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Bäumen 7. Fig. 1. 2. und 3. fortschiebet; Wenn nun der auf solchen Wagen fest geklammerte Bret-Kloß einmahl durchschnitten, wird der Wagen E. durch hinterwerts drehen des Schiebe Zeuges D. von dem Müller zurücke gebracht, und der Klos loß gemachet, nach Stärcke der Breter oder Pfosten forne und hinten gestellet, und zum neuen Schnitt angefeßet.

§. 3. Es ist aber das gesammte Rade Werck, so den Umtrieb dieser Schneide: Mühle befördert, wie folget, beschaffen: Das Wasser: Rad A. Tab. XXXVIII. Fig. 4. ist 8 Ellen hoch über den Diameter; die Weite desselben betråget 2 Ellen, und die Zahl Schauffeln ist 32. Es hat ferner dieses Wasser- Rad zu seiner Krafft 10 Zoll lebendiges Gefälle, und ein Gerinne so 2 Elle weit, in welches auch das Wasser 2 Elle hoch einlauffen muß, wann anders die Maschine passable Dienste verrichten soll. Das Stirn Rad C. bekommt 70 Kämme mit 44 ZollTheilung, und daher wird es übers Creus 3 Ellen 21 Zoll hoch. Das Kumpt E. hat 7 Stecken. Das Schwung-Rad F. wird 23 Elle hoch, und die Kröpffung der Kurbe D. hält 9 Zoll. Dieses also angelegte Rade: Werck hebet und ziehet die Säge C. Fig. 1 'Tab. XXXIX. zehr mahl auf und nieder, indem das Wasser-Rad F. einen Umlauf vollendet.

§. 4. Ueber obbeschriebenes Rade-Werck hat man bey einer Såge-Mahle, zu dem Schiebe Zeuge, welches auf dem Wagen den Bret: Kloß an die Säge schiebt, wie allbereit in dem 2. §. Meldung geschehen, annoch folgendes nöthig, als: das eiserne Zala: Rad d. Fig. 2. ist 1 Elle über den Diameter; Die Zähne daraufstehen 1 Zoll weit aus einander. Das Getriebe e. so mit dem Zahn-Rade an einer Welle befestiget ist, hat 6 Stecken, dieses greifft unterwerts in ein Stirn-Rad f. so an der Höhe 2 Ellen 2Zoll betråget, und 48 Kämme hat; An der Welle g. Fig. 3. daran besagtes Stirn-Rad hanget, fiset ein Getriebe i. von 9 Stecken, welches den Wagen E. oder K. Fig. 2. und 3. nach der Säge h. zuführet.

§. 5. Die Schiebe: Stange b. so dem Schiebe-Zeuge seine Bewegung giebet, hat forne eine eiserne Klaue 1. Fig. 2. (oder Reite,) mit welcher sie in das Zahn-Rad 2. eingreiffet. ́ ́ Es wird aber diese Stange in dem, an der Welle p. Fig. 1. befindlichen Arm 9. Fig. 2. mit einen eisernen Bolgen dergestalt eingehänget, daß sie beweglich bleibet; auch kan man besagte Stange, vermittelst des eisernen Bolgens höher stellen, auf daß sie, wenn nemlich ein sehr starcker Klog zum schneiden aufgebracht worden, nicht allzu viel zuschiebet, und den Klog Starcker an die Säge anzwånget, als selbige durchzuschneiden vermögend ist. Die Welle p. Fig. 1. erhält ihre Bewegung von der Stange 0. Fig. 2. denn diese reicht von erwehnter Welle biß auf das Gatter a. wann nun dieses auf und nieder gehet, so wird auch die Stange o. also beweget, und dadurch die Welle p. nebst dem Arme 9. ein wenig umgetrieben, daß daher die Stoß Stange b. so in dem Arme q. angemachet, bald zurücke geht, bald aber wieder auf das Zahn-Rad züstösset, und solches fortschiebet. Damit aber auch das Zahn-Rad d. wann die Stok: Stange zurücke weichet, nicht mit hinter sich rücket, so wird unten eine Klincke oder Sverr Eisen angebracht, welches solches verhindert, indem es sich an den Zähnen eins stemmet.

