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St. Jean de

wurde die Batterie mit F./52 une Jäg. Nr. 3 zur Herstellung der Berbindung mit der 6. Division nach St. Youp entsendet; von St. Jean de Brave aus wurde jedoch vorläufig nur der 1. 3ug mit vorgenommen. Als die Infanterie in das Dorf eingedrungen war, erhielt das Detachement plöglich aus der linken Flante startätschfeuer von einer eingeschnittenen Batterie, welche zwischen St. Jean Gefecht bei de Brave und St. Youp auf dem linken Yoire-User stand und mit vier gezogenen 36 Pfändern in Marinelaffeten armirt war. Die Infanterie konnte sich hier nicht behaupten und mußte zurück. Der Zug hatte sechs Granatschuß in Richtung der Dorfstraße abgegeben. In der Nacht vom 4. zum 5. Dezember stand die 6. Division vei Baumainbert, die Korpsartillerie bei Boigny, die 5. Division vei Combleur.

Zu dem Vormarsch am 4. Dezember schreibt General v. Drestv: „Am 4. Dezember früh verließen wir Chilleurs und traten bald in den Wald von Orléans ein. Es war erstaunlich, welche Arbeiten die Franzosen ausgeführt hatten, um uns aufzuhalten. Der Wald war so dicht, daß man sich nur auf den Wegen bewegen konnte und diese waren meilenweit mit großen Steinen bestreut, die man, um marichiren zu können, erst auf die Seite schaffen mußzte. Rande des Waldes waren zahlreiche Emplacements für Geschüße und Schüßengräben angelegt, sie wurden aber nicht vertheidigt: ware dies aber geschehen, so wäre hier ohne die unerbørtesten Ver luste nicht durchzukommen gewesen. Durch das Wegräumen der Hindernisse geschah unser Vorrücken jo langsam, daß wir zur Zurücklegung von drei Meilen bis an die Vorstadt von Orléans 9 Stunden gebrauchten. Als ich Yourv, ein mitten im Walde gelegenes Dorf passirte, sab ich in einem Gestell seitwärts mehrere verlassene Geschütze steben. Ich schickte Reservegespanne bin, um die unerwartete Beute mitzunehmen, als sich aber die Gespanne den eichüßen näherten, befamen sie von Versprengten Feuer. J mußte demnach vorläufig die Geidige steben lassen. Als ich aber am andern Morgen nochmals Gespanne in Begleitung einer Rem pagnie binschickte, fand man keinen Feind mehr, wohl aber auker acht Kanonen noch 26 Munitionswagen, die mitgenommen wurden.“

f. Der 5. Dezember.

Man hatte für den 5. Dezember sich noch auf einen ernsten Kampf um Orléans vorbereitet. Inzwischen war jedoch in der Nacht

Brane.

Gefecht bei
Chichn.

vom 4. zum 5. Dezember der Großherzog von MecklenburgSchwerin an der Spitze der 17. Division in die Stadt eingerückt. Infolgedessen verblieben die Truppen des III. Armeekorps im Allgemeinen in ihren Quartieren; nur die höheren Stäbe und Theile der 6. Division wurden nach Orléans hineingelegt.

Die Stadt selbst zeigte die Spuren der gänzlichen Auflösung einer Armee. Die Straßen waren mit zerschlagenen und weg geworfenen Gewehren, zerstreuten Patronen, zerbrochenen Seitengewehren bedeckt, so daß man mit Vorsicht reiten mußte. Vielfach standen verlassene Geschütze, Munitionswagen und sonstige Truppen fahrzeuge umher. Es waren in Orléans 7000 Gefangene gemacht worden, die man theilweise in der Kathedrale untergebracht hatte.

g. Die 2. reitende Batterie am 3., 4 und 5. Dezember.

Die 6. Kavallerie Division sollte am 3. Dezember von Chatillon le Roi, westlich Pithiviers (Skizze 48), aus auf dem rechten Flügel folgen. Sie wurde am Morgen des 3. Dezember durch Prinz Friedrich Karl, welcher die Division hier seit den Schlachten bei Metz zum ersten Mal wiederjab, besichtigt und ging dann über Artenay vor. Die Artillerie des IX. Korps war südlich Artenay. die der 22. Division westlich davon in Kampf mit französischen Batterien getreten, die bei Ereuzy und La Croix Briquet entwickelt waren. Gegen diese ging die 2. reitende Batterie bei Chichy, östlich der großen Straße, in Stellung und nahm das Feuer gegen eine westlich La Croix stehende Batterie von sehr schwerem Kaliber auf. La Croix wurde, als die Infanterie herankam, vom Feinde verlassen, die Batterie blieb dann mit der Division, welche Befehl hatte, die Berbindung zwischen dem III. und IX. Korps zu halten, zwischen beiden Korps und rückte am Abend nach Ruan, nordöstlich Artenay. Ein Mann der Batterie wurde in diesem Gefecht am Arme leicht verwundet. Es wurden 48 Granaten verfeuert. Am 4. Dezember stand die Division in Reserve und ging am Abend nach Artenav. Am 5. Dezember hatte sie Ruhe.

