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veriammlung wurde sogleich eingeleitet. Hierdurch ergaben sich Verschiebungen in den Quartieren. Die 1. leichte Reserve-Batterie ging am 19. Januar nach Chagen, die 2. leichte Reserve Batterie blicb in Yuze. Schadhaftgewordenes wurde soweit wie möglich in Stand gesezt. Aus einem herangezogenen Pferdedepot empfingen die Batterien Erias für die in den Gefechten gefallenen Pferde. Geschüßbesichtigungen wurden abgehalten; bei einigen Geschüßen zeigten sich durch Robrkrepirer hervorgerufene unschädliche Verlegungen der Felder. Nech am 19. war eine Avantgarde des Detachements Goly bis Saulnot mit der Weisung vorgegangen, ernste Gefechte zu ver meiden, aber Fühlung mit dem Feinde zu balten.

Die Früchte des Sieges lagen nicht auf dem Schlachtfelde an der visaine: fie erwuchsen erst durch das Zusammenwirken des Norps ven Werder mit der Armee des Generals v. Manteuffel, welche aus dem II. und VII. Korps bestand und gegen die Rückzugslinie der Franzosen heranrückte.

Am 19. Januar batte das II. Rorps die Saône bei Grav, das VII. dieien Fluß bei Seveur überschritten; am 21. erzwang sich das II. Korps den Uebergang über den Doubs bei Dôle, das VII. öffnete sich bei Marnav und Pin das Vorgeben auch über den Ognen.

Da General v. Werder angewiesen war, dem Feinde auf dem Fuße zu folgen, se führte in den nächsten Tagen das XIV. Rorps eine Linksschwenkung nach Süden aus. Das Detachement Golg marichirte am 20. Januar nach Secenans, am 21. nach Melecev,*) batte am 22. bier Rube und ging am 23. gegen den Doubs vor. Südlich Rougement erhielt General v. der Golg den mündlichen Befehl des Generals v. Werder, noch an demselben Tage Baume les Dames in Besitz zu nehmen.

Demzufolge ging Oberst Wablert mit zwei Bataillonen Re giments Nr. 34, einer Estadren, der 2. leichten und der schweren Reserve Batterie Nachmittags noch um 3 Uhr gegen diesen Crt

Nach kurzem Mariche wurde in der Richtung auf Autechaur Geichüßfeuer gehört. Von der Höhe westlich Autechaug und südlich von va Bréville durch feindliche Artillerie empfangen, ging zunachit die schwere Batterie, dann zu ihrer Verstärkung auch die 2. leichte Batterie westlich der Straße Mesandans- Baume les Dames in

*) Secinans oftlich, Melecey sudostlich Villerserel, Skizze 63.

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Stellung. Aus dieser ging sie darauf gegen die feindliche Batterie noch 1200 Schritt vor; doch ehe sie in diese neue Stellung gelangte, war der Gegner schon zurückgegangen. Die Batterie bezog Cuartiere in Autechaux; sie hatte vier Granaten verfeuert und keine Verluste erlitten.

Die beim Gros befindliche 1. leichte Reserve-Batterie erreichte am 23. Romain. An diesem Tage stand das XIV. Korps mit den badenschen Truppen in Avilley, Montbozon und Rougemont, mit der Brigade Goltz vor Baume les Dames, und mit der 4. ReserveDivision bei Soye, westlich L'Isle sur le Doubs.

Am 24. Januar erreichte das II. Korps Villers-Farlar, das VII. Korps Quingey, (Skizze 62).

General v. Werder, welcher aus dem Widerstande vom 23. auf eine stärkere Besetzung von Baume geschlossen hatte, ging am 24. mit der Abtheilung des Generals v. der Golg und der 4. Reserve-Division gegen diesen Ort vor; es kam jedoch zu keinem Gefecht. Die Batterien bezogen um 12 Uhr in der Stadt Quartiere, rückten aber schon um 3 Uhr Nachmittags wieder aus, da das ganze Korps nach Westen geschoben wurde. Die 4. Reserve-Division beschte Baume les Dames.

Der Marsch der Batterien führte durch sehr bergiges und waldiges Gelände, die herrschende Glätte machte ihn außerordentlich schwierig. Abends um 9 Uhr bezogen die Batterien ihre neuen Quartiere um Roulans, südwestlich Baume les Dames.

