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b) an Stupfern: von Riparia 1640 Stück, von Solonis 1040.

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23%;

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b) Stupfer von Riparia 1080 = 66%, von Solonis 312-30%. 3 Wochen nach dem Einlegen bezw. Stecken wurden die Triebe über dem Boden sichtbar.

Die Blindreben und Stupfer wurden in der Dunstgrube vorgetrieben. Sie hatten darin Callus und zum Teil kleine Wurzeln gebildet. Die Stupfer hatte man beim Stecken in einen Brei von Komposterde eingetaucht, mit dem Pflanzholz am Fuße fest angedrückt, und die unterste Knospe ausgebrochen.

Die Entwicklung der Reben war eine sehr gute. Während der trockenen Zeit des Sommers mußte öfter reichlich gegossen werden, bei welcher Gelegenheit man in dem mageren Boden des Muttergartens eine Düngung von Taubendünger und von Hornmehl mit sichtlichem Erfolge gegeben hat, wobei sich üppige Belaubung und kräftige Triebe bilden. Insbesondere Solonis wies Unterschiede zwischen gedüngten und ungedüngten Beeten auf. In der Wirkung beider Dünger konnte indessen im äußern Aussehen kein Unterschied beobachtet werden.

1. Versuche mit dem Einlegen gleichmäßig vorbereiteter Neben.

Um zu ermitteln, welche Methode des Einbringens der Blindreben in die Rebschule die besten Anwachsungszahlen ergiebt, ist bei Riparia auf folgende Weise verfahren worden:

100 Reben eingelegt in gewöhnlicher Weise.

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100

einem Gemisch von Sand und Torfmull; es wurden alle Knospen bis auf die oberste und unterste abgedrückt,

mit dem Seteisen gesteckt.

2. Versuch mit der verschiedenen Vorbereitung der Blindreben.

Um zu sehen, bei welcher Vorbereitungsweise die Reben am besten wachsen, ist die Solonis wie folgt behandelt worden :

656 Reben in der Dunstgrube vorgetrieben, daselbst mit Torf und darüber mit Erde bedeckt.

354

500

200

der Dunstgrube vorgetrieben, daselbst nur mit Erde bedeckt.

an schattiger Stelle im Lehmbrei vorgetrieben, in welchem sie bis zum obersten Auge steckten,

im Wasser vorgetrieben.

Ueber die Einwirkung, welche diese verschiedene Vehandlungsmethode auf das Anwachsen, namentlich auf die Wurzelbildung ausgeübt haben, ist ein Bericht erst möglich, wenn die Reben im Frühjahre ausgegraben werden.

Was den zweiten Versuch betrifft, so wurden bei der Vortreibung folgende Beobachtungen gemacht:

1. Zwischen den Reben aus der Dunstgrube, welche mit Torfmull und darüber mit Erde und denjenigen, welche nur mit Erde bedeckt worden waren, ist ein Unterschied in der Callusbildung nicht beobachtet worden.

2. Im Lehmbrei hat sich kein Callus gebildet, die Reben sind ungleich vorgetrieben.

3. Im Wasser waren die Reben gut vorgetrieben, ohne Callus zu bilden.

4. Die Reben gebrauchen zur Erlangung derjenigen Beschaffenheit, welche beim Einlegen in die Rebschule erwünscht ist, verschieden lange Zeit und zwar:

In der Dunstgrube 47 Tage (vom 28./3.-14./5.)

Im Lehmbrei . 45

Im Wasser.. · 33

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( 30./3.-14./5.)

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Prüfung verschiedener Ripariavarietäten auf ihre

Bewurzelungsfähigkeit.

Nachstehende Tabelle zeigt das verschiedene Verhalten der einzelnen Ripariavarietäten in Bezug auf ihre Fähigkeit sich zu bewurzeln.

