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ging am 26. Nachmittags der Befehl ein, sobald als möglich die Vereinigung mit dem bei Janville stehenden rechten Flügel der Armee herzustellen. Infolgedessen erreichte am 27. die 22. Division Bonneval, die 17. St. Maurice,*) das 1. bayerische Korps Chateaudun. Die 6. Kavallerie Division ging an diesem Tage von Epuisav nach Courtalain**) und bezog, nachdem sie tagsüber noch in Bereitschaft gestanden, hier Quartier. Am 28. wurde der Armee Abtheilung die höchst nothwendige, wohlverdiente Rube. Die Truppen waren in hohem Maße durch die fortgesetten Märsche erschöpft, die Bekleidung war in einer sehr übeln Verfassung und auch der Beschlag war bei dem tiefen nassen Boden kaum noch in Ordnung zu balten gewesen.

13. Orléans.

a. Das III. Armeekorps vom 23. bis 27. November.
Skizze 41, S. 393 u. Stizze 48, . 425).

Mit dem 23 November hatten die Marsch Operationen der Zweiten Armee ihr Ende gefunden. Die Armee stand, allerdings ziemlich weit auseinandergezogen, zwischen Orléans und Paris, jedoch war der ursprüngliche Gedanke einer am 26. November einzuleitenden Offensive am 23. Abends aufgegeben worden. Es sollte das Eintreffen der Armee-Abtheilung abgewartet werden. Außerdem erschien es nothwendig, noch bessere Einblicke in die Verhält nisse beim Gegner zu thun.

Zu diesem Zwecke gingen am 24. November von allen dret Norps Erkundungsabtheilungen vor.

6. jdw.

III.,35,

Beim III. Armeekorps bestand diese Abtheilung aus: 1, F./20. und II., III./35, 2., 4. Drag. Regts. Nr. 2 und 5. 1., Regts. Nr. 3. Die Versammlung war für F. 20 und die Dragoner und 6. schw. Batterie um 5 Uhr nerdlich Teillav südwestlich Bithiviers, für I/20, II/35 und 5. 1. Batterie um 5 Uhr ebendort befoblen. Um 51, Ubr marscirte das 1. De tachement unter Oberst v. Flatow über St. Germain, welches nicht besetzt war, vor. Um 71⁄4 lbr erhielt die 6. schwere Batterie Befehl, vorzugeben, um das Geböft Ye Moulin d'er zu beschießen, in welchem eine feindliche Feldwache lag. Die Batterie ging südlich von Mauregard in Stellung und eröffnete das Feuer gegen das Gehöft. Für den 2. und 3. Zug fam in diesem Augen *) Südlich Bonneval. **, Westlich Chateaudun.

Gefecht bei Meanregard

and Nenville aux Bois.

blick vom General v. Rothmaler der Befehl, gegen eine östlich von Neuville aux Bois belegene Scheune, welche stark mit Infanterie besetzt war, zu feuern. Die Batterie hatte auf beide Ziele eine gute Wirkung. Um 812 Uhr ging sie bis hart östlich Moulin d'or gegen Neuville aux Bois vor und beschoß zunächst die westliche Seite von Neuville, gegen welche F./20 den Angriff angesetzt hatte. Der Angriff scheiterte, troßdem die Füsiliere in dem tiefen Boden bis auf hundert Schritt an die Stadt herangekommen waren, an der starken Besetzung und Befestigung derselben.

Um 10 Uhr wurde der Rückmarsch angetreten; die Batterie deckte denselben im Verein mit zwei Kompagnien III./35, bis der etwa 600 Schritt von der Batteriestellung entfernte WindmühlenBerg von der feindlichen Infanterie erstiegen war. Hierauf gingen Batterie und Kompagnien zurück, südlich Mauregard von der 5. leichten Batterie aufgenommen.