Am 25. Januar marschirte General v. Werder mit der Badischen Division und der Brigade Golz nach Voray und Etuz am Ognon-Fluß (Skizze 63), die 4. Reserve-Division überschritt bei Baume den Doubs, das II. und VII. Korps verblieben im Algemeinen in ihren Stellungen. Am Nachmittag dieses Tages erhielt General v. Werder die Weisung, seinen Weitermarsch zum Anschlußz an das VII. Korps über Marnay nordwestlich Besançon (Skizze 62) zu richten. In Ausführung dieser Bewegung erreichte die Brigade Goly am 26. Januar Etuz, am 27. Marnay (Etuz zwischen Pin und Voray).

Zu Etuz wurde der 3. Zug der 1. leichten Rejerve- Batterie (Lieutenant Buschius) zu der Abtheilung des Majors v. Rundstedt entsendet, welcher den Auftrag hatte, Pin zu besetzen und die dortige Brücke über den Ognon zu sichern. Die Entsendung würde

voraussichtlich von längerer Dauer sein. Der Zug rückte um 12 Ubr

in Pin ein, am Nachmittag wurde die schon vorher erkundete Vertheidigungsstellung auf einer Höhe östlich von Pin durch Erdarbeiten verstärkt.

Das II. Korps stand am 27. mit seinem Gros bei Arbois, das VII. Korps hatte sich weiter östlich gegen die Loue ausgedehnt. Am 28. war die Brigade Goly in Crchamps eingetroffen und hatte am 29. den Marsch nach Mouchard und Arbois fortgescht. Die französische Armee befand sich im vollen Rückzuge auf Pontarlier. General v. Manteuffel ordnete daber für den 29. ein allseitiges Bergeben gegen Pontarlier an. Das VII. Korps erreichte mit dem

res Yevier, mit der Avantgarde den Drugeon Bach; das II. Korps marichirte mit seinen Hauptkräften nach Nozerov, und eine Abtheilung desselben verlegte bei Foncine le Bas den Franzosen die legte Rückzugsstraßze. Bom XIV. Korps jollten die Truppen des Generals v. der Golg am 29. bei dem Vorrücken gegen Osten als Armeereserve dienen. Die Badische Division sollte Besançon beebacten und die 4. Reserve Division ebenfalls gegen Pontarlier vorgeben.

Während das II. und VII. Korps am 30. und 31. Januar immer näher an Pentarlier beranrüdten, folgte ihnen die Armeereserve Brigade Gely) am 31. in der Richtung auf verier. Da der gerade Weg über Salins durch die dort befindlichen beiden Herts verlegt war, io mußte von Arbeis über Pont d'Herv und Cernans ausgebogen werden; die Wege auf der Hébe waren mit tiefem Schnee bedeckt, der Marich durch das tief eingeschnittene Thal bei Pent d'Herv äußerst anstrengend für Mann und Pferd.

Für den 1. Februar batte General v. Manteuffel einen allgemeinen Angriff auf Bentarlier beabsichtigt, die Brigade Golg fellte bei Yevier zur Verfügung stehen. Pentarlier wurde jedoch ebne Rampf beiekt, seit dem Morgen zegen die französischen Re lennen über die ichweizerische Grenze.

Am 2. Februar nahm das II. Korps Quartiere an der Straße Bentarlier Champagnele, das VII. verblieb bet Pentarlier, (eneral v. der Gely maridirte nach Andelet en Mentagne, die 4. ReserveDivien beschte Crnans zur Verbindung mit den bei Besançon itebenden badenichen Truppen.

An diesem Tage tehrte der bei Villerierel verwundete Vieutenant Tethier zur 1. leichten Reserve Batterie zurud.

b. Vom 2. Februar bis zum Waffenstillstande.

