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für die Batterien angewiesen. Sie lagen hinter der ersten Parallele und zwar die Batterie Nr. 12 zunächst der Chaussee an einem Abhange, die Batterie Nr. 10 rechts davon hinter einem Knick, etwas weiter vorwärts. Beide Batterien wurden sogleich abgesteckt; die Dänen waren aufmerksam und schossen mit schweren Geschossen gegen einzelne Personen.

Am 30. März wurden die beiden bauenden Offiziere der Batterie, Premierlieutenant Knobbe und Sekondlieutenant Parpart, in Bezug auf die Baupläge unterwiesen; am Abend wurde auf 25 von der Batterie bespannten Bauerwagen das Baumaterial beran geführt.

Der Bau begann am 31. März. Es waren 160 Arbeiter verfügbar, also für jeden der zehn Kasten sechzehn Artilleristen. Premierlieutenant Knobbe baute die gefährdetste Batterie Nr. 12, der Sekondlieutenant Parpart Batterie Nr. 10. Von den zu verwendenden Unteroffizieren der Batterie hatte fast keiner bisher eine selbständige Stellung beim Batterieban gehabt. Zur Aushülfe waren 200 Mann von der Garde-Division bestimmt, es trafen aber Anfangs nur 100 derselben ein, welche sämmtlich dem Premierlieutenant Knobbe zugetheilt wurden, während 25 des Nachts noch eintreffende Mannschaften bei Batterie Nr. 10 Verwendung fanden. Beide Batterien wurden gesondert erbaut; die Brustwehren wurden mit Schanzkörben ohne Grundfaschinen bekleidet. Für die Geschütze wurden nur flache Scharten ausgestochen; sie standen auf Nothbettungen.

Um 3 Uhr Morgens standen beide Batterien schußzbereit; die Batterien waren fertig und armirt, jedes Geschütz mit 100 Schuß versehen, die Brustwehren jedoch waren noch zu schwach gegen schwere Geschosse; an ihnen wurde deshalb bis 42 Uhr Morgens weiter gearbeitet. Am 2. April Mittags begann das Fener. Es steigerte sich, als Sonderburg in Brand geschossen werden sollte. Die Dänen antworteten nicht minder kräftig. In der Nacht wurde das Feuer langsam fortgesett, am 3. April von Morgens an wieder aufgenommen.

Munitionsverbrauch: Am 2. April 640, am 3. April 480 Wurf.

8. Die Batterien bei Ballegaard.
(Skizze 23, S. 179.)

Für den Uebergang bei Ballegaard war zunächst die Mitwirkung der preußischen Flotte vorgesehen worden. Starke nord

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westliche Winde ließen das Auslaufen der Kanonenboote unthunlich erscheinen. Prinz Friedrich Karl erhielt jedoch am 31. die Mittheilung, daß der König ihm freie Hand lasse, auch ohne Flotte das Unternehmen auszuführen Alle Vorbereitungen: Heranschaffen von Pontons und sonstigen Schiffsgefäßzen, waren getroffen. Aber der für den 2. April beabsichtigte Uebergang mußte auf den 3. verschoben werden, da am 1. April stürmisches Wetter eintrat.

Um die Aufmerksamkeit der Dänen auf die Front der Schanzen zu lenken, wurde, wie bereits mitgetheilt, von allen hinter der 1. Parallele erbauten Batterien ein lebhaftes Feuer eröffnet.

Zum Uebergang waren etwa 20 000 Mann bestimmt. Die 26. Brigade als Avantgarde, die 12., 10. und 11. Brigade als Gros. Die gezogenen Batterien des Regiments hatten den Auftrag, in Geschüßeinschnitten im Verein mit schweren Batterien der Festungsartillerie den Uebergang zu decken.

Wir hatten die 2. 6pfündige und 3. 6pfündige Batterie am 20. März bei Gammelmark verlassen; die 4. 6pfündige stand seit dem 28. Februar in Geschüßzeinschnitten bei dem Fährhause von Ballegaard, die 1. 6pfündige war am 29. März von Zütland auf dem Sundewitt eingetroffen.

Die 2. 6pfündige war am 24. März zur Mitwirkung bei dem Frontangriff nach dem Belagerungspark bei Aybüll gerückt. Hier traf sie in der Nacht vom 31. März zum 1. April der Befehl, am 1. April um 9 Uhr Morgens nach Blans zu marschiren. Dert erhielt sie von Major v. Held, welcher sämmtliche Batterien bei Ballegaard kommandirte, die Anweisung, die Geschüßeinschnitte der 4. 6pfündigen Batterie dicht bei dem Fährhause von Ballegaard zu beseyen. Infolge des ungünstigen Wetters aber ging die Batterie auf höheren Befehl nach Oster-Schnabek in Quartiere. Am 2. April stand die Batterie zunächst an dem Wege, der von Blans nach der Fähre führt; beim Eintritt der Dunkelheit fuhr sie in die ihr tags vorher angewiesenen Geschüßeinschnitte ein. Um 9 Uhr begann ein heftiger Sturm und Regen. Gegen Morgen kehrte die Batterie nach OsterSchnabek zurück, Leute und Pferde vollständig durchgeweicht; sie hatten die ganze Nacht im Regen gestanden.

Die 3. 6pfündige Batterie hatte bis zum 22. März zur Verfügung des Majors Hendewerk jeden Morgen im Park zu Dünth gestanden. Von diesem Tage bis zum 31. März hatte sie Ruhe. Die Stelle für die zum Frontalangriff zu erbauende

Batterie war ihr bereits angewiesen und vom Batteriechef erkundet worden.

