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tauf Nahrungsmittel beschafft wurden, so daß das III. Armeekorps in dieser Zeit und auch späterhin, da die Heeresleitung mit Anlage von Magazinen der Truppe folgte, nie eigentlichen Mangel gelitten

Nur Brot war stets schwer zu beschaffen, weshalb Nachts gebacken wurde. Von der Aube an machte sich das Fehlen von Tabak bemerkbar.

So kam es, daß bei reichlicher Verpflegung, leidlichem Wetter und vorwiegend guten Wegen der Gesundheitszustand und die Stimmung der Truppe dauernd sich hoben. Mit einem Gefühl der Erleichterung dachte Jeder an die „Misère" von Meg zurück.

Am 6. November hatte Hauptmann Stumpf die Führung der reitenden Abtheilung übernommen, Sekondlieutenant Massalsky trat zum Stabe der Abtheilung zurück. Der erkrankte Regimentsadjutant, Premierlieutenant Tieg, blieb am 9. November in Joinville zurück, um mit dem nächsten Zuge zur Wiederherstellung seiner Ge jundbeit nach Deutschland befördert zu werden.

b. Vom 10. bis 23. November.

Die Neubildung französischer Heere war in der ersten Hälfte des November bereits soweit vorgeschritten, daß die Franzosen hofften, dem I. bayerischen Korps die wichtige Stadt Orléans wieder entreißen zu können. Die von dem 15. und 16. französischen Korps eingeleitete Offensive führte am 9. November zum Treffen bei Coulmiers, nordwestlich von Crléans, welches von dem I. baverischen storps allein geschlagen werden mußte, da die von Chartres zur Unterstübung herbeigerufene 22. Division an diesem Tage erst Voves erreichen konnte. Der von 20 000 Bavern gegen 70 000 Franzosen mit äußerster 3äbigteit geführte Kampf endete mit einem Zurück geben der ersteren am 9. bis Artenay, am 10. bis Tourv, webin aus Orléans die Bestände und die marschfähigen Verwundeten zurückgeführt waren. Hier traf auch die 22. Division ein und nahm bet Janville, dicht bei Tourv, Stellung. (Stizze 48, S. 425.)

Wie oben geschildert, befand sich die Zweite Armee zu dieser Zeit in vollem Vormarsch, war jedoch noch in der alten Marsch richtung, mit der Front nach Südwesten, mit ihrer Spitze erst bei Troyes eingetroffen.

Die Ereignisse an der voire gaben dem General Grafen Moltke Veranlassung, auf eine Beschleunigung des Vormarsches der Zweiten Armee zu dringen. Der rechte Flügel derselben, das IX. Kerps,

sollte am 14. November Fontainebleau zu erreichen suchen. Brinz Friedrich Karl gab demzufolge seine Anordnungen dahin aus, daß das IX. Korps und die 1. Kavallerie-Division am 14. November Fontainebleau, das III. Korps an diesem Tage Sens, das X. Korvs am 19. Joigny erreichen sollte.

Für das 111. Korps war am 11. November ein Ruhetag in Aussicht genommen; infolge jenes 2 Uhr Nachts eingebenden Befehls wurde jedoch an diesem Tage der Vormarsch fortgeseßt.

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Das III. Korps hatte nach dieser Marschliste demnach seinen Vormarsch über Sens hinaus fortgesezt.

Den Grund dazu gaben erneute Weisungen des großen Hauptquartiers, welches am 15. November an die Zweite Armee folgendes Telegramm erlassen hatte: „Seine Majestät befehlen: Der Zweiten Armee wird die Deckung der Straße Paris--Orléans übertragen." Infolge dieses Befehls sollte das III. Korps am 20. in Pithiviers, das X. in Montargis stehen; das IX. Korps hatte auf unmittelbaren Befehl aus dem großen Hauptquartier am 17. November bereits Angerville erreicht.

