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as Feldartillerie-Regiment General-Feldzeugmeister (1. Brandenburgisches) Nr. 3 ist hervorgegangen aus der durch Allerhöchste Kabinets Ordre vom 29. Februar 1816 zusammengestellten,, Sächsischen Artillerie-Brigade", welche auf ihren Schulterklappen die Nummer 3 führte. Diese Brigade bestand bei ihrer Formation aus der 1. vis 3. reitenden, der 1. bis 12. Fuß und der Handwerker Kompagnie. Schon nach zwei Monaten, am 21. April 1816, erhielt sie den Namen 3. (Brandenburgische) Artillerie-Brigade". Vom Jahre 1824 ab fiel die Provinzial-Bezeichnung fort; am 11. März 1850 veränderte sich die Bezeichnung in 3. Artillerie-Regiment", am 4. Juli 1860 in Brandenburgische Artillerie-Brigade Nr. 3". Bis zum 16. Juni 1864 hatte der ursprüngliche Bestand an Kompagnien (bezw. Batterien) sich allmählich um sieben vermehrt, ein Abgang an solchen war vis dahin nicht zu verzeichnen gewesen. Unter demselben Datum jedoch fand die erste Theilung der Brigade durch Ausscheiden von acht Festungs-Kompagnien statt, worauf demnächst die Auflösung der Handwerker-Kompagnie folgte. Der verbleibende Stamm bieß von da ab „Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment Nr. 3" und erhielt vom 7. Dezember desselben Jahres an, gemeinsam mit dem Festungs Regiment, zum Andenken an die rubmvollen Dienste im Feldzuge gegen Dänemark den ehrenden Beinamen General Feldzeugmeister", welcher seitdem von allen aus der alten Brigade hervorgegangenen Regimentern geführt wird.

Das Brandenburgische Feldartillerie-Regiment (Nr. 3) General Feldzeugmeister" erlitt am 24. Ottober 1872 wiederum eine Tbeilung in zwei Regimenter, wonach unser Regiment, als der ältere Stamm, den Namen Brandenburgisches Feldartillerie Regiment Nr. 3 General Feldzeugmeister) Storpsartillerie" und vom 7. Mai 1874 ab den

Geich. d. Feldart. Regts. Gen Feldzenqmeister (1. Brandenb.) Nr. 3.

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Namen „, 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment Nr. 3 (GeneralFeldzeugmeister)" führte. Am 27. Januar 1889, an welchem Tage zahlreichen Regimentern der preußischen Armee Ehrennamen beigelegt wurden, änderte sich auch der Name unseres Regiments in „Feld= artillerie-Regiment General-Feldzeugmeister (1. Brandenburgisches) Nr. 3“. Bei der zweiten Theilung waren dem Stammregiment von den im Jahre 1816 erhaltenen Stammkompagnien nur noch die vormalige 2. und 3. reitende Kompagnie und die 1., 4., 6. und 7. Fuß-Kompagnie verblieben und von diesen sechs sind später noch die vormalige 2. und 3. reitende und 1. Fuß-Kompagnie ausgeschieden, so daß sich augenblicklich im Regiment nur noch drei Batterien befinden, welche bei dem Zusammentritt der Brigade im Februar 1816 schon vorhanden gewesen waren. Es sind dies die ehemalige 4., 6. und 7. Fuß-Kompagnie, die heutige 1., 3. und 6. fahrende Batterie. Neu errichtet aus Abgaben wurde im Jahre 1816 die 2. reitende Kompagnie, welche jetzt die 1. reitende Batterie des Regiments ist. Von den übrigen Batterien des jetzigen Regimentsbestandes find errichtet: im Jahre 1859 die 4. fahrende, 1863 die 5. fahrende, 1866 die 2. reitende, 1872 die 2. und 7. fahrende Batterie (lettere 1890 vom 2. Westfälischen Feldartillerie-Regiment Nr. 22 übergetreten), 1890 die 8. und 9. fahrende, 1893 die 10. und 11. fahrende Batterie.*) Nach der Entstehungszeit der einzelnen Batterien, ihrer Theilnahme an kriegerischen Ereignissen, sowie nach ihrem Zutritt zum Regiment bezw. der Brigade theilt sich daher die Regimentsgeschichte in folgende Abschnitte.

