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lich Toul, ein. An die Zweite Armee lehnte sich rechts die Erste Armee, mit dem VII. Armeekorps bei Ars sur Moselle mit dem VIII. bei Gorze an. Bei dem VII. Armeekorps hatten bei der Beichung des Bois de Vaur und des Bois des Ognons durch die Avantgarde Gefechte mit dem Gegner stattgefunden.

7. Der 18. Auguft.

(Skizze 33, S. 320 und Skizze 40, S. 368.)

Prinz Friedrich Karl gab um 5 Uhr Morgens im Biwak iüdlich Mars la Tour seine mündlichen Weisungen an die dort veriammelten Kommandirenden Generale. Die Zweite Armee sollte den Vormarsch fortseyen, um den Feind von der Straße auf Verdun und Chalons sur Marne abzudrängen.

Das XII. Korps, die Garde und das IX. Korps sollten in erster Linie vorgehen, das X. und III. Armeekorps in zweiter vinie felgen. Die Korpsartillerie des III. Armeekorps wurde als Artilleriereserve zur Verfügung des Oberkommandos der Zweiten Armee gestellt. Ferner wurde mitgetheilt, daß die Erste Armee rechts der Zweiten Armee gegen Mez vorgehen würde, jowie, daß das Eintreffen des II. Armeekorps im Laufe des Nachmittags zu erwarten sei. Um 9 Uhr Vormittags war die Aufstellung der Ersten und Zweiten Armee folgende:

VII. Armeekorps südlich Gravelotte, VIII. Armeekorps vei Fillers aur Bois und Rezonville, IX. Armeekorps bei CantreFerme, Garde im Anmarsch von Mars la Tour auf Tencourt en Jarniju; das XII. Armeekorps bei Jarny sexte den Marsch auf Brieve fort. Das III. Armeekorps war zur Unterstügung bei Vienville zurückgehalten, das X. Armectorps war im Abmarich von Tronville.

Zu dieser Zeit war im großen Hauptquartier erkannt werden, daß der Feind mit seiner Hauptmacht noch bei Meg stände. Man nahm an, daß die Ausdehnung des Gegners in nördlicher Richtung etwa bis Montigny reiche. Daraufhin wurde die Zweite Armee angewiesen, mit dem IX. Armeekorps den rechten Flügel, über Verneville vorgehend, anzugreifen, mit dem Garde- und XII. Armeekorps auf Batilly zu marschiren. Die Erste Armee sollte in der Front angreifen, wenn die Zweite Armee genügend vormarschirt wäre.

Später eingehende Meldungen brachten jedoch die Gewißbeit, daß das IX. Armeekorps nicht auf den Flügel, sondern noch auf

die Front des Gegners stoßen würde; Prinz Friedrich Ror: bestimmte daher, daß diejes Korps mit dem Angriff so lange warten jellte, bis das Gardekorps vei Amanvillers eingreifen werde.

Schon aber hatte das IX. Korps bei Verneville um 12 Ukt Mittags den Angriff begonnen.

Der Kommandirende General dieses Korps hatte die größer Ausdehnung der feindlichen Front von seinem Standpunkt aus wit übersehen können; er griff. dem legten ihm zugegangenen Bet. entsprechend, an, zog aber nun das überlegene Feuer nicht nur : ibm gegenüberstehenden Gegners auf sich. Die Artillerie des IX. Arme torps erlitt binnen Kurzem die schwersten Verluste, so daß Fr Prinz - Oberbefehlshaber genöthigt sah, hier seine Armee-Artike reserve, die Korpsartillerie des III. Armeekorps, einzusehen. le Befehl dazu überbrachte ein Adjutant des Generals v. Coleme Kommandeurs der Artillerie der Zweiten Armee. Die Batteres sollten eine Stellung zwischen Verneville und dem Bois de Genite:: einnehmen.

So wurde dem Regiment die Ehre, au dieser für die Gejd Preußens und Deutschlands so rubmreichen und wichtigen Slas tbeilzunehmen, allein von allen Truppen des III. Armeetorps.

Am Morgen des 18. August hatte sich das III. Armeekorps der Gegend von Bienville zum Avtechen verjammelt. Hier q gegen 1112 Uhr der Befehl des Overbefehlshabers ein, u 12, Ubr über St. Marcel--Cautre-Ferme in der Richtung auf neville verzumarichiren, um dem IX. Armeekorps als Reierre & dienen. Auf den Biwaksplägen vei Bienville waren gegen 11Ergänzungen an Pferden von der Kolonnen-Abtheilung eingetref von denen die Korpsartillerie 171 Pferde erhielt. Es war jetz nicht möglich, die Einkleidung derselben bis zum Abmarsch zu enden, so daß bei den Batterien die Munitionswagen, zum T auch die Geschüße, nur mit vier Pferden bespannt waren. T. reitenden Batterien hatten nur vier Pferde hinter dem (cidas auf den Prosen jaßen ein bis zwei Mann.

