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Die legten Drei sollten ihre Ernennung zum Sekondlieutenant, die wenige Tage nach der Schlacht beim Regiment eintraf, nicht mehr erleben.

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Als tot seien noch genannt die Feldwebel Bagusch und Fabricius, sowie der Musikmeister Germendorf.

Für die übrigen Verluste muß auf die Anlage verwiesen werden. Die Offizier-Rangliste des Regiments gestaltete sich nunmehr nach der Schlacht wie folgt:

Regimentskommandeur: Oberst v. Bothmer,
Adjutant: Premierlieutenant Gruson.

I. Bataillon.

Kommandeur: Oberstlieutenant v. Hochstetter,
Adjutant: Lieutenant Freiherr v. Gablenz.
1. Kompagnie: Premierlieutenant v. Hagen,

Vollard,

Lieutenant Schneider,

Vizefeldwebel Bennemann,

2. Kompagnie: Hauptmann v. Drigalski,
Lieutenant Jacobi,

Vizefeldwebel Schreiber,
Kunze.

3. Kompagnie: Hauptmann v. Ewald, Lieutenant Hüneke,

Freiherr v. Forstner,

4. Kompagnie: Premierlieutenant Kupsch,

Lieutenant v. Trotha,

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8. Kompagnie: Premierlieutenant v. Schrader, Graf Westarp.

Lieutenant Kunze,

Vizefeldwebel Gutsche,

Bataillonsarzt: Assistenzarzt Dr. Dreist,
Assistenzarzt: Unterarzt Dr. Rathmann,
Zahlmeister: Fingerhut.

Füsilier-Bataillon.

Kommandeur: Oberstlieutenant v. Buttlar, Adjutant: Lieutenant Frhr. v. Roeder, 9. Kompagnie: Premierlieutenant Meyrick,

Lieutenant v. Trotha II.,

Vizefeldwebel Langbein.

10. Kompagnie: Hauptmann Liebeneiner,
Premierlieutenant v. d. Brincken,
Lieutenant Zinnow.

11. Kompagnie: Premierlieutenant Güßow,

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11. Märsche in Feindes Land.

Die Schlacht bei Königgräß, die größere Massen auf das Schlachtfeld geführt hatte, als ein halbes Jahrhundert früher die Völkerschlacht bei Leipzig, entschied den Feldzug. Die österreichische Armee, deren Kraft gebrochen, zog sich in völliger Auflösung über die Elbe zurück und hatte es nur der ausgezeichneten Verwertung der Artillerie zu danken, daß sie nicht gänzlich vernichtet wurde. Der schwierige nächtliche Rückzug über die Elb-Brücken löste jegliche taktische Ordnung, und es war ein Glück für die Österreicher, daß ihnen die siegreiche Armee, selbst unbewußt der Tragweite des Erfolges, nicht mit aller Kraft auf dem Fuße folgte.

Die österreichischen Truppen wußten nicht, wo sich Brücken befanden, und von Anordnungen für den Rückzug war keine Rede. Je näher man den Übergängen kam, um so bedenklicher nahm das Drängen und Durchkreuzen der Abteilungen überhand. Ein großer Teil der Armee drängte gegen die Festung, deren Thore aber ge= schlossen blieben und erst spät Abends geöffnet wurden, und so mußte der gesamte Strom von Menschen, Pferden und Wagen, welcher wegen der Bewässerung so wie so auf Wegen und Dämnen bleiben mußte, sich einen anderen Weg suchen. Fuhrwerke und Geschüße wurden von den verzweifelten Soldaten in das Wasser gestürzt,

andere blieben stehen. So wurde dieser Rückzug der österreichischen Armee fast verderblicher, als der Verlust der Schlacht selbst.

Die Bataillone und Regimenter wurden voneinander getrennt, und die einzelnen Abteilungen fanden sich erst in einigen Tagen zum Teil wieder in taktische Verbände zusammen. Troßdem erreichte die Armee am Morgen des 4. Juli die etwa 30 km entfernte Linie Hohenbruck-Holig-Pardubig, eine in Rücksicht auf die Schwierigkeit des Elb-Überganges gewiß bedeutende Marschleistung der ges schlagenen Truppe.

Feldzeugmeister Benedek bestimmte Olmüß als Sammelpunkt der Armee, um in dieser festen Stellung seine Truppen neu zu organisieren. Dorthin wurde auch der Marsch in drei großen Kolonnen angetreten; nur das 10. Korps und der größte Teil der Kavallerie wurde zur Deckung Wiens nach Süden gerichtet.