I. Geschichte der Stammtruppentheile, der 6., 1. und 3. fahrenden Batterie, bis zur Beendigung der Befreiungskriege;

II. Geschichte der 3. (Brandenburgischen) Artillerie-Brigade bezw. des 3. Artillerie-Regiments und der Brandenburgischen ArtillerieBrigade Nr. 3 bis zum Eintritt ihrer Theile in den Feldzug 1864, soweit dies die noch heute dem Regiment angehörenden Batterien betrifft. III. Geschichte der Feld-Batterien der Brandenburgischen ArtillerieBrigade Nr. 3 bis zu ihrer Theilung im Jahre 1864;

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IV. Geschichte des Brandenburgischen Feldartillerie Regiments Nr. 3 General Feldzeugmeister von 1864 bis 1872;

V. Geschichte des Regiments in den jeweiligen Bezeichnungen von 1872 bis auf den heutigen Tag.

*) Am 1. Oktober 1899 ist die 2. fahrende Batterie zum Regiment Nr. 75, die 7., 8., 9., 10. u. 11. fahrende Batterie zum Regiment Nr. 39 übergetreten. Gleichzeitig wurde in unserem Regiment eine neue 2. fahrende Batterie aufgestellt.

Erster Abschnitt.

Vorgeschichte.

1. Geschichte des Stammtruppentheils der 6. fahrenden Batterie.

a. Die Kolberger Garnisonartillerie-Kompagnie.

Bei der Trennung der Feld- und Garnisonartillerie im Jahre 1716 wurde von beiden Gattungen je ein Bataillon gebildet. Das Feldartillerie Bataillon, zu fünf Kompagnien, wurde dem Oberst v. Vinger unterstellt; das Garnisonartillerie Bataillon batte vier Kompagnien: die Weselsche, die Magdeburgiche, die Stettinsche (welche zugleich Kolberg und Küstrin mit besette) und die Pillausche Rom pagnie. Im Jahre 1748 wurde die Garnisonartillerie- Kompagnie Nr. 5 in Neiße, 1750 die sompagnien Nr. 6 und 7 in laß und Schweidnig, 1753 die Kompagnie Nr. 8 in Rosel errichtet. Zm Jabre 1771 fand am 1. Dezember die Formirung der Garnisonartillerie-Rompagnien Nr. 9, 10 und 11 in Relberg, Breslau und Glogau statt, von denen die Kompagnie Nr. 9 oder die Rolberger Garnisenartillerie-Kompagnie diejenige ist, aus welcher die jewige 6. fahrende Batterie unseres Regiments bervorging. Der erste Chef dieser stompagnie war der Premierkapitan Jobann Christian Arndt, welcher die Kompagnie bis 1786 bebielt, demnächst als Major ver abschiedet wurde. Die ersten Lieutenants der Kompagnie sind nicht

bekannt.

Die Bildung der selberger Garnisonartillerie Kompagnie geichab durch Abgaben des Feldartilleriekorps und durch Einstellung von Kantonisten und angeworbenen Leuten. An Werbegeld erhielt jede Kompagnie jährlich 300 Thaler, das gezahlte Handgeld schwankte je nach der Größe der anzuwerbenden Yeute zwischen 4 und 26 Dukaten. Der Etat der Kompagnie war: 4 Feuerwerker, 8 Unteroffiziere, 20 Bombardiere, 100 Kanoniere.

Die Uniform der preußischen Artillerie bestand zur Zeit der Errichtung der Kolberger Garnisonartillerie- Stompagnie aus einem dunkelblauen Rod obne stragen, mit blauen, reth eingefaßten Aufschlägen und zwei Reiben von je zebn meifingenen Snepfen, strob gelber Weste, ebenfelder senichese und weißen Manidbetten. Für

Offiziere und Unteroffiziere waren gelbe Lederhandschuhe mit Stulpen vorgeschrieben; im Sommer wurden weiße, im Winter schwarze, blank gewichste Stiefeletten getragen. Die Westen der Offiziere waren mit breiten goldenen Treffen besetzt. Die Schärpe wurde über der Weste getragen und die Quasten vor dem Degen eingeschweift.