§. 6. Die Säge C. muß zwischen dem Gatter a. a. perpendicular oder Loth-recht_ange spannet werden. Auch müssen die Säulen s. s. Fig. 1. worinnen das Sage-Gatter auf- und nieder gehet, wohl im Lothe stehen. Fig. 1. Tab. XL. ist besagtes Gatter-nebst der Säge apart zu sehen; die Weite desselben kan 24 Ellen im Lichten, und die Länge von einem Riegel . biß zu dem andern 3 Ellen betragen. Die Straß: Bäume n. Fig. 3. Tab. XXXIX. müssen so wohl nach der Länge, als quer über recht horizontal liegen, und wohl abgerichtet seyn, auch gleich weit aus einander liegen, und mit den Gatter: Säulen s. rechte Winckel machen. Auf den Straß-Bäumen gehet der Wagen auf hölzernen Rollen, wie oben erinnert worden. Damit er nun nicht seitwerts ablauffen möge, so wird er an dem einen Straß-Baume von dem Kanim-Baume K. und an dem andern durch eingeschlagenen Tiebel v. Fig. 1. auf besagten Straß Bäumen z. hingeleitet. Oben hat der Wagen zwey Schemmel u. undw. Fig. 3. der eine w. lieget feste, der andere u. aber ist beweglich, auf daß man ihn, nachdem das Holk, so da soll geschnitten werden, kurz oder lang ist, hinter oder vorwerts rucken könne, und daher nennet man diesen den Ruck-Schemmel. An diesen beyden Schemmeln werden nun die Bret Klöger mit Klammern, wie die Punctirung Fig. 2. zeiget, befestiget. Fig. 2. Tab. XL. sind die Ringe 4. so an die Riegel . des Sage-Gatters Fig. 1. kommen, durch welche man die Säge fest feilet, besonders vorgestellet. Man bedienet sich auch zu Befestigung derer Sägen ein paar Schrauben &. Fig. 2. welche mit dem Eisen 9. durch den obersten Säge-Ring h. gesteckt werden, so, daß zu beyden Seiten desselben eine Schraube kömmt, daß man hernach durch Umdrehen selbiger, die Säge nach Belieben anspannen kan, wie man will; Es lassen sich die Sägen mit

dergleichen

dergleichen Schrauben ohnstreitig besser, als durch blosse Keile befestigen. t. t. sind StraßBäume, auf welchen die Bret: Klößer vermittelst der Zieh: Scheibe x. auf die Mühlen gebracht werden.

§. 7. Die Proportion, so das Stirn-Rad C. Fig. 4. Tab. XXXVIII. dieser Schneide: Mühle, gegen das Wasser: Rad A. hat, gründet sich auf die Erfahrung, maßen die meisten Säge Mühlen, so mit 8 Ellen hohen Wasser: Rädern erbauet, und von obbeschriebener Krafft des Wassers und Gefälles getrieben werden, also angeleget und beschaffen sind. Man kan dannen hero nach dieser Verhältniß, (wie meist bey allen in diesen Werck beschriebenen Maschinen erinnert worden,) rechnen und finden, wie die Stirn Räder zu höhern und niedrigern Wasser Rådern, wann sie gleiches Gefälle und Krafft des Wassers haben, beschaffen seyn müssen, auf daß die Sagen nach Proportion der Höhe eines jeden Rades nicht zu wenig, und auch nicht zu viel mahl hin und wieder gehen.

Die erste Anmerckung.

