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gegen feindliche Kolonnen, welche sich in südwestlicher Richtung von La Pierre percée zeigten, auf 1500 Schritt wirksam zu werden. Sie nahm dann das Feuer gegen feindliche Artillerie bei Le Clouseau auf. Unter dem Schuße dieses Feuers ging die Avantgarden-Batterie bis zu dem durch Fosse des Près gebildeten Abschnitt vor. Die 1. schwere Batterie folgte sogleich dieser Bewegung, ohne in der ersten Stellung der 1. leichten Batterie zum Feuern gekommen zu sein. In dieser neuen Stellung beschoßz Hauptmann Stöphasius Infanterie südwestlich La Pierre percée auf 1600 Schritt. Die 1. schwere Batterie griff zunächst auch in diesen Kampf ein, dann aber richtete sie ihr Feuer gegen das nordwestlich Beaune, süd westlich La Pierre percée belegene Wäldchen und zwang den Gegner auch dort zum Abzug. Die 2. leichte Batterie war auf dem rechten Flügel aufgefahren und betheiligte sich an diesem Kampfe. Alle drei Batterien standen hier im feindlichen Gewehrfeuer.

Es war 31⁄2 Uhr geworden. Nachdem der Gegner La Pierre percée und die anliegenden Waldstücke geräumt hatte, befahl der Abtheilungskommandeur das staffelweise Vorgehen aller drei Batterien. Die 1. leichte Batterie ging in Stellung westlich der Straße Barville-Beaune, die Caesarstraße vor der Front. Auf ihren linken Flügel setzte sich zunächst die 1. schwere, die dann folgende 2. leichte marschirte auf dem rechten Flügel der 1. leichten auf. Als Ziele boten sich zwei feindliche Batterien westlich Beaune auf 1800 Schritt und die bereits überall weichende Infanterie auf 800 bis 1000 Schritt.

Bei dem trüben Wetter wurde nach 52 Uhr die Uebersicht außerordentlich erschwert.

Ein plötzlich in der rechten Flanke in der Nähe hörbar werdendes heftiges Gewehrfeuer veranlaßte die rechte Flügel-Batterie (2. leichte) eine Frontveränderung dorthin auszuführen, ohne daß sie zum Schuß kam. Bei völlig eintretender Dunkelheit erlosch das Feuer.

In der zweiten und dritten Stellung hatte den Batterien der Abtheilung die Batterie der 1. stavallerie- Division 1. reitende Batterie Regiments Nr. 1 (Hauptmann v. Selle) — zur Seite gestanden.

In der bisherigen Schilderung der Theilnahme des Regiments an der Schlacht von Beaune la Rolande ist der 4. Batterie der 1. Fuß-Abtheilung, der 2. schweren Batterie (Hauptmann Knobbe)

nicht Erwähnung gethan. Diese Batterie hatte zunächst Befehl erhalten, südlich Barville, westlich der Straße, in Reserve stehen zu bleiben. Hauptmann Knobbe erhielt hier durch General v. Bülow den Auftrag, gegen die Mühlenhöhe von Batilly, welche vom Gegner mit zwei Bataillonen und einer Batterie beseßt war, vorzugehen. Die Batterie nahm in Höhen der Schüßenlinien des dorthin ebenfalls entsendeten 3. Jäger Bataillons Stellung, ihre rechte Flanke wurde zunächst durch ein Ulanen-Regiment, wohl das 8., dann durch die 12. Dragoner gesichert. Nach etwa 3. stündigem Gefecht, bei dem troy des wohlgezielten feindlichen Granatfeuers nur ein Pferd verwundet wurde, stellte die feindliche Batterie ihr Feuer ein, während die französische Zufanterie hinter den Steinmauern der dortigen. Sehöfte verschwand. Um diese Zeit griffen auch die beiden reitenden Batterien der Korpsartillerie hier ein.

Die reitende Abtheilung (Hauptmann v. Schlicht) hatte um 22 Uhr Nachmittags in Boudanoy, nordöstlich Pithiviers, als sie im Begriff war, hier Quartiere zu beziehen, vom Oberst v. Dresty den Befehl erhalten, über Pithiviers in der Richtung auf Boynes vorzukommen. Testlich dieses Ortes wurde der Abtheilung der weitere Befehl überbracht, über Barville vorzugehen. Südlich Barville angekommen, wurden die beiden Batterien durch Oberst v. Dresky gegen eine feindliche Batterie von sechs bis acht Geschüßen vorgeführt, die vor der Windmühle des Grands Champs aufgestellt war und bereits im Feuer mit der 2. schweren Batterie stand.

