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Bei Grandvillars

12 Gefecht bei Herimoncourt 13 Rekognoszierung gegen L'Isle s. D.

14 Vorposten bei Pérouse 15 Gefecht bei Ste. Marie 16 In Essert

17 Gefecht bei Chenebier.

9. 1.71

13. 1.71 5 29 37 71 einschl. 2 verw. Offiziere

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18 Inden Trancheen bei Effert

19. 1.71

1

19 Erstürmung von Pérouse

21. 1.71

15 58

22. 1.71

23. 1.71

26. 1.71 9.-12. 2. 71

20 Vorposten bei Pérouse 21 In den Trancheen bei Danjoutin.

22 Angriff auf die Perches 23 Vor und zwischen den Perches

Summe

1

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17 61 28 106 einschl. 2 gefall. Offiziere

5 21 1 27 einschl. 2 verw. Offiziere

173 604 79 856 einschl. 12 gefallener, 31 verwundeter Offiziere und 1 gefangenen Arztes.

Anlage 7.

Bekleidung, Ausrüftung und Bewaffnung.

1860 bis 1899.

Der Infanterist vom Jahre 1860 unterschied sich in seiner Bekleidung nicht bedeutend von dem des Jahres 1899. Er trug einen Waffenrod von dunkelblauem Tuch mit einem anfangs sehr hohen roten Kragen, der aber im Laufe der Jahre niedriger und weiter wurde. Die Ärmel hatten ebenso wie jezt brandenburgische Ausschläge von rotem Tuch, welche im Jahre 1899 gelbe Pattenvorstöße erhielten. Die Schulterklappen, bis 1897 rot mit gelber Nummer, sind jezt von gelber Farbe mit einer roten 67. Tuchhosen und Mantel sind im Schnitt wesentlich dieselben geblieben; leßterer hat jezt eine hellgraue Farbe erhalten. Früher gerollt um linke Schulter und rechte Hüfte getragen, wird er seit 1887 um den Rand des Tornisters gelegt.

Die Fußbekleidung besteht nach wie vor aus Stiefeln mit langen Schäften, zu denen noch 1887 Schnürschuhe traten.

Als Haus- und Turnanzug dient eine leinene Jacke und seit einigen Jahren die Litewka.

Der Helm war bei Gründung des Regiments fast doppelt so hoch wie jezt. Im Laufe der Jahre wurde er kleiner und leichter. Gegenwärtig sind Helme mit sogenanntem Aluminiumbeschlag eingeführt, die sich durch ganz besondere Leichtigkeit auszeichnen. Seit kurzem gehört zum Helm für den Feldgebrauch ein schilffarbener Überzug, auf dessen Vorderseite die Regimentsnummer angebracht ist.

Die Tuchmüze ist dieselbe geblieben. 1897 wurde sie auch noch mit der Reichskokarde versehen.

Der Tornister besteht nach wie vor aus braunem Kaldfell und wurde allmählich leichter. Neuerdings trägt jeder Mann über dem gerollten Mantel noch eine Zeltbahn aus braunem Baumwolltuch.

Das Lederzeug war anfangs bei den beiden Musketier-Bataillonen weiß und ist jezt bei allen drei Bataillonen schwarz.

Das Kochgeschirr, früher aus Eisenblech, ist jezt aus Aluminium hergestellt und wird auf der Tornisterklappe getragen.

Der Brotbeutel, früher weiß, besteht nunmehr aus wasserdichtem, braunem Stoff. An ihm wird eine Aluminiumfeldflasche mit Filzbekleidung befestigt, früher eine mit schwarzem Leder überzogene Glasflasche, welche an einem Riemen über der linken Schulter getragen wurde.

An anderweitiger Ausrüstung führt noch jedes Bataillon 400 kleine Spaten, 40 Beilpicken, 20 Beile an„tragbarem Schanzzeug“ und 20 große Spaten, 10 Kreuzhacken, 8 Arte, 14 Beile und 4 Schrotsägen an „großem Schanzzeug" auf Wagen mit.

Die erste Schußwaffe, welche das Regiment erhielt, war das Zündnadelgewehr M/41. Die sorgjame Ausbildung im Schießen mit diesem_Gewehr und die straffe Feuerdisziplin machten sich im Kriege 1866 belohnt. Dem preußischen Schnellfeuer konnte die österreichische Infanterie auf die Dauer nicht standhalten. Anders wurde es aber in dem französischen Feldzuge 1870/71. Die verhältnismäßig geringe Tragweite des Zündnadelgewehrs dem französischen System Chassepot gegenüber gestaltete den Kampf überaus ungleich, was sich bei St. Hubert sehr fühlbar machte.

