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zum Kommandeur der 6. Artillerie-Brigade ernannt wurde und seinen Platz dem Oberstlieutenant v. Krenski überließ.

Erwähnt möge noch werden, daß eine Allerhöchste KabinetsOrdre vom 25. März 1869 anordnete, daß die II. Artillerieinspektion (Berlin) aus der Garde, 2. und 3. Artillerie-Brigade bestehen sollte.

Am 5. Mai 1870 bestimmte eine Allerhöchste Kabinets-Ordre als Garnison für die I. Fuß-Abtheilung die Stadt Frankfurt a. O. sobald die zur Unterbringung zu treffenden baulichen Einrichtungen beendet sind."

Die Verlegung fand jedoch erst nach dem Feldzuge 1870/71 statt. Eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 5. Juni 1870 änderte die Namen der Batterien in der Weise, daß die 6pfündigen die Bezeichnung schwere", die 4pfündigen die Bezeichnung leichte" Batterien erhielten.

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Im Jahre 1868 hatte Seine Königliche Hoheit Prinz Karl von Preußen dem Regiment Höchstdessen Bild in der Uniform des Regiments geschenkt, welches jezt im Speisezimmer der Offizier Speiseanstalt zu Brandenburg als deren schönster Schmuck sich) befindet.

Siebenter Abschnitt.

Der Feldzug 1870/71.

1. Von der Kriegserklärung bis zur Schlacht bei Spicheren.

Die politischen Verhältnisse, welche die Veranlassung zum Feldzuge 1870/71 gaben, sind so allgemein bekannt, daß sie hier nicht einmal gestreift zu werden brauchen.

Das Jahr 1870 hatte in gewohnter Friedensarbeit begonnen. Seit dem 20. Juni befand sich das Regiment zur Schießzübung auf dem Plate bei Jüterbog. Diese Uebungen waren zu damaliger Zeit besonders anstrengend, weil die einzelnen Batterien in den den Schießplat umgebenden Ortschaften, ein bis zwei Stunden entfernt, untergebracht waren, so daß die Mannschaften oft um 2 oder 3 Uhr Morgens ihre Quartiere verlassen mußten, um rechtzeitig den Dienst beginnen zu können.

Der 1. Juli war für das ganze III. Armeekorps ein Tag der Freude und der Feier. Es kehrte an ihm der Tag wieder, an dem vor zehn Jahren Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl von Preußen das Armeekorps übernommen hatte. 11m ihrer Dankbarkeit dem geliebten Führer gegenüber einen Ausdruck zu geben, hatten die brandenburgischen Regimenter beschlossen, den Gedächtnißtag festlich zu begehen und Seine Königliche Hoheit durch Deputationen sämmtlicher Truppentheile ein Weihgeschenk, bestehend in einem silbernen Tafelaufsatz und einem Album zu überreichen.

Am 15. Juli stand das Regiment mit dem damals in Treuenbriezen liegenden Bataillon des 20. Infanterie-Regiments auf dem Schießplatz zur Besichtigung durch den Kommandirenden General bereit; die Paradeaufstellung war schon eingenommen. Seine Königliche Hoheit ließ aber absagen, im Hinblick auf die Spannung der politischen Lage zwischen Preußen und Frankreich.

Das Offizierkorps des Regiments verbrachte den Nachmittag des 15. Juli auf dem Schießplay in fieberhafter Erwartung. Am 16. Juli Morgens ging der Mobilmachungsbefehl ein; der erste Mobilmachungstag war der 16. Juli.

Die Batterien des Regiments wurden noch im Laufe dieses Tages von ihren Kantonnements durch Fußmarsch oder mit der Eisenbahn I. Abtheilung bis Herzberg, reitende Abtheilung bis Gräfenhaynichen nach ihren Garnisonen in Marsch gesezt, in denen sie sofort in die Mobimachungsgeschäfte eintraten, nachdem schon vom Schießplay aus Kommandos von Offizieren und Mannschaften zur Aushebung, zum Ankauf und Transport der Mobilmachungspferde abgegangen waren. Die Mobilmachung verlief planmäßig, so daß die Fuß-Abtheilungen bereits am 25., die reitende am 27. Juli ihre Marschbereitschaft der Brigade und dem Regiment telegraphisch melden konnten.

