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Wunden erlegenen Pr. Lts. Hildebrandt, zu dessen Andenken hier bei drei Schuß abgefeuert wurden.

Von der reitenden Abtheilung wurde die 2. und 1. reitende Batterie am 26., die 3. reitende Batterie und der Stab am 27. in Mosbach bei Bieberich am Rhein verladen.

Sie fuhren über Ober- Lahnstein, Ems, Weglar, Paderborn, Halberstadt nach Bitterfeld, bezogen in der Nähe dieser Stadt Quartiere und vereinigten sich am 30. Juni zum gemeinschaftlichen Einmarsch in die Garnison Düben.

Auch der II. Fußz-Abtheilung war Mosbach als Einschiffungspunkt für den 28. (3. schw. Battr.) und 29. Juni (Stab und die übrigen Batterien) zugewiesen worden. Ueber Paderborn, Köthen Wittenberg erreichte sie Jüterbog, woselbst der Einzug am 2. Juli stattfand.

Der Transport der I. Fußz-Abtheilung vollzog sich vom 26. Juni ab auf der Linie Saargemünd –Hamm—Magdeburg— Halle bis Dahlen. Hier war die Abtheilung bis auf die 2. leichte Batterie im Laufe des 29. Juni ausgeladen worden. Auf Wunsch der Stadt Torgau fand der Einzug der drei zuerst eingetroffenen Batterien am 30. Juni, der 2. leichten Batterie am folgenden Tage statt.

Alle diese alten lieben Garnisonen, von denen dem Regiment nun keine mehr gehört, hatten in ausgedehntester Weise Sorge ge tragen, ihrer Freude durch feierlichen Empfang, Ausschmückung der Straßen und festliche Veranstaltungen für Offiziere und Mannschaften den herzlichsten Ausdruck zu geben.

Am 1. Juli war der Befehl zur Demobilmachung eingegangen: es wurde sofort zur Ausführung derselben geschritten.

Während der langen Zeit des Rückmarsches waren Fäufige Verschiebungen in der Offiziersbeseyung nöthig geworden, denen, da die eigentlichen kriegerischen Ereignisse ihren Abschlußz gefunden hatten, nicht mehr besonders nachgegangen worden ist. Es sei darum hier nur die Versetzungsliste vom 11. Juni, dem Tage, an dem ein großer Theil des Regiments die Grenze wieder überschritt oder überschritten hatte, gegeben.

c. Ve.setzungsliste des Brandenburgischen Feldartillerie-Regiments Nr. 3 (Gfz.) am 11. Juni 1871.

Kommandeur: Oberst v. Krenski; Adj.: Pr. Lt. Ties: Ordonnanzoffiz.: Sek. Yt. Cämmerer von der 3. reit. Battr.

I. Fuß-Abtheilung.

Major Grabe; Adj.: Sek. Lt. Chales de Beaulieu. 1. schw. Battr.: Hptm. Nöldecke; Sek. Lts. Hamel, Gottcalf, Flöthe (R.) (verw.)

2. schw. Battr.: Hptm. Knobbe; Pr. t. Puscher (verw.), Set. Vts. Krüger, Brehmer, Buschius.

1. L. Battr.: Hptm. Wimmel; Sek. vts. v. Hagen, Minanever, Rohde (R.) (verw.).

2. 1. Battr.: Hptm. Lange; Sek. Lts. Schroeder (verw.), Smidt II, Gronan.

Majer v.

II. Fuß-Abtheilung.

vnder; Adj.: Sek. Lt. Crusins.

3. schw. Battr.: Hptm. Voß: Sek. Lts. Klaeber, Weichbrodt, Malachowski.

4. schw. Battr.: Pr. Lt. Weppisch; Set. Vts. Obbarius (beurlaubt, Fischer, Sander (frank).

3. L. Battr.: Sptm. Stumpf; Pr. Vts. v. Pressentin (verw.), Ahrens, Haase.

4. 1. Battr.: Hptm. Müller II.; Set. Vts. Riß, Strehz, Brause (bei der 3. reit. Battr.).

III. Fuß-Abtheilung.

Oberstlt. Bed; Adj.: Sek. Vt. Cordemann.