Die 6. schwere Batterie stand vor Neuville im heftigen Gewehrfeuer, unter dem sie aber verhältnißmäßig wenig litt, da die meisten Geschosse zu hoch gingen. Zulegt waren noch nordwestlich Neuville zwei feindliche Geschüße erschienen, welche auch einige Schüsse in die Batterie brachten, ohne Schaden zu thun.

Aus einer neuen Stellung südlich Mauregard trat die Batterie im Verein mit der 5. leichten Batterie Schüßenlinien entgegen, welche sich aus Neuville entwickelten. Dann erhielten beide Batterien vom General v. Rothmaler den Beschl, staffelweise 6. schwere als 1. Staffel - auf Teillav zurückzugeben, um hier eine Aufnahmestellung zu nehmen.

Um 102 Uhr ging die 6. schwere Batterie noch einmal vor, um Kavallerie, welche sich bei St. Germain zeigte, zu vertreiben. was ihr sehr bald gelang.

Gegen Mittag erreichten die Batterien wieder ihre Quartiere. Munitionsverbrauch: 5. leichte 98 Gran., 6. schwere 308 Gran.

Während die 5. leichte Batterie an diesem Tag feine Verluste erlitt, batte die 6. schwere 2 Offiziere, 3 Mann und 7 Pferde verwundet. Sekondlieutenant Kühling war nur unbedeutend an der linken Hand getroffen, Sekondlieutenant Grebin mußte am 26. November in Pithiviers das Lazareth aufsuchen.

Major 3. D. Grebin schreibt darüber Folgendes: „Ich er hielt in diesem Gefecht bei dem Zurückgehen der Batterie aus der ersten Stellung von der linken Seite her einen Schuß in den

rechten verschenkel auf das Kugelgelenk. Ich blieb zu Pferde bei der Batterie. In das Quartier zurückgekehrt, wurde die Wunde von dem ärztlichen Beistand der Batterie, dem Lazarethgehilfen Thibaut untersucht und für nicht unbedenklich erklärt. Ich wollte versuchen, auch ferner Dienst zu thun, und ging am nächsten Morgen zur Batterie, welche im Park eine Bereitstellung genommen Während die Batterie hier weiterer Befehle harrte, traf der Batteriechef, Hauptmann Meinecke, der vor Meg erkrankt war, wieder ein. Dieser veranlaßte meine Untersuchung durch einen Arzt, welcher eine Yazarethbehandlung der Wunde für absolut nothwendig erflärte."

Die anderen Batterien des Regiments hatten an diesem Tage Rube.

Da die Märsche vorläufig aufgehört batten, trat F./64 von der Korpsartillerie zur Division zurück.

Am 25. November erwartete das Oberkommando nach den Eindrücken, welche es aus den Erkundungen des vorhergehenden Tages und aus den Meldungen der Korps empfangen batte, eine Offensive des Gegners. An diesem Tage wurde das III. Korps mit der 5. Division bei Dadonville, südöstlich Pithiviers, (1. 1. Battr. in der Avantgarde, die drei anderen beim Gros) mit der 6. Division bei Chatillon le Roi (westlich Pithiviers),6. sdn. bei der Avant garde in Crottes, jüdlich Chatillon), mit der Korpsartilleric bei Bauclair Ferme von 82 Uhr Morgens ab in Bereitschaft gestellt. Da sich kein Gefecht entwickelte, jo konnten die Truppen um 2 Uhr wieder entlassen werden. Nur die 5. leichte Batterie hatte bei Montigny, südöstlich Grettes, 24 Schuß auf einige beseßte Gefecht bei Montigny. Hauser abgegeben. Dieser Tag brachte für die Batterien, obgleich es nicht zum Vormarsch oder zu Gefechten kam, ganz bedeutende Anstrengungen mit sich, da die Wege durch den Regen vollständig aufgeweicht waren, so daß die Pferde schon auf den Versammlungsorten erschöpft anfamen.

Auch am 26. und 27. November unternahm der Feind keine ernsthafte Angriffsbewegung gegen die Zweite Armee; die Batterien batten Rube, welche ihnen um so mehr zu gönnen war, als an diesen Tagen ein starker Sturm mit heftigen Regenschauern berrschte.