Am 31. Abends 10 Uhr ging in Broacker der Befehl für die Batterie ein, am 1. April in die Gegend von Blans zu marschiren. Der vorgeeilte Batteriechef erhielt vom Major v. Held den Auftrag, mit der 4. 6pfündigen Batterie zusammen nördlich von OsterSchnavet, vorwärts des Wester Holzes (d. i. das Gehölz an der Küste nordwestlich Oster-Schnabek) mit Eintritt der Dunkelheit die Geschütze einzuschneiden. Vorläufig rückte die Batterie in OsterSchnabef ein und erhielt hier die Nachricht, daß wegen des un günstigen Wetters für heute das Unternehmen aufgegeben sei. Am 2. April Abends 72 Uhr marschirte die Batterie in Gemeinschaft mit der 4. 6pfündigen nach dem ihnen zugewiesenen Bauplatz. Der Bau begann sofort unter dem Schutz der Dunkelheit und eines sehr beftigen abstehenden Windes. Die 3. 6pfündige Batterie nahm rechts, die 4. 6pfündige links Stellung. Für zwei Munitions: wagen wurde auf jedem Flügel jeder Batterie ein deckender Einschnitt ausgehoben. Schon um 11 Uhr konnten die Geschüße eingefahren werden, und beide Batterien meldeten um 111⁄2 Uhr, daß sie schußbereit seien. Während das Wetter am Tage ziemlich flar und heiter gewesen war, steigerte sich der Wind während der Nacht zu einem von heftigen Regenschauern und Schneeböen begleiteten Sturm; der fette schwere Boden war nach kurzer Zeit grundlos. Nach 6 Uhr Morgens am 3. April erhielten die Batterien den Befehl, in ihre Quartiere zu rücken.

Die Thätigkeit der 4. 6pfündigen Batterie am 2. April, welche fich der der 2. 6pfündigen eng anschließt, ist im Vorstehenden geschildert. Nachzuholen wären nur noch die Ereignisse bei der Batterie seit dem 6. März, an welchem Tage wir sie verlassen baben, als sie einen in die Stegwig Bucht einlaufenden Dampfer beichossen hatte.

Am 15. März wurde die Batterie durch einige im Westen bei dem Blaufruge fallende Schüsse alarmirt, welche von den auf Strandwache befindlichen Dragonern auf sich nähernde Schiffe abgegeben waren. Am 16. ging der 1. Zug nach dem Lachsfange, da sich ein großer Kriegsdampfer und zwei Schaluppen in der Aljener Föhrde zeigten. Der Zug kam jedoch nicht zum Schuß. Am 20. März Morgens 12 Uhr fuhr ein Kriegsdampfer, von der Augustenburger Föhrde kommend, bei der Batterie vorbei; die Geschütz

bedienung gab drei Schuß, von denen der letzte wahrscheinlich getroffen hatte, da der Dampfer in die Stegwig-Bucht einlief und nach den Meldungen der Jäger-Strandwache auf ihm viel gehämmert wurde. Am 24. März, Nachts gegen 1 Uhr, ging ein Kriegsdampfer von Apenrade nach Augustenburg. Die Nachtwache feuerte auf diesen vier Schuß. Am 1. April hatte die Batterie die Geschüßeinschnitte bei Wester Holz für sich und die 3. 6pfündige vorbereitet.

Die 1.6pfündige Batterie, welche am 29. März in Alt- und Neu-Schobüll eingerückt war und dort am 30. und 31. Ruhe batte, erreichte am 1. April die Benachrichtigung, daß der Uebergang aufgehoben sei, so frühzeitig, daß sie an diesem Tage überhaupt nicht ausrückte. Am 2. April Abends 8 Uhr begann die Batterie mit dem Bau der Geschüßeinschnitte, welcher schon um 10 Uhr beendet war. Von 10 bis 2 Uhr hatten die Mannschaften Ruhe, die Pferde waren in Gehöften untergebracht; um 6 Uhr ging die Batterie wieder in ihre Quartiere zurück.

Die 3. Haubig-Batterie fand während dieser Zeit keine Verwendung, sie stand bei der 11. Infanterie-Brigade bei Schottsbüll.

Die Elemente hatten das Unternehmen vereitelt; nach Ansicht des anwesenden Korvettenkapitäns Hent war es bei einer so bewegten See unmöglich, selbst mit wenig Booten den Uebergang auszuführen.

Auch war wohl anzunehmen, daß den Dänen die Vorbereitungen nicht verborgen geblieben waren; ein Haupterforderniß für das glückliche Gelingen war aber die lleberraschung.

Man gab daher dies kühne Wagstück auf, um sich nun mit desto größerem Nachdruck dem artilleristischen Angriff auf die Schanzen zuzuwenden.

d. Die Thätigkeit der Batterien vom 3. April bis zum Sturm. Nachdem der Plan eines Ueberganges bei Ballegaard aufgegeben war, wurde der förmliche Angriff auf die Düppeler Schanzen mit allen Kräften und mit um so größerem Nachdruck weiter geführt, als England hartnäckig zu einer Vergleichskonferenz drängte. Dem Ministerpräsidenten v. Bismarck gelang es, den beabsichtigten Termin vom 12. bis zum 20. April hinauszuschieben, weil er den Vortheil nicht aus der Hand geben wollte, mit dem Schwergewicht einer gefallenen Entscheidung in die Verhandlungen eintreten zu können.

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