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war Gelegenheit, die Fortschritte zu zeigen. Schon am 25. Juni wurde die Batterie mit der übrigen Artillerie zusammen durch den Prinzen August von Preußen, seit dem 1. März 1813 kommandirender General der gesammten Artillerie bei den mobilen preuBischen Armeekorps, inspizirt: am 15. und 16. Juli nahm sie an einer Parade und einem Ererziren vor Seiner Majestät dem Könige theil.

Während des Waffenstillstandes trat auch die neue Eintheilung der preußischen Armee infolge Allerhöchster Kabinets Ordre vom 12. Juli 1813 ein.

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Die Nord-Armee unter dem Kronprinzen von Schweden bestand aus dem III. preußischen Korps (v. Bülow), dem IV. preußischen Korps (Graf Tauenzien), dem russischen Korps, der schwedischen. Armee und dem Korps Wallmoden. Das III. preußische Korps serte sich zusammen aus der 3. Brigade (Prinz von Hessen) mit der 6pfündigen Fuß-Batterie Nr. 5; der 4. Brigade (v. Thümen) mit der 6pfündigen Fuß- Batterie Nr. 6 und einer balben 6pfün digen Fuß-Batterie Nr. 19; der 5. Brigade (v. Borstell) mit der 6pfündigen Fuß-Batterie Nr. 10 und einer halben reitenden Batterie Nr. 11; der 6. Brigade (v. Krafft) mit der 6pfündigen Fuß Batterie Nr. 16; der Rejervefavallerie (v. Oppen) mit den reitenden Batterien Nr. 5 und 6; der Reserveartillerie (Major v. Röbl) mit den 12pfündigen Batterien Nr. 4 und 5, einer halben 6pfündigen Nr. 19, der reitenden Nr. 11 und den russischen 12pfündigen Batterien Nr. 7 und 21; den Pionieren (Markoff). Bei Ablauf des vis zum 10. August verlängerten und dann gekündigten Waffenstillstandes stand am 13. August das III. preußische Korps in und bei Berlin, das IV. zog sich dahin zusammen, die russischen Korps standen bei Branden burg, die Schweden bei Spandau und Potsdam, das Korps des Grafen Wallmoden in Mecklenburg (Skizze 2).

Gegen die bei Berlin versammelten Korps der Verbündeten rückte bei Wiederbeginn der Feindseligkeiten der Marschall Tudinot mit dem 12., 7. und 4. Rorps und dem 3. Kavalleriekorps in drei Kolonnen von Luckau her an, bemächtigte sich am 22. der Pässe ven Jühnsdorff, Wietstock und Thorow und verfolgte am 23. seinen weiteren Vormarsch auf Berlin (Skizze 3).

Am 22. August hatte der Kronprinz von Schweden mit dem Schlacht bei III. preußischen Korps, der schwedischen Armee und dem ruffichen Gr Beeren. Korps eine Aufstellung bei Heinersdorf und Rublsdorf genommen;

das IV. preußische Korps war bis Blankenfelde vorgegangen, wo es am 23. von dem 4. französischen Korps angegriffen wurde. Der General v. Bülow wollte ihm mit seinem Korps über Lichtenrade zu Hülfe kommen, kehrte aber um, als der Kanonendonner bei Blankenfelde aufgehört hatte und bezog bei Heinersdorf ein Biwak. GroßBeeren wurde durch eine Avantgarde besetzt.

Die schwedische Armee lagerte westlich von Ruhlsdorf, die russische auf dem rechten Flügel zwischen Ruhlsdorf und Gütergoz.

Nachmittags gegen 4 Uhr ging das 7. französische Korps unter einem wolkenbruchartigen Regen aus dem Walde von Großz-Beeren vor, griff die Avantgarde des Bülowschen Korps an und drängte diese gegen Heinersdorf zurück. Der General v. Bülow hatte von dem Kronprinzen von Schweden den Befehl erhalten, in die Position von Berlin" zurückzugehen: er erklärte aber den in seinem Hauptquartier Heinersdorf versammelten Generalen seines Korps, daß er unter den eingetretenen Umständen nicht zurückgehen, sondern den Feind vorwärts bei Groß-Beeren zum Kampfe aufsuchen werde.