§. 8. Wir haben in diesen Mühlen Schau-Plaß alle befindliche improprie so genannten Mühlen, mit unterschlächtigen Wasser - Råden vorgestellet, oder auf unterschlächtig Zeug angeleget; weil man aber auch, wann genugsames Gefälle vorhanden, felbige mit ober fchlächtigen Wasser-Rådern zu erbauen pfleget; als wollen wir annoch mit wenigen erinnern, wie so dann das Rade-Werck gegen einander proportioniret seyn müsse, auf daß die Maschinen ihre Dienste ordentlich und ungezwungen verrichten können. Wir wollen den Fall seßen: Es soll diese Säge Mühle von einen 6 Ellen hohen oberschlächtigen Wasser-Rade, ihre Bewegung erhalten. Bey so gestalten Sachen fället nun die Frage vor: Wie viel mahl muß die Sage bey dem Umlauff besagten oberschlächtigen Wasser- Rades auf- und nieder gehen? Dieses zu beantworten oder zu erfahren, procediret man also: 3. E. wann gegenwärtige Säge Mühle eine Mahl-Mühle wåre, so müste der Mühl-Stein nach dem 13. §. Cap. V. zwölf mahl herum lauffen, biß das Wasser-Rad einmahl umgehet. Da es aber eine Säge-Mühle ist, so wird die Säge nur zehn mähl aufgehoben. Und also verhalten sich bey denen Mahl- und Schneide Mühlen, die Umgänge derer Mühl-Steine, zu dem auf und niedergehen derer Sågen wie 12. zu ro. mann NB. beyderseits die Mahl- und Schneide-Mühlen 8 Ellen hohe Wasser Råder, und einerley Kraft an Wasser und Gefälle haben. Ferner bey einen 6 Elligen oberschlächtigen Wasser: Rade gehet der Mühl: Stein, (so man das Kamm-Rad nach der Proportion. §. 12. Cap. VIII. eingerichtet,) 103 mahl herum, indem das Wasser: Rad ein mahl seinen Umgang vollendet. Weil nun bey denen Staber Rädern, zwischen den Umgången der Mühl-Steine, und den hin und wiedergehen derer Sågen eine gewisse Proportion ist, so muß bey denen ober: schlächtigen Rädern ja dergleichen seyn. Man machet es demnach per Regulam de Tri, und spricht: Wie sich bey Mahl- und Säge-Mühlen, so 8 Ellen hohe Wasser Råder haben, die Umgånge derer Mühl Steine zu dem auf- und niedergehen der Sågen verhalten, gleich also verhalten fie fich auch bey den oberschlächtigen Wasser Rädern; gesagte Rechnung stehet also, wie aus folgenden Erempel zu ersehen.

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Umgånge des Mühl - Steins bey einen 8 Elligen StaberRade.

12

3

36.

Erempel:
Bewegung der Säge von
einen 8 Elligen Staber-
Rade.

10.

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3.2.

Kömmt 88 mahl vor das Auf- und Niedergehen der Säge, bey einen 6 Ellen hohen obers schlächtigen Wasser-Rade. Diese Zahl multipliciret man mit 7, so viel nemlich das Kumpt (Kumpff) E. Stecken bekommen soll, so zeiget das Facit die Zahl derer Kämme, sodas Stirn Rad C. haben muß.

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Kömmt 623. Hiervor nimmt man gerade 62. maßen dieser Bruch noch nicht ein Drittheileines Kammes betråget, so folglich, wann er weggelassen wird, keinen mercklichen Fehler ver ursachen kan; und also bekäme das Stirn-Rad just 62 Kämme. Wenn man nun bey denen Oehl Papier- und Walck- Mühlen 2. das Heben und Fallen derer Stampffen mit den Umgången der Mühl-Steine- compariret, so kan man auf gleiche Art finden, wenn eine oder die andere mit einen oberschlächtigen Rade erbauet werden soll, wie das Rade: Werck angeleget werden muß, auf daß die Stampffen, oder was sie sonsten zu bewegen haben, nach Proportion der Höhe des Rades gleiche Dienste verrichten können.

Die andere Anmerckung.

