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übrigen benußten die nächstgelegenen Dertlichkeiten zur Unterkunft. Die Batterien blieben während der Nacht in ihren Stellungen mit abgeprosten Geschützen, welche mit Kartätschen geladen waren. Die Infanterie in Luce kochte für die Mannschaften ab, so daß es ihnen wenigstens nicht an warmem Essen und Kaffee fehlte.

b. Der 16. Januar.

Da es am 15. zu einer Entscheidung nicht gekommen war, suchte General Bourbati diese am 16. Januar durch eine Umfassung des deutschen rechten Flügels herbeizuführen. Während es vei Montbéliard nur zu einem allerdings sehr heftigen Ortskampfe kam, fanden bei Bethoncourt desto ernstere Durchbruchsversuche statt.

Drei Angriffe, ausgeführt von Truppen des 15. und 24 französischen Korps, scheiterten an dem gut gezielten Schnellfeuer des Vertheidigers und der geradezu glänzenden Wirkung der deutschen Artillerie.

In Bussurel schien die Lage für die Deutschen an diesem Tage besonders gefahrdrohend, da dieses Dorf schon am Tage vorher von den Franzosen in Besitz genommen war. Doch ging auch hier das 24. Korps nicht zu einem ernsthaften Angriff vor; man begnügte sich mit der Entwickelung starker Artillerie, deren Feuer auch hier vald unter der sicheren Wirkung der deutschen Batterien erlahmte.

Bei Héricourt gestaltete sich das Infanteriegefecht desto lebbafter. Von 9 bis 11 Uhr griffen die Franzosen viermal diesen wichtigen Punkt an, ohne Vortheile erringen zu können. Ben 12 Uhr ab entstand hier eine Gefechtspause und nur die französische Artillerie sette ihr wenig wirkungsvolles Feuer bis zum Einbruch der Dunkelheit fort. Bei Chagey und Suze fam es am 16. überhaupt zu keinem ernsten Kampfe. Erst zwischen 2 und 3 Uhr nahmen bier die Franzosen das Geschüßfeuer wieder lebhafter auf. Major Riemer schreibt: Da sich die beiden Reserve-Batterien während des letzten Gefechtstages fast ganz verschossen hatten, so war es ihre Hauptjorge, die Munition zu ergänzen. Es wurden deshalb eine Anzahl leerer Munitionswagen zu den Munitionskolonnen abgeschickt. Die waren jedoch so weit zurück und schwer auffindbar, daß die Munitionswagen erst am Abend zurückkehrten. Inzwischen war an die Batterien der Befehl ergangen, möglichst sparsam mit der Munition zu sein.

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Die 1. leichte Reserve Batterie sollte für den Fall eines Rückzuges eine Aufnahmestellung bei Echenans nehmen und den

Rest ihrer Munition hierzu aufsparen. Gegen Mittag wurde auf besonderen Befehl wenigstens die Progmunition durch eine badensche Batterie ergänzt.

Da heute ein dichter Nebel im Lisaine-Thal lagerte und die feindliche Artillerie nur schwach feuerte, so schwiegen die diesseitigen Batterien fast ganz.

Gegen 11 Uhr zertheilten sich die Nebel, auf der Höhe von Ceuthenans erschienen gegen Mittag französische Schützenlinien, gegen welche von den beiden Batterien einige Schüsse abgegeben wurden. Der Gegner zog sich zurück, und der erwartete Angriff unterblieb.

Während der Nacht vom 15. zum 16. und im Schuße des Nebels hatten die Franzosen auf dem vom Bois Communeaux getrönten Höhenzuge eine Batterie von ungefähr 12 Geschützen in Geschüßeinschnitten aufgestellt und ebenso eine Batterie auf der gegen die Linie Chagav-Luze gerichteten großen Blöße am Beis de la Vacherie. Gegen 3 Uhr richteten diese Batterien ein fonzentrisches Feuer auf die fünf Batterien des Detachements von der Golz. leichzeitig versuchte wieder Infanterie aus Couthenans in der Richtung auf ure vorzubrechen, so daß es schien, als ob hier ein ernster Angriff beabsichtigt wäre. Die deutschen Batterien richteten thr Feuer gegen diese und die französischen Batterien und sexten den Kampf, der zeitweise mit großer Heftigkeit geführt wurde, bis zum Anbruch der Dunkelheit fort, ohne daß auf einer der beiden Seiten eine entscheidende Wirkung erreicht wurde." Hier wurde Hauptmann Riemer leicht verwundet, verblieb jedoch bei der Batterie und behielt das Kommando.

