Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Auf Befehl des Majors v. Held rückte nun die Batterie auf der nach Sonderburg führenden Straße weiter vor mit der Avsicht, auf der Höhe südlich Sonderburg aufzufahren. Da diese jedoch noch nicht im preußischen Besit war, so ging die Batterie bei Strobberg, nordöstlich Sonderburg, auf einer Koppel in Stellung und beschoß von hier aus im feindlichen Infanteriefeuer Schüßen auf 1200 bis 1300 Schritt; dann richtete sie ihr Feuer zunächst gegen den von Sonderburg nach dem Süder-Holz zurückgehenden Feind, später gegen Sundsmart, auf welches sie den Angriff vorbereitete und unterstüßte.

Ein Adjutant des Generalfommandos hatte inzwischen den Befehl überbracht, daß die 2. 6pfündige Batterie mit der 3. 6pfündigen über Utebüll und Vollerup nach Höruphaff vorgehen sollte. (Skizze 18, S. 145.) Mit aufgesessenen Mannschaften ging es in schärfster Gangart vorwärts. Bei Ulkebüll segte sich der Kommandirende General mit seinem ganzen Stabe an die Spiße der Batterie: abwechselnd Trab und Galopp fahrend, folgte die Batterie dicht auf.

Jenseits Yambergholz mußte die Batterie jedoch Halt machen, bis das südlich dieser Certlichkeit liegende Gehölz von feindlichen Abtheilungen gesäubert worden war. Bald wurde Höruphaff erreicht, dicht bei der Fähre in Stellung gegangen und starke gegen Wiby*) zurückgebende feindliche Kolonnen zuerst mit Schrapnels, dann mit Granaten beschossen. Kaum hatte die Batterie zu feuern begonnen, als westlich im Gehölz Intügt bei Höruphaff lebhaftes Gewehrfeuer ericballte. Schon wollte die Batterie Kehrt machen, als ein Offizier die Meldung brachte, daß dort soeben 300 Dänen das ewehr gestreckt bätten.

Gegen 11 Uhr wurde von der Batterie der letzte Schuß ab gegeben. Nach Beendigung des Gefechtes erhielt die Batterie Befehl, die Geschütze gegen die See einzuschneiden und in der Stellung zu biwakiren; die Gespanne wurden am Abend in Hörup unter gebracht.

Die Batterie hatte 110 Granaten und 11 Schrapnels verfeuert und, außer den schon erwäbuten, feine Verluste erlitten.

Die 3. 6pfündige Batterie war der 2. 6pfündigen nach Alsen gefolgt. Sie war am 29. um 1 Ubr Morgens von Satrup unter Zurücklassung der Bagage, des Gepäcks und der Helme der * Wiby liegt mitten zwischen Horuphaff und Schauby auf der Südostspiße von Alsen.

Mannschaften nach dem Sammelplaß der III. Fuß-Abtheilung hinter dem Satruper Holz abmarschirt. Die Batterie war für den 29. der Brigade Goeben zugetheilt, welche nach dem Uebergang beim Vorgehen auf Sonderburg den rechten Flügel bilden sollte.

Um 31⁄2 Uhr Morgens erhielt die Batterie den Befehl, nördlich des Satruper Holzes neben der dort stehenden Strand-Batterie des Hauptmanns Schaeffer in Stellung zu gehen, um das Feuer der Feldgeschütze gegen das aus der Augustenburger Föhrde ausgelaufene Panzerschiff „Rolf Krake", welches den Uebergang zu flankiren suchte, zu unterstüßen.

Nach dem Uebersehen der 2. 6pfündigen Batterie folgte von 4 bis 52 Uhr die 3. 6pfündige nach Alsen.

Das Ein- und Ausschiffen ging im Allgemeinen glücklich von statten, nur beim 3. Geschütz wurde durch zu frühzeitiges Abstoßzen der Fähre die Laffete aus derselben herabgeworfen und dabei ein Stangenpferd so schwer beschädigt, daß es getödtet werden mußte.

Um 534 Uhr trat die Batterie bei Arnfiel mit aufgesessenen Mannschaften ihre Vorwärtsbewegung an, um möglichst schnell ihre Verbindung mit der Brigade Goeben aufzunehmen und thätigen Antheil an dem weiteren Gefecht zu nehmen. Da diese bereits sehr weit vorgegangen war, so traf die Batterie erst um 6/2 Uhr, nachdem sie eine Meile im Trabe zurückgelegt hatte, auf den Höhen von Strohberg bei der Brigade ein und vereinigte sich hier mit der 2. 6pfündigen Batterie zu einer Artillerielinie unter dem Befehle des Majors v. Held. Die Batterie hatte in dieser Stellung noch Gelegenheit den Angriff der Infanterie auf Möllby (Vorort nordwestlich Sonderburg) und Sundsmark vorzubereiten und kleinere abziehende Kolonnen noch auf der Entfernung von 2000 Schritt zu beschießen.