14. Der Marsch des III. Armeekorps auf Gien und zurück.

Skizze 48, S. 425.

Eine unmittelbare Verfolgung der französischen Armee fand bei der großen Ermüdung der Truppen nicht statt. Es rückte viel mehr die Zweite Armee und die Armee-Abtheilung erst am 6. De

Gefecht bei Onzoner S. L.

zember gegen Süden, Often und Westen dem Gegner nach. Das III. Korps erhielt den Auftrag, zunächst gegen Gien vorzugeben. Das Korps trat auf dem rechten Yoire-Ufer in der Marschordnung - 5. Division, Korpsartillerie, 6. Division den Vormarsch an und erreichte, nachdem die 5. Division sich schon am 5. bis St. Denis de l'Hôtel vorgeschoben hatte, am 6. St. Aignan des Guets. Bis dahin waren nur Nachzügler und Versprengte aufgegriffen worden, aber am 7. Dezember kam es bei Cuzouer sur voire und bei Neroy zum ernsteren Zusammentreffen zwischen der Avantgarde --Leib-Gren. Regt. Nr. 8, 1. Drag. Regt. Nr. 2, 2. leichte Battr. (Hptm. Müller III.) und dem Feinde. Ungefähr um 111⁄2 lbr fand die Avantgarde den an der großen Straße belegenen Ort Luzoner besetzt. Auf den nun schon ständig gewordenen Ruf „Artillerie vor!" ging die Batterie links der Straße in Stellung und eröffnete das Feuer mit Granaten theils gegen die zunächst gelegenen Gehöfte auf 900 Schritt, theils in der Richtung der Dorfstraßze auf 1200 bis 1400 Schritt. Nach ungefähr 11⁄2 Stunde räumte der Feind den Ort. Hier verfeuerte die Batterie 88 Granaten. Bei dem weiteren Vormarsch wurden links der Straße bei einem Wäldchen kleinere abziehende Kolonnen bemerkt. Gegen diese wurde ein Zug der Batterie vorgezogen. Der Feind war nach dem neunten Schuß verschwunden. Bald darauf, 134 1hr, erhielt die Avantgarde plöglich Infanteriefeuer aus Nerov. Theile des fran- Gefecht bei zösischen 18. Korps lagen, durch das Gelände begünstigt, bier in drei gut gedeckten, hintereinander befindlichen Schüßenlinien und schienen einige Bataillone stark zu sein. Rechts und links der Batteriestellung vorgehende Infanterie schritt zwar anfangs vorwärts, zog sich aber bald wieder in eine gedeckte Stellung zurück, so daß nach wie vor die Batterie das heftigste Gewehrfeuer erhielt. Um 34 Uhr wurde. die 1. schwere Batterie, Hauptmann Nöldecke, zur Verstärkung berangezogen. Sie war bis dahin im Gros marschirt und richtete. nun ihr Feuer zunächst auf die Schüßen, dann aber gegen feindliche Geschüge, welche um 4 Uhr aufgefahren waren und einige sehr gut gezielte Granat- und Schrapnelschüsse gegen die Batterie abgaben. Der Kampf der beiden Batterien gegen die feindliche Infanterie währte bis zur vollkommenen Dunkelheit (gegen 5 Uhr), ohne daß die Infanterie der Avantgarde das Vorgehen erneuern fonnte. In der letzten Stellung verfeuerte die 2. leichte Batterie, zum Theil im Schnellfeuer, gegen Zufanterie 390, die 1. schwere in der kurzen

Meron.

Gefecht in

Gien.

Gefecht bei

Briare.

Zeit ihrer Thätigkeit 101 Granaten, ein Beweis dafür, daß die Batterien die Arbeit dieses Tages allein leisten mußten. Es ist nicht zu leuquen, daß beide Batterien an diesem Tage vom Glück sehr begünstigt waren, denn tros des starken Infanteriefeuers und troz einiger ganz regelrecht krepirender Granaten verlor die 2. leichte Batterie nur einen Mann und drei Pferde, die 1. schwere nur einen Mann verwundet. Am Abend dieses Tages erreichte die 5. Division die Gegend von Neroy, die Korpsartillerie Les Bordes, Bonnée und Brav, die 6. Division quartierte um Chateauneuf.