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Mit Ausnahme der Riparia No. 2 sind die aufgeführten Varietäten alle unter gleichen Verhältnissen gewachsen, wurden gleich behandelt und weisen, wie die Zusammenstellung zeigt, recht bedeutende Unterschiede

13 59 53 80

29

62

5472 56

72 69

48

39

31 82

48

25 78

42

in der Fähigkeit auf, sich leichter oder schwieriger zu bewurzeln. Alle Varietäten, welche mit so geringem Prozentsatz wachsen, wie z. B. die Nummern 3, 5, 6 und 7 (siehe lezte Rubrik) sind unter denselben Verhältnissen nur von untergeordnetem Wert für die Vermehrung. Diese Beobachtungen werden fortgesetzt. Auch dieselbe Sorte, aber verschiedenen Ursprungs, lieferte Anwachsungsresultate, welche stark voneinander abweichen. Dies ersieht man aus folgender Tabelle:

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Alle diese Pflanzungen sind ursprünglich von einer Anlage, — von Geisenheim, ausgegangen und lieferten trotzdem diese Verschiedenheiten im Anwachsen. Die Beschaffenheit des Holzes war eine gleiche, die des Halle'schen eher noch geringwertiger und weniger reif, als die der beiden anderen, und doch ergab sie die meisten Anwachsungen. Weitere Beobach tungen werden zeigen, ob dieses Verhalten eine bleibende Eigenschaft der Reben ist.

Neue Sämlinge.

Von den auf Seite 52 des vorigen Jahresberichtes gezüchteten Kreuzungen sind folgende gewachsen und behufs besserer Bewurzelung in die Rebschule tiefer gepflanzt worden:

York Madeira mit Riparia, Solonis mit York Madeira, Riesling mit Solonis, Bastard von Riesling und Solonis mit York Madeira, York Madeira mit Bastard.

Dieselben sollen im Frühjahre in die durch Entfernung der minderwertigen Sorten entstehenden Lücken des Quartiers V zur weiteren Beobachtung ausgepflanzt werden. Die Entwicklung dieser Sämlinge war eine sehr gute.

Mutterpflanzungen zur Gewinnung von Sehholz.

Die bereits vorhandenen sind durch Pflanzungen an der Westgrenze des Muttergartens, des Südrandes an der Gehölzvermehrungsschule längs der Bahn, und der östlichen Schuppenwand mit ausgewählter Riparia und Solonis vermehrt worden. Weitere Anlagen sollen im folgenden Frühjahre durch Bepflanzung der Nordgrenze des genannten an der Bahn gelegenen Geländes und des Zaunes der Rebveredlungsschule an der Rüdesheimer Landstraße ausgeführt werden.

Zur besseren Verteilung der langen Triebe bei der Ripariapflanzung am Spaliergarten sollen an einem besonderen Gestelle bis zur Höhe von 4 m Drähte gezogen werden. Alle anderen derartigen Anlagen, sowie die Quartiere III, IV und V erhalten 4 m hohe Stangen für jeden Stock, um die nun stark wachsenden Triebe in senkrechter Stellung besser anheften zu können, als dieses seither bei den 2 m hohen Pfählen möglich gewesen

ist. Ebenso hohe Stangen sollen auch die starkwüchsigen Kreuzungen von Amerikanern mit Europäern auf dem VI. Quartiere erhalten.

Schädlinge und Krankheiten.

Von tierischen Schädlingen haben im Frühjahre der Drahtwurm und namentlich Eulenraupen durch Benagen und Abfressen der jungen Triebe und Blätter sowohl auf der Leideck, als auch in der Veredlungsschule einigen Schaden angerichtet. Sie wurden mehreremale gesucht und vernichtet.

Gegen Peronospora wurden alle Anlagen mit Ausnahme der Riparia, Rupestris und Solonis, welche sich dagegen als genügend widerstandsfähig erwiesen haben, zweimal mit Kupferkalklösung gespritzt.

Uebrigens ist diese Krankheit nicht aufgetreten.

Unterweisung in der Rebveredlung.

Bei allen Arbeiten, wie der Frühjahrs- und Sommerveredlung, der Pflanzung in die Rebschule, Auspflanzung der verwachsenen Veredlungen auf die Quartiere, deren Behandlung bis zum Herbst, sind soweit thunlich Schüler beschäftigt gewesen, wobei ihnen reichlich Gelegenheit geboten war, sich die zur Ausführung und Pflege von Rebveredlungen erforderlichen Fertigkeiten anzueignen.

Des weiteren wurden die Teilnehmer des Winzerkursus und andere dazu eingeladene Interessenten in der Frühjahrsveredlung unterwiesen. Die Sommerveredlung wurde ebenfalls öffentlich vorgeführt und die gesamten Anlagen im Herbst vom Rheingauer Verein für Obst, Wein- und Gartenbau einer eingehenden Besichtigung mit den nötigen Erläuterungen unterzogen. Fr. Zweifler.