5. schw. Battr.: Hptm. Eunice; Sek. Lts. Goerdeler, Lücker, Krause (verw.).

6. schw. Battr.: Hptm. Meinecke; Pr. t. Pithan (frank », Set. Vts. Grebin, Rühling.

5. L. Battr.: Hptm. Müller I.; Sch. vts. Dierke, Geißler, Hübne (R.).

6. L. Battr.: Sptm. v. Schlicht: Set. Vts. Haas (verw.), Wuhlmann, Hoefer.

Reitende Abtheilung.

Major Venz: Adj.: Pr. Vt. Massalstv.

1. reit. Battr.: Hetm. Scheringer; Fr. St. Frank (verw.), erber, Set. Vt. Wolter.

2. reit. Battr.: Hetm. Wittsted: Pr. Yt. v. Gizvdi, Sef. Lts. Müller-Wiehr, Hederich.

3. reit. Battr.: Hptm. Fremme; Br t. Wever, Set. Vts. Ahlers, Nammerer.

Oberst

Kolonnen-Abtheilung.

Hptm. Burchard (beurlaubt); Adj.: Sek. Lt. Eichmann

(Frank).

1. Art. Mun. Kol.: Hptm. Batsch (beurlaubt); Pr. Lt. Römer, Sek. Lt. Semmelroth.

2. Art. Mun. Kol: Pr. Lt. Beckh; Sek. Lt. Wagner (R.).

3.

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Wendland (L. C.); Augustin (L. C.).
Bodenstein; Sek. Lt. Nicolai (R.).
v. Garßen.

1. Inf. Mun. Kol.: Hptm. Riemer; Sek. Lt. Behrens.

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4.

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Caspari (a. D.); Sek. Lt. Betde (R.). Pr. Lt. Krulle; Sek. Lt. Büttner (R.).

Hptm. Müller III.; Pr. Lt. Langner.

Ersay-Abtheilung:

Hptm. Meyer; Sek. Lt. Fleischer.

schw. Ers. Battr.: Hptm. Schmidt; Sek. Lts. Rackow (R.), BalLac (R.).

1. Ers. Battr.: Hptm. Reimer (L.): Sek. Lts. Kelterborn (R.), Hinge (R.).

reit. Ers. Battr.: Hptm. Krüger; Sek. Lt. Zoch (R.).

Die in der Kriegsrangliste genannten Pr. Lt. Horn, Sek. Vis. Bodenstein II., Dethier (R.), v. Rabenau (R.) standen bei der vom Regiment besetzten Hessischen Festungs-Abtheilung. Die Reserve Batterien sind hier nicht angeführt, ihrer Thätigkeit im Feldzuge soll in einem besonderen Kapitel gedacht werden.

In dieser Versehungsliste steht Oberst v. Krenski wieder an der Spitze des Regiments, welches er mit Ausbruch des Krieges abgegeben hatte, um in einer bevorzugten Stellung Verwendung zu finden.

Durch eine Allerhöchste Kabinets-Ordre war Oberst v. Dreskv v. Dresky. Anfang April wieder zum Direktor der vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule ernannt worden; am 12. April verließ er das Regiment. Am 10. April nahm ich Abschied von meinen Kanonieren. Sie waren in Parade aufgestellt, und unter Blasen des Marsches von Möllendorf meinem Lieblingsmarsch meinem Lieblingsmarsch — ging ich die Front hinunter. Darauf hielt ich eine Ansprache an die Leute und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Major v. Lynder brachte dann mein Hoch aus. Der Abschied von den braven Kerls, mit denen

neun Monate lang Leid und Freud getragen hatte, wurde mir schwer".

Ebenso schwer wurde aber auch dem Regiment, insbesondere der Korpsartillerie, die Trennung von ihrem hochverehrten Kommandeur. In den Schlachten und Gefechten der ruhige, die Lage jederzeit beherrschende Führer, unter dessen Leitung die Batterien ich nimmer verwelkenden Vorbeer erringen durften; während der Marsche und bei Metz der wohlwollende, sorgende Vorgesezte, der illerdings auch rücksichtsloses Eingreifen dort nicht scheute, wo er es für nöthig hielt so steht die Gestalt des Oberst v. Dresky leuchtend in der Erinnerung seiner damaligen Untergebenen. Wer ie Feier der fünfundzwanzigjährigen Wiederkehr jener großen Zeit m Regiment mit erleben durfte, dem wird es unvergessen bleiben, mit welcher viebe und Verehrung an jenem Abend im Stadtpark zu Brandenburg die alten Kameraden ihren ehemaligen Kommandeur fe:erten.