Um 1 Uhr trat die 6. Division an, ihr folgte die 5. und des nächst die Korpsartillerie, welche eigentlich zwischen beiden Dieser marichiren sollte, deren Aufbruch jedoch durch das Einstellen: Bierde verzögert werden war.

Ver St. Marcel erhielt die Morpsartillerie den Befert : Trabe in der Richtung auf Verneville vorzutemmen (Stizze 4

2.368). Dort wurden die vier Batterien der 11. Fuß-Abtheilung durch den Oberst v. Dreskv um 3' Uhr derart in Stellung geracht, daß der rechte Flügel ungefähr 300 Schritt vom Beis de Genivaux entfernt, der linke an der Straße von Verneville nach Chantrenne zu stehen kam. Die Batterien standen vom rechten zum Inten Flügel in folgender Reihenfolge:

4. leichte (Hauptmann Müller II.), 3. feichte (Premierlieutenant Bech, 4. schwere (Hauptmann Fromme, 3. schwere (Hauptmann BOB.

Der angewiesene Raum reichte kaum für vier Batterien aus. Da die reitenden Batterien am 16. so stark gelitten batten, behielt Cherst v. Dresky sie vorläufig in Reserve, allerdings, wie wir bald sehen werden, zu ihrem Nachtheil.

Die Infanterie- Divisionen mit ihren Batterien marichirten bald nach 3 1hr südwestlich Verneville auf.

Die Stellung der II. Fuß-Abtheilung war eine günstige: sie fand ein weites freies Schußfeld und auch ziemliche Deckung im Gelände. Als Ziele boten sich ihr drei Kanonen Batterien bei Montigny la Grange, welche, wie sich später herausstellte, sehr gut in einer Mulde vor dem Schlosse standen, sowie eine Mitraillenien Batterie auf der Höhe bei ya Felic. Da die Kugeln der letteren Jar feinen Schaden thaten, so erhielten die Batterien als Ziele die drei Kanonen- Batterien zugewiesen, welche sie nach ungefabr einer Stunde niedergekämpft hatten. Dann wurde auch die Mitrailleusen Batterie durch einige Schüsse vertrieben.

Noch während die Batterien im Feuer gegen diese Ziele standen, batte der Kommandeur der Artillerie des IX. Armeekorps, General major v. Buttkamer, mehrmals durch Ordonnanz dem Führer der II. Fuß Abtheilung, Hauptmann Stumpf, die Aufforderung zugehen lassen, ihn durch ein weiteres Vorgeben der Batterien zu unterstügen. Der Führer der Abtheilung batte sich um so weniger veranlaßt gesehen, seine Stellung, aus der die Batterien eine gute Wirkung hatten, aufzugeben, als diese vei weiterem Vorrückten in em heftiges Schüßenfeuer aus dem Wäldchen bei ya Jolie gerathen wären. Erst auf schriftliches Ersuchen entschloß sich der Abtheilungs fibrer Oberst v. Dresky war augenblicklich nicht anwesend, sondern mit der Erkundung der Verhältnisse am Bois de Genivaur beichäftigt - die 3. schwere Batterie etwa 1500 Schritt verwarts der Stellung der Abtheilung, auf die Anböbe nordestlich Verneville,

