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Kurz nach der Eroberung von Paunsdorf sah man starke feind liche Massen zwischen Melkau und Stünz vorgehen, welche wahrscheinlich die durch den Uebertritt der Sachsen in den französischen Reihen entstandene Lücke schließen sollten. Bülow ließ sofort die 3. Brigade gegen den Windmühlen-Berg von Stünz antreten und

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diesen von ihr besetzen. Vor dem ersten Treffen wurden 76 Ge schüße aufgefahren, unter denen sich auch die der 6 pfündigen FußBatterie Nr. 5 befanden. Wahrscheinlich standen diese aber schon während des Vorgehens der Brigade dem Dorfe Sellerhausen auf Kartätschschußzweite gegenüber und behielten mit der russischen Batterie zusammen diesen Play bei.

Der Bericht des Hauptmanns v. Glasenapp sagt nur, daß die Batterie von feindlicher Reiterei bedroht wurde, diese aber durch einige Kartätschschüsse abwies, und daß sie auf feindliche Artillerie und Tirailleurs, die auf dem Wege von Sellerhausen vorgingen, feuerte. Auf welchen Augenblick der Schlacht sich dies bezieht, ist nicht genau ersichtlich. Später blieb die Batterie, als die russische, neben der sie also wohl stand, aus Munitionsmangel zurückging, steben und feuerte weiter.

Zwischen 5 und 6 Uhr befahl der Kronprinz von Schweden dem General v. Bülow, Stünz und Sellerhausen zu nehmen; die Ausführung dieses Befehls gelang aber erst nach längerem Kampf. Fast gleichzeitig wurde endlich von den Ruffen Schönfeld genommen, so daß bei Eintritt der Dunkelheit die ganze Linie von Stünz über Sellerhausen nach Schönfeld in den Händen der Verbündeten war.

Da der Kronprinz von Schweden noch an demselben Avend einen Angriff Napoleons erwartete, blieb die Infanterie in den genommenen Stellungen, die Artillerie wurde gegen Abend zum Theil zurückgenommen. Das preußische III. Armeekorps lagerte zwischen Stünz, Sellerhausen und Paunsdorf; die 6 pfündige Fuß Batterie Nr. 5 ging hinter Paunsdorf zurück, ergänzte sich mit Schießbedarf und blieb die ganze Nacht der großen Nähe des Feindes wegen in Gefechtsbereitschaft. Levensmittel waren fast gar nicht vorhanden.

Des herrschenden dichten Nevels wegen erkannte man erst am andern Morgen das Abrücken des Feindes, und sofort jezte sich um 7 Ubr die ganze Armee der Verbündeten wieder in Bewegung gegen Leipzig.

Bom III. preußischen Armeekorps ging die 3. Brigade mit einer Kolonne gegen Reudnit, mit einer anderen, die aus drei Ba taillonen und der 6pfündigen Fuß- Batterie Nr. 5 bestand, von Stünz und Sellerbausen gegen Anger vor. Das Dorf wurde nur schwach vertheidigt, als aber die Zufanterie von ihm aus etwa um 10 Uhr gegen das Grimmasche Thor vorgehen wollte, bekam sie ein beftiges Feuer von einer bei jenem Thore aufgestellten feind lichen Batterie von zehn Gejchüßen. Die 6pfündige Fuß Batterie Nr. 5, welche noch hinter dem Dorfe geblieben war, bekam den Befehl, vorzukommen. Sie ging im Trave mit aufgesessener Be dienung durch Anger, entwickelte sich südlich der Wurzener Straße, proste ab und eröffnete ihr Feuer auf 900 Schritt gegen die feind liche Batterie. Bald darauf wurde sie links durch die 6pfündige

Fuß-Batterie Nr. 10 und rechts, nördlich der Wurzener Straße, durch die russische 12pfündige Batterie Nr. 21 verstärkt. Dem Gegner wurden zwei Kanonen und eine Haubige demontirt, die übrigen Geschüße zum Schweigen gebracht. In dem Bericht der 3. Brigade wird ausdrücklich hervorgehoben, daß die 6pfündige Fuß-Batterie Nr. 5 und die russische Batterie Nr. 21 besonders zum Rückzuge des Feindes beitrugen.

Die 6pfündigen Batterien Nr. 5 und 10, welche nun die dem Grimmaschen Thore zunächst gelegenen Häuser beschossen und hierbei sogar Brandkugeln verwendeten, hatten von ihren Stellungen aus keinen besonderen Erfolg. Als daher die russischen Pioniere eine Bresche in die Umfassungsmauer gebrochen hatten, die Russen hier eindrangen und auch die 3. preußische Brigade sich zur Erstürmung des Grimmaschen Thores in Bewegung seßte, gingen die beiden 6pfündigen Batterien bis auf 500 Schritt an das äußere Thor heran und sehten von hier aus bis zur Ankunft der eigenen Infanterie ihr Feuer fort. Hiermit endete die Thätigkeit der 6pfündigen Fuß-Batterie Nr. 5 in der Schlacht bei Leipzig.