Achter Abschnitt.

Die Reserve-Batterien des Regiments im
Feldzuge 1870/71.

1. Mobilmachung.

Das Regiment hatte bei der Mobilmachung drei Reservetterien aufgestellt, eine schwere und zwei leichte.

Die Batterien führten den Namen 1. schwere, bezw. 1. und 2 leichte Reserve - Batterie, und als Movilmachungsorte waren der weren Wittenberg, den beiden leichten Züterbog angewiesen worden.

Die Beschung mit Offizieren ist schon bei der Kriegsrangliste tes Regiments angegeben worden. 293). Es befanden sich dem nach bei jeder Batterie zwei aktive Offiziere, der Vatteriechef und en Vieutenant.

An Unteroffizieren des aktiven Dienststandes batte jede Batterie et erhalten, den diensttbuenden Feldwebel und den Kapitándarmes. Am 21. Juli waren die ersten, am 28. Juli die letzten Mannschaften und Pferde eingetroffen, die Geichiige bronzene 4 Pfinder mit Keil

verschluß) und die mit Munition beladenen Progen, die Geschirre, das Geschützzubehör und die Vorrathsstücke tamen am 26., die vollständig ausgerüsteten und verpackten Munitionswagen und Dekonomiefahrzeuge am 28. mit der Bahn von Spandau an.

Am 30. Juli konnte dem Kommando der immobilen Artillerie des III. Armeekorps und der Generalinspektion der Artillerie zu Berlin gemeldet werden, daß die Batterien marschfertig seien.

Die Mannschaften gehörten der Reserve und der Landwehr 1. Aufgebots an, die Bedienungsmannschaften waren sämmtlich an gezogenen Geschützen ausgebildet, ein Theil der Reserveunteroffiziere und Fahrer jedoch noch nicht: die Geschüßführer hatten meistens schon 1864 und 1866 Geschütze geführt.

Die Pferde der Batterien waren durch Aushebungen in den Kreisen und durch freihändigen Ankauf beschafft, der Zustand der Bespannungen war im Allgemeinen zufriedenstellend, nur mangelte es an kräftigen Stangenpferden. Die Reitpferde gewöhnten sich schnell an das Tragen der Reiter und leisteten willigen Gehorsam gegen Schenkel und Zügel.

Die Geschirre waren theils neu, theils schon gebraucht, jämmtliche Reit- und Sattelpferde der Geschütze waren mit Packtaschen, die der Wagen mit Putzengtaschen und Mantelsäcken ausgerüstet. Die Sattelböcke hatten meistens noch hölzerne Zwiesel.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 15. Juli war bestimmt worden, daß die beiden leichten Reserve-Batterien zur besonderen Verwendung bereit gestellt würden, wogegen die schwere ReserveBatterie getheilt als Ausfall-Batterie den Festungen Wittenberg und Torgau überwiesen wurde.

Während durch diese Verfügung es den beiden leichten Batterien vergönnt war, am Feldzuge ruhmreichen Antheil zu nehmen, blieb die schwere Reserve-Batterie bis zu ihrer in den Tagen vom 1. vis 7. April 1871 erfolgenden Demobilmachung in ihren Standorten und nur ihre Offiziere hatten das Glück, auf den Kriegsschauplay nach gezogen zu werden.

Die leichten Reserve Batterien waren zunächst dem Kommande der immobilen Artillerie des Armeekorps, dann am 4. August, nach dem Abrücken des Kommandeurs derselben von Erfurt nach Mainz, der Ersatz-Abtheilung unterstellt.

Nach beendeter Mobilmachung gingen die leichten ReserveBatterien in die Umgegend von Luckenwalde. Zur Förderung der

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