Die Pfälzer: ein rheinisches Volksbild

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Cotta, 1857 - 408 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 252 - Ich bin immer fleißig und halte mich nun an die menschliche Figur. O wie weit und lang ist die Kunst und wie unendlich wird die Welt, wenn man sich nur einmal recht an's Endliche halten mag.
Seite 166 - Die Pfalz ist mehrmals verbrannt worden, unzähligemal verwüstet, zerrissen in allerlei Herrschaften, und dann in der Regel etwas schief wieder zusammengeflickt, losgetrennt von Deutschland und wieder verbunden; und sieht einer mit einem rechten Spinnengesicht drein, so sagt man gar er hat die Pfalz vergiftet; und dennoch ist die Pfalz nicht umzubringen gewesen. Eine Fahrt durch ihre Trümmer ist eine Luftfahrt; denn auch in den rauchgeschwärzten Ruinen erzählen uns die verwitternden Steine immer...
Seite 111 - Kraft dieser angestammten Lebensklugheit hat sich der Franke in der Pfalz, am Mittelrhein undUntermain den Boden dienstbar gemacht wie kein anderer deutscher Stamm.
Seite 8 - Iahre 1570 stand es auf dem rechten Ufer. Da durchbrach der Rhein ostwärts das Land und umfluthete das Dorf in zwei Armen, so daß es auf einer Insel lag. Doch nur für kurze Zeit. Der ältere, westliche Rheinarm versiegte, der neue Durchbruch ward zum Hauptstrom, und Neuburg war also vom rechten Rheinufer auf das linke herübergebracht. Während sich aber im Laufe fast dreier...
Seite 19 - Ungefähr geführten Linie begnügen muß. Darum kann ein wissenschaftlicher Kartograph wohl die Volkssitze der Sigambrer, Tencterer und Bructerer mit Linien andeuten; bei modernen Stämmen wird er aber nicht so kühn mit scharfen Strichen dreinfahren. Ich greife zurück zu dem Bild von den Farben des Regenbogens. Die Farbenübergänge sind äußerst geeignet, uns auch auf der Karte die Uebergänge des Volksthums zu versinnbilden.
Seite 8 - ... herübergebracht. Während sich aber im Laufe fast dreier Jahrhunderte die neue Rheinlinie so festgestellt hat, daß nur die Ueberlieferung , kaum aber der Augenschein der Oertlichkeit, uns die Thatsache vorführt, ist die Bevölkerung Neuburgs uns ein lebendes Zeugniß dafür. Durch drei Jahrhunderte sind diese Leute immer noch halbe Fremdlinge geblieben auf dem linken Ufer. Ihr ganzes Wesen deutet über den Rhein, wo auch ein großer Theil ihres Grundbesitzes liegt. Am badischen Ufer haben...
Seite 19 - Geschichte geschieden sind, wird der allmählige Uebergang, sofern sie im Binnenland zusammenstoßen, die Regel seyn. Es ist z. B. ebenso unmöglich, durch eine Linie die Grenze zwischen deutscher und französischer Nationalität zu bezeichnen, wie die Grenze zwischen den Volksgruppen der pfälzischen Rheinniederung, der Ebene und der Vorhügel. Ich komme hier zu dem scheinbar paradoxen Satze, daß die mathematischen Linien auf unfern ethnographischen Karten zumeist ein Zeugniß der Ungenauigkeit...
Seite 192 - See Ritter's History of the MoravianChurch inPhiladelphia, for description of the garden of the parsonage ; in addition to peach, pear, and plum trees there were various kinds of roses...
Seite 252 - ..Und sehe mir keiner diese Untersuchungen für müßig an, die ich nunmehr über die Zonen des Brotes, der Würste, der Käse und anderer schmackhafter Dinge geben will und mehr noch bei anderen anregen möchte.
Seite 20 - Zentralebene von Frankental in voller Kraft und Reinheit festgehalten wird. Wo aber der Saum der Ebene zu den Vorhügeln ansteigt, wird auch der Ton der Farbe wiederum gesteigert; das Orange wächst bis zum entschiedenen Rot, der Farbe der Hügelregion. Bei Langenkandel, Landau, Freinsheim wird das Rot stark eingemischt sein in den orangefarbigen Mittelstreifen — weil hier die Volksart der Vorhügel sich bedeutend gemischt hat mit dem Charakter der Flachlandbewohner; bei Neustadt dagegen wird das...

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