Die Kopfbedeckung bestand aus einem kleinen, dreieckigen Hut mit Tressen, Kordon und Knopf, lettere bei den Offizieren von Gold. Der äußere Unterschied zwischen Feld- und Garnisonartillerie bestand darin, daß lettere schwarze, erstere rothe Halsbinden trug.

Zur Bewaffnung der Mannschaften diente ein Pallasch in Lederscheide, welcher an einem weißen, mit einem großzen messingenen Schloß verschenen Koppel unter dem Rock über der Weste getragen. wurde. Ueber der Schulter hing ein breites weißes Bandolier, welches die Pulverflasche trug.

Das jährliche Gehalt des Premierkapitäns betrug etwa 400 Thaler, war also ziemlich gering, zumal er verpflichtet war, seinen Offizieren freien Mittagstisch und außerdem eine monatliche Zulage von 3 bis 5 Thalern zu geben. Das Einkommen des Kapitäns steigerte sich aber bedeutend durch verschiedene Nebeneinnahmen. Bei den GarnisonKompagnien durften bis zu 90 Köpfe beurlaubt werden und von diesen bezog von 40 der König von 50 der Kapitän die zustehenden Einfünfte. Außerdem durfte der Kapitän eine beliebige Zahl von Freiwächtern halten, d. h. von Leuten, die andauernd in der Garnison anwesend sein mußten, aber vom Wachtdienst befreit waren, bürgerliche Gewerbe betreiben und sich als Arbeiter verdingen durften. Ihre Löhnung bezog der Kompagniechef, dem sie mitunter noch einen Theil ihres Arbeitsverdienstes abgeben mußten. Sie erhielten dagegen, zum Unterschiede von den beurlaubten Mannschaften, Bekleidung und Servis.

Unter solchen Verhältnissen war der Friedensdienst bei der Kompagnie nicht gerade ein anstrengender. Für gewöhnlich war die Kompagnie nur kurze Zeit im Jahre vollzählig versammelt, um Batterieban und Munitionsarbeiten vorzunehmen, an den Festungsgeschüßen zu ererziren und aus diesen eine verhältnißzmäßig geringe Anzahl von Schüssen abzugeben. Es war dies die sogenannte Revue, bei der an Munition für eine Kompagnie von 10 Bombardieren und 100 Kanonieren ausgeworfen war:

eine 24pfündige

zwei 12

zwei 6

drei 3

=

stanonen, für das Geschütz zwölf Kugelschüsse und ausschließlich der 3 Pfänder ein Kugelschußz zum Rikochettiren;

2 Haubigen mit je sechs Granaten, einschl. einer zum Rikochettiren; 2 Mörjer mit je einer Brandkugel, einer Veuchtkugel, einer Spiegel granate und zwei Steinwürfen.

Die Leute blieben damals längere Zeit im Dienst als heute. Im Jahre 1805 waren bei der Kolberger Garnisonartillerie sompagnie 18 Mann, die einen oder mehrere Felezüge mitgemacht hatten, 12 von ihnen batten schen im Siebenjährigen Striege gedient; 6 Unteroffiziere, 4 Bombardiere und 40 Stanoniere waren über 40, 16 von ihnen 60 bis 70 Jahre alt.

Never die langen Friedensjahre, von der Errichtung der Stempagnie bis zur Belagerung von Stolberg, ist außer dem Wechsel in den Offizierstellen und Aenderungen in der Uniform nur wenig zu berichten.

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Sekondlieutenants Heinemann u. Zimmermann 11.

1802 bis 1805 Chefmajer Matte,

Premierlieutenant Dedert,

Sefendlieutenants Heinemann u. 3immermann 11.

1806 Chefmajer Matte,

Bremierlieutenant Heinemann,

Sekondlieutenants Zimmermann 11. und Best.

Die Uniform war ziemlich unverandert geblieben, bis durd Allerböchste Kabinets Crère vom 22. Marz 1798 bestimmt wurde, daß die Offiziere, Feuerwerker, Unteroffiziere und Gemeinen der Artillerie an ihren Roden jdwarze Rabatten, Sragen und Anschläge,

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