Schulbücher im Trivium des Mittelalters und der Frühen Neuzeit: Die Verschriftlichung von Unterricht in der Text- und Überlieferungsgeschichte der "Fabulae" Avians und der deutschen "Disticha Catonis"

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Walter de Gruyter, 23.12.2009 - 1150 Seiten

Im Zentrum der Studie steht ein kulturgeschichtlich fundamentaler Vorgang der europäischen Vormoderne: die Technologisierung von Unterricht durch Schrift. Schule hält nicht nur die Voraussetzungen für die Literalisierung der mittelalterlichen Gesellschaft bereit, sondern muss den Umgang mit dem Medium Schrift auch selbst erlernen. Entsprechend verändern sich die Unterrichtsmedien von Jahrhundert zu Jahrhundert. Den wechselnden Formen der Darbietung von Lektüretexten in Handschrift und Buchdruck und ihrer Erschließung durch Glosse und Kommentar lässt sich eine zunehmende funktionale Auffaltung des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schulbuchs ablesen, in der wiederum entscheidende Phasen der Institutionalisierung und Ausdifferenzierung von Schule überhaupt sich manifestieren.

Ein erster Untersuchungsteil zieht Grundlinien der Verschriftlichung des Anfangsunterrichts in der grammatica im europäischen Rahmen und vom 8. Jahrhundert bis zum Buchdruck aus. Ein zweiter Abschnitt verfolgt die Integration der Volkssprache ins Schulbuch, die als pragmatische Annäherung an die Lernvoraussetzung des zunächst volkssprachigen Lateinschülers verstanden werden kann, im deutschen Sprachraum an den Übersetzung der ‚Disticha Catonis‘ von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert bis zu Martin Opitz 1629. Ein Quellenanhang stellt einen umfangreichen Thesaurus vormoderner Schulbücher bereit.

 

Inhalt

Einleitendes zu Gegenstand Erkenntnisinteresse Quellenkorpus Vorgehensweise
1
II Grundlinien
22
III Die Aufnahme der Volkssprache ins Schulbuch
135
IV Zusammenfassung
419
Frontmatter
i
Inhalt
v
V Verzeichnisse zur Überlieferung
431
Backmatter
1016
Urheberrecht

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Autoren-Profil (2009)

Michael Baldzuhn, Universität Hamburg & Georg-August-Universität Göttingen.

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