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verbrauchten Pulvers berechnet sich auf den Morgen bei einmaliger Anwendung auf 20--24 kg, welche in 6--7 Stunden verstäubt werden können. Der Preis beträgt bei Annahme von 100 kg 24, bei kleineren Mengen 40 Pf. pro Kilo.

5. Fortgesette Versuche mit Pfählen, welche nach verschiedenen Methoden imprägniert wurden.

Schon im Jahresberichte für das Etatsjahr 1885/86 sind die Ergebnisse dieses Versuches auf Seite 50 mitgeteilt worden; mittlerweile haben dieselben durch fortgesette Beobachtungen und durch Vergrößerung der Versuchsreihen unter Hinzufügung weiterer, für die Praxis beachtenswerter Methoden der Haltbarmachung des Pfahlholzes eine Vervollständigung erfahren, welche es gestattet, heute weitere Mitteilungen über diesen Gegenstand folgen zu lassen.

Nachstehende Tabelle zeigt die Mittel und Methoden mit, bezw. nach welchen die Pfähle behandelt wurden, sowie die dadurch erzielte Haltbarkeit der leßteren.

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IV. Gruppe.

17. 1887 mit Steinkohlenteer imprägniert (ge-
kocht) und gesteckt; 7 Jahre im Boden 300
18. 1887 gesteckt, nicht behandelt, Kontrolle für
Nro. 17

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150

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26. Nicht imprägniert; Kontrolle für Nro. 22-25 102

Bei genauer Durchsicht der Tabelle und

ergiebt sich folgendes !

122

18 17,6

Vergleichung der Zahlen

Die einzelnen Methoden verhalten sich in Bezug auf ihre haltbarmachende Wirkung sehr verschieden, was aus nachstehender Reihenfolge ersichtlich ist:

1. Gruppe, 17 Jahre im Boden.

Nro. 1 Teeröl (Kreosot)

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2. Gruppe, 13 Jahre im Boden.

Nro. 11 Sublimat .

7 Kupfervitriol bei geschnittenen Pfählen 29,6 %

. 0,7 % abgefault

5% abgefault

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7,75 %

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3 Zinkchlorid

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76% 82,4 %

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86% 92 0% 92,3 %

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2 An den Spizen gebrannt

99%

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8 Nicht imprägniert

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III. Gruppe, 10 Jahre im Boden.

Nro. 16 Sidärierte Pfähle .

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14 Gips

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49 %

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IV. Gruppe, 7 Jahre im Boden.

Nro. 17 Steinkohlenteer, durch Kochen impräg. 13,7 %

19 Desgl. bei Eichenholzpfählen

19%

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angestrichen

31 %

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Eichenholz

V. Gruppe, 3 Jahre im Boden.

Nro. 22 Methylviolett 1:1000

56 % 64%

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23 u. 24 Methylviolett 1:500 u. 1:250

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Diese Reihenfolge zeigt das Verhalten der einzelnen Mittel und ihre Brauchharkeit für die Praxis so deutlich und bestätigt im Großen und Ganzen das schon im Jahresberichte von 1885/86 Gesagte so nachdrücklich, daß eine weitere Erläuterung überflüssig erscheint. Nur be züglich des Sidärierens sei hinzugefügt, daß das über diese Methode im oben erwähnten Jahresberichte gefällte Urteil heute nicht mehr in vollem Umfange aufrecht erhalten werden kann. Wenn an genannter Stelle dieser Methode, welche übrigens bisher Geheimnis des Lieferanten der Pfähle geblieben ist, eine eher das Holz schädigende, als konservierende Wirkung zugesprochen wurde, so haben die im Laufe weiterer Jahre angestellten Beobachtungen gezeigt, daß dieselben doch einige Beachtung verdient und dem Zinkchlorid vorzuziehen ist. Dieser Fall zeigt aber auch anderseits deutlich, wie vorsichtig man mit der Beurteilung einer Methode sein muß, wenn die Beobachtungen sich nicht auf eine längere Reihe von Jahren erstrecken. Wenn in den ersten Jahren die Fäulnis welchem Grunde, sei hier unentschieden eine stärkere war, als bei nicht imprägnierten Pfählen, so vermindert sie sich immer mehr und zeigt heute obige Ziffer. Was das Kreosotieren betrifft, so sei auch dazu noch be merkt, daß wegen des starken und lange anhaltenden Geruches solcher Pfähle ihr Gebrauch nur unter Beachtung großer Vorsicht geschehen darf, soll eine Geruchs- und Geschmacksbeeinflussung des Weines vermieden werden. Die Vorsichtsmaßregeln wurden an anderer Stelle schon mehrfach angegeben. (Man vergleiche Mitteilungen über Weinbau und Kellerwirtschaft" Jahrg. I, Seite 30, ferner Bericht des Weinbