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Aus dieser Zeit ist zu erwähnen, daß am 27. September jede Batterie 234 Schrapnels vom Belagerungspark zu Mundolsheim empfing, deren Verpackung von der Abtheilung dahin geregelt wurde, daß zehn Schrapnels in der Geschüßproße, zehn in der Wagenproze und zwanzig in dem Hinterwagen jedes Munitionswagens untergebracht wurden. Doch wurde gleich darauf hingewiesen, daß ein späterer Ersag verfeuerter Schrapnels nicht zu erwarten sei. Die Verpflegung der Offiziere und Mannschaften geschah während dieser Zeit aus Magazinen, jedoch wurde den Offizieren vom 1. OFtober ab freigestellt, sich selbst gegen Erstattung von 2 Thalern für den Hauptmann und 1 Thaler 20 Sgr. für den Lieutenant zu be köstigen.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 30. September wurde das XIV. Armeekorps unter Befehl des Generals der Infanterie Preußische Art. v. Werder gebildet, zu dem die 2. kombinirte Artillerie-Abtheilung Abtheilung. als Breußische Artillerie-Abtheilung" trat.

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3. Operationen des XIV. Korps bis Ende Dezember.

(Skizze 58, S. 520, Skizze 62, S. 536 u. Skizze 63, S. 537.)

Nach dem Fall von Straßburg hatte General v. Werder am 30. September den Auftrag erhalten, mit dem neugebildeten XIV. Korps den Marsch gegen die obere Seine, auf Châtillon und Troyes anzutreten, bei seinem Vorrücken Truppensammlungen des Gegners auseinander zu sprengen und die Bevölkerung zu entwaffnen. Das Korps durchschritt die Vogesen auf den beiden Straßen über Schirmeckt und Barr. (Skizze 58.) Beim Austritt aus den Vogesen Pässen stieß das Korps auf ernste Gegenwehr, indem am 6. CH tober die von Raon l'Etape auf St. Die vorgehenden badischen Truppen das verlustreiche Gefecht bei La Bourgonce zu bestehen hatten. Am 9. Oktober hatten die preußischen Truppen mit dem Gros Raon l'Etape erreicht, und noch an demselben Tage sette sich die Avantgarde derselben unter Oberstlieutenant Nachtigal in den Besitz von Rambervillers. Die beiden Reserve-Batterien kamen an diesem Tage nicht zur Verwendung; sie hatten am 10. Oktober Ruhe und am 11., während die Badener das Gefecht bei Bruyères hatten, schloß das Gros der preußischen Brigade bis Bru auf.

Als die Preußen am folgenden Tage ihren Marsch auf Epinal fortschten, stieß die Avantgarde westlich Deyvillers auf französische Truppen. Das I. Bataillon Infanterie-Regiments Nr. 30 drängte die am Waldrande südlich der Straße Widerstand leistenden Franktireurs zurück und wendete sich dann gegen den dicht vor dem Nordosteingange von Epinal liegenden Park und Kirchhof. Bei diesem Angriff Gefecht bei wurde das Bataillon durch das Feuer der 2. leichten ReserveBatterie und der aus dem Gros vorgezogenen schweren Batterie unterstüßt. Der Gegner wartete jedoch den Angriff nicht ab, sondern gab die Stadt auf, welche 4 Uhr Nachmittags besetzt wurde.

Am 13. Ottober erreichten die badischen Brigaden Epinal, Ardes und Docelles, von den Preußen wurden von Epinal aus zwei Avantgarden auf das andere Mosel-Ufer nach Les Forges und St. Laurent vorgeschoben. Die 1. leichte Reserve Batterie hatte Mittags 12 Uhr den Befehl erhalten, zu diesen Avantgarden zu treten. Sie gab einen Zug, Lieutenant Dethier, an die auf St. Laurent marschirende ab und folgte selbst 1/34 auf Les Forges. Die 1. und 2. Kompagnie vertrieben vor Yes Forges mit Unter ftüßung der Batterie eine stärkere Truppenabtheilung, welche nach Suren zurückging. Während der Nacht vom 13. zum 14. Oftober blieben beide Theile der Batterie in den Ortschaften in Alarmquartieren. geichirrt; eine am 14. auf Darnienlles vorgehende Erkundungsabtbeilung stellte fest, daß der Gegner abgezogen sei. Am 15. batten die Züge in diesen Ortschaften Rube.

General v. Werder hatte beschlossen, den ibm befoblenen Marsch an die obere Seine mit seinem bei Epinal versammelten. Rorps fortzusetzen. Das großze Hauptquartier wies ibn jedoch an, ten zunächst stehenden Gegner zurückzuwerfen. Das Korps seste

nun auf den beiden Straßen Xertigny-St. Youp und Remire ment-Yureuil in Marsch auf Besoul. Unsere Batterien erreichten, auf der westlichen Straßze marsdirene, am 21. Oktober Neuvelles les la Charité, südwestlich Vesoul. Skizze 63, S. 537.) Den egner, der am Egnen Halt gemacht batte, beschloß General v Werder sofort anzugreifen. Dies wurde von den badischen Brigaden am 22. Cttover in den efecten vei Marnav und Bin, be: Etuz und Euffey sur gnen sowie bei Peronie und Vorav, nerdwestlich und nördlich Besançon Skizze 62 u. 63) glücklich durch geführt. Die preußische Brigade war um 7 Ubr Vormittags von Neuvelles aufgebrochen Sie stand bet Liselav. (Skizze 65,

Epinal.

Gefecht bei Les Forges.

nordwestlich Besançon von 11 Uhr Mittags an in Versammlung. Um 3 Uhr Nachmittags ging der Befehl zum Abkochen ein, und mit Anbruch der Dunkelheit bezog die Brigade Biwaks an derselben Stelle. Am 23. Oktober verblieb sie um Diselay in Ortsunterkunft.

Die Franzosen hatten in der Festung Besançon einen festen Stützpunkt. Von der Erwägung ausgehend, daß ein Angriff auf den Gegner selbst im günstigsten Falle nicht von entscheidender Wirkung sein könne, entschloß sich General v. Werder, sein Korps zunächst in das Saône-Thal zu führen und dann über Gray und Dijon seinen Marsch nach dem Westen anzutreten. Die Avantgarde der preußischen Brigade, 7. Kompagnie, eine Eskadron, 1. leichte Batterie, wurde von dem Gros, welches bei La Chapelle St. Quillain Halt gemacht hatte, gegen den Saône-Uebergang von Seveur (zwischen Vesoul und Gray, Skizze 62) vorgeschoben. Diese Truppen trafen an dem Südeingang des Waldes von Belle Vaivre auf bewaffnete Bauern, welche von hier wie später bei Seveur durch das Feuer der Batterie vertrieben werden mußten.

Während des ferneren Vormarsches des XIV. Korps auf Dijon kamen die Reserve-Batterien nicht mehr zum Eingreifen. Am 27. Ct tober erhielt die 1. leichte Batterie Befehl, zur Unterstügung der bei Essertenne (südwestlich Gray, Skizze 62) im Gefecht stehenden badischen 1. Brigade mit 1/34 und einer Eskadron Dragoner von Gray aus, wo die Batterie Tags zuvor eingetroffen war, vorzu gehen, wurde jedoch schon in Arc (nördlich Gray) wieder zurüdgerufen. Am folgenden Tage rückte die preußische Brigade in der Richtung auf Dijon bis Renève l'Eglise, dicht westlich Essertenne, vor, wo sie am 29. Oktober Ruhe hatte.

General v. Werder hatte nach dem Falle von Mez nene Weisungen von der obersten Heeresleitung erhalten.

„Es galt, den Vormarsch der Zweiten Armee nach der Loire in der linken Flanke zu sichern, zugleich das Elsaß und die Belagerung von Belfort zu schützen. Es sollte das XIV. Korps, unter Festhaltung von Dijon, nach Vesoul rücken und von dort die feindlichen Truppenansammlungen um Besançon sowohl wie bei Langres im Zaum halten."

Der General beschloß daher, mit dem Korps nach Besoul ab. zurücken. Da aber Dijon am 29. vom Feinde frei gemeldet war. so befahl er zwei badischen Brigaden, am 30. diesen Ort zu be sehen. Da die Franzosen Dijon noch hielten, kam es hier zu hart

näckigem Gefecht. Die preußische Brigade trat an diesem Tage ibren Rückmarsch auf Grav an. Von ihren Batterien war die 2. leichte Reserve-Batterie unter Bedeckung von zwei Eskadrons Dragener zur Unterstützung der Badenser nach Dijon vorgesendet worden, ebne jedoch Verwendung finden zu können.

Unter Zurücklaffung einer stärkeren Abtheilung aller Waffen Regiment Nr. 30, zwei Eskadrons 2. Reserve-Dragoner, 2. leichte Rejerve Batterie - jezten die preußischen Truppen ihren Marsch auf Vesoul fort, wo sie am 3. November eintrafen und wahrend der folgenden Tage verblieben.

Alle zu dieser Zeit in Vesoul eingehenden Nachrichten ließen erkennen, daß die französischen Streitkräfte bei Besançon eine Vereinigung mit denen Garibaldes vei Dôle und Auxonne (Skizze 62) erstrebten. Bevor sich aber (eneral v. Werder entschloß, gegen Tôle vorzugehen, suchte er durch Erkundungsabtheilungen, welche in dieser Richtung und gegen Besançon entsendet wurden, näheren Einblick in die Lage beim Gegner zu gewinnen. Die eine dieser Erkundungen scheint erwahnenswerth, nicht weil es dabei zu einem Zusammenstoß mit dem Gegner fam, sondern weil die 1. leichte Reserve Batterie bei dieser mit 600 auf Wagen gesetten Infante risten und einer Eskadron Reserve Dragener über Liselay und Neuvelles les la Charité ausgeführten Unternehmung eine ganz be deutende Marschleistung batte. Sie legte in 22 Stunden, von denen nur 21 Stunde gebalten, gefüttert und umgefattelt wurde, ungefabr 70 km zurü. Es fanden sich bei der Tags darauf abgehaltenen Pierderevision nur ein gedrücktes und ein geschwelltes Pferd.

An dem Marsch des Generals v. Werder gegen Tôle und Dijon vom 10. bis 14. November nahmen beide Batterien Theil, ebne mit dem Feinde in Berührung zu kommen. Vis zum 23. Ne vember verblieben sie in und bei Dijon, wo das Korps zunächst eine beobachtende Stellung eingenommen batte.

Am 24. rückte das bei Autun, südwestlich Dijon, versammelte Korps Garibaldis gegen Dijon beran. General v. Werder be schloß, die gegen das Saône Thal entiendete 1. Badische Brigade nach Dijon beranzuziehen, und übertrug den preußischen Truppen die Sicherung gegen Süden. Jufelgedeffen verliefzen auch unsere Batterien die Stadt und riften in die südlich derselben belegenen Crticbaften

Ueter Sombernen und St. Seine ging Garibaldi ver und fam am 26. bei Pasques an, während General Crémer bis Gievrev vorrückte.

General v. Werder hatte sich entschlossen, den Angriff des Gegners anzunehmen, und dazu das Eintreffen der Preußen in Dijon am Morgen des 27. November um 6 Uhr befohlen. Da aber der Feind bereits in bedrohlicher Nähe war, wurden sie schon am Abend des 26. alarmirt, so daß sie bereits um Mitternacht Dijon erreichten.

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Gefecht bei
Prénois.

Die am 27. Morgens auf Vautoux, nördlich Dijon, vorgehende 3. Badische Brigade fand jedoch das Gelände bereits vom Feinde frei; auch die über Talant sich entwickelnden preußischen Truppen konnten den Rückzug der Franzosen über Prénois feststellen.

Sie wendeten sich daher gegen diesen Ort und stießzen hier auf die feindliche Nachhut, welche nach kurzem Gefecht, in welches die 1. leichte Reserve-Batterie thätig eingriff, auf Pasques in Un ordnung zurückgeworfen wurde. Die Batterien blieben an diesem Abend

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