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Unterbringung.

höher bei dieser glänzenden Anerkennung von so hoher Stelle, alle Anstrengungen waren vergessen, bei allen Artilleristen herrschte nur ein Wunsch, recht bald durch neue Thaten den errungenen Ruhm befestigen und vergrößern zu können.

Dieser Wunsch ging schon am folgenden Tage insofern in Erfüllung, als das I. Korps am 11. Februar seinen Marsch nach dem Sundewitt antrat.

3. Einschließung von Düppel durch das I. Korps 11. Februar bis 7. März.

(Skizze 18, S. 145.)

Während der Ruhetage des I. Korps um Glücksburg hatten die anderen Korps ihren Vormarsch fortgeseyt. Die Avantgarde des III. Korps hatte Gravenstein auf dem Sundewitt gegen die Stellung von Düppel besett. Am 11. wurden das II. und III. Korps zum ferneren Vormarsch gegen die jütische Grenze angesezt, dem I. Korps wurde der Auftrag zu Theil, die Einschließung der Düppelstellung zu übernehmen.

Am 12. Februar zog Prinz Friedrich Karl das ganze 1. Korps in das Sundewitt.

Es standen nun:

Die 12. Brigade mit ihren Vorposten von Holbeck bis Ulderup, 3. 12pfündige Batterie in Gravenstein und Fischbeck, die Avantgarde von Ulderup bis Blans, 3. Haubig Batterie in Beuschau, 3. 6pfündige in Kieding,

die 26. Brigade bei Ballegaard, nordöstlich Blans.

In zweiter Linie waren untergebracht:

Die 11. Brigade bei Rinkenis; 2. 12pfündige Batterie in OberRintenis;

die 25. Brigade bei Grüngrift, nordwestlich Gravenstein;

die Reserveartillerie mit der 2. Haubiß- Batterie in Krelstrupphof, Holbykrug und Ostergeil, die 2. 6pfündige Batterie in Hockerup, die 4. 6pfündige vom 13. ab in Kollund, östlich der Linie Flensburg-Apenrade. (Nielstrupp 2 km südlich Holebüll, Holbyfrug unmittelbar füdlich Holebüll, Krelstrupphof 1 km südöstlich Stielstrupp.)

Am 15. Februar befahl das Oberkommando für das I. Korps: „Das I. Korps sezt selbständig seine Operationen gegen Düppel fort und dehnt vom 17. ab seine Quartiere nach Flensburg, Apen

rade und westlich der Chaussee bis Tingleff aus." (Tingleff 11 km westlich Klipless, das in der Linie Apenrade-Flensburg liegt.)

Infolgedessen fanden einige Verschiebungen in der Unterbringung statt, welche die Batterien insofern betrafen, als die 3. 6pfündige nach Stübbeck (3. Meile südlich Apenrade), die 2. 6pfündige nach Hönschnap (südlich Holebüll) quartierten.

Diese neue Unterbringung war für die Batterien sehr vortheilhaft: die Mannschaften lagen nun in geheizten Stuben auf Stroh, die Pferde hatten warme Ställe.

Brinz Friedrich Karl war von vornherein der Meinung gewesen, daß durch eine Beschießzung mit Feldgeschüßen gegen die Düppelstellung nichts auszurichten sei, und hatte dieses auch in einem Bericht ausgesprochen.

Zunächst beschloß der Prinz sich der Halbinsel Broacker zu bemächtigen, um Einsicht in die Stellung von Düppel und von dem hoben ufer bei Gammelmark vielleicht auch günstige Gelegenheit zur Beschießung derselben zu gewinnen. Theile der 11. InfanterieBrigade gingen am Abend des 16. auf der Fähre von Alnoer über. Die in Aybüll liegenden Kompagnien des 64. Regiments und zwei Geschüße der 3. 12pfündigen Batterie hielten sich bereit, nöthigen falls das Unternehmen zu unterstüßen. Am 17. wurde bei Eckensund eine Schiffbrücke geschlagen.

Düppeler
Schanzen.

Der Mangel an Nachrichten über die Beschaffenheit der Düppeler Erkundung der Schanzen ließ den Brinzen Friedrich Karl zu dem Entschlußz tommen, weitgehende Erkundungen anzuordnen. Am 18. früh ent jandte der Prinz den Oberst Colomier und den Oberstlieutenant v. Kriegsheim auf die Höhen von Dünth und Gammelmark, um die Schanzen des linken feindlichen Flügels in Augenschein zu nehmen. Mit dem unmittelbaren Schuß dieser Erkundung war die 11. Brigade betrant: gleichzeitig sollten Abtheilungen der 12. Brigade gegen die Front des Feindes vorgesendet werden.