Dazu sollten die Brigaden des Prinzen von Hessen-Homburg und des Generals v. Krafft die 1. Linie bilden, die Brigade von Thümen mit der Reserveartillerie in 2. Vinie folgen und die Brigade von Borstell mit der Reservekavallerie als Reserve dienen.

Der Verlauf der Schlacht (Skizze 5, Seite 29) war nach dem Bericht des Oberstlieutenants v. Holzendorff an den Prinzen August folgender:

„Der Generallieutenant v. Bülow beschloß nunmehr aus der Position herauszugehen, die Avantgarde aufzunehmen und den Feind anzugreifen. Die Infanterie formirte zu diesem Zweck ihre Massen, und da das Terrain zwischen Heinersdorf und Groß-Beeren beinahe ganz eben ist, und der Feind sich mit einer bedeutenden Artillerie bei dem letztgenannten Orte postirt hatte, so machte ich dem Generallieutenant v. Bülow den Vorschlag, die Hauptattacke mit der Artillerie machen zu lassen, welches erwähnter Generallieutenant auch gern genehmigte. Diesem zufolge ließ ich die Batterie Conradi (12pfündige Batterie Nr. 5) in der Position zu Heinersdorf und zog die 12pfündige Batterie Nr. 4 (Meyer), eine russische 12pfündige Batterie, die 6 pfündigen Batterien der Hauptleute Spreuth, Yudwig, v. Glajenapp (Nr. 16, 6 und 5), eine halbe Batterie Baumgarten (Nr. 19) zur Attacke vor; eine russische 12pfündige Batterie, die balve Batterie Baumgarten und die beiden reitenden Batterien

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Nr. 5 und 6 behielt ich zur Reserve. Sämmtliche Batterien thaten ungeachtet des sehr bedeutenden feindlichen Artilleriefeuers, ganz besonders ihre Schuldigkeit und nachdem ich mehrere Positionen genommen und die Reserveartillerie ins Feuer gebracht hatte, verließ der Feind, als ich ihn aus der letzten Position (die ich im Kugelschuß gegen ihn nahm), schon zum Theil zum Schweigen gebracht hatte, die Stellung aufs Schnellste mit seiner Artillerie, worauf unsere Infanteriemassen sich durch die schwere Artillerie durchzogen und mit den leichten Batterien den Feind angriffen, der auch sofort überall in die Flucht geschlagen wurde. Euer Königlichen Hoheit kann ich unterthänigst versichern, daß dieser Tag, wo ich den Feind mit einer bedeutenden Artillerie so en ligne angreifen und werfen konnte, für mich unvergeßlich bleiben wird, da dieser Angriff von jeher mein sehnlichster Wunsch gewesen ist. Das Resultat des Tages ist, das der Feind schnell wieder die Defileen passirt hat und wir bereits gegen zwanzig Kanonen und mehrere dreißig Munitionswagen und eine große Anzahl Gewehre, etwa 1000 Gefangene erhalten haben und noch immer mehr eingebracht werden.“

Nach anderen, mit Vorstehendem fast genau übereinstimmenden Berichten befand sich zwischen den beiden mittleren der zuerst auftretenden Batterien vom rechten Flügel 6pfündige Fußz - Batterie Nr. 5, russische 12 pfündige Batterie Nr. 7, preußische 12 pfündige Batterie Nr. 4 (Mever), 6pfündige Fuß-Batterie Nr. 16 (Spreuth) - ein großer Zwischenraum, in welchem eine aus den beiden halben 6pfündigen Fuß- Batterien Nr. 6 und 19 zusammengestellte Batterie einrückte, während die russische 12 pfündige Batterie Nr. 21 noch rückwärts der Brigade Thümen, die beiden reitenden Batterien Nr. 5 und 6 noch bei der Rejervetavallerie standen.