die 4. schwere Batterie zum General v. Puttkamer zu dessen Unterstügung zu senden. Sie erhielt, mit der Angabe, daß das Geböft l'Envie bereits von uns beseßt sei, Beschl, nach der Hebe nordöstlich dieses Gehöftes vorzugehen. Der voraneilende Batterie chef, welchem die Batterie im Trabe folgte, gerieth schon 200 Scritt östlich Envie in ein heftiges Feuer, welches von Schützen, die hinter Pappeln und Büschen nur 300 bis 350 Schritt von seinem Standort entfernt waren, ihm entgegenschlug. Hauptmann Fromme erkannte aus der taktischen Lage die Unmöglichkeit, hier vor bezw in der Infanteriestellung aufzufahren. Er entschloß sich daber, im Schritt Kehrt zu machen und in derselben Gangart mit der Batter zurückzugeben. Einem ferneren Befehl des Generals v. Putttamer südlich von l'Envie in Stellung zu gehen, folgte unmittelbar eir Gegenbefehl des Oberst v. Dresky, welcher die 4. schwere Batteri und auch die 3. schwere in ihre alten Stellungen zurückrief. Her vorzuheben ist die musterhafte Haltung, welche die Batterie Fromme bei ihrer rückgängigen Bewegung, nur 500 Schritt vom Feinde. bewahrte. Wiederholte Verluste an Pferden zwangen sie, zu halten, um diese auszuspannen; stets aver geschah dies mit größter Rube. Die reitende Abtheilung hatte noch nicht lange ihre Bereit stellung erreicht, als sie auf Befehl des Generals v. Alvensleben zur Verstärkung der Artillerie der 18. Division vorbeordert wurde. Sie umging Verneville westlich und nahm unter heftigem feindlichen Artillerie- und Infanteriefeuer auf dem linken Flügel der bereits stebenden Korpsartillerie des IX. Armeetorps Stellung. Auf dem Wege dorthin batte die Abtheilung großze Geländeschwierigkeiten zu überwinden. Bei dem 2. Geschütz der 1. reitenden Batterie brach beim Durchschreiten eines Grabens die Deichsel, die übrigen Gieschüße mußten sich durch Büsche und Gräben einen Weg suchen. kamen aber schnell zum Aufmarsch und Abproven, bis auf das 1. Ge schütz, welches durch Znfanteriefener gleichzeitig Vorder- und Mittel reiter und drei Zugpierde verlor. Der Geschützführer, Sergeant Naumann, brachte in sehr braver Weise sein Geschütz vor, auch das 2. Geschütz tam nach einiger Zeit nach, so daß die Batterie bald in einer Stellung rechts und etwas rückwärts der 3. reitenden Batterie stand, welche selbst unmittelbaren Anschluß an die Kerps artillerie IX. Armeekorps genommen hatte. Schon bei diesem Bergeben wurde der Abtheilungskommandeur, Major Venz, durd eine Gewehrkugel schwer verwundet, ein Verlust, der um so schmerz

lider war, als die Schlacht am 16. die Zahl der Offiziere bereits auf drei vermindert hatte. Es standen jezt nur noch die beiden Batterieführer, Premierlieutenant Frand (1. reit. Battr.) und Bremierlieutenant v. Gizydi (3. reit. Battr.) in der Front. Die beiden zurückgebliebenen Geschüße nahmen lints der 3. reitenden Batterie Aufstellung.

Die Batterien eröffneten ihr Feuer gegen die bei La Grange irebende Artillerie sowie gegen eine vor Amanvillers stebende Mitrailleusen Batterie und jeßten das Feuer fort, bis die feindlichen Botterien zurückgezogen wurden.

Nach Bekämpfung der feindlichen Artillerie wurde die 1. reitende Batterie links vorwärts der stehengebliebenen 3. reitenden Batterie in die bis 22 Uhr von der 3. leichten Batterie 9. FeldartillerieRegiments innegehabte Stellung geführt, da die erste Stellung der 1. reitenden Batterie so beengt war, daß die Geschütze nur mit peelf Schritt zwischenraum standen.

Es war bald nach 5 Uhr, als in der Front des IX. Armee terps die deutsche Artillerie die Oberband über die feindliche gewennen batte. Für die Fuß-Batterien trat, nachdem sie noch feindliche Infanterie bei ya Grange vertrieben hatten, eine größere Gefechtspause ein, nur unterbrochen durch einzelne Schüsse, welche gegen feindliche, über den Höhenrand südwestlich Montigny la range verbrechende Schüßenlinien, abgegeben wurden. Bei den retenden Batterien wurde jedoch der Kampf in gleich levbafter Weise fortgeiest. Nur schwer vermochten sie sich der Schüßenwarme zwischen Montigny la Grange und Amanvillers zu er wehren, bis gegen 7 Uhr Abends bier das Feuer eingestellt werden makte, da bei dem nun erfolgenden Vorgeben der deutschen Znfanterie cieie leicht gefährdet werden konnte. Die II. Fuß Abtheilung te vermochte gegen Abend nochmals eine erhöhte Gefechstbätig fet zu entwickeln, als preußische Vinien aus dem Beis de Genivanr gegen das nordöstlich desselben vor Ya Folie belegene Gehölz ver

Die Batterien hatten zu diesem Zweck eine Halbrechts wentung vorgenommen. Der Waldiaum und vejenders mehrere am südlichen Ende desselben auffahrende Mitrailleusen Batterien wurden beschossen. Es gelang zwar, das feindliche Feuer wiederbelt zum Schweigen zu bringen, aber nur so lange, bis das Vergeben der eigenen Infanterie dasselbe wieder entstammte. General v Alvensteven stellte deshalb die Batterien seiner Divisionen zur

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