu bringen und umzu,,treiben. Und eben darum soll auch der Bach seinen ståten Lauff und solche Beschaffenheit ,,haben, daß er im Sommer nicht vertrockne, und im Winter nicht ausfriere. Hierbey ist man nun eines Sammel: Kastens oder Schutz-Teichleins benöthiget, welcher, wenn man von einem 1 Schuh breit und 1 Schuh tieffen Bach das Wasser 6 Stunden lang darinnen ,, einsammlen wolte, 1683 Schuh lang, 26 Schuh breit und 4 Schuh tieff seyn müfte x. Schuh Långe Breite.

168

26

1008 336

13. 4381.

4

Tieffe.

17524. Cubic-Füße von 16 Zoll oder Eymer Nürnberger Maaß.

„Welches die ganze Haltung des Kastens wäre. Immaßen nun, wie oben gemeldet, in einer "Stunde aus einem Schuh tieffen und einen Schuh weiten Bach beyläuffig 2916 Eymer ,,lauffen, so füllet derselbe Bach in 6 Stunden 17496 Eymer, und bliebe noch ein Raum auf 28 Eymer. Und also füllete der 9 Zoll tieffe und Schuh breite den Sammel- Kasten in 8 Stunden; der 6 Zoll tieffe und 1 Schuh breite in 12 Stunden; der 3 Zoll tieffe und 1 Schuh breite in 24 Stunden. Aus welchen Kasten und dessen Auslauff so denn, wenn das Rad einen „Schuh hoch und einen Schuh breit Wasser zu seinem Umtrieb hätte, man wenigstens ganger 6 Stunden mahlen könnte. Alleine wann das Gefälle gezeigter maßen recht angerichtet wird, so ,,wird man auch wohl mit weniger Wasser länger mahlen können: denn hier ist nur eine bey "läufige Anzeige gegeben, in Erwegung, daß, weil das Wasser über Hals und Kopff hinläufft, "man es nicht anders als überhaupt mit ihme nehmen kan. Und daher läßt sich auch der "Sammel-Kasten wohl etwas enger einziehen: Denn wenn er bey 30 Schuh lang, 6 Schuh "breit, und 2 bis 3 Schuh tieff, mag es genug seyn, wenn nur der Bach einen zulänglichen "Nachschuß hat. Es wiffe aber der günstige Leser, daß ein Wasser-Schuh 16 Cubische Zoll "in fich begreiffe. Ein Zoll hält ein Loth. Ein Quadrat Cubischer Eymer, welcher 16 Zoll lang, 16 Zoll weit, 163oll tieff, hat 4096 Cubische Loth. Nach dem Nürnbergischen Stadt Schul ,, aber beträgt der Quadrat- Cubische Eymer 18 Zoll an allen Seiten, und dieses lettere Maaß ,, ist hier beobachtet worden. Hierauf nun folget in gehöriger Ordnung die Beschreibung der im Abriß vorgestellten Mühle.

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§. 18. Fig.2.Tab. XIV. No. 1. 3eiget das Wasser-Rad, kan, sammt den Geschäuffel, 18 Schuh hoch seyn. Der Crang ist in seinem Diameter 16 Schuh; denn eine Schauffel gehet über den Crang einen Schuh hervor. Das Rad kan bey 30 oder 36 Schauffeln haben. Eine "Schauffel stehet von der andern auf 1 Schuh 17 Zoll, wenn der Crans in seinem Umkreiß 48.Schuh nach gemeiner Rechnung hat. Hätte aber das Rad 36 Schauffeln, so stehen sie it Schuh von einander. So das Rad eng geschauffelt, wird es vom Wasser desto dffter angegriffen, und desto hurtiger umgetrieben.

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No. 2. „Der Crang, oder Reiff, worauf die Schauffeln eingerichtet sind.

No. 3. Die Schauffeln können 12 oder 14 Zoll breit seyn, gehen, wie gesagt, über den "Crans einen Schuh hervor. Sie müssen knap in die Rinne eingerichtet seyn, damit zwischen den Schauffeln und der Rinne das Wasser nicht vergebens weglauffe. Item bey vielen Wasser können die Schauffeln breit, aber ben wenigen Wasser hoch und schmähl seyn. Hierben ist „zu mercken, daß ein hohes Rad zwar leichter zu bewegen ist, als ein niedriges, aber es gehet auch

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auch was langsamer, weil es einen weitern Umkreiß hat, gegen einem kleinern Rad. Damit aber gleichwohl auch das weite oder hohe Rad seinen Zug in der Geschwindigkeit verrichten möge, so werden die Schauffeln enger zusammen gefeßet, damit das Wasser öffterer an die Schauffeln drucke, welches sonderlich bey kleinen Bächlein zu beobachten, die keinen starcken Trieb haben.

No. 4.,,Die Welle, so bey dieser Mühle nicht sonderlich dicke, damit sie nicht so schwehr komme; wie denn diese so wohl als das Rad etwas leicht und gering zu machen, damit sie von einem kleinen Wasser könne getrieben werden.