Am 8. Dezember wurde der Vormarsch fortgesezt. Beim Durchschreiten von Gien kam es zu Zusammenstößzen mit Nachzüglern des gegen Westen abrückenden französischen 18. Korps. welche vorher die Brücke gesprengt hatten. Von der 1. schweren und 1. leichten Batterie kamen je ein Geschütz zur Verwendung gegen die auf dem linken Loire-Ufer gelegene Vorstadt, zur Ver treibung der dort eingenisteten Schützen. Hier hatte die Bedienung der 1. schweren Batterie sehr stark vom feindlichen Infanteriefeuer auf 300 Schritt zu leiden. Sie zeichnete sich durch ganz besondere Kaltblütigkeit aus. Vor Allem verdienten erwähnt zu werden der Overgefreite Yammers, der Gefreite Altmann, und der Einjährig Freiwillige Werner. Letterer wurde durch drei Streifschüsse am rechten Oberarm, am rechten Unterschenkel und in der rechten Hüfte getroffen. Als er den ersten Schuß erhalten hatte, verließ er sein Geschütz nicht, sondern verrichtete seine Funktionen stark blutend ruhig weiter, ebenso verhielt er sich bei der zweiten Verwundung, vis er durch den dritten Schuß in die Hüfte gänzlich gefechtsunfähig wurde.

Nachdem durch die Wirkung der 1. schweren Batterie der weitere Vormarsch der Division längs der Loire ermöglicht worden war, trat die Batterie in kurze und entscheidende Mitwirkung bei der Gewinnung von Briare. Nachmittags 4 Uhr wurde ein gemischtes Detachement, 2. Est. 12. Drag. Regts. und der erste Zug (Lieutenant v. Hagen), unter Kommando des Majors v. Hevdebreck auf Chatillon sur Loire vorgesendet. Dieser Zug kam bei einbrechender Duntelbeit vor Cusson zum Feuern gegen dieses Dorf und setzte es nach wenigen Schüssen in Brand. Eine von dem Detachementsführer sehr zweckmäßig angeordnete Beobachtung der Wirkung des (eschüßfeuers von der Seite her durch eine Dragonerpostenkette trug wesentlich zu dem schnellen Erfolge bei.

Es verlor die 1. schwere Batterie an Verwundeten einen Mann; rerfeuert wurden von dieser Batterie 63 Granaten.

Die Batterien der 6. Division fanden auch an diesem Tage keine Gelegenheit zur Thätigkeit. Die Korpsartillerie aber, troßdem sie hinter der 5. Division marichirte, mußte sich ebenfalls ihren Durchmarsch durch ien erkämpfen. Auch sie erhielt Feuer von der Vorstadt jenseits der voire. Da, wie schon erwähnt, die Brücke gesprengt war, konnte das andere User durch das der Korpsartillerie beigegevene Bataillon der 6. Division nicht gesäubert werden. Chauffee führt vom stausgang von Gien wohl eine Viertelmeile dicht an der voire entlang. Als die Korpsartillerie aus der Stadt beraustrat, erhielt sie ziemlich heftiges Feuer, durch welches von der an der Spige marichirenden reitenden Abtheilung sogleich ein Mann und ein Pferd verwundet und 1 Pferd getödtet wurden. Die II. Fuß Abtheilung erhielt daher Befehl, die Vorstadt mit einer Geschießung der Batterie zu beschießzen. Es geschah dies durch die 3. schwere Gien. Batterie Hptm. Voß und einen Zug der 4. schweren Batterie Set. t. Nicolai. Nachdem von der 3. schweren Batterie zwanzig, von dem Zuge der 4. schweren Batterie sieben Schüsse abgegeben waren, verstummte das feindliche Feuer, und nun konnte der Weitermarsch unbehelligt fortgesezt werden.

Die 5. Division stand am Abend des 8. Dezember um Briare, die Morpsartillerie zwischen Briare und sien, die 6. Division um Dampierre.

Für den 9. Dezember war jämmtlichen Theilen des Armeeferps ein Ruhetag angesagt worden.

Durch die neue Marschrichtung auf Gien war das III. Korps von seiner eigentlichen Etappenstraße abgekommen. Es fehlte in dem ausfouragirten Lande bald an Allem. Die Folge davon war, daß der größte Theil der Verpflegung durch Requisition bewirkt werden mußte. Daß dadurch die Disziplin sich in vedentlicher Weise lockerte, war nicht zu verwundern. Die Truppen waren darauf angewiesen, selber zu mahlen und zu backen. Das Brot getreide wurde jedoch schon selten. Oberst v. Dresky erzählt: „Am meisten fehlte der Tavat. Die veute rauchten größtentheils Nußbaumblätter, aber auch manchmal etwas Anderes." Hafer fand fich fast garnicht mehr vor, die Pferde mußten mit Gerste, Mais und Roggen gefüttert werden, und dieses ungewohnte Futter batte einen größeren Abgang an Pferden zur Folge.

Vorstadt von

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