Zur Zeit des Eintreffens des III. und IX. Korps vor Orléans war die Anwesenheit der französischen Loire-Armee bei dieser Stadt festgestellt worden. Es lag nun in der Absicht des Feldmarschalls, Brinzen Friedrich Karl, zunächst seine Armee zu versammeln. Dazu wurde das III. und IX. Korps näher an der Straße Paris- – Orléans zusammengeschoven, wie dies in den Bewegungen des Korps vom 20. vis 23. zu Tage tritt; das X. Armeekorps sollte bereits am 20. vei Montargis steben, konnte jedoch erst am 21. mit der Spise diesen Ort erreichen, war also noch weit zurück. Der mit diesem Befehl am 16. vom Hauptquartier der zweiten Armee entiendete Offizier vermochte in dem injurgirten Lande Joigny nicht zu erreichen. Jbm mußte erst der Weg geöffnet werden, woran sich, wie unten noch genauer geschildert werden wird, auch zwei Geschütze des Regiments betheiligten.

Der Vormarsch vom 11. bis 20. November wurde von dem Regiment in seinen Haupttbeilen ohne Ruhetag zurückgelegt, eine immerbin bedeutende Marschleistung, da mindestens täglich 3 Meilen zurückgelegt werden mußten. Den voraussichtlichen Schwierigkeiten in der Verpflegung suchte man dadurch entgegenzutreten, daß den Batterien befohlen wurde, schon am 11. November für eine dreitagige Biktualienportion Sorge zu tragen; Hafer sollte für fünf Tage auf den Broßen und Wagen mitgeführt werden, außerdem wurde jeder Batterie levendes Vieb, denen der Korpsartillerie je zwölf Hammel, zugewiesen.

Während bis zur Seine die Batterien meistens allein marjcirten, allerdings mit dem Auftrage, sich im Vormarsch irgend einem Infanterietruppentbeile anzuschließen, machte von bier ab das immer mehr bemerkbar werdende Franttireurumwesen und die größere Nähe des Feindes den Marsch in größeren Verbänden nothwendig.

Die 6. Division trat am 12. von Troves den Marsch in geicloffener Division, mit der 11. Zufanterie Brigade und der 6. schweren Batterie in der Avantgarde an. Bei der 5. Division trat am 15. unter Oberstlieutenant v. Estocq die eigentliche Avantgarde F.S., Jag./3., 4. Drag. 12, 1. 1. Battr.zusammen. Auch die zwischen beiden Divisionen marichirende Korpsartillerie jab sich genothigt, mit Sicherheitsmaßregeln zu marichiren. Zu diesem Zweck war ihr am 14. November noch das Füß. Bat. 64. Regts. über wiesen, während der bis jest bier befindliche Dragoner-Zug an diesem Tage zu seiner Division zurücftrat. Die Korpsartillerie

Gefecht bei
Passy.

verwendete die beiden Bataillone derart, daß sie dem Füs. Bat. 12. Regts. die Sicherung der Kolonnen, den 64 ern die der Batterien übertrug. Doch gingen die Füsiliere schon am 19. November zur 5. Division zurück. Am 18. November marschirte die Korpsartillerie mit vollständiger Marschsicherung. Der Avantgarde wurden 2 Unteroffiziere und 16 reitende Artilleristen zum Patrouillen- und Melde dienst überwiesen.

Meldungen vom Auftauchen von Franktireurs veranlaßten ver schiedene Entsendungen gegen dieselben. So erhielt der Kommandeur des Füs. Bats. 64. Regts. am Nachmittag des 16. November in Noé die Meldung, daß vor dem 3000 Schritt jüdlich des Ortes belegenen Walde Franktireurs mehrere Schüsse auf Patrouillen abgegeben hätten. Zwei mit dem 1. Zuge, Sekondlieutenant Fischer, der 4. schweren Batterie dorthin entsendete Kompagnien des Bataillons trafen zwar den Gegner nicht mehr an, die den Wald absuchende Kompagnie vermochte jedoch noch Spuren desselben festzustellen.

