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meister Kießler und Gerichtssekretär Radecke, beide einst bewährte Stüßen des Unteroffizierkorps des Regiments, legten in warm empfundenen Reden, aus dem Herzen kommend und zum Herzen dringend, Zeugnis ab von dem Geiste freudiger Hingebung und kameradschaftlicher Treue, der im Regiment 67 stets eine besonders gute Heimstätte gefunden hatte.

Die am Nachmittag des 18. August stattfindende feierliche Einweihung des neu errichteten Gedenkturms auf der Höhe von Point du jour hatte leider die höheren Vorgesetzten von der Teilnahme am Festmahle des Regiments abgehalten. Seine Excellenz der hochverehrte kommandierende Herr General, Graf v. Haeseler, gab seinem Bedauern darüber noch besondern schriftlichen Ausdruck, sandte den im Felde erprobten Gästen kameradschaftlichen Gruß und verband damit den Wunsch, daß, „wenn das Vaterland in Gefahr, es dem Regiment vergönnt sein möge, neuen Ruhm dem alten hinzuzufügen“.

Ein gemütliches Zusammensein im Garten des Allgemeinen. Militärkasinos schloß sich in den Abendstunden an die Feier im Stadthause an, und als dann, nicht mehr fern vom neuen Tage, unter Vorantritt des Musikkorps ein noch stattlicher Zug 67 er nach dem Garten der „Germania" marschierte, ging die festliche Stimmung aus dem Regimentsverbande über in den Jubel der allgemeinen nationalen Begeisterung, wie er in diesen Tagen der Erinnerung an die größten weltgeschichtlichen Ereignisse sich hier inmitten der Festung Met allabendlich mit elementarer Mächtigkeit offenbarte.

Wer als Deutscher mit erlebt hat, wie die vielen Tausende aus allen Gauen des Reiches herbeigeströmter alter Kämpfer, mit Orden und Ehrenzeichen geschmückt, mächtig ergriffen von den Eindrücken des Tages auf den weiten Schlachtfeldern, aus eigenem freien Triebe heraus, Treue für Kaiser und Reich neu gelobten, dem mußte das Herz schwellen in dem stolzen Bewußtsein, daß das Deutsche Reich für alle Zeit unerschütterlich fest gegründet ist.

In diesem Bewußtsein und in einem donnernden Hoch auf den Baumeister des Reiches klang auch für die 67 er die Feier des 18. August aus, als dort in der „Germania" nochmals der alte Kamerad, Pfarrer Schneider, in wirkungsvoller Rede den Gründer der „Germania", Fürst Bismarck, feierte.

Des Dienstes Pflichten führte die Angehörigen des Regiments in der Frühe des 19. August zu einer mehrtägigen Belagerungsübung aus Met hinaus in die Gegend von Sierck. So konnte

der Abschied von den aus der Ferne gekommenen Gästen nur kurz sein. In unvergänglicher Dauer wird aber in den Herzen aller Teilnehmer die Erinnerung fortleben an die gemeinschaftlich verbrachten Stunden, und die Jubelfeier des Ehrentages des 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 67 wird von neuem das Band treuer Kameradschaft stärken, das alle seine alten und jungen Angehörigen fest umschließt.

7. Unterbringung. Veränderungen im Regiment. Das Trauerjahr 1888. Kaiserbesuche. Besondere Tage.

Das Regiment erhielt in Meg getrennte Kasernements, und zwar das I. Bataillon die „Baracken vor dem deutschen Thor“, das II. die Scillekaserne, das III. Bataillon wurde mit 3 Kompagnien auf Fort Goeben und mit 1 Kompagnie in der Gefängniskaserne untergebracht. Die Paroleausgabe fand in der Vorhalle des Stadthauses statt. Im Jahre 1890 siedelte das Regiment mit

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81/2 Kompagnien in die Baracken Ban St. Martin, mit 1 Kompagnie in die Klosterkaserne, mit 1/2 Kompagnie in die Kaserne La Ronde über und besezte mit 2 Kompagnien das Fort C. Alvensleben. Seit 1. April 1897 liegen 7 Kompagnien in den Baracken Ban St. Martin, 1 Kompagnie in der Kaserne Plappeville, welch lettere eine Zeit lang das IV. Bataillon des Regiments aufgenommen hatte. Ein Bataillon bildet die Besatzung der Veste Friedrich Karl.

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