Das Gelände bot, weil der Boden durch den Regen sehr aufgeweicht war, große Schwierigkeiten, die erkundete Stellung konnte nur auf Umwegen erreicht werden. Troydem gingen die Batterien im Galopp vor. Es geschah dies um 4 Uhr 40 Min. Nachmittags. Die Batterien, welche mit einem Zwischenraum von etwa achtzig Schritt standen, batten jedoch nur furze Zeit Gelegenheit, gegen diese Batterie zu wirken, da sie bald verschwand. Sie richteten dann ihr Feuer zunächst auf die Geböfte von Batilly, wo sich feind liche Infanterie verdeckt aufgestellt hatte, später auf die Massen der zurückweichenden Division Pelignac. Mit Einbruch der Dunkel heit erlosch auch hier das Feuer, nachdem die 2. schwere Batterie noch näher an Batilly berangezogen war, um zurückgehende Kolennen südlich des Ortes mit ihrem Feuer zu verfolgen. Als Vedeckung batte sie bier einen Zug der 3. Jäger bei sich.

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Der Kanonier Friedrich Wilhelm Ernst Röseler der 1. leichten Batterie, aus Birkholz, Kreis Friedeberg, in allen Ge fechten überaus brav, wurde bei Beaune la Rolande tödlich verSeitwärts der Batterie am Boden liegend, wurde er nicht müde, seine Kameraden durch aufmunternde Worte und Rath schläge anzufenern, bis ihn die herbeigeeilten Krankenträger aus dem Gefecht trugen. Leider überlebte er das für ihn se chrenhafte Ge fecht nur noch vier Tage.

Die Batterien der 6. Division und die Fußz Batterien der Korpsartillerie hatten an diesem Tage keine Verwendung gefunden.

Die Batterien der 5. Division bezogen am Abend der Schlacht Biwaks, die 2. leichte und 2. schwere bei ya Pierre percée, die 1. leichte und 1. schwere bei Marcilly hart östlich Beaune; die reitende Abtheilung ging nach Hvres la Ville nordwestlich Boynes. -Ein sehr interessanter Zwischenfalt“, so schreibt der schon mehr fach genannte Adjutant Krulle, ereignete sich in der ersten Stellung der Avantgarden-Batterie.

Auf der sanften Bodenwelle, welche noch deutlich die Spuren vorangegangener Kämpfe trug, stand jest cinjam ein preußisches Feldgeschütz, ohne Verschlußz, die abgebrochene Wischerstange im Rohr, das Korn abgehauen, ordonnanzmäßig devastirts, wie der von den bayerischen Kameraden entlehnte Kunstausdruck lautete. Es gehörte der 1. leichten Batterie 10. Regiments und war nach verzweifelter Gegenwehr in Feindeshand gefallen. Preußische Truppentheile, die später in erneutem Vorgehen diese Stelle passirten,

*) Die beiden gefallenen Pferde waren die Stangenpferde des sechsten Munitionswagens, welche in der Stellung der zweiten Staffel auf der Chauffee Barville Beaune durch eine Granate getödtet wurden.

hatten mit Kreide ihre Visitenkarte abgegeben, links hatten die 57er, rechts die 52er sich verewigt.

Hauptmann Stöphasius sorgte für die Mitführung der wiedereroberten Trophäe; er übergab sie am nächsten Morgen einem Unteroffizier des 10. Regiments mit einem schönen Gruß der 1. leichten Batterie 3. Regiments an die hannöversche Namens schwester, die das verlorene und nun wiedergefundene Kind mit unendlichem Jubel empfing."