Durch die infolge der Mobilmachung Allerhöchst angeordnete Neubesetzung von Stellen verlor das Regiment seinen bisherigen Kommandirenden General, den Prinzen Friedrich Karl von Preußen, unter dessen Führung das Regiment in zwei Feldzügen sich Ruhm und Ehre erwerben durfte. Doch war es für alle Branden= burger ein beglückender Gedanke, daß diese Trennung keine vollständige sein sollte, indem das III. Armeekorps unter seinem neuen Führer, Generallieutenant v. Alvensleben, der Armee des Prinzen zugetheilt war. Auch der bisherige Kommandeur, Oberstlieutenant

v. Krenski, verließ das Regiment, um als Chef des Generalstabes bei dem Generalkommando über die mobilen Truppen des Generalgouvernements im Bereiche des I., II., IX. und X. Armeekorps Verwendung zu finden. An seiner Stelle wurde, durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 21. Juli, der bisherige Direktor der vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule, Oberst v. Dresky, ernannt. Unter dem 18. Juli wurde die Zusammenstellung von drei Armeen befohlen. Die Erste Armee (General v. Steinmet): Versammlung um Wittich; die Zweite Armee (Prinz Friedrich Karl): Gardeforps, III., IV., IX. Korps, 5., 6. Kavallerie-Division, in der Gegend von Homburg, Neunkirchen; die Dritte Armee (Kronprinz von Preußen): bei Landau und Rastadt.

Durch die Ordre de Bataille des III. Armeekorps waren die Abtheilungen des Regiments folgendermaßen vertheilt worden: der 5. Infanterie-Division (Generallieutenant v. Stülpnagel) war die I. Fuß-Abtheilung, der 6. Jnfanterie-Division (Generallieutenant Baron v. Buddenbrock) die III. Fuß-Abtheilung zugewiesen worden. Die Korpsartillerie des Armeekorps, unter dem Befehl des Oberst v. Dresky, bestand aus der II. Fuß-Abtheilung und der reitenden Abtheilung, ohne 2. reitende Batterie. Diese trat zur 6. KavallerieDivision, Herzog Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin, über.

Oberft

v. Dresky.

Mit dem 16. Juli war folgende Besetzung der Offizierstellen Kriegsranglikte. in Kraft getreten:

Regimentskommandeur: Oberst v. Dresky.
Adjutant: Premierlieutenant Ties.

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4. leichte Batteric.

Hptm. Müller II, Pr. Lt. Bech, Set. Lt. Eltester. Port. Fähnr. Kleitner. III, Fuß-Abtheilung: Komdr.: Maj. Beck.

Adj.: Sek. t. Cordemann.

5. schwere Batterie.

Hptm. Eunice,

Sef. t. Goerdeler,

Strehz,

Lücker.

6. schwere Batterie.

Hptm. Meinecke,
Pr. t. Roemer,
Sek. Lt. Grebin,

d. Res. Rohde,
Port. Fähnr. Kühling.
5. leichte Batterie.
Hptm. Müller J.,
Pr. St. v. Garßen,
Sek. Lt. Dierke,
Port. Fähur. Höfer.
6. leichte Batterie.
Hptm. v. Schlicht,
Pr. Lt. Bodenstein I,
Sek. St. Haas,
Port. Fähnr. Lessing.
Schwere Reserve Batterie.
Hptm. Wimmel,
Sef. t. Semmelroth,

=d. Res. Büttner. Vicefeldw. Ballack.

1. leichte Reserve Batterie. Sptm. Riemer,

Sek. Vt. d. Ref. Dethier,
Buschins,

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Port. Fähnr. Rolboff.

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Von den aktiven Offizieren des Regiments befanden sich bei dieser Abtheilung noch der Premierlieutenant Batsch als Kommandeur der 1. Artillerie-Munitionskolonne, aus der Reserve die Vicefeldwebel Hamel und Zoch. Die übrigen Kommandeure und Offiziere der Kolonnen waren der Landwehr-Scavallerie und Artillerie entnommen.

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Mit der Ausschiffung im Aufmarschgelände sollten die neuen Sutheilung der Verbande in Kraft treten. Jedoch verschoben sich diese Verhältnisse zu Beginn des Feldzuges, indem zunächst die II. Fuß-Abtheilung

Abtheilungen zu den Divisionen.

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