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zosen gerdumt; so Heusden, Löwenstein, Worcam, St. Andree, Crevecoeur. Breda war von den Russen durch einen Handstreich erobert worden. Zwei Verfuche Roguets diesen Plaß wieder zu gewinnen, wurden aufgegeben, als Bülows Preußen und englische Truppen des Gen. Graham, welche damals abtheis lungsweise, bis zu einer erst später erreichten Stärke von зи ungefähr 8000 Mann, an den holländischen Küsten ausgeschifft wurden, zum Entsage anrückten. Gorcum und die Zitadelle Pappen brill von Herz os genbusch wurden von Preußen umschlossen, Bergen op zoom später von Engländern blockirt. Der Divisions-General Maison sammelte das mals das I. franz fische Armeekorps bei Lille. Anfangs Jänner 1814 standen Roguets 18,000 Mann vorwärts Antwerpen, zu ihrer Unterstüßung 5000 Mann Maisons bei Lierre, Macdonald mit 7000 Mann bei Geldern. Das Korps Winzingerode war im Begriffe, bei Düsseldorf den Rhein zu überschreiten. Bülow mit 12,000 Preußen, Graham mit 4000 Engländern, griffen um die Mitte des Jänners Roguet an, und schlugen ihn nach Antwerpen hinein. Macdonald zog sich nun nach Mastricht, und, nachdem Winzingerode den Rhein überschritten, Aachen und Lüttich besett hatte, über Namur, nach Rhetel und Mez i eres. Von dort sehte er Anfangs Februar seinen Marsch zur Hauptarmee an die Aisne, über Vitry und Chalons fort. Gen. Maison räumte am 29. Jänner Brüssel, und wich dann über Hall 'nach Ath zurück. Die Zitadelle von Herzogenbusch hatte sich nun bereits den Preußen ergeben.

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Anfangs Februar griffen die Preußen und Engländer Antwerpen lebhaft an. Am 8. rückte Bülow in Brüssel ein.-Winzingerode eilte zum schlesischen Heere, und erreichte am 14. Februar Soissons.

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Der Herzog von Weimar war indeß von den alliirten Mächten zum General-Gouverneur von Belgien ernannt worden, und rückte mit dem dritten deutschen Bundeskorps, den sächsischen Truppen, um die Mitte Februars bis Brüssel, Mecheln und Antwerpen vor. Bülow ließ dem Herzog 10,000 Preli Ben unter Gen. Borstel, marschirte zum schle= sischen Heere, und erreichte am 24. Februar Laon.Gorcum war am 20. Februar gefallen. — M a ison stand mit seinem Korps zwischen den französischen Grenzfestungen Opern, Lille, Douai, Valenciennes, Condé, Maubeuge ;-ihm gegenüber der Herzog von Weimar bei Ath, Mons, Ļeuze und Tournay. Maison unternahm in den folgenden Wochen zwei Einfälle nach Belgien, die zurückgewiesen wurden. Der Herzog griff im März Maubeuge ohne Erfolg an. -GL. Carnot machte mit der starken Besaßung Antwerpens mehrere kraftvolle Ausfälle.

Indeß hatte auch der Kronprinz von Schwee den mit der Nordarmee den Rhein bei Köln und Düsseldorf überschritten, und Lüttich erreicht. Dié englisch-deutsche Legion unter Gl. Graf Wallmoden und ein Theil der schwedischen Truppen stießen zu dem Herzog von Weimar. Um 3. April hatte der Herzog seine ganze Macht bei Tournay, Mons, Ath und Lessinnes, Maison ein starkes Korps bei Valenciennes versammelt. Am nämlichen Tage wurde dem

Herzog die Einnahme von Paris bekannt. Am 6. April rückte er gegen Condé und Maubeuge vor. Die Nachricht von der Thronentseßung Napoleons bewog jedoch den Gen. Maison zum Rückzug nach Lille. Der am 12. April zu Pont a Tressin geschlossene Stillstand endete die militärischen Operazionen in jenen Gegenden,

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Bergen op zoom ist eine feste Stadt in Holländisch Brabant.*) Der Fluß Zoom läuft durch dies seibe, und ergießt sich in die Ostek: Schelde, mit wel cher die Stadt durch ihren Hafen in Verbindung steht. Bergen op zoom zählt bei 5000 Einwohner, großen Theils Matrosen oder solche Leute, welche von Schiffahrt und Handel ihren Lebensunterhalt gewinnen. Cőhorn hat bei Befestigung dieser Stadt alle Hilfsmittel der Kunst erschöpft, während schon die Natur durch Moräste den Zugang erschwerte. Alexander Farnese, Herzog von Parma, griff sie 1588 ohne Erfolg an. Der berühmte Spinola erschien Anfangs August 1622 mit 60,000 Spaniern vor dem Plaze. Nach einer heftigen Beschießung und mehreren vergeblichen Stürmen, erhielt die Besaßung vom Prinzen von Oranien eine an sehnliche Verstärkung, und Spinola gab am 2. Okto ber den Angriff auf, welcher ihm bei 10,000 Mann gekostet hatte. Im Jahre 1747 ließ Ludwig XV. durch den Gen. Löwendal diesen Plaß belagern. Am

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*) Siehe den Plan von Bergen-op-zoom im XII. Heft der militärischen Zeitschrift 1836, welche den Play so darstellt, wie er 1747 bei Löwendals Angriff be= standen.

12. Juli begann der Angriff. Die Besaßung konnte sowohl auf der hinter ihr fließenden Schelde, als hinter jener Linie von Forts, durch welche sie mit der drei Stunden entfernten Feste Steenbergen verbunden war, jede Unterstügung erhalten. Überschwemmungen deckten einen Theil des Umfanges. Hinter den Linien nächst der Stadt stand ein ganzes Armeekorps mit der Besa= hung in freier Verbindung. Durch eine trefflich bediente Artillerie, zahlreiche Ausfälle und häufiges Minenspiel wurde die Vertheidigung verlängert. Die ungesunde Gegend verbreitete ansteckende Krankheiten unter den Belagerern, und verminderte die Zahl der Streit baren um mehrere tausend Mann. Doch wurden diese Lücken immer schnell wieder durch frische Truppen erseht. Nachdem die Transcheen drei Wochen eröffnet wa= ren, zeigten die drei beschossenen Werke noch keine gangbaren Breschen. Dennoch wurde der Plag am 16. September mit Sturm erobert.

Seit die Alliirten im November 1813 in Holland eingedrungen waren, hatte Gen. Decaen, und nach ihm Gen. Maison, die Garnison von Bergen - op - zoom auf 4000 Mann verstärkt, und den Plaß mit allen zur Vertheidigung nöthigen Bedürfnissen versehen. Aber Entweichung und Krankheiten hatten die Besaßung, bis Anfangs März 1814, schon wieder auf 2700 Dienstfähige vermindert; welche bei weitem nicht genügten, die so weitläufigen Werke eines Plages zu vertheidigen, der hierzu bei 12,000 Mann erfordert hätte. Die Engländer unter Gl. Graham hielten seit Jänner die Stadt blockirt, und der Herzog von Weimar hatte zu deren Unterftüßung, an den Nethen, noch 5 Bataillons und 4 E6. Eadrons aufgestellt.

Bergen-op-zoom theilt sich in die eigentliche Stadt und in das Hafenquartier. Diese Theile sind durch Häuserreihen, Mauern, und in der Mitte durch ein altes Schloß: Fausseporte, geschieden. Die eigentliche Stadt ist mit einem Hauptwalle umgeben, der jes doch nur zur Hälfte mit Mauer verkleidet war, und aus dem durch drei Thore die Straßen nach Steenber= gen, Breda und Antwerpen führen. Die Vorstadt bildet einen Haken auf den mit einer Häuserreiße be= deckten Quais, welche den Hafen einfassen.

Ungeachtet seiner vielfältigen Außenwerke, war' Bergen-op-zoom dennoch gegen einen Handstreich nicht gesichert; denn der größte Theil dieser Außenwerke konnte, wegen Schwäche der Garnison, gar nicht besett werden. Nur in einigen derselben stellte der Gouver neur, General Bizanet, Posten auf, welche jeden Abend verdoppelt wurden. Diese Vortruppen bivouakirten unter hölzernen Schuppen, und machten des Nachts zahlreiche Ronden und Patrullen; aber ihre VerstärEung wurde jeden Morgen, eine Stunde nach dem Tagreveille, wieder in den Plaß zurückgezogen. Die nassen Graben waren mit Eis bedeckt, und konnten, wäh rend noch der Frost anhielt, überall ohne Hinderniß überschritten werden. Jener zahlreiche Theil der Einwohner, welcher sonst von Schifffahrt und Handel leb: te, sah sich durch die Blockade aller Nahrung beraubt. Es war daher den Engländern leicht geworden, mit denselben geheime Einverständnisse anzuknüpfen. GL. Graham rechnete bei dem überraschenden Angriff, den er sich vorgeseßt, auf deren Mitwirkung.

Zu dem Angriff hatte Gen. Graham 4800 Mann bestimmt, und sie in vier Kolonnen getheilt. Die erste,

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