Es haben sich einige seit vielen Jahren her (aber umsonst) bemühet, die SägeMühlen mit so viel neben einander gestellten Sägen anzulegen, daß dadurch ein ganger Block in so viel Breter, als seine Stärcke austråget, auf einmahl geschnitten werden könne. Weil es nun unsers Wissens noch keinen gelungen, so wollen wir kürzlich, wie nemlich die Sache anzufangen, einige Vorschläge thun. Erlich muß man der Maschine mehr Kraft geben: d. i. das Wasser Rad muß doppelt weit, und auch zwey mahl so viel Wasser, als eine einfache Säge Mühle haben. Vors andere muß man die Säge Blätter schwächer machen lassen, damit sie nicht einen allzu grossen Schnitt verursachen. ` Drittens müssen die Sagen bey einen Umlauff des Wasser- Rades, nicht so viel mahl, als bey einer gemeinen Såge-Mühle geschiehet, auf und nieder gehen. Das erste belangend: Sowird wohl niemand läugnen können, daß die Holländischen Säge Mühlen, in welchen eigentlich viel Sägen befindlich, von der in Holland beständigen See Lufft weit mehr Krafft bekommen, als unsere gemeine Säge Mühlen von dem Wasser haben. Das andere betreffend: so ist bekannt und offenbahr, daß wenn man zwey Sage-Blätter nur so starck machete, als sonsten eines ist, bende hernach auch zwey Schnitte machen würden, welche zusammen genommen, nur so starck find, als ausser dem einer ist. Und drittens: So betrachte man doch eine Holländische Säge: Mühle, mit viel Sågen, wie man denn zu Berlin eine dergleichen gesehen zu haben sich erinnert, so wird man wahrnehmen, daß die Sägen weit langsamer, als ben unsern gemeinen Säge Mühlen gehen, und hält man davor, daß mit dergleichen Art, wie wir hier im Risse vorgestellet haben, einer würde vier mahl durchschneiden können, bevor besagte Holländische es einmahl verrichtete. Weswegen denn auch unsere Såge-Mühlen vor andern dieses voraus haben, daß sie weit geschwinder gehen, ob selbige gleich nur einen Schnitt auf einmahl machen. Hier wollen wir noch mit wenigen zur Bestätigung des dritten Sages beyfügen, was bey einer Säge Mühle mit zwey Sägen observiret worden: Vor wenig Jahren wurde von einen gewissen Baumeister eine Säge Mühle mit zwey Sågen erbauet, dieser legte nun das Rades Werck also an, daß die Sägen bey einen Umlauff des Wasser- Rades eben so viel mahl aufund nieder gienge, als wenn es eine gemeine Säge-Mühle gewesen wäre; Ob nun-wohl das Waffer Rad doppelte Krafft hatte, so erfolgete doch der Effect nicht also, wie man den vornehmen Bau-Herrn, der das Werck erbauen ließ, persuadiret hatte. Und hielte man dieses vor den grösten Fehler, so dabey begangen worden: daß gedachter Baumeister die Bewegung derer Sägen allzu schnelle haben wolte; daher es denn geschahe, weil das Wasser-Rad sehr langsam gehen mußte, daß das Wasser über die Schauffeln wegsprunge, und die neue Maschine nicht allzu gute Dienste verrichtete. Dieses wären nun kürzlich die Haupt Requisita, worauf es bey SageMühlen mit viel Sägen, wann man anders den vorgefegten Zweck glücklich erhalten will, größtentheils ankommt, welche man so dann den Kunst verständigen Leser zu fernern Nachfinnen überlassen will, maßen vor dieses mahl deutlicher zu expliciren, und des ersten Autoris Text mit allzu langen Anmerckungen, aus eigener Erfahrung zu vermehren nicht nöthig ist.

Das

C

Das XX. Capitel.

Von Steinschneide - Mühlen.

s ist das Schneiden der Quader Steine und Marmor Blöcke zu Schalen und Tafeln, wenn es durch Menschen Hände geschehen soll, eine so faure, als langsame und wenig fördernde Arbeit, daß man nicht unbillig auf die Erfindung einer solchen Maschine bedacht gewesen, welche dasjenige mit wenigern Kosten und in kürgerer Zeit aus richten möchte, was sonst erstgedachter maßen höchst beschwehrlicher Weise durch menschliche Kräffte geschehen müssen.

Ob man nun wohl dergleichen Invention zu Stande gebracht, welche in grosser Herren Residenzien, vornehmen Städten, und andern Orten, wo viele und prächtige Gebäude aufgeführet werden, eine überaus einträgliche Sache ist; so findet man ihrer doch noch sehr wenig, sondern man ist mit der alten Weise zu schneiden, weiß nicht aus was Ursachen oder Absichten, einen Weg wie den andern zufrieden, dem Bau: Wesen mag es darbey ergehen, wie es will. Die vornehmsten Requifita nun einer solchen Steinschneide- Mühle find:

1) Daß die Sage continuirlich in dem Hin und Wiedergehen einschneide.

Daß der Schnitt einmahl so starck wie das andere mahl geschehe.

3) Daß sie nicht schwehr gehe, sondern ohne Knarren und Poltern fein stille fort arbeite. 4) Daß ohne Menschen Zuthun, der Sand vor sich in den gangen Schnitt lauffe.

5) Das Wasser aber nicht nur an einer Stelle, sondern stets auch hin und wieder über den ganzen Schnitt zutropffe, weil sonsten, wo die Såge an einem Orte trocken, an dem andern aber naß schneidet, die Arbeit viel zu schwer gehet.

