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Reserve:

Batterie Nr. 5.

1 Bataillon, 4 Eskadrons, eine halbe reitende

Die Stadt Halle war damals auf dem rechten Saale-Ufer von einer Mauer umgeben, durch welche mehrere Thore führten.

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Die Zugänge zu diesen zogen sich durch ausgedehnte Vorstädte hin, welche außerhalb jener Mauer lagen.

Ungefähr um 6 Uhr war die Avantgarde bis gegen das Kirch. und Geisttber, das Gros vis gegen das Vorstadt (oder äußere)

Steinther vorgedrungen. Die Reserve solgte dem Gros. Truppen bis an die Stadtumfassung gekommen waren, bemerkte man, daß der Feind vier Geschüße und ein Bataillon aus dem Galgthor vorgeschoben hatte. General v. Bülow richtete seinen Hauptangriff gegen diese Truppen und schob nur Theile der Reserve nach dem 111richsthore und dem Giebichenstein vor. An dem Angriffe auf die Truppen vor dem Galgthore betheiligten sich auch zwei Kanonen der 6pfündigen Fuß-Batterie Nr. 5, deren Haubiße bis dahin nur einige Würfe gegen das innere Steintbor hatte thun können. Jene beiden Kanonen wurden durch einen Bürger aus Halle durch die Gärten (der Maille) hindurch in die linke Flanke der feindlichen Abtheilung geführt und erzielten hier mit einigen Granat und Kartätschschüssen eine so erschütternde Wirkung, daß der Bajonettangriff eines Bataillons gelang und der Feind in die Stadt zurückgeworfen wurde.

Es war dies das erste Gefecht der 6pfündigen Fuß Batterie Nr. 5, in welchem 12 Kugelschüsse, 9 Kartätschschüsse und 3 Granatwürfe verfeuert wurden.

Für das Gefecht von Halle erhielt der Hauptmann v. Glajenapp am 26. Juni das Eiserne Kreuz 2. Klasse, zu welcher Auszeichnung außerdem noch 1 Feuerwerker und 2 Bombardiere vorgeschlagen waren.

Im Uebrigen konnte Hauptmann v. Glasenapp sämmtlichen Yeuten seiner Batterie sein Yob über ihr gutes Verhalten bei dem ersten Zusammentreffen mit dem Feinde aussprechen. Wie groß der Pflichteifer in der Batterie war, bewies ein Kanonier Duste, welcher sich von seinem Batteriechef die Erlaubniß erbat, bei der Bedienung des Geschüßes die Nr. 1, welche er in dem Gefecht bei Halle gehabt, dauernd beibehalten zu dürfen. Er veriah diese Ver richtung der Bedienung auch während der nun kommenden drei Feld züge mit rühmlicher Ausdauer.

Nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Ausgange der ebenfalls am 2. Mai geschlagenen Schlacht von Großz Görschen und dem Rückzuge der Verbündeten hinter die Elbe brach Bülow nech am 4. Abends auf und zog sich zunächst nach Roßlau, wo er sich mit der Brigade Tbümen wieder vereinigte, und demnächst weiter in die Gegend von Roswig zurück. Stizze 3.)

Am 11. Mai fam die halbe 6pfündige Batterie Nr. 5 mit der Brigade des Prinzen von Hessen-Homburg nach Coswig ins

Gefecht bei

Quartier, und hier wurden die von dem Major Braun vorgeschlagenen Einrichtungen zum Aufsigen der Bedienungsmannschaften im Gefecht getroffen. Die Prosdeckel wurden mit Stügen und die Packkissen der Handpferde mit Bügel versehen; sämmtliche Geschützführer wurden beritten gemacht. Bei der anderen Hälfte der Batterie, welche vor Wittenberg lag, traten diese Aenderungen wahrscheinlich an demselben Tage ein.

Am 15. Mai lag die halbe Batterie bei Marzahne, wo sie sich wieder mit der andern Hälfte der Batterie vereinigte. Lettere war vor Wittenberg nicht zum Feuern gekommen, außer beim Viktoria: schießzen zur Feier der eingetroffenen Nachricht von der Einnahme von Spandau und Thorn.

Nachdem für den General v. Harpe die Abtheilung des Generals v. Oppen die Beobachtung von Wittenberg übernommen hatte, zeg sich das ganze Korps, durch Bewegungen der feindlichen Truppen veranlaßt, in die Gegend von Calau zurück, wo es am 25. Mai eintraf. (Stizze 2.)

Von Calau aus hatten zwei Geschütze der 6pfündigen FußHonerswerda. Batterie Nr. 5 unter Führung des vieutenants Vent Gelegenheit, am 28. Mai an dem Gefecht von Hoyerswerda mit Auszeichnung theilzunehmen.