Die feindliche Kräftevertheilung, soweit sie am 27. Abends im Hauptquartier der Zweiten Armee bekannt war, ließ eine Effensive

des Gegners gegen ihren linken Flügel, in der Richtung auf Fontainebleau, wahrscheinlich werden. Der Prinz-Feldmarschall beschloßz daher, das III. Korps zur Unterstüßung des X. Korps nach links zu verschieben. Das IX. hielt die Straße Paris – Orléans fest.

b. Vorstöße der Loire-Armee. Die Schlacht bei Beaune la Rolande. (Skizze 46, S. 417 u. Skizze 48, S. 425.)

In der That schritten am 28. November das 18. und 20. französische Korps zum Angriff gegen das X. Korps, welches die Höhen bei Beaune la Rolande, diese Stadt selbst und die Erhebungen bei Long Cour*) zur Vertheidigungsstellung ausersehen hatte. In mehrstündigem, heftigem Kampfe vermochte das 20. französische Korps nicht, die 38. Brigade aus ihren Stellungen zu beiden Seiten von Beaune zu verdrängen. Der Kampf wüthete noch um die Stadt und um das Gehölz von La Pierre percée, welches die 57 er, nachdem es schon verloren gegangen war, erneut angriffen, als die auf dem Kampfplay erscheinende 5. Infanterie-Division erwünschte Hülse brachte.

Das III. Korps hatte sich am Morgen des 28. November mit der 5. Division bei Dadonville, mit der 6. und der Korpsartillerie bei Pithiviers versammelt. Die ersten Nachrichten, welche beim Generalkommande eingingen, waren nicht beunruhigend. Erst um Mittag brachten neue Meldungen General v. Alvensleben flare Einsicht in die vage bei Beaune und damit die Ueberzeugung, daß ein Eingreifen des III. Korps dringend nothwendig sei. Der Befehl zum Vorgehen auf Bovnes traf die 5. Division bereits im Mariche dorthin. Die 6. Infanterie-Division und die beiden reitenden Batterien sollten folgen: die Fuß-Batterien der Korpsartillerie waren bereits im Rückmarsch in die ihnen neu angewiesenen Quartiere begriffen, da gegen Mittag bei der Korpsartillerie der Befehl zum Einrücken eingegangen war.

Als die Avantgarde der 5. Division, zu der die 1. leichte Batterie (Hptm. Stöphafius) gehörte, Boynes erreicht hatte, erhielt sie vom Prinz Friedrich Karl, welcher mit seinem Stabe auf der Windmühlenhöhe südlich Boynes hielt, den Befehl, über Butte de l'Ormenteau, also auf dem nächsten Wege, auf Beaune vorzugehen. Die rechte Flanke dieses Angriffs sollte durch das 3. JägerBataillon gegen Arconville gesichert werden. Grenadier - Regiment Nr. 12 und die drei übrigen Batterien der Abtheilung folgten der *) Cestlich Beaune la Rolande.

Avantgarde. Die Avantgarden-Batterie war etwa 2000 Schritt jüdlich Barville mit der Front nach Süden in einer leichten Thalwelle aufmarschirt. Der Abtheilungskommandeur, Major Grabe, welcher mit dem Batteriechef zum Erkunden vorgeritten war, erhielt Schüßenfeuer; die Batterie eröffnete auf die noch nördlich La Pierre percée befindlichen Schützen ihr Feuer und bewirkte, daß sie in westlicher Richtung zurückgingen.

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Währenddessen wurde die 2. leichte (ptm. Müller III.) und die 1. schwere (ptm. Neldecke), welche zwischen Barville und Boynes aufmarschirt waren, auf Befehl des Divisions kommandeurs vorgezogen. Die 2. leichte Batterie ging neben der Avantgarden Batterie in Stellung und fand Gelegenheit,

Gesch. d. Feldart. Regte. Gen. Feldzeugmeister (1. Brandenb.) Nr. 3.

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