Das preußische Hauptquartier konnte am 3. Juli, als die feindliche Artillerie bis spät Abends hin in heldenmütiger Weise den Kampf fortsette, unmöglich ahnen, daß die Flucht der österreichischen Armeen eine so vollständige war; es mußte vielmehr auf einen durch starke Arrieregarden gedeckten und geordneten Rückzug geschlossen werden. Daher wurde von einer regelrechten Verfolgung Abstand genommen, zumal auch die Erschöpfung aller Truppen so groß war, daß eine kurze Rast unumgänglich geboten schien. Auch waren die Truppenteile im Laufe der Schlacht derartig durcheinander gekommen, daß es notwendig war, am 4. Juli erst die gelockerten taktischen Verbände wieder zu schließen und die größeren Truppenabteilungen in sich zu sammeln. Die Elb-Armee vereinigte sich daher am 4. Juli früh in der Linie Liebischau und Biela, die Erste Armee zwischen Nechaniß und Praskaska; von der Zweiten Armee wurde die KavallerieDivision Hartmann vorgeschoben und erreichte mit ihren Patrouillen Bohdanec und Pardubig. Die übrigen Korps blieben in dem Rayon zwischen Rosnig, Briza, Wsesta und Langenhof.

Am Nachmittag des 4. erschien der Feldmarschalllieutenant Frhr. v. Gablenz im preußischen Hauptquartier und schlug, da man sich österreichischerseits keineswegs über den Zustand der Truppen täuschte und für die nächsten Tage wenigstens Ruhe wünschte, einen Waffenstillstand vor. Es mußte demselben nach Lage der Dinge jedoch erwidert werden, daß man gern geneigt sei, einen Waffenstillstand behufs solcher Verhandlungen, die zu einem Frieden führen würden, einzugehen, daß aber ein Stillstand der Operationen ohne politische

Basis für den Frieden auch in Betreff des Verhältnisses zwischen Preußen und Italien nicht bewilligt werden könne.

Dasselbe wiederholte sich, wie im voraus bemerkt wird, am 8. Juli, und Feldmarschalllieutenant Freiherr v. Gablenz mußte beide Male unverrichteter Sache das preußische Hauptquartier verlassen.

Preußischerseits hatte man im Laufe der nächsten Tage die Gejamtlage der Dinge erkannt und konnte nunmehr die weiteren Entschlüsse fassen; es wurde bestimmt, daß nur die Zweite Armee dem auf Olmüß weichenden Feinde folgen, die Erste und Elb-Armee dagegen auf Wien marschieren solle, um möglichst die Donau früher zu erreichen, ehe Oesterreich die nach der Schlacht bei Custozza in Italien entbehrlich gewordenen Truppenmassen dorthin ziehen konnte. Die Zweite Armee erhielt ihre Marschrichtung auf MährischTrübau, die Erste Armee auf Brünn, die Elb-Armee auf IglauZnaim zugewiesen.

Es beginnt nunmehr ein neuer Abschnitt des Feldzuges, der mit anstrengenden Märschen ausgefüllt wurde. Mit dem Feinde kam man für das Erste nicht mehr zusammen; namentlich nicht mehr die Divifionen der Ersten Armee, die hinter einer unter dem Befehle des Herzogs Wilhelm von Mecklenburg gebildeten Avantgarde marschierten. Nur zu kleinen Scharmügeln und Gefechten kam es wiederholt zwischen den beiderseitigen Vortruppen, so bei Abtsdorf, Saar, Tischnowitz und Martinkau, bei Kraliz, Tobitschau und Roketnig. Das Gefecht bei Blumenau am 20. Juli, an dem auch Kompagnien des 67. Regiments teilnehmen sollten, gab diesem Abschnitte und dem ganzen Feldzuge den Abschluß.

Am 4. Juli, Nachmittags 3 Uhr, erging vom General v. Fransecky der Befehl, daß um 5 Uhr die Division im Biwak zum Abmarsche nach Wlikowic und Ribsko bereit stehen sollte, um dort eine neue Aufstellung gegen Königgräß zu nehmen. So geschah es, und erst Nachts gegen 11 Uhr konnten die Musketier-Bataillone des Regiments bei Wlikowic, die Füsiliere bei Placic ein neues Lager beziehen.

Auf dem Marsche hierher hatten die Füsiliere die Freude, Seiner Majestät dem Könige zu begegnen, welcher aus dem Wagen stieg, um dem Begräbnisse des Generals v. Hiller beizuwohnen, und die ehrende Äußerung machte, das Bataillon sähe ja aus, als ob es eben aus der Garnison käme.

Schon ganz früh am 5. Juli kam der Befehl, daß sofort

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