Von dem Bülowschen Korps waren die Brigaden von Oppen und von Borstell beauftragt, dem Feinde, der sich in den Besitz von Hoverswerda gesetzt hatte, diesen Ort wieder abzunehmen. An Artillerie befanden sich bei diesen Brigaden, außer den beiden Geschüßen des Vieutenants Lent, zwei Kanonen der reitenden Batterie Nr. 6, die halbe reitende Batterie Nr. 5 und vier Geschüße der 6pfündigen Fuß Batterie Nr. 16.

Der General v. Borstell berichtet von dieser Artillerie, daß sie höchst lobenswerth von ihren Offizieren geleitet wurde. „Die Artillerie hat sich ausgezeichnet dreift benommen, ihr Feuer war auf allen Bunkten wirksam."

Von den Geschützen des Lieutenants Vent heißt es im Besonderen: Zwei Fußkanonen wurden von dem Lieutenant Cent vor dem rechten Flügel sehr zweckmäßig und dreist gegen eine seindliche Masse dirigirt, welche sich unter dem Schuße einer Tirailleur linie vorbewegte."

Gegen diese Schützenlinie wurden 12 Kartätschschüsse und gegen die feindliche Artillerie etwa 40 Kugelschüsse abgegeben. Verluste

batte der Zug in dem etwa zwei Stunden dauernden Gefechte nicht gebabt. Der Lieutenant Vent wurde für sein umsichtiges Benehmen mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 18. Juli 1813 durch Verleibung des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Skizze 2.

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Am 3. Juni, am Tage vor dem Gefecht bei Yuckau, vereinigte Fid der Zug erst wieder mit dem übrigen Theil der Batterie, welche inzwischen mit ihrer Brigade nach Rottbus vorgerückt, dann aber wieder auf Luckau zurückgegangen war.

Cbgleich das Gefecht bei ucau am 4. Juni dadurch ven be Gefecht bet enterer Wichtigkeit ist, daß ein bewährter französischer Marichall Luckan

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Oudinot, wenn auch nicht geschlagen, so doch durch dasselbe veranlaßt wurde, in der Nacht abzuziehen, und daß dadurch Berlin und die Mark Brandenburg vor dem Eindringen des Feindes verschont blieb, so ist dies Gefecht doch für die Thätigkeit der Artillerie von keiner großen Bedeutung. „Das Terrain“, schreibt Holzen= dorff, links und rechts der Stadt war mit tiefen, breiten Gräben durchschnitten und mit Strauchwerk bewachsen, so daß es nicht möglich war, die Infanterie mit Artillerie zu unterstüßen.“ In dem zehn Stunden dauernden hartnäckigen Kampfe wurden von der Artillerie überhaupt nur wenige Schuß abgegeben; die 6pfündige Fuß-Batterie Nr. 5 stand auf dem linken Flügel der Verbündeten, fand aber keine Gelegenheit zum Eingreifen.

Am 7. Juni wurden die Feindseligkeiten durch den Waffenstillstand unterbrochen; die Batterie marschirte mit ihrer Brigade nach Berlin, wo sie am 12. Juni eintraf und während des Waffenstillstandes in der Kaserne am Oranienburger Thor verblieb.

In der am 5. Juni aus Obergrädig bei Schweidnig erlassenen Allerhöchsten Ordre, durch welche dem Volke die Abschließzung des Waffenstillstandes bekannt gemacht wurde, heißt es:

„Der Feind hat einen Waffenstillstand angeboten. Ich habe mit Meinen Alliirten ihn bis zum 20. Juli angenommen. Dies ist geschehen, damit die volle Nationalkraft, die Mein Volk bis jezt so ruhmvoll gezeigt hat, sich völlig entwickeln könne. Rastlose Thätigkeit und ununterbrochene Anstrengungen werden uns dazu führen."

Und rastles war die Thätigkeit und ununterbrochen waren die Anstrengungen, mit denen auch bei der 6pfündigen Fuß-Batterie Nr. 5 während des Waffenstillstandes gearbeitet wurde, um die Mittel zur vollen Entwickelung der Kraft zu erreichen. Alle die Dinge, die der Batterie noch gefehlt hatten, und es waren ihrer nicht wenige, namentlich was Groß- und Kleinbekleidungsstücke anging, wurden beschafft; alle Schäden an Geschüßen, Fahrzeugen, Munition, Geräthen und Geschirren wurden möglichst beseitigt. Für den Erjazz der erfrankten Mannschaften (im Mai 14, im Juni noch mehr) wurde gesorgt: die Pferde wurden vom Vande durch ausrangirte Kavallerie- und Beutepferde ergänzt. Für vieutenant gent fam Pieutenant Cambli zur Batterie.

Daneben wurde die Ausbildung der Batterie nach Kräften gefördert, und bei mehrfach stattfindenden Besichtigungen und Paraden

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