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Metz

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Laquenery wurde auch die französische Infanterie in den umliegenden Ortschaften alarmirt. Sie ging gegen die Brigade vor, welche nunmehr, nachdem sie noch eine Aufstellung bei Pange genommen hatte, am Abend bis Chanville zurückging.

Infolge der obenerwähnten Erkundungen der Kavallerie wurde jeit dem 12. August im großen Hauptquartier mit der Möglichkeit eines ernsteren Kampfes östlich der Mosel gerechnet; es wurde eine allgemeine Rechtsschwenkung der Zweiten Armee eingeleitet, deren Drehpunkt das linke Flügelkorps der Ersten Armee bildete, während diese Armee, als mit dem Feinde in nächster Berührung, Halt machen sollte. Trotzdem infolge dieser Operation die Märsche des III. Armeekorps nur klein sein konnten, stellten sie an die Truppe doch hohe Anforderungen. Die Korpsartillerie legte am 13. August nur zwei Meilen, von Pontpierre nach Han jur Nied, in 10 Stunden zurück, weil an diesem Tage das Korps mit jämmtlichen Trains auf einer Straße marschirte. „Dazu kam, daß wir in Faulquemont gekreuzt wurden; es entstanden stundenlange Aufenthalte und Nichts ermüdet mehr als diese." Die übrigen Korps der Zweiten Armee jetten weiter südlich den Marsch gegen die Mosel fort. Am 14. stand das III. Armeekorps mit den Spizen in Pagny les Goin und Louvigny, die 5. Division und die Korpsartillerie biwakirten bei Vigny und Allemont (Stizze 33, S. 320), die 6. Division bei Youvigny, zum Eingreifen gegen die rechte Flanke der Franzosen bereit, falls diese beabsichtigen sollten, gegen die Erste Armee angriffsweise vorzugehen. Die 6. Kavallerie-Division stand bei Verny. Am Abend des 14. wurde das III. Armeekorps infolge der Er. eignisse von Colomben-Nouilly alarmirt, blieb jedoch, ohne zur Verwendung zu kommen in den Biwaks stehen.

4. Der 15. Auguft.

(Stine 33, . 320.)

Während die Erste Armee am 14. August in der Schlacht von Colombey Nouilly den Abmarsch des Gegners verzögerte, sollte es der Zweiten Armee zufallen, die Früchte dieses Sieges dadurch zu ernten, daß sie sich dem weiteren Rückzug des Gegners nach Verdun verlegte. General v. Alvensleben und sein Generalstabschef, Oberst v. Voigts-Rhes, batten die feste Ueberzeugung gewonnen, daß, wenn der Gegner am 14. Abends bis gegen 10 Uhr öftlich

Meg gefochten hatte, er am 15. durch Mezz hindurch nicht auf erhebliche Entfernung in der Richtung auf Verdun vorwärts gelangt sein könne“.

General v. Alvensleben beschloß daher, auf eigene Verantwortung hin, mit seinem Korps den Vormarsch über die Moiel anzutreten und setzte dazu die 5. Infanterie-Division von Bigno auf Novéant, die 6. auf die bei Champey von den Pionieren des Armeekorps zu erbauende Brücke in Marsch. Die 6. KavallerieDivision sollte der 5., die Korpsartillerie der 6. Infanterie-Division folgen.

Ueber die Ansichten bei dem Generalfommando äußert sid unjer damaliger Regimentskommandeur, General der Artilleric v. Dresty, in seinen Lebenserinnerungen in folgender bemerkens werther Weise: „Am Nachmittag (des 14.) traf ich Voigts-Rhes der mir erzählte, daß Alvensleben die Mosel passiren und sic den Franzosen bei ihrem Abzuge von Meß vorlegen wollte. Wenn er auch geschlagen würde, so hielte er doch den Feind einen ganzen Tag auf, dann wären die anderen Armeekorps heran, könnten die Franzosen nach Metz hineinwerfen und damit wäre der Krieg zu unseren Gunsten entschieden.“ General v. Dresky fügt dem noch hinzu: Dieser Entschluß von Alvensleben zeigt nicht nur, daß eine Feldherrnnatur in ihm steckte, er zeigte auch, ein wie selbstloser Mensch er war. Er scheute nicht, den Makel einer verlorenen Schlacht auf sich zu nehmen, wenn er uns dadurch zum endgültigen Siege verhelfen konnte."