Da nun die mehresten von diesen Requisitis an einigen erbaueten Steinschneide-Mühlen ermangeln: maßen sie nicht nur in der Arbeit sehr schwehr gehen, poltern und knarren, sondern auch die Säge nicht beständig fortschneiden solle, wenn sie nicht von einem Manne durch eine Schraube gegen den Stein getrieben wird, der auch zugleich immerført den Sand in den Schnitt einstreichen, und also continuirlich bey dem Schneiden gegenwärtig seyn muß, foll anders die Säge nicht vergebens hin und wieder gehen; Als hat Hr. Sturm dahero Anlaß genommen, auf eine bessere Anordnung zu gedencken, die an dergleichen Steinschneide Mühle befindlichen Mängel, durch eine bessere Invention zu ersehen, und bey solcher alle obenbeschriebene Requifita geschickt anzubringen, wovon wir, weil uns keine bessere Invention zu Handen gekommen, feine eigene Beschreibung, nebst dem darzu gehörigen und Tab. XL. befindlichen Horizontals und Stand Riß unverändert mittheilen wollen.

*

"In dieser Maschine nun schneidet die Säge, welche aber keine Zähne hat, und wird hin ,,und wieder getrieben vermittelst eines Rahmens A. B. C. D. der auf Rollen über den Hölsern "L. M. und N.O. hin und wieder gehet, welche nach Erforderung der Umstände können herunter gelassen, und auch aufwerts geschoben werden. Der Stein wird auf ein Gerüste von Böckent a. b. so hoch geleget, daß er eben mit seiner obern Helffte über dem Säge: Rahmen erhoben ist. "In diesen Sage Rahm find zwey perpendicular aufgerichtete Hölzer E. F. und G. H. eingefest, die mit Falgen vers hen sind, darinnen die Säge J. K. willig auf- und nieder kan geschoben ,,werden. Es wird aber diese Sage bey E. und G. mit zwey Centnern so beschwehret, daß sie eben mit solcher Krafft unter sich drücket, als nicht geschehen würde, wenn zwey starcke Männer fie zögen, daher leicht zu schliessen ist, wenn sie auf dem Stein hin und wieder gezogen wird, daß sie eben so kräfftig ja noch stärcker einschneiden werde, als wenn sie von Männern gezogen „würde, und daß sie von selbsten immer unter sich drücken werde, biß sie den Stein gang durch geschnitten hat. Diesen Rahmen mit der Säge nun hin und wieder zu treiben, sind in dems "felben an einem Ende solche länglichte Löcher zu gekröpfften Hacken oder Kurbel-Zapffen gemachet, wie oben bey den Säge Mühlen im vorigen Capitel zu sehen. Die darein versette "Hacken U. aber werden durch das Getriebe S. T. von 16 Stäben, und dieses durch ein an der "Welle des Wasser: Rades P. sigendes Kamm Rad Q. R. von 48 Kämmen getrieben. Auf dem Stein liegen zwey Gabeln X. die sich am Gewinde Y. drehen, darüber aber mit ihren „Stielen, und zwar die eine zwischen zweyen auf dem Såge Rahmen stehenden Zapffen Z. "die andere biß b. b. fortgehen, durch eine Schnur aber, die von des einen Ende bey Z. um eine „Rolle biß an des andern Ende b. b. gehet, zusammen gehånget find. Wenn nun der Rahmen "fortgehet, schiebet er vermittelst der beyden Zapffen, die den Stiel der einen Gabel zwischen Ff2

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sich

fich halten, dieselbe Gabel mit sich hin und wieder, und diese ziehet durch vorbeschriebene „Schnur auch die andere Gabel hin und wieder, beyde aber schieben den auf den Stein geschüt,,teten Sand immer in den Schnitt, welches das vornehmste Hülffs-Mittel zu dem Schneiden ,,ist. Die Gewinde zu den Gabeln find Stangen, die von der Erde an in die Höhe stehen, und „mit Löchern so zugerichtet sind, daß man die Gabeln nach der Höhe des Steins hoch und „niedrig richten kan; Wiewohl man auch die Steine fo legen könte, daß fie mit ihrer Ober "Fläche gleich hoch zuliegen kämen, und es also des Rückens der Gabeln nicht brauchete. Ueber ,,dem Stein hänget ein Kasten e. f. g. h. mit Sand gefüllet, oben weit und unten enge, und daselbst mit einem blechernen und als ein Sieb durchlöcherten Boden versehen. Dieser „Kasten ist, wie die Schuhe der Rümpe bey den Korn-Mühlen anhängt, und wird durch ,,die mit punctirten Linien angezeigte Stange d. c. h. von dem Getriebe S. T. stets in einer „zitternden Bewegung erhalten, damit er immer Sand aufstreue. Daneben werden etliche „Faßgen angehänget, die in dem Riß anzuzeigen nicht nöthig befunden habe, welche stetig „Wasser auftropffen. Solchergestalt darff niemand bey dem Schneiden beständig seyn, wenn einmahl der Stein aufgebracht worden, sondern die Maschine wird ohne weitere Beyhülffe ,,immer stille fortarbeiten, biß der gange Stein durchgeschnitten ist; daher man durch Ab,,und Zugehen allein Achtung zu geben hat, daß jemand zugegen sen, wenn der Schnitt zu „Ende gehet.