No. 5. Das Kamm-Rad ist in 72 Kämme eingetheilet, denn bey den Mahl › Mühlen ,, erfordert es ein höher Kamm: Rad, als bey andern Mühl - Wercken, weil der Stein dem „Mahl-Werck einen Schwung und Beyhülffe bringt. Und ob es schon nicht hoch ist im Diameter, jedoch mit vielen Kammen beseget wird, (oder, wie man sonst redet, an der Zahl " oder Schrifft der Zähne oder Kämme keinen Abgang hat,) so hat das Werck feine unaufge "haltene Bewegung, wenn anders der Stein nicht zu hart eingelauffen ist, und einmahl in "den Schwang kömmt, sonderlich wenn der Kumpff oder das Getriebe und das Geschirr “nicht zu hoch ist. Weil nun diese Mühle mit schlechten Wasser sich behelffen muß, so kan ein "Kamm 1 Zoll dick gemacht werden, so dann kömmt das Kamm Rad etwas niedriger, als wenn die Kämme dicker gemacht werden. Gestalten nun ferner, wie schon gemeldet, bey den ,,Mahl: Wercken ein hohes Kamm-Rad und niedriger Kumpff eingerichtet wird, und das Werck hart in die Bewegung zu bringen ist, so muß der Mahl Stein um so viel mehr in seine gebührende Maak gestellet werden, damit das Getrände, so in den Stein fällt, dessen "Schwung nicht aufhalte: Da denn der Stein dem ganzen Werck eine Beyhülffe giebt. Es "ist auch bey dem Kamm-Rad noch dieses zu melden: Wenn nemlich ein Kamm 1 Zoll dick ,,ist, so ist die Höhe, wo die Kämme im Rade eingetheilet werden, auf die Theil-Linie bey 6 Schuh, der Theiler aber werden 144 auf der Theil Linie herum getragen, davon kommen "72 zu den Kämmen, und 72 zum Spatio zwischen denselben. Ein Theiler aber ist 1 Zoll ber „diesem Rad. Anbey aber ist auch zu mercken, daß man das Kamm-Loch und Spatium zusam ,,men in 16 Theile eintheile, davon gebühren nun 7 Theile dem Kamm, und 9,Theile dem „Spatio, und das um des Auszugs wegen von Kumpff-Triebel oder Geschirr. Es sey nun ein "Kamm dick oder dünne, so muß das allezeit beobachtet werden.

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No. 6.,,Der Kumpff, sonst die Scheibe genannt, oder das Getriebe, so aus zwey Scheiben zusammen gesetzt; woben zu wissen: weil bey dieser Mühle 72 Kämme angezeiget find, so können Sechser, Achter, und Neuner Kumpffe, das ist, mit 6. 8. oder 9 Spindeln oder Stangen, (wir heissen es Stecken,) eingerichtet werden, nachdem das Werck einen Trieb von Wasser hat. Ein Sechser Kumpff gehet zwölff mahl herum, wann das Wassers Rad einmahl herum kömmt: Ein Achter neun mahl; Ein Neuner acht mahl. Indessen wie der Sechser geschwinder geher, also gehet er auch härter. Ein Achter und Neuner aber „gehen leichter, aber hingegen was langsamer.

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No. 7.,,Das obere Lager ist ein Zwerch Holt, so auch der Eisen: Steg genennet wird, „von dem darein eingerichteten eisernen Mühl Pfännlein und von der eisernen Mühlstange, "die in dem Pfännlein gehet, auf welcher Mühlstange der Stein umläufft.

No. 8.,,Das untere Lager, sonst die Trage - Banck genannt, welches sammt den ,,obern und allem was darauf, durch die Schraube oder das Aufhelff: Eisen hoch und niedrig "kan geschraubt oder gestellet werden.

No. 9.,,Die Schraube oder das Aufhelff: Eisen, durch welches das gange Lager, samme ,,allem, was daran und darauf erhoben oder nieder gelassen wird.

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No. 10.,,Der untere Stein, so in der Zarchen oder dem Lauff still lieget.

No. 11. Der mit der Zarchen bedeckte obere Stein, der Läuffer genannt. Hier ist über ,,obiges noch zu sagen, wenn die Steine schon etwas breit sind, und doch so eingelassen, daß der Lauffer in Schwung seinen Lauff hat, so können auch stärckere Kämme, die nemlich zwen Zoll dick, gebrauchet werden, ob schon das Kamm Rad in feinem Diameter auf 8 Schuh hoch sich belieffe. Und wenn schon ein Fünffer, Sechser, oder Siebner Kumpff angestecket ,,wird, so treiber der Schwung des Steins dennoch das Werck, welchen er haben muß, ehe ,,man aufschüttet. Man muß auch hier die Steine im Mahlen nicht zu hart hemmen oder spannen, sonst stehet das Mühlwerck still. No. 12.

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