Es wurden deshalb schon während des Krieges Versuche gemacht, die Mängel zu beseitigen und eine neue Waffe zu konstruieren, welche dem Chassepotgewehr gleichwertig oder überlegen war. Man gelangte auf diese Weise zu dem M/71. Naturgemäß waren zur Herstellung des neuen Modells lange Jahre erforderlich. Üm der Armee wenigstens einige Vorteile zuzuwenden, verjah man sie bis zum Jahre 1874 mit dem sogenannten aptierten Zündnadelgewehr, das in Bezug auf den Verschluß und die Flugbahn des Geschosses immerhin als ein Fortschritt zu betrachten war. Das Gewehr 71 hatte den Chassepotlauf, jedoch eine Metallpatrone und war eine sehr gute und beliebte Waffe. Aber auch sie wurde von der fortschreitenden Technik bald überholt.

Das Jahr 1885 brachte der Armee einen Mehrlader, „das Modell 71/84" genannt, weil es für die Patrone 71 eingerichtet war. Auch diese Waffe stand bald nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Man erfand das rauchschwache Pulver und drängte auf eine noch gestrecktere Flugbahn, die in dem „Gewehr 88“ zur Darstellung kam.

Das Kaliber der neuen Waffe war 7,9 mm; je fünf Patronen in einem Rahmen vereinigt wurden gleichzeitig eingeladen.

An blanken Waffen führte das Regiment beim Zündnadelgewehr ein Stichbajonett und bei den übrigen Gewehren das zum Aufpflanzen eingerichtete Seitengewehr.

Die Bewaffnung der Offiziere, Feldwebel und Degenfähnriche bestand aus einem Degen, bei dem Füsilier-Bataillon aus dem sogenannten Füsilierfäbel. 1889 wurde für alle vorgenannten Offiziere der Offizierdegen ein geführt, eine Waffe mit gerader Klinge, die in einer Stahlscheide am Schlepp: koppel getragen wird.

Nach dem Feldzuge 1866 wurde die Patronenausrüstung des einzelnen Mannes von 60 auf 80 Stück vermehrt und besteht jezt aus 120. Dieselben werden in den Taschen und im Tornister getragen.

Aulage 8.

Die 67er Vereine.*)

Die Aufgaben der Krieger- und Soldatenvereine steigern sich von Tag zu Tag mehr und mehr. Gerade heute, wo so mancher Pflichtvergessene und Eidbrüchige von Thron und Vaterland abfällt, um träumerischen Zukunftsgebilden zu huldigen, verlangt es Pflicht und Ehre eines jeden, der einst des Königs Rod mit Stolz getragen hat, Liebe und Treue zu Kaiser und Reich zu pflegen. Ein Regiment, aus dessen einstigen Angehörigen sich so zahlreiche Vereine bilden, wie gerade aus dem 67 sten, kann stolz sein auf solche herrlichen Erfolge. Die Vereine haben sich zum Ziel gesezt:

1. Die alten Soldatentugenden: Gottesfurcht, Gehorsam, Kameradschaft und Fürstentreue allen Anfeindungen zum Troz hochzuhalten.

2. Durch festliche Begehung patriotischer Gedenktage unsere Vorfahren und Helden zu ehren.

3. Diese patriotische Gesinnung in weiteren Kreisen zu verbreiten.

4. Hülfsbedürftige Kameraden und deren Familien oder die Hinterbliebenen mit Geld zu unterstüßen.

5. Arbeitsbedürftigen Kameraden Stellen zu verschaffen und mit Rat und That beizustehen.

Es bestehen jezt 9 Vereine ehemaliger 67 er.

1. Verein ehemaliger Unteroffiziere des 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 67 mit dem Siz in Braunschweig.

Der Verein wurde bei Gelegenheit des 25jährigen Bestehens des Regiments durch Bureauassistent Nagel gegründet. Gründungstag ist der 1. Oktober 1885. Die Mitgliederzahl ist bis auf 278 gestiegen, von denen 105 Mitglieder Feldzüge mitgemacht haben und 14 das Eiserne Kreuz 2. Klasse besizen. 6 Offiziere, worunter 2 ehemalige Kommandeure, sind Ehrenmitglieder. Vorsigender ist der Gründer.

2. Aus gleicher Veranlassung wurde bald darauf, am 11. Februar 1886, zu Berlin durch den Polizeiwachtmeister Kießler ein Verein ehemaliger 67 er gegründet.

Er ist 58 Mitglieder stark, unter denen sich 34 Feldzugskameraden befinden. Der Verein hat 17 Ehrenmitglieder, zu denen auch das Offizierkorps seines Regiments gehört. Dem Premierlieutenant a. D. Böhme, welcher sich um die Entwickelung des Vereins ganz besonders verdient gemacht hat, verdankt der Verein eine prachtvolle Fahne, welche am 4. November 1892 geweiht wurde. 3. Ebenfalls im Jahre 1886 kam in Wittenberg ein Verein ehemaliger 67 er zustande.