General v. Dresky schreibt: „Spät am Abend des 27. November erhielt ich den Befehl, am 28. früh 10 Uhr auf einer Höhe westlich Bithiviers im Rendezvous zu stehen und dort weitere Befehle abzuwarten. Ich mußte also in der Dunkelheit ausrücken. Es war stocksinster und goß in Strömen. In der ganzen Beauce findet man an den Nebenwegen feinen Baum, so daß man in der Finsterniß leicht vom Wege beruntertommen fonnte. So erging es mir troy angezündeter Vaternen, und wenn ich nicht einen Tajchenfompaß bei mir gehabt hätte, der mir die Richtung wies, wer weiß, wohin ich gerathen wäre. So kam ich aber glücklich um 91⁄2 Uhr auf der mir angewiesenen Stelle an, allerdings mit erschöpften Yeuten und Bierden. Ich ließ gleich füttern. Das Wetter hatte sich gegen 7 Uhr aufgeklärt, und um 9 Uhr schien die Sonne warm und trocknete unsere nassen leider. Schon bevor wir bei Pithiviers ankamen, war von Often her starker Kanonendonner zu hören, und hatte ich deshalb meinen Adjutanten, den ich mit der Meldung meiner Ankunft in die Stadt schickte, veauftragt, anzufragen, ob ich in der Richtung des Hanonendonners marsciren sollte. Als Antwort betam ich eine Anweisung auf verschiedene Ortschaften, in die ich die Batterien einquartieren sollte. Der Kanonendonner sei von einem unbedeutenden Gefecht, welches das X. Korps führe. Jch ordnete danach die Bertheilung der verschiedenen Ortschaften an und entließ die Batterien. Während der Zeit hatte aber der Kanonendonner so zugenommen, daß ich mir jagte, das ist kein unbedeutendes Gefecht, das ist eine Schlacht. Ich ritt deshalb nach Bithiviers hinein und fand General v. Alvensleben mit seinem Stabe beim Frühstück. Wabrend ich mir das mir angebotene Kotelett munden ließ, tam ein Dragoner angejagt mit einem Brief mit drei Krenzen, dessen Inbalt um schleunige Hülje vat. za. wenn man jest Flügel gebabt bätte! Von Bithiviers vis Beaune find drei Meilen, die mußten erst zurückgelegt werden. Zum Glück

war Chaussee bis dahin, aber selbst auf dieser konnte die Hülfe frühestens in Stunden eintreffen. Ich fragte General v. Alvensleben, ob ich die Korpsartillerie in Marsch sezen sollte; er wollte es aber nicht eher, als bis er sich von der Lage der Dinge bei Beaune selbst überzeugt hätte. Er befahl mir, bei ihm zu bleiben. Wir waren etwa um 2 Uhr Nachmittags bei Barville angekommen, und als Alvensleben die Gefechtslage übersehen hatte, befahl er das Heranholen der reitenden Batterien. Die anderen waren zu entfernt vom Schlachtfelde einquartiert, um sie noch vor einbrechender Dunkelheit heranzubekommen. Ich schickte Cämmerer fort; er hat an diesem Tage gezeigt, was er im Reiten von Touren leisten konnte. Er war zuerst 12 Meilen von Grigneville nach Pithiviers, dann 2 Meilen von dort nach Barville, von Barville nach der reitenden Abtheilung 32 Meilen und von da zurück 311⁄2 Meilen geritten. Das ist eine respektable Leistung für Reiter und Pferd. Ich hatte während der Zeit die Stellungen für die Batterien ausgesucht, 2000 Schritt dem Dorfe Arconville gegenüber, welches stark von den Franzosen besetzt war, und neben dem eine Batterie stand, welche unsere gegen Beaune vorgehenden Truppen in der rechten Flanke beschoßz. Inzwischen war die 2. schwere Batterie auch gegen diese feindliche vorgegangen. Meine beiden Batterien kamen bald hinter der 5. Division auf dem Schlachtfelde an, ich führte sie im Galopp in die ausgewählte Stellung. Die abgeschlagene Division Polignac ging in großer Unordnung zurück, ich ließ darum nachher in die dicken Haufen der Franzosen feuern. Um 8 Uhr Abends konnte ich abmarschiren; ich hatte nach Selvain Château fast noch vier Meilen. Wir kamen um 2 Uhr Morgens an,

22 Stunden zu Pferde gewesen."

c. Die Tage bis zum Vorgehen der Zweiten Armee auf Orléans. (Skizze 47, S. 424 u. Skizze 48, . 425.)

Am 29. November stand das III. Korps bei Beaune, das X. östlich davon bei Long Cour in Bereitschaft, das IX. Korps hatte die 25. Division nach Pithiviers entsendet, die 18. stand an der Straße Paris-Orléans, die Armee-Abtheilung rückte näher an 6 Kavallerie- diese Straße heran. Die 6. Kavallerie-Division, welche das von Division. Chanteandun auf Orgères, nordöstlich Chateaudun, vorrückende 1. bayerische Korps in der rechten Flanke über Cloves, südlich Chateaudun, begleitete, hatte an diesem Tage einen Zusammenstoßz

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