E. Gartenbau.

Der Bericht des Garteninspektors Seeligmüller über Gartenbau muß diesmal ausfallen, da der Genannte infolge seiner Berufung zum Verwaltungsdirektor Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrich in Schloß Friedrichshof an der Abfassung verhindert ist.

III. Thätigkeit der Anstalt nach Außen.

Im verflossenen Etatsjahre leitete der Direktor die Obst- und Weinbau-Abteilung, sowie die Rebdüngungskommission der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, den Nassauischen Landes- Obst- und GartenbauVerein und den Rheingauer Verein für Obst-, Wein- und Gartenbau. Er gab die „Mitteilungen über Obst- u. Gartenbau" und diejenigen über „Weinbau u. Kellerwirtschaft" heraus und hielt Vorträge in Oberlahnstein, Limburg a. L., Köln, Rüdesheim, Usingen, Dillenburg, Eltville und Biebrich. Auch führte der Direktor die Besichtigungen von 7 Domanialgütern zwecks Anlage von Obstbaumpflanzungen aus.

Inspektor Seeligmüller leitete die Gärtner-Vereinigung des Rheingauer Vereins für Obst-, Wein- und Gartenbau und verwaltete den Posten eines Geschäftsführers desselben Vereins.

Fachlehrer Zweifler hielt Vorträge in Mittelheim, Eltville, Usingen und Homburg v. d. Höhe; außerdem redigierte er die „Mitteilungen über Weinbau und Kellerwirtschaft."

Der Wandergärtner für den Regierungsbezirk Wiesbaden, Mertens, hat im verflossenen Jahre 27 Vorträge über Obstbau und Obstverwertung, sowie 22 praktische Unterweisungen abgehalten. Dazu kommen die Besichtigungen von 24 Gemeindebaumschulen, 2 Straßenpflanzungen und 4 Gemeindeobstanlagen. Außerdem hielt derselbe 6 zweitägige Obstver wertungskurse in Diez, St. Goarshausen, Heddernheim, Frankfurt a. M. und Biedenkopf ab. Er redigierte die Mitteilungen über Obst- und Gartenbau", die zur Zeit in einer Auflage von 9000 Exemplaren gedruckt werden und war als Geschäftsführer des nassauischen Landes-Obst- und Gartenbau-Vereins thätig.

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IV. Thätigkeit der Versuchs-Stationen.

a) Bericht über die Thätigkeit der pflanzenphysiologischen Versuchsstation während des Etatsjahres 1895/96.

Erstattet von Prof. Dr. Jul. Wortmann, Dirigent der Versuchsstation.

Die von der Versuchsstation seit einigen Jahren in weitem Rahmen in Angriff genommenen Untersuchungen über die Thätigkeit der verschiedensten, bei der Gärung des Weins auftretenden und wirksamen Organismen ließen in ihren Ergebnissen immer mehr die Auffassung entstehen, daß die Arbeit dieser Organismen mit der Durchführung der alkoholischen Gärung des Mostes keineswegs ihr Ende erreicht habe, sondern daß auch in dem Gärprodukte selbst, also dem Weine, noch, und zwar unter Umständen lange anhaltende, Veränderungen durch dieselben stattfinden. Wenn diese nachträglichen Veränderungen des Weines derartige sein würden, daß sie geruchlich und geschmacklich bemerkbar wären, so würde die Kenntnis der Art und Weise der Wirksamkeit jener verschiedenen Organismenarten auch für die Praxis von der allergrößten Bedeutung sein. Um nur einen hierher gehörenden Fall herauszugreifen, erleidet der Wein, nachdem er völlig flaschenreif auf die Flasche gebracht worden ist, während des Lagerns derselben noch fortdauernde Veränderungen, durch welche er eine zeitlang an Qualität gewinnt, dann aber mit zunehmendem Alter wieder daran abnimmt. Diese Veränderungen des Weines auf der Flasche können aber auch derartige sein, daß dieselben von vornherein die Qualität schädigen und der Wein sich schlecht baut", wie die Praxis sagt. Da man diese nachträglichen Veränderungen der Weine in den Flaschen rein chemischen Prozessen zuschrieb, bei denen der Sauerstoff, gewissermaßen als Veranlasser, eine große Rolle spielen soll, im übrigen aber von ihnen gar nichts wußte, so stand die Praxis diesen Vorgängen bisher sozusagen

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