§. I.

D

Das XXI. Capitel.

Von Dresch Mühlen.

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iese Art von Mühlen hat vielen vor unnöthig zu seyn geschienen, alleine, nach dem der Ort und die Gelegenheit es etwan giebet, solte sie allerdings nicht ohne Nußen seyn. Man hat von dergleichen Maschine nur lehthin im XI. Stück des Leipziger Zeitungs-Extracts den 19 Mert 1735 so wohl, als in denen Hambur gischen gelehrten Zeitungen folgende Nachricht einfliessen lassen: In einer Wasser - Mühle zú Dalkeith, einer kleinen Stadt in Schottland, in der Proving Lothian am Fluß Esk, ist man unlängst mit einem Hebezeug zum Stande gekommen, vermittelst dessen man alles Korn ohne Hand Arbeit ausdreschen kan. In einer Minute geschehen 1320 Schläge, nehmlich so viel als 33 Mann, wenn sie aus vollem Leibe dreschen, in solcher Zeit geben können. Da nun die Drescher nothwendig zwischen der Arbeit ausruhen müssen, dieses Werckzeug aber nie stille hält, so erfolgen mehr Schläge in einem Tage, als 40 Mann sonst zu geben vermögend. Diese Schläge geschehen durch gemeine Flegel, und sind von gleicher Stärcke, als sie der grösseste Bauer ertheilen mag. Die Maschine hingegen nimmt nicht einmahl so viel Raum ein, als zwey Drescher gewöhnlich erfordern, drischet dabey 6 vro Cent mehr aus, als gebräuchlich ist. nehmlich eine Engelländische Mege mehr, aus jeder Garbe. Man kan dergleichen Hebezeug auch kleiner haben, womit eben die Arbeit, welche sonst 6 oder 8 Drescher erforderte, bestellet wird, und die Mühle kan zugleich ungehindert darbey mahlen, wie denn auch ein solches Trieb Werck nicht nur vom Wasser, sondern ebenfalls vom Winde oder von Pferden seine Bewegung zu erhalten fähig ist.

§. 2. Ob nun gleich einige in denen Gedancken stehen möchten, als ob gesagte Maschine in Schottland erfunden, in Teutschland aber noch unbekannt sey, so ist doch hingegen andern zur Genüge wissend, wie bereits Anno 1710 in dem ersten Bande derer Mifcellaneorum Berol. und zwar pag. 325. dergleichen schon in Kupffer gestochen, und gemeldet worden, daß selbige seit 1701 her, zu Erzen im Chur-Braunschweigischen mit guten Nugen gebrauchet würde. Der gelehrte Herr Sturm hat dergleichen auch in seiner so genannten Mühlen-Bau- Kunst Tab. XLII. angewiesen, welches aber einigen gar schwer zu practiciren scheinen wollen. Alle Inventores haben gesagte Wercke an das Wasser gerichtet, welches, wie anderwerts erwehnet, auch die wohlfeileste Krafft ist, alleine es ist jeden Haußwirth auch bekannt, wie nöthig die Scheunen bey denen andern Hoff-Reuthen find, indem nicht allein das Feder: Vich, als Gänse, Hüner, Tauben, Enten xc. sich Winters-Zeit von selbigen guten theils nähren, sondern auch das verbröste Geströde von dem Rind-Vieh, so das beste ebenfalls heraus fuchet, zu Miste getreten, und das Dreschen besser als an einen abgelegenen Orte übersehen wird. Wer nun die Gelegenheit an einem Flusse hätte, der müste daselbst auch Plag zum Scheunen und Ställen,

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