Mit Einbruch der Dunkelbeit stellten die feindlichen Batterien. den Kampf ein. In der Nacht wurden die Pferde der deutschen Batterien in Vuze eingestellt, die Bedienung biwatirte wieder bei den (eichüßen.

Vor der Front der Stellung war der Kampf von den Franzosen nur mit geringem Nachdruck geführt werden; sie warteten augen icheinlich die Wirkung der geplanten Umfassung des deutschen rechten Alugels bei Chenevier ab. Dieses Dorf war nur von zwei badenichen Bataillenen, zwei Batterien und einer Estadren beiest; es ent widelten sich gegen dieie geringe Truppenmacht zwei franzeiche Twihienen, die Division Crémer und die 2. Division des 18. Korps. Der Ausgang fonnte nicht zweifelbaft sein. Es gelang den Franzeien,

všetchy d. Andart. Reg's, 6° 17. Seuzmette (1.– Bertheid) Nr. 2.

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die schwache Besatzung zurückzudrängen, welche zunächst auf Frahier, dann aber nach Moulin Rougeot zwischen dem lettgenannten Orte und Challonvillars zurückging. Der Gegner folgte jedoch nicht, sondern begnügte sich mit der Besetzung von Chenebier.

Vor der Front des Generals v. Debschitz bei Delle war es nur zu ganz unbedeutenden Zusammenstößen gekommen.

So war auch an diesem Tage die deutsche Vertheidigungslinie nirgends durchbrochen, ihr rechter Flügel allerdings bis auf 3/4 Meilen an Belfort zurückgedrängt worden.

c. Der 17. Januar.

Vor Allem kam es an diesem Tage darauf an, auf dem bedrängten rechten deutschen Flügel das Gleichgewicht wiederherzustellen. General v. Werder schickte dorthin Alles, was er an Reserve verfügbar machen konnte. Der in den frühesten Morgenstunden des 17. Januar eingeleitete deutsche Angriff auf Chenevier scheiterte an der Ueberlegenheit des Gegners, hatte aber doch den Erfolg, daß die Franzosen hier während dieses Tages keinen Versuch zu weiterem Vorgehen machten.

Während dieser Vorgänge bei Chenebier sollte die 3. Division des 18. französischen Korps Chagey, die 1. Division desselben Korps Luze angreifen, nachdem das Vorgehen gegen diese Orte durch die Artillerie vorbereitet war.

Infolgedessen standen unsere Batterien an diesem Tage schon frühzeitig im Artilleriekampf. Die 2. leichte Reserve-Batterie hatte am Morgen gegen 8 Uhr den Befehl erhalten, die feindlichen schweren Batterien, welche südlich der Straße von Couthenans nach Champev standen und Tags zuvor durch Flantenfeuer der Batterie Riemer jebr lästig geworden waren, zu beschießzen. Bald darauf aber wendete sie sich gleichzeitig mit der 1. leichten Reserve-Batterie gegen Batterien des französischen 18. Rorps, welche in Geschüßeinschnitten am Bois de la Vacherie standen und Chagey beschossen. Die eine französische Batterie stand auf der Höhe, die andere auf dem Abhange. Man konnte bei den Reserve Batterien die Geschüßeinschnitte des Gegners erkennen, deutlich beobachtete man die Wirkung und das Einschlagen der eigenen Granaten in den Deckungen, und nach einiger Zeit, etwa 112 Uhr, fuhr die hochstehende feindliche Batterie ab, während die tiefer stehende nur noch sehr schwach feuerte. Zwei andere feindliche Batterien, welche demnächst hier obne jede Deckung erschienen, konnten

sich auch nur kurze Zeit halten. Während dieser Zeit, etwa um 11 Ubr, war Hauptmann Fischer gefallen, und Lieutenant d. Ref. v. Rabenau batte das Kommando übernommen. Batterie Riemer verblieb während des ganzen Tages im Artilleriekampf; die 2. leichte Reserve Batterie beschoß wiederholt feindliche Infanterie, hat also wohl an dem Abweisen der Infanterieangriffe auf Ebagen thätigen Antheil genommen. Sie hatte bierbei durch weit überlegenes feindliches Artilleriefeuer, besonders von den südlich der Straße Coutbenans-Champev stebenden Batterien zu leiden; auf sie richteten eine Zeit lang fast sämmtliche feindlichen Batterien ihr konzentrisches Feuer. Um 3 Uhr Nachmittags traten der Batterie auch Mitraillensen am Walde de la Boulove entgegen. Größere Verluste suchte die Batterie dadurch zu vermeiden, daß die Bedienungsmannschaften sich in den Feuerpausen dicht an die Deckungen legten, aber die Batterie litt doch sehr durch das feindliche Feuer. Gegen 1 lbr erleich das Infanteriegefecht bei Cbagev; bei Luze war es überhaupt nicht zu erniten stampfen gekommen. Auf diesem Theil der Front endete der Tag mit einem binbaltend geführten Geschüßkampf.

Bei Montbéliard batten zebn Bataillone des 15. franzöñichen storps versucht, über diesen Ort vorzudringen. Von den deutschen. Batterien stark beschossen, gelang es nur vereinzelten Schüyen das That der Vijaine zu erreichen, überall wurden die Franzosen gründlich abgewiesen und gingen unter schweren Verlusten zurück. Vor der Frent des Generals v. Debichig batte sich auch heute nichts ven Bedeutung ereignet.

d. Der 18. Januar.

Heute standen unsere Batterien wieder in ihren Stellungen. General Bourbaft batte sich jedoch schen am Nachmittag des 17. Januar zum Rückzuge entschlossen. Es kam daber im vaufe des Tages ver der ganzen Front nur zu kleinen Schüßengefechten und zu einem wenig lebbaften Artilleriekampf, der franzeijderseits zur Einleitung des Rückzuges gefubrt wurde.

Die 1. leichte Reserve Batterie unterbielt ein langjames Granat feuer auf den Saum der Walder de la Vacherie und de la Bouleve, sowie gegen abziebende Helennen: die 2. leidte Reierve Batterie eroffnete ihr Feuer um 8 Uhr auf Schuyen ver Ceutbenans. Ste brachte diese bald zum Weichen, stellte dann aber das Feuer ein, da Ziele in angemessener Entfernung sich nicht veten. Schen um 2 Ubr bezegen die Batterien wieder ibre Alarmauartiere in Vuze.

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1. I. Res. Battr.: Hptm. und Batteriechef Riemer verwundet. Hptm. und Batteriechef Fischer todt.**)

2. =

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Sek. St. Behrens verwundet (blieb bei der Batterie
Vicefeldwebel Jackwit verwundet.

Munitionsverbrauch vom 15. bis 18. Januar.

(Der Verbrauch an den einzelnen Tagen ist nicht festzustellen. › 1. I. Res. Battr.: 994 Gran.; 2. L. Res. Battr.: 1731 Gran. (Nach dem Gefechtsbericht: erscheint aber ungewöhnlich hoch.)

6. Die Ereignisse bis zum Waffenftillstand.

(Skizze 62 und 63, S. 536 und 537.)

a. Bis zum 2. Februar.

Die Franzosen hatten ihren Rückzug, den sie am Nachmittag des 18. Januar begonnen hatten, in der Nacht fortgeseyt. Eine unmittelbare Verfolgung des Gegners fand nicht statt, er war nicht geschlagen, sondern hatte mit seinen noch immer an Zahl überlegenen Truppen freiwillig den Rückzug angetreten. Auch war für die Deutschen ein kurzer Halt zur Nothwendigkeit geworden. Die badenichen Brigaden waren, wie es der Gang der Ereignisse mit sich brachte, an den verschiedensten Stellen eingesetzt worden; ihre Wieder

*) Außerdem noch sieben Mann leicht kontusionirt, welche bei der Batterie verblieben.

**) Für Hptm. Fischer übernahm demnächst Pr. Lt. Horn die 2. I. Ref. Battt.

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