Größeren Umfang nahm die Entsendung des Majors Ychmann mit der 6. und 8. Komp, Gren. Regts. Nr. 12, einem Zug 12. Drag. und dem 1. Zuge der 2. schw. Battr., unter Sek. Vt. Chales de Beaulieu, an. Am 18. November, Morgens 8 Uhr, brach das Detachement von Zoillot gegen Bozoi und Passy (südlich Sens) auf, um diese Dörfer, weil in ihnen in der Nacht vorher auf Dragonerpatrouillen geschossen worden war, zu züchtigen. Beide Orte wurden durch Anzünden bestraft. Beim Anmarsch gegen sie traf bei dem Detachement jener oben erwähnte Ordonnanzoffizier des Prinzen Friedrich Karl ein, der die Höhen von Passy nicht passiren konnte, Der Kommandeur des Detachements beschloß, ihm den Weg frei zu machen. Die Avantgarde ging von Passy gegen die Höhen vor, das Gros 8. Komp. blieb stehen, der Artillerie-Zug nahm bei Passy eine Stellung und unterstützte das Vorgehen der Avantgarde

6. Komp. worauf der Gegner den Rückzug auf Villeneuve sur Yonne antrat. Am 19. wurde der Vormarsch über Villeneuve bis Armeau fortgesetzt. Dort wurden die Dragoner mit dem Ordonnanzoffizier allein weiter entfendet, da vis dahin kein Widerstand gefunden war. Ein von der Infanterie weiter füdlich vorgeschickter Zug, der im nächsten Orte Fuhrwert beitreiben sollte, erhielt von St. Julien de Sault Feuer. Auch war der Gegner gerade beschäftigt, die Brücke über die Yonne unwegsam zu machen. Vieutenant Chales de Beaulien fuhr mit seinem Zuge gegen

St. Julien auf und eröffnete das Feuer gegen einige Gehöfte. Der zurückweichende Feind wurde mit Artillerie- und Infanteriefeuer verfolgt. Nachdem Major Lehmann diese Gegend gesäubert und die Ortschaften gebührend bestraft hatte, erreichte er am 21. über Chateau Landon wieder jein Armeekorps.

Die 6 Division hatte am 20. ihr Marschziel Pithiviers erreicht, obne auf besonderen Widerstand zu stoßzen; der 5. Division brachte dieser Tag bei ihrem Vormarsch auf Boynes (Skizze 48), südöstlich Bithiviers, den ersten Zusammenstoß mit dem neuen Feinde. Bereits am 17. November war von Sens aus der Major v. Hendebreck mit zwei Jäger-Kompagnien auf Wagen und zwei Eskadrons auf Boynes vorgesendet worden. Diese Abtheilung sollte am 20. weiter auf Bellegarde vorgehen, stieß aber schon bei Nancrav auf stärkere feindliche Infanterie. Zwar vermochte Major v. Heydebreck zunächst den Ort zu beseyen, bald aber zwangen ihn vom Gegner herangeführte Verstärkungen zur Aufgabe desselben. Er fand Unterstützung in der über Boynes herannahenden Avantgarde der 5. Division, welche das Füs. Bat. Leib-Regts. unter Majer v. Sevdlig, mit dem 3. Zuge der 1. leichten Batterie, Sekondlieutenant Haase, vorsendete, der bei Nancray und dem dicht nördlich davon gelegenen Ya Nerville mehrere Stellungen nahm. Es gelang, den Gegner in der Richtung auf den Wald von Crléans zurückzudrängen und Nancray in Besiß zu nehmen.

Während des Vormarsches der Avantgarde der 5. Division war ferner von der nach der linken Flanke detachirten 3. Est. 12. Drag. Regts. die Besetzung von Beaune la Rolande gemeldet worden. Infolge dieser Meldung wurden zwei Kompagnien Jäger auf Wagen und der 1. Zug der 1. leichten Batterie, Sekondlieutenant Gottschalk, dorthin entsendet. Das Detachement eilte im Trave bis in die Höhe von La Pierre percée; der Zug nahm eine Stellung etwa tausend Schritt von dem Stadthaum und eröffnete, selbst heftig von Infanterie beschoffen, das Feuer gegen die am stärksten beseßten Häuser. Als der Feind diese und die Stadt verlassen hatte, ging der Zug noch etwa 800 Schritt vor, um auf die nach dem Wald von Orléans abziehenden Kolonnen wirken zu können. Auch die Jäger hatten bis westlich Beaune verfolgt. Das Detachement trat sodann den Rückmarsch zur Division wieder an.

Die Tage vom 21. bis 23. November vergingen für das Regiment ohne besondere Vorkommnisse.

Gefecht bet
La Pierre

percée.

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