Die 3. 12pfündige Batterie hatte in der Nacht vom 17. zum 18. den Befehl erbalten, Morgens 83 Uhr mit 2 Bataillonen 64er und / Eskadron 11. Ullanen bei Aybüll zu stehen. Nach dem auf dem Sammelpunkte durch Generalmajor v. Röder ausgegebenen Auftrag sollte eine Erkundung über Nübel gegen die Büffelkoppel (Skizze 22,

Mibel.

.169) stattfinden. Als die Batterie am westlichen Ausgange von Nübel Gefecht bei angekommen war, erhielt sie durch General v. Manstein den Befehl, sich seitwärts der Straße so aufzustellen, daß sie die etwa zurück

gehende Infanterie aufnehmen könne. Eine solche Aufstellung fand sich etwa 300 Schritt südlich von der Chaussee. Es konnte von hier aus die Chaussee von Nübel gegen die Büffelkoppel hin der Länge nach bestrichen werden. Der Führer der Batterie, Premierlieutenant Müller II., war gerade damit beschäftigt, den 1. Zug, Sekondlieutenant Voß, in Stellung zu bringen, als vom General v. Röder der Befehl einging, die Chaussee zu beschießzen, da auf derselben etwa 300 Schritt jenseits der letzten Gehöfte eine von den Dänen besetzte Barrikade läge. Im flachen Bogenschußz wurde auf 1000 Schritt geschossen. Zur Beobachtung der ersten Schüsse hatte. sich der Führer der Batterie nach dem Kirchhof begeben, wo er der Barrikade auf 250 Schritt nahe war. Als er sich von der Wirkung überzeugt, ritt er zurück und führte den 2. und 3. Zug in eine Stellung, die etwa 300 Schritt vor der des 1. Zuges lag. Es wurden noch einige Schüsse abgegeben, bis die Nachricht einging, daß der Feind die Barrikade geräumt habe. Die Infanterie rückte auf der Straße weiter vor, die Batterie folgte. Die Büffelkoppel und das Stenderuper Holz wurden zwar genommen, jedoch gegen Mittag den Dänen wieder überlassen. Die Batterie nahm noch eine Aufnahmestellung nördlich der Straße etwa 800 Schritt vom westlichen Saume der Büffelkoppel entfernt und ging dann in die Quartiere zurück.

Munitionsverbrauch: 11 Granaten. Verluste erlitt die Batterie. welche zum ersten Male im Feuer stand, nicht.

Die 3. 6pfündige Batterie hatte in den Tagen vom 19. vis 21. Februar von ihrer Ortsunterkunft Stübbeck aus Geschüßeinschnitte am Strande zum Schutz von Apenrade erbaut, kam in diesen jedoch nicht zur Verwendung.

Am 19. Februar in der Nacht erhielt die 2. 6pfündige Batterie Befehl, sofort nach Eckensund aufzubrechen und die Geschüße dort bei der Mühle so einzuschneiden, daß dieselben bei Tagesanbruch im Stande wären, ihr Feuer gegen den wahrscheinlich am Morgen wiederkehrenden Dampfer „Rolf Krake", der bereits am 18. ein Gefecht mit der Strand-Batterie von Alnoer gehabt hatte, zu eröffnen. Um 3 Uhr Morgens sollte die Batterie die Pontonbrücke von Eckenjund überschritten haben. Der Befehl wurde sofort ausgeführt. Westlich der Eckensunder Müble wurden sechs Geschüße in einer Vinie von etwa 300 Schritt auf dem 150 Fuß hohen Uferrande eingeschnitten. Bereits Morgens 8 Uhr erschien Seine Königliche

Hoheit Prinz Friedrich Karl mit seinem ganzen Stabe. Durch Spione hatte man erfahren, daß der „Rolf Krake" noch einmal erscheinen würde, da er den bestimmten Auftrag hätte, die Schiffbrücke zu zerstören, in den Nübel Noor einzufahren und das Schloß zu Gravenstein zu bombardiren. Aber er erschien nicht. Weder bis zum 15. März, wo die 2. 6pfündige Batterie Eckensund verließ, noch in einer späteren Zeit hat er es je wieder gewagt, den Kampf vom 18. zu erneuern. Die Batterie kam in Eckensund in Quartiere, die eschütze blieben mit der nöthigen Wache in den Einschnitten.

Der Frage betreffs Ueberweisung von schweren Geschützen an das I. Korps war man in Berlin bereits seit dem 16. näher getreten. Vor Entscheidung derselben sollte jedoch das Oberkommando berichten, welches Verfahren gegen Düppel am meisten zu empfehlen sei.

Brinz Friedrich Karl hatte für den 22. Februar einen allgemeinen Angriff auf die gesammte Linie der feindlichen Vorposten befohlen, um erneut gegen die Schanzen zu erkunden. Aus dem Korpsbefehl sind folgende Stellen für die Verwendung unserer Batterien maßgebend: „Die 6. Division greift die Büffelkoppel von Schmöl und das Stenderuper Holz von Stenderup aus an. Sie erhält eine gezogene Batterie der Reserveartillerie zur Verstärkung, die um 61⁄2 Uhr mit der Tete bei Schottsbüll*) steht.