Etwa um 71⁄2 Uhr gingen beide Batterien im Trabe über Ulkebüll, Wollerup und Lambergholz auf der Straßze nach Hörupbaff vor, um, wenn möglich, dort noch thätig gegen die Einschiffung aufzutreten.

Die Batterien waren in scharfer Gangart der Infanterie weit vorausgeeilt und mußten bei Lambergholz so lange verdeckte Aufstellung nehmen, bis die Znfanterie das südlich dieses Ortes belegene Holz genommen hatte. Während die 2. 6pfündige Batterie bei Höruphaff noch zur Verwendung gegen den abziehenden Feind kam, fand die 3. 6pfündige Batterie, welche am Strande unmittelbar an

den Einschiffungsbrüden aufgefahren war, kein Ziel mehr, da auf dem Höruphaff tein feindliches Transportschiff mehr in Sicht war.

Die Batterie verblieb an diesem und dem nächsten Tage in dieser Stellung zum Schuß der Küste, jedoch nur mit einer Wache von einer Geschüßvedienung beseßt. Mannschaften und Pferde erbielten am 29. Nachts um 12 Uhr das eine halbe Stunde von der eschützstellung entfernte Dorf Klintinge als Quartier.

Verluste: ein Pferd todt, ein Pferd durch Granatsplitter vom „Rolf Krate“ verwundet.

Munitionsverbrauch: 25 Granaticije.

Die 3. 12pfündige Batterie und die 3. Haubig-Batterie. Beide Batterien standen am 29. Morgens um 2 Uhr in der Versammlung hinter dem Satruper Holz. Sie bildeten die Rejerveartillerie für die 6. Division und sollten, sobald die Infanterie derselben übergegangen wäre, jofort nachfolgen. Der Uebergang verzögerte sich indessen durch Einschieben von anderen Batterien, savallerie und Yazarethfahrzeugen, bis gegen 12 Uhr Mittags der Befehl des Oberstlieutenants Bergmann aus Sonderburg eintraf, daß die Batterien, falls sie noch nicht übergegangen wären, in ihre Cuartiere zurückgeben sollten.

Die 4. 6pfündige Batterie. Die Tage vom 25. bis 27. Juni batte die Batterie venust, ihre früheren Geschüßstände bei Wester Holz (östlich Ballegaard) wieder berzustellen. Am Abend des 28. marschirte sie dorthin ab. Der kurze Marsch wurde durch die Finstere Nacht, durch vermarschirende Munitionskolonnen, welche mit Bauernpferden bespannt waren, und durch entgegenkommende Znfanterie sehr erschwert, doch stand die Batterie um 121,2 Ubr schußbereit.

Am Morgen des 29. um 5 Uhr näherte sich der „Rolf Krake" bis auf 1400 Schritt der Batterie und wurde von ihr mit 21 (ranaten beschoffen, von denen 7 als Treffer erschienen. Er antwortete mit 14 Schrapnels und Kartätschschüssen, ohne jedoch Verlufte berbeizuführen.

Segen 6 lbr erhielt die Batterie Befehl zum Uebergang, mußte aber bis gegen 2 Uhr warten, um welche Zeit der Befehl eintraf, daß sie in ihre alten Cuartiere zurückgeben sollte.

Nach der Einnahme von Alsen blieben die beiden übergegangenen Batterien 2. und 3. 6pfündige 2. und 3. 6pfündige zunächst noch der 13. Division unterstellt auf der Jnsel: am 30. Juni jedoch bestimmte

vicích. d. Feldart. Regts. Gen. Feldzeugmeister (1. Brandenb.) Nr. 3.

15

das Oberkommando, daß die 6. Division in die Gegend von Apenrade abrücken jolle. Der 13. Division wurde Alsen und der Sundewitt, der Reserveartillerie der Sundewitt zur Unterkunft angewiesen.

Die Batterien der 6. Division waren auf die Brigaden vertheilt, von denen die 11. in und südlich Hadersleben, die 12. nördlich dieser Stadt lag. Der Division war die Sicherung der Ostküste gegen Unternehmungen von Fünen*) her übertragen, und sie hatte daher die Küste von Kolding bis Apenrade in vier Abschnitte getheilt.