Das Feuer wurde auf 1800 Schritt gegen die feindliche Artillerie auf dem Windmühlen-Verge von Groß-Beeren eröffnet und dauerte etwa 1/2 Stunde. Dann gingen die Batterien bis auf 1300 Schritt vom Feinde vor und zwar zuerst die 6 pfündigen, wahrscheinlich in mehreren Abfäßen, dann erst die 12 pfündigen. Bei diesem Vorgehen kam die 6 pfündige Fuß- Batterie Nr. 5, welche durch das Gelände genöthigt war, sich weiter rechts zu ziehen, in das Feuer von zwei feindlichen Batterien (der 1. Sächsischen Division), durch welches ihr sehr großze Verluste zugefügt wurden. Drei (Beschüße mußten aus der Feuerlinie zurückgenommen werden; von den in derselben bleibenden waren an einem „beide Laffeten

wande, an einem anderen die Achse und die Räder zerschossen", so daßz zeitweise überhaupt nur zwei Geschüße feuern. fennten. Die drei in der Feuerlinie gebliebenen, aber zum Schweigen gebrachten Geschüße wurden durch die Thätigkeit und die Umsicht des Vieutenants Döllen, der Unteroffiziere Arnim, ug und Wendorf und der Bedienungsmannschaften bald wieder schußzfähig gemacht. Da der Feind mehrere neue Batterien ins Feuer brachte, zeg der Oberstlieutenant v. Holgendorff auch die russische 12 pfündige Batterie Nr. 21 vor und ließ sie zwischen den beiden linken Flügel Batterien einrücken. Auf dem rechten Flügel ließ er neben der 6 pfündigen Fuß-Batterie Nr. 5 die reitende Batterie Nr. 5 vor geben, um den Feind in seiner linken Seite zu beschießzen. Doch erlitt diese Batterie so bedeutende Verluste, daß sie ihre Aufgabe nicht batte erfüllen können, wenn nicht eine schwedische Batterie rechts von ihr aufgefahren wäre und das feindliche Feuer auf sich gezegen bätte.

Nachdem in dieser Stellung wieder eine halbe Stunde gefeuert war, gingen die Batterien auf 900 Schritt an den Gegner heran und beschossen ihn, jest auch unterstützt durch die bei der Brigade Borstell eingetheilte Artillerie (6 pfündige Fuß-Batterie Nr. 10 und balbe reitende Batterie Nr. 11), welche links vom vile Graben auf Großz Beeren vorgingen. Als das feindliche Feuer schwächer wurde, ging die Infanterie, die bisher der Artillerie auf 400 Schritt ge. folgt war, vor und vollendete den Sieg mit dem Bajonett, da des Regens wegen kein Gewehr mehr abgefeuert werden konnte.

Die wenigen Geschützabtheilungen, welche gleichzeitig mit der Infanterie in die feindliche Stellung gelangten, feuerten mit Kar tatschen gegen den sich zurückziehenden Gegner. Die 6 pfündige Fuß-Batterie Nr. 5 hatte schon aus der legten Stellung zurückgeben müssen, um die erlittenen Schäden wieder auszubessern. Der Feind räumte das Schlachtfeld vollständig. Die Brigaden Hessen Homburg und Krafft nebst der Reserveartillerie und Reservefavallerie bezogen die alten Biwaks bei Heinersdorf.

Die Resultate des Tages waren etwas anders, als sie der Oberst v. Holzendorff angegeben hat. Es wurden nur vierzehn Kanonen erbeutet, die aber sehr willkommen waren, da es den Preußen an Kanonen mangelte. Die Zahl der erbeuteten Wagen betrug 60 und unter diesen befanden sich 52 gefüllte Munitions wagen, 2 Feldschmieden und 6 Trainwagen.

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