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Am 21. Nachmittags nach beendetem Urlaub wurde die EhrenEskorte Seiner Majestät dem Könige auf dem Hofe seines Balais wieder vorgestellt, und geruhten Seine Majestät huldvolle Abschiedsworte an jeden Einzelnen zu richten und Sich nach den Erlebnissen während des Urlaubs zu erkundigen. Am 22. Mai wurden die Mannschaften nochmals von den Prinzen Karl und Albrecht festlich bewirthet, wobei Feldwebel Pinko die Ehre hatte, zwischen beiden hohen Herren zu sitzen. Am 24. Mai trafen Alle wieder bei ihren Batterien auf dem Kriegsschauplage ein.

b. Beschung des nördlichen Jütlands und Vorgänge auf der Insel Fehmarn.

(Skizze 21, S. 167 und Skizze 24, S. 215.)

Das II. (österreichische) Korps schloß Fredericia ein. Mit der Deckung desselben gegen Norden beauftragt, stand bei Beile die Abtheilung des Generals Grafen Münster, welcher die 4. 12pfündige Batterie angehörte.

Um die schon Anfang März beschlossene Bejeßung Jütlands vollständig durchführen zu können, war Anfang April die Heranziebung neuer Verstärkungen (der 21. Infanterie Brigade) angeordnet worden. Diese Brigade mit der bisherigen Abtheilung des Generals Grafen Münster bildete vom 20. April ab die kombinirte Division Münster. Die aus dem Sundewitt herangezogenen Truppen sollten. als kombinirtes III. Korps wieder unter den Befehl des Generals v. der Mülbe treten; zu ihnen gehörte die 1. 6pfündige Batterie. Am 1. Mai wurden beide Divisionen als III. Korps dem Overbefehl des Generals Vogel v. Falkenstein unterstellt, die Ge icbafte des Chefs des Generalstabes dieses Korps übernahm der Chef des Generalstabes der preußischen Armee, Generallieutenant Freiherr v. Moltke. Die Besetzung Zütlands bis zum Lim-Fjord geschah ohne Zusammenstöße mit dem Feinde; es dürfte genügen, die Märsche unserer Batterien bis zur Waffenrube zu verfolgen.

Die 4. 12pfündige Batterie hatte die Zeit in Beile dazu venugt, ihre Schlagfertigkeit durch die verschiedenartigsten Uebungen, durch Einstellen besserer Pferde und durch Instandsegungen an Material und Bekleidung zu erhöhen.

Am 22. April trat sie im Gros der Division Münster, unter Kommando des Generals v. Bornstedt, den Marich über Horiens — Standerborg Linäa, Buvak bei Kjellerup auf Viborg an, wo sie am

der Insel Fehmarn.

.

26. eintraf und bis zum Beginn der Waffenruhe verblieb. Die Friedensübungen, welche die Batterie sogleich wieder aufnahm, wurden zu Anfang des Aufenthaltes in Viborg durch einen Marsch in der Nacht vom 29. bis 30. April nach Skive unterbrochen, wo größere Getreidemengen unter dem Schuße dänischer Truppen auf Schiffe verladen werden sollten. Das Unternehmen verlief ohne Zusammenstoß mit dem Feinde; am 1. Mai traf die Batterie in Viborg wieder ein.

Die 1. 6pfündige Batterie hatte am 20. April, nachdem sie am Abend des 19. von Vorposten bei Düppel abgelöst worden war, den Befehl erhalten, wieder zur Garde-Division zu treten und mit dieser nach Zütland zurück zu marschiren. Sie hatte Quartier am 21. in Tatrup, südlich Apenrade, in den folgenden Tagen in Hoptrup, Christiansfeld, Viuf und traf am 25. in Veile ein, wo sie bis auf Weiteres verbleiben sollte.

Am 26. April erkundete der Batteriechef die Stellung für eine Strand Batterie am Veile-Fjord. Ein günstiger Punkt wurde am Südufer des Fjords zwischen der Chaussee und dem alten Landwege nach Fredericia gefunden. Die Batterie wurde am 27. für vier Geschüße auf einer vorspringenden Bergkuppe erbaut, deren östlicher Avfall die ganze Breite des Fjords bis auf eine halbe Meile vor sich hatte; ein Zug der Batterie wurde bespannt gelassen, um nöthigerweise an anderen Stellen Verwendung finden zu können.

Bis zum 14. Mai mußte die Batterie in ihrer Stellung verbleiben. Die Geschütze durften nicht aus der Batterie zurückgezegen werden, wodurch alle llebungen mit bespannten Geschützen sich von jelbst verboten: es wurde aber desto eifriger am Geschüt ererzirt.

Am 28. April trat die Batterie zufolge Korpsbefehls zur Reserve Brigade (Regimenter Nr. 18 und 52) über.

Mit dem Beginn der Waffenrube vom 14. bis 16. Mai marichirte die Batterie über Petersbolm, südlich Veile, Fruering nach Aarhuus, wo sie verblieb.

Die 1. 12pfündige Batterie und 1. Haubig Batterie batten auf Fehmarn am 22. April Gelegenheit, noch einmal, und zwar zum legten Mal, zu feuern.