In den beiden Schlachttagen hatte sie abgegeben: 361 Kugel-, 139 Kartätschschüsse; 100 Granat-, 15 Kartätschschüsse und 3 Brandfugelwürfe.

Im Vergleich zu der lebhaften Feuerthätigkeit der Batterie, welche durch die verhältnißmäßig große Zahl der Kartätschschüsse gekennzeichnet wird, waren die Verluste nur geringe. Schwer verwundet wurde nur der bereits erwähnte Kanonier Schramm, der auch am nächsten Tage seinen Wunden im Lazareth zu Taucha erlag; leicht verwundet nur ein Bombardier und drei Kanoniere. Oeffentlich belobt für ihre in der Schlacht bewiesene Tapferkeit und Umsicht wurden der Hauptmann v. Glasenapp und der Sekondlieutenant Valette, das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten durch Allerhöchste Kabinets Ordre vom 16. Januar 1814 Unteroffizier Katz und Kanonier Rasch. Außzer diesen waren noch in Vorschlag gebracht worden: Die Unteroffiziere Wendorf und Staffenhagen, die Bombardiere Weiler, Kalhow, Reseburg, Angreß, Steinborn, Schulz und Kreuz sowie die Kanoniere Duske, Heiden, vehn, Schüler, Kielgaß, Dittmar, Bötcher, Collewiß und der Chirurgus Ruhland. Von diesen müssen die Unteroffiziere Wendorf und Staffenhagen wegen ihres wirksamen Einflusses auf die Geschüßbedienung, der Bombardier Weiler,

welcher, obgleich verwundet, jeinen Posten nicht verließ, und der Chirurgus Ruhland, welcher wie bei Groß-Beeren im feindlichen Feuer Verwundete verband, lobend hervorgehoben werden.

Nach der Schlacht bei Leipzig brach das III. Korps in ziemlich Marsch nach angestrengten Märschen über Weißenfels,*) Bibra, Mühlhausen, Holland. Göttingen, Hameln, Minden nach Münster in Westfalen auf, um

nach kurzer Ruhepause in dieser Stadt den Marsch nach Holland fortzusetzen.

Unter den Offizieren der Batterie war seit dem Abmarsch von Leipzig insofern eine Aenderung eingetreten, als Lieutenant Cambli versezt und Lieutenant v. Puttkamer an seine Stelle getreten war, der aber nur bis zum 12. Januar 1814 bei der Batterie verblieb.

Wie anstrengend für die Batterie die Märsche nach Holland waren, geht aus dem Bericht des Oberst v. Holzendorff aus Utrecht vom 3. Dezember hervor, in welchem es heißt: Seit der Schlacht bei Leipzig und seit dem nachher erfolgten Aufbruch des III. Armeekorps bis hier in Holland haben die Batterien dieses Korps nur zwei Ruhetage gehabt; bei den großen Märschen, den schlechten Wegen und den kurzen Tagen kamen die Batterien erst bei der Nacht ins Quartier."

Gorkum.

Vom 20. Dezember 1813 ab lag die 3. preußische Brigade und Belagerung u. mit ihr unsere Batterie vor Gorkum (Skizze 8), einer kleinen hol- Beschießung von ländischen Festung am rechten Ufer der Waal. Zwei Kanonen der Batterie unter dem Lieutenant Valette, die bei Arkel mit einem Bataillon auf Vorposten waren, fanden hier am 8. Januar 1814 Gelegenheit, durch acht Kugel- und sechs Kartätschschüsse einen feindlichen Ausfall abzuweisen.

An der Beschießzung von Gorkum betheiligte sich die Batterie insofern, als ihr Chef beauftragt war, alle Vorbereitungen zu derselben zu treffen, und als sie selbst aus ihren Haubigen feuern konnte.

Zm Uebrigen mußten ihre Offiziere und Mannschaften schwere (Seschütze beseten und in Feuerthätigkeit bringen.

Am 22. Januar begann nach Eintreffen des schon am 8. Januar zum General ernannten Kommandeurs v. Holzendorff die Be schießung von Gorfum, welche in den Nächten vom 24. zum 25. und vom 26. zum 27. fortgesezt wurde. Die Haubigen der Batterie verfeuerten hierbei in der Nacht zum 22. Januar 40, in der zum

*) Siehe Skizze 8, Seite 46.

25. 49 und in der zum 27. 3 Granaten. An diesem Tage hörte die Beschießung auf, da sich Gorkum unter der Bedingung ergab,

daß bis zum 30. Januar kein Ersatz käme.

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