Sein Gründer ist der Tuchfabrikant Holzhausen. beträgt 59, von denen 35 im Felde die Waffen getragen.

Die Mitgliederzahl

4. In Halle wurde am 7. Januar 1891 durch die Kameraden Stolze und Matthai ein Verein ehemaliger 67er aus Halle a. S. und Umgegend gegründet.

Seine Fahne wurde am 21. Juli 1895 geweiht. Der Verein hat 82 Mitglieder und 3 Ehrenmitglieder, zu denen ebenfalls unser Offizierkorps gehört.

*) Nach einem Stand vom Winter 1898/99.

40 Kameraden sind_Kriegsveteranen, 2 davon im Besiße des Eisernen Kreuzes. Ehrenvorsigender ist Herr Leutnant d. R. Helmbold, Vorsitzender der OberTelegraphenassistent Brinck.

5. In demselben Jahre kam auch in Hannover ein Verein ehemaliger 67 er zustande.

Er wurde am 2. Mai 1891 infolge eines Aufrufes von früheren Regimentskameraden gegründet. Unter seiner Fahne scharen sich 56 Mitglieder zusammen, darunter vier, welche Feldzüge mitgemacht haben. Das Offizierkorps des Regiments ist auch hier Ehrenmitglied. Vorsigender ist Herr Oppenborn.

6. Selbst im Königreich Sachsen, im schönen Leipzig, thaten sich alte 67 er zu einem Verein zusammen, welcher jezt prächtig blüht und gedeiht. Er heißt: Königlich Sächsischer Militärverein ehemaliger 67er zu Leipzig und Umgebung.

Er würde am 10. Mai 1896 aus einer freien Vereinigung aus Anlaß festlichen Begehens der ruhmreichen Gedenktage durch die Kameraden Günther und Ackermann gegründet.

Er zählt 95 Mitglieder, von denen 48 gegen Frankreich und 6 gegen Österreich gekämpft haben, ferner 6 Ehrenmitglieder, wozu auch die Offiziere des 67. Regiments gehören. Der Verein besißt seit 27. Mai vorigen Jahres eine künstlerisch gefertigte Fahne. Zum außerordentlichen Mitglied wurde Weihnachten 1897 unser alter Musikdirigent Herrmann gewählt. Vorsigender ist der wackere Küster an der Luthergemeinde in Leipzig, Herr Gustav Adolph Paul.

7. In Braunschweig wurde am 1. Juli 1897 noch neben dem Unteroffizierverein ein Verein ehemaliger 67 er gegründet, und zwar auf Anregung des Herrn Hauptmann d. L. I. Tepelmann. Er ist 100 Mitglieder stark; 7 davon haben Feldzüge mitgemacht. Vorsizender ist Herr Bureauassistent Nagel. Seit einigen Jahren erhält das 67. Regiment seinen Ersaß aus der Provinz Westfalen. Auch hier haben sich in neuester Zeit brave Soldaten zu sammengefunden, um die Liebe zu König und Vaterland und die Anhänglichkeit an das alte Regiment wachzuhalten. So gründeten

8. am 20. Oktober 1897 die Kameraden Lorenz und Markmann in Lütgendortmund einen Verein ehemaliger 67 er, welcher bereits 60 Mitglieder hat. Sein Mitbegründer, der Militärinvalide Lorenz, ist der einzige Kamerad, welcher den Feldzug 1870 mitgemacht hat und das Eiserne Kreuz be sigt. Er ist Ehrenmitglied des Vereins. Der Verein besigt eine Standarte. Da er beabsichtigt, in den westfälischen Städten Bruder und Zweigvereine zu gründen, steht ihm eine schöne Zukunft bevor. Möchten sich gerade unter seinem Banner recht viele brave Westfalen zusammenscharen.

9. Am 28. Januar 1899 hat sich in Westfalen bereits ein zweiter Verein ehemaliger 67er in Annen, Kreis Hörde, gegründet.

Möge der von einigen jungen Kameraden begründete Verein bald wachsen und fortdauernden Bestand haben! 1. Vorsigender ist der ehemalige Musketier Ellerkmann.

Außer in den genannten Städten wohnen noch in Eilenburg und Delisch zahlreiche 67 er, welche sich stets in großer Anzahl an den Festen der Vereine beteiligen. Eines Veteranen muß hier besonders gedacht werden. In Eilenburg lebt der brave Landwehrmann Mauerhof, welcher 1870 als 67 er vor den Wällen von Mez und Belfort lag und als Held zweimal schwer verwundet wurde. *)

Einer seiner Kameraden besingt seine Heldenthaten in dem nachstehenden Gedichte in schöner Weise.

*) Seine Kriegserinnerungen" hat er in einem für Soldat und Bürger gleich lesenswerten Buche in schlichter und zu Herzen gehender Weise niedergelegt. Otto Richters Verlag. Eilenburg.

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