Die Avantgarde konzentrirt sich bei Feldstedt und marschirt so nach Fischbeck, daß sie um 9 Uhr daselbst eingetroffen ist.

Die Reserveartillerie bleibt in ihren Kantonnements."

Die Batterie der 12. Jnfanterie-Brigade (3. 12pfündige Batterie) stand mit 1./24 um 64 Uhr Vormittags auf der Chaussee bei Nübelfeld, ging um 72 Uhr über Nübel gegen Düppel vor und folgte dem Bataillon bis Wielboi. Zu einer Verwendung kam die Batterie nicht; sie war um 1 1hr wieder in ihrem Quartier.

Bei der 11. Infanterie-Brigade hatte die 2. 12pfündige Batterie um 4 Uhr angespannt, überschritt um 5 Uhr die Schiffbrücke vei Eckensund und marscirte über Schottsbüll nach Schmöl, wo die Brigade sich sammelte. Sie folgte dann um 62 Uhr dem Teten: Bataillon der Avantgarde III., 35, bis dieses nach etwa halvstündigem Marich in der Nähe der Büffelkoppel auf die dänischen Vorposten stieß. Die Batterie blieb hier halten, bis der Befehl zum Rückmarsch kam. Die der 11. Infanterie Brigade zugetheilte 4. 6pfündige Batterie war schon um 21/2 lbr von Kollund ausgerückt. In Schettsbüll

2 km westlich Schmol.

erhielt sie den Befehl, bis Wenning am Wenning-Bund vorzugehen, um dort eine verdeckte Stellung gegen etwa heransegelnde und den Landkampf unterstüßende feindliche Schiffe zu nehmen. Starker Nebel verhinderte das Nahen der Schiffe; nur eines kam bis auf 3000 Schritt heran, wurde aber, da es selbst nicht feuerte, nicht beschossen. Die Batterie war um 5 Uhr wieder in ihrem Quartier.

Die Batterien der Avantgarde waren ebenfalls ausgerückt, ohne zur Verwendung zu kommen, die der Reserveartillerie in ihren Quartieren geblieben. Am 24. Februar wurde die kombinirte Avantgarde des I. Korps aufgelöst, die Truppen traten zu ihren Verbänden zurück; die 3. Haubiß-Batterie kam zur 11. Infanterie-Brigade nach Rinkenis, die 3. 6pfündige Batterie zur 12. Brigade nach Laygaard und den umliegenden Gehöften, während die 2. 12pfündige Batterie zur Reserveartillerie und am 25. Februar nach Holebüll und Undeleff, am 6. März nach Kielstrup, Kielstrupholz und Kielstrupfeld quartierte (lettere beide dicht bei Kielstrup).

Beschießung Ebenfalls am 24. Februar ging die 4. 6pfündige Batterie nach eines Kriegsdampfers bei Munkmühle, südöstlich Rinkenis, verließ jedoch diesen Ort bereits Blaukrug. am 27. Februar, um bei Ballegaard (am Alsen-Sund) eine bisher von der 1. 6pfündigen Batterie der 7. Brigade besezte Batterie an dem Fährhause zu übernehmen. Die Geschütze standen in Einschnitten auf einer Anhöhe rechts vom Fährhause, in dem die Bedienung untergebracht war, der Rest der Batterie quartierte nach Blans. Die Batterie hatte die Aufgabe, den Verkehr auf der Alsener Föhrde nach Düppel zu verhindern. Zur Bestreichung der Stegwig-Bucht wurden zwei Geschüßeinschnitte bei Blaukrug hergestellt. Von hier aus beschoß Premierlieutenant Müller III. mit vier Granaten einen Kriegsschraubendampfer, welcher, das Feuer mit zwei Schüssen erwidernd am 6. März um 8 Uhr früh in die Stegwig Bucht am Nordwestende von Alsen einlief.

Am 1. März hatte das Generalkommando einige Aenderungen in der Aufstellung des Korps angeordnet. Satrup und die Nübeler Windmühle (Skizze 23,S.179) sollten die Hauptstützpunkte der Vertheidigungslinie werden; Nübeler Windmühle wurde der 12. Infanterie-Brigade zugewiesen. Infolgedessen erhielt die 3. 12pfündige Batterie am 2. März den Auftrag, mit dem 3. Zuge nach Aybüll, mit dem 2. Zuge nach Laifir, nordöstlich Aybüll, zu gehen; der 1. Zug blieb in Fischbeck. Täglich von Morgens 6 Uhr bis Abends 6 Uhr besetzte nur der 1. Zug die Geschüßeinschnitte bei Andreas Petersens

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