Kleine Schriften: Bd. Militärisches

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Seite 124 - Wie schwer büßt man nicht oft", äußerte er sich selbst, „im Kriege die geringe Bildung der Officiere in Friedenszeiten. Der Feldherr, mit den Ansichten und Anstalten im Großen beschäftigt, kann und darf sich nicht mit der Zergliederung untergeordneter Dienstverrichtung befassen; eben so wenig erlaubt ihm der schnelle Gang der Ereignisse, seine Untergebenen in der Stunde ihrer Verwendung zu bilden oder den Mangel ihrer Kenntnisse auf irgend eine Art zu ersetzen. Er kann nicht ernten, wo nicht...
Seite 124 - Er kann nicht ernten, wo nicht gesäet ist, und er muß sich mit den Werkzeugen begnügen, die ihm zu Gebote stehen. Sind diese schlecht, so wird er entweder aus zu großer Zuversicht auf ihre Mitwirkung sich in Unternehmungen einlassen, die sein Vermögen übersteigen und verunglücken, oder er wird, mit ihrer Untauglichkeit bekannt, schüchtern und langsam bei weitem das nicht erfüllen, was der Staat von ihm fordert.
Seite 200 - Manöver müssen aber auch hintan« lich gesichert seyn. Der Maßstab hierzu liegt häusig in der moralischen Beschaffenheit der Armee und in den Fähigkeiten ihrer Generale. Friedrich verlor die Schlacht von Collin, weil er im Angesichte einer gut geordneten und...
Seite 194 - Corps in Vorschlag gebracht, die nach einem kombinirten aber geheimen Plane vorgehen, den Feind Tag und Nacht beunruhigen, nie eine allgemeine Schlacht annehmen, überall die Landbewohner in Bewegung setzen, den Aufstand im Rücken und in den Flanken des Feindes begünstigen, seine Bewegungen beunruhigen, ihn zwingen, seine großen Massen in kleine Abtheilungen zu brechen, sich schnell vereinigen sollten, um ihn theilweise zu schlagen, usw Ein ähnlicher Kriegsplan wurde dem Kaiser Napoleon im Iahre...
Seite 178 - Iomini erscheint mir barin wie Hamlet, der in ein Duzend Worten die Kunst des Flötenspielens lehrt. Schließe und öffne die rechten Löcher, mit den rechten Fingern, und blase hinein, sagt er, so wird die schönste Melodie ertönen. — Es gibt in jedem Volke Eigenheiten , die es mehr für die eine als für die andere Waffe oder Kriegsart eignen. Diese Eigenheiten zu benützen, zu entwickeln, und darauf die taktische Verwendung zu gründen, ist vielleicht eine der wichtigsten, so wie eine der am...
Seite 195 - Buches, und eben so auf Strategie als auf Taktik bezüglich. Die verständige Verbindung der Defensive mit der Offensive ist die Bürgschaft des Erfolgs. Ie weniger Verstand in der Leitung , desto mehr Blut und Opfer. Das Dastehen und sich...
Seite 195 - Dastehen und sich tobtschießen lassen, ohne anderen Entschluß, als denjenigen, sich tapfer zu vertheidigen, gleicht im Felde einem Menschenopfer vor dem Moloch der Dummheit. — Die Vortheile der Offensive über die Defensive sind von so vielen Feldherrn durch That und Wort erwiesen worden, daß jeder Zusatz überflüssig geworden ist. Wie aber jede Offensive ihre defensiven Theile hat, so auch ihre defensiven Momente. Dieß leidet Anwen...
Seite 170 - ... in the British Service." Gezeichnet AP Worten des englischen Kritikers hinzu, „obwohl auch dieser vermöge seiner Stelle ein wichtiges Wort in dieser Sache sprechen darf, häuft die Beschuldigungen gegen die hergebrachten Einrichtungen auf. Seine Sprache ist die des vernünftigeren Teil des Corps. Wo aber die Bedürfnisse der Zeit und die Notwendigkeit der Verbesserungen so allgemein gefühlt und von redlichen Männern treu und wahr gesagt werden, wie in der englischen Artillerie, da bleiben...

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