In der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar war auch Dijon von der französischen Vogesen-Armee durch das Vorgehen des Generals Hann v. Weyhern geräumt worden. General v. Manteuffel besezte die Departements Doubs, Jura und Côte d'or, die Brigade Golz blieb mit der 1. Badischen InfanterieBrigade bei Dôle als Armeereserve. Brigade Goltz hatte am 3. Februar Poligny erreicht und war hier zunächst bis zum 7. Februar stehen geblieben, an welchem Tage sie den Marsch nach Dôle antrat, gleichzeitig aber auch eine Abtheilung, bestehend aus dem Füsilier-Bataillon/30, 1. Eskadron 2. Reserve-Husaren und der Batterie Riemer über Arbois zur Beobachtung der Forts bei Salins entsandte. Am Mittag des 8. Februar erreichte dieses Detachement den 2 km vom Fort André belegenen Ort Aiglepierre und löste hier eine Truppenabtheilung des II. Korps ab. Das Fort André liegt auf einem einzelnen Bergkegel über dem Städtchen Salins und beherrscht die Straße nach Pontarlier. Es war mit drei glatten Geschüßen großen Kalibers ausgerüstet. Am 9. Februar wurde Lieutenant Dethier dorthin entsendet, um das bereits getroffene Abkommen, sich jeder Feindseligkeit zu enthalten, zu erneuern.

In Aiglepierre verblieb die Abtheilung bis zu ihrer am 14. Februar erfolgenden Ablösung durch badensche Truppen. Cie hatte während dieser Zeit mit großen Verpflegungsschwierigkeiten zu kämpfen; tägliche Beitreibungen hatten nicht immer den erwünschten Erfolg. Vom 15. bis 18. Februar marschirte sie über Arc et Senans *)-Orchamps-Sauvigney les Pemes (nordöstlich Pesmes) nach Gray. Hier vereinigte sie sich wieder mit der Brigade v. der Goly, welche von Dôle in die Gegend nördlich Gray verlegt war, da der Kommandant der Festung Langres die Anerkennung des am 14. Februar abgeschlossenen Waffenstillstandes verweigert hatte und Feindseligkeiten von dieser Festung her zu erwarten waren.

c. Waffenstillstand und Rückmarsch.

Die Batterien verblieben in Grav bis zum 2. März. In dieser Zeit betrieben sie mit allem Nachdruck Instandsegungen; eine größere Menge von Bekleidungs- und Ausrüstungsstücken traf ein, die Verpflegung erfolgte aus Magazinen.

* Nördlich des Loue-Baches, zwischen Villers Farlay und Quingey.

Nachdem die Batterien am 2. März noch einen Cuartierwechsel in der Nähe von Grav zum Zwecke besserer Unterbringung ausgeführt hatten, traten sie am 7. März den Rückmarsch in die Gegend nördlich Vesoul an. Hier in Contevon (Stizze 63) ging jden am 8. März der Befehl ein, daß der Verband des XIV. Armeeforps mit dem 7. März aufgelöst sei. Die Abtheilung des Majors Ulrich wurde für den Rückmarsch der 1. Reserve Division zugetheilt. Sie marschbirte über Colmar (16. März), Mundelsheim (20. März), Hatten 26. März) nach Neckarshausen, wo am 1. April der tele graphische Befehl einging, daß die Batterien am 2. April auf Vinie C ven Mannheim nach Jüterbeg befördert werden sollten. Das Verladen verlief ohne Zwischenfälle, und am 4. April trafen die Batterien in Jüterbog ein. In ihren in der Umgegend von Jüterbog liegenden Quartieren begannen sie sofort mit der Demobilmachung. 3u nachst wurden die ältesten Jahrgänge der Mannschaften entlassen und die zur Abgabe an die Ersay Abtheilung geeigneten Pferde durch eine zu diesem Zwecke zusammengetretene sommision, bestehend aus dem Hauptmann Reimer, vieutenant Wiesite und dem Kreistbierarzt Münchow, ausgesucht. Die übrigen Pferde wurden verkauft.

Das gesammte Material der Batterien wurde dem Artilleriedepot Wittenberg übergeben, die Waffen, Trensen, Wovlachs, Decken gurte u. i. w. gingen an das Artilleriedepot Spandau, die Bekleidungs und Ausrüstungsstücke der Mannschaften übernahm die Erias Abtheilung.

Am 16. April war die Demevilmachung der beiden Batterien beendet.

Neunter Abschnitt.

Bon 1871 bis 1899.

1. Veränderungen im Material und in der Organisation.

Die im Feldzuge 1870 71 bervorgetretene Minderwertbigkeit unieres Zündnadelgewebres gegenüber dem französischen Ebassepet gewehr machte die Einführung einer verbesserten Infanterie bewaffnung bei uns nothwendig. Dies stellte aber auch die deutiche Feldartillerie vor die Frage der eigenen Wirkungssteigerung.

Bei

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