Am 9. Juli nahmen die 3. Haubig und die 3. 6pfündige Batterie an einem kleinen Unternehmen gegen die Insel Barsë, nordöstlich Apenrade, theil, welche visher der Botmäßigkeit der von den Verbündeten eingesezten Regierung noch nicht unterworfen war, die ausgeschriebenen Steuern noch nicht bezahlt hatte und den kleinen Landungen des Feindes zum Stützpunkt diente. Die beiden übergesezten Kompagnien Regiments Nr. 35 trafen auf der Insel keinen Feind, trieben die Steuern ein und kehrten mit mehreren Booten zurück. Zum Schuß der Ueberfahrt hatte die 3. 6pfündige Batterie südlich, die 3. Haubig-Batterie nördlich der Hjennerbucht**) gestanden; die erstere vertrieb durch zwei Granatschüsse einen dänischen Kutter am Südrande der Insel.

Die Nähe der Inseln Fanë und Fünen machte es am 12. Juli nothwendig, daß an dem Stenderuper Strande bei Gammel Alvö, östlich Kolding, Geschütze in Stellung gebracht wurden. Dazu wurde ein Zug der 3. 6pfündigen Batterie bestimmt, welcher mit täglicher Ablösung bis zum 15. Juli dort verblieb und am 12. durch vier Granaten ein Kanonenboot vertreiben konnte. Am 17. war beabsichtigt worden, von dem Fährhaus zu Aarösund, östlich Haders leben, nach der Insel Aarö überzugehen.

Dieses Unternehmen sollten die 3. 12pfündige und 3. 6pfündige Batterie aus Stellungen am Fährhaus unterstützen.

Der am 17. aufgegebene Uebergang sollte dann am 20. statt finden, seine Ausführung wurde jedoch durch den an diesem Tage verkündeten Waffenstillstand vereitelt. Die übrigen Batterien des Korps waren am Abend des 28. Juni in ihre Quartiere vom 25. zurückgegangen: von ihnen wurde die 2. 12pfündige und die 4. 6pfündige Batterie der 13. Division zugetheilt. Sie alle nahmen ihre durch den Uebergang nach Alsen nur kurze Zeit unterbrochenen Friedensübungen wieder auf.

*) Sfize 19, S. 159. **) Bariö westlich gegenüber.

b. Ereignisse in Jütland bis zur zweiten Waffenruhe.
(Skizze 24 S. 215.)

Mit Ablauf der 1. Waffenrube stand die Avantgarde des III. Korps, welches durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 5. Juli die Bezeichnung „Preußisches II. kombinirtes Armeekorps" erhielt, bet Hobro, nordöstlich Viborg, das Gros war bei Randers verjammelt, die Reserve hatte Aarhuus, Skanderborg und Horsens beießt.

Der Avantgarde war die 4. 12pfündige Batterie zugetheilt, welche zu diesem Zwecke am 25. Juni nach Glenstrup, drei Viertel Meilen südlich Hobro, marschirt war, jedoch schon am 2. Juli in ihr bisheriges Verhältniß zur kombinirten Garde Division zurücktrat und an diesem Tage nach Haraldslund, jüdlich Randers, ging.

Die 1. 6pfündige Batterie befand sich bei der Reserve und batte zunächst als Strand Batterie bei Aarhus Verwendung gefunden.

Dem Befehle Seiner Majestät vom 23. Juni entsprechend traf das Oberkommando nach dem Falle von Alsen sofort Anerdnungen zum Ueberschreiten des vim Fjords zwischen Yögstör und der Ostmündung. Zu dem Uebergang wurde das III. Korps bestimmt: das II. Korps sollte dieses Unternehmen, dessen Ausführung vom 17. auf den 14. Juli verlegt wurde, durch ein Vorgehen gegen den Salling und Ctte-Sund unterstüßen.

Das III. Rorps batte über seine Truppen folgendermaßen bestimmt:

Die Avantgarde, gefolgt vom Gros, sollte am 9. Juli auf Aalborg und Nive vorgeben, die Reserve am 8. von Viborg gegen Stive eine Scheinbewegung ausführen und dann den Vormarsch auf Lögstör antreten.

Am 8. schon wurde Aalborg vom Feinde frei gemeldet. Infolgedessen besette in der Nacht noch ein Theil der Avantgarde die Stadt; am 9. wurden auch die Schanzen am Nordstrande des Fjords von den Dänen verlassen gefunden und sofort mit dem Uebersetzen. der Avantgarde begonnen. Die übrigen Korps wurden angehalten, nur die Reserve erhielt Befehl, am 11. nach Aalborg zu rücken.

Die 4. 12pfündige Batterie, welche mit dem Gres am 8. Juli über Randers und Hobro abmarschirt war, traf der Befehl zum Halten in Gravlev, jüdlich Aalborg, am 11. Juli. Hier batte Seine Königliche Hobeit Prinz Friedrich Karl, welcher auf

« ZurückWeiter »