Bei einem lebungsmarsch an dem genannten Tage war die 1. Hanbig Batterie auf der Anhöhe vei Bannesdorf, südlich von Puttgarden, angekommen, als sie ein längs der Küste gebendes Dampfboet bemerkte. Sie nahm segleich Eilmarschformation an und

ging in der Richtung auf Puttgarden vor, wo sich der Strand gut zur Aufstellung eignete. Da es auf möglichst große Schnelligkeit

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ankam, wurden von den Bedienungsmannschaften zwei in dieser Richtung liegende Knicks durchstechen, so daß die Batterie auf dem fürzesten Wege an den Strand kommen konnte. Dies war um io

mehr nöthig, als sie sonst einen großen Umweg hätte machen müssen. Die Batterie hatte noch Zeit, sich am Strande bei Puttgarden aufzustellen, bevor das Schiff in Schußzbereich kam.

Als es sich auf etwa 2000 Schritt genähert hatte, wurde Flügel feuer gegen dasselbe eröffnet und zwölf Schüsse abgegeben, worauf es sich wieder aus dem Schußbereich entfernte. Nach dem 4. Schuß hatte es gehalten und das Feuer erwidert, jedoch schlug die Kugel weit von dem rechten Flügel der Batterie ein und beschädigte nichts. Nachdem es sich aus dem Schußbereich der 1. Haubiß Batterie entfernt hatte, kam das Schiff in den der 1. 12pfündigen Batterie, welche, ebenfalls auf einem Uebungsmarsch begriffen, sich bei Clausdorf aufgestellt hatte. Diese gab nun auch noch fünf Schüsse ab, doch konnte man bei ihr ebenso wenig wie bei der Haubiß-Batterie wegen der großen Entfernung erkennen, ob das Schiff von dem Feuer der Batterien gelitten hatte. Indeß entfernte es sich schnell und legte sich außer Schußbereich vor Anker, wo es am nächsten Tage, wie man von der Insel aus beobachten konnte, ausgebessert wurde.

7. Die erste Waffenruhe.

Bei Eintritt der Waffenruhe bezog das I. Korps weite Quartiere, zu welchen ihm das ganze Festland von Schleswig mit Ausnahme einiger Aemter zur Verfügung gestellt war. Auf dem Sundewitt blieben nur wenige Truppen zurück; die Batterien des Korps wurden sämmtlich südlich Flensburg untergebracht.

Es bezogen Ortsunterkunft:

2. 12pfdge Battr. in Deversee, südlich Flensburg.

3. 12

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2. Haub. 3.

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2. 6pfdge 3. 6

=

4. 6

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Mildstedt bei Hujum (an der Westküste von
Schleswig, westlich der Stadt Schleswig).
Frörup, südlich Deversee.

- Gettorf, südöstlich Eckernförde.

dicht südlich Flensburg.

in Karby auf Schwansee.

- Klein Sold, südöstlich Flensburg.

In einem großen Theil der Quartiere wurden die Batterien festlich empfangen und durch Ansprachen der Prediger und Ortsvorstände begrüßt.

Die Batterien des III. Korps blieben in ihren Quartieren Aarhuus (1. 6pfündige) und Viborg (4. 12pfündige). Bei allen

Batterien wurde nun die Ausbildung vollständig friedensmäßig betrieben; es wurde mit dem Reiten auf dem Viereck begonnen, gefahren und mit der bespannten Batterie ererzirt. Dem Material und der Ausrüstung wurde eine um so größere Aufmerksamkeit geschenkt, als zu Anfang Juni die Batterien durch den Brigadier oder die Abtheilungskommandeure ökonomisch gemustert werden sollten. Dazu standen die Batterien in feldkriegsmäßigem Anzuge; es wurden zuerst die Geschirre und Pferde besichtigt, darauf die Bekleidungsund Ausrüstungsgegenstände der Fahrer; demnächst wurden die Gespanne im Zuge besichtigt und endlich die Fußmannschaften gemustert.

Während der Zeit der kriegerischen Ereignisse hatten sich Mannschaften und Pferde in einem verhältnißmäßig recht günstigen Gesundbeitszustande befunden; jest litten bei einigen Batterien die Pferde epidemisch an einer den Anfängen der Influenza ähnlichen Krankheit, die bei einer Batterie sechs Opfer forderte. In dem Wechsel zwischen den Anstrengungen der verflossenen fünf Monate und der jezt plöglich eingetretenen Ruhe wird sich wohl eine Ursache zu diesen Erscheinungen finden lassen.

In der Vorausseßung, daß die Waffenruhe am 11. Juni ablaufen würde, waren schon am 5. Juni vom Prinzen Friedrich Karl, welcher den Oberbefehl über die Armee erhalten hatte, Befehle für die Zusammenziehung der Truppen erlassen worden.

Dies verursachte bei unseren Batterien in der Zeit vom 7. bis 12. Juni einige Märsche in die Gegend zwischen Apenrade und Flensburg. Am 13. waren jedoch alle Batterien in ihren alten Quartieren wieder eingerückt, da die Waffenruhe um vierzehn Tage verlängert war.

Erst sieben Tage vor Ablauf der verlängerten Wassenruhe erging dann der Befehl an die Korps, am 25. Juni Mittags die ihnen. schon früher angewiesenen Versammlungspunkte, für das I. Korps General Herwarth v. Bittenfeld) Gravenstein, für das II. Holding, für das III. Randers, zu erreichen.

8. Von der Wiedereröffnung der Feindseligkeiten bis zum Wiener Frieden.

Die Batterien des I. Armeekorps bis zur zweiten Waffenruhe. (Uebergang nach Alsen.)

(Skizzen 22 u. 23, S. 169 u. 179. ›

Am 23. Junt war der telegraphische Befehl des Königs eingetroffen, daß in Gemäßheit der mit dem Raiser von Testerreich

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