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Dieser Vormarsch war dem Overkommando der Zweiten Armee mit der Bitte um Genehmigung gemeldet worden. Prinz Friedrich Karl mußte jedoch zunächst seine Zustimmung versagen, da sich das große Hauptquartier die Verfügung über das III. Korps vorbehalten hatte. Das III. Armeekorps bezog daher gegen 10 Uhr Morgens mit der 5. Division bei Sillegny, mit der 6. Division vei Bourières jur Froidemont, mit der 6. Kavallerie-Division bei Berny, mit der Rorpsartillerie bei Cheminot Biwaks.

Bis zum Mittage des 15. waren jedoch bei dem Oberkommande der zweiten Armee Meldungen eingegangen, aus denen Prinz Friedrich Karl schloß, daß die französische Armee bereits im Ab zuge aus Mey begriffen sei. Zur slärung der Lage hatten auch Erkundungen von Theilen der 6. Ravallerie Division beigetragen. Das Kriegstagebuch der an ihnen vetbeiligten 2. reitenden Batterie

jagt darüber Folgendes: „Auf Befehl der Division sollten am 15. August früh 3 Uhr zwei Rekognoszirungen gegen Meß unternommen und jedem der Detachements ein Zug Artillerie zugetheilt werden. Dem 1. Detachement, unter Befehl des Majors v. Heßberg, (eine Eskadron 15. Ulanen, zwei Eskadrons 6. Kürassiere) der 3. Zug 2. reitenden Batterie (Lieutenant Hederich); dem 2. Detachement, Oberst Graf v. der Gröben, mit seinem 3. Ulanen-Regiment und einer Eskadron 6. Kürassiere, der 1. 3ug 2. reitenden Batterie Premierlieutenant v. Gizycki). Das Detachement von Heßberg ging von Berny auf der Straße nach Metz über Fleury und Pouilly in der Richtung auf Montigny vor. Da der Bahnhof beseyt war und Züge mit Truppen von dort abgingen, ging der Zug gegen den Bahnhof in Stellung und eröffnete das Feuer. Der Feind ging sogleich mit aufgelösten Schüßen vor. Es gelang, den Bahnhof in Brand zu schießzen. Da jedoch die französische Infanterie ich weiter entwickelte, auch das Fort Quenten ein starkes Feuer begann, so trat das Detachement den Rückzug auf Pouilly an. Die Abtheilung des Oberst Grafen v. der Gröben war von Bournoy la Chetive über Auguv gegen die nach Nancy führende Straße vorgegangen. Die Rekognoszirung ergav, daß das rechte Mosel-Ufer unbesett, mehrere Verschanzungen an demselben Ufer in der Nacht verlassen worden waren. Premierlieutenant v. Gizycki entdeckte nun, bei Frescati haltend, durch seindliche Signale aufmerksam ge macht, ein feindliches Lager am linken Mojel Ufer, unterhalb Moulins, im Schuße des Forts St. Quentin. Der Oberst Graf v der Gröben ertheilte die Erlaubniß eine Stellung zu suchen und in das Lager zu feuern, worauf Premierlieutenant v. Gizvci seine beiden Geschüße bei der Ferme Bradin aufstellte und das Feuer auf 2300 Schritt eröffnete. Da nach den ersten einschlagenden Granaten das ganze Yager lebendig wurde und die Franzosen in wilder Flucht in das nahe belegene Wäldchen rannten, um dort Schuß zu suchen, wechselte Bremierlieutenant v. Gizodi mehrmals die Entfernung und das Ziel und feuerte so lange fort, bis das ganze Yager verlassen war. Berfeuert wurden 48 Granaten. Das Fort gab drei Schuß ab und hörte dann auf zu schießen, verjagte also nicht, wie französische Quellen angeben, die Batterie." Am Abend des 15. August biwafirte die 6. Kavallerie. Division zwischen Sein sur Seille und Sillegnv.

Wie schon oben erwähnt, batte Prinz Friedrich Karl aus den Meldungen der Mavallerie die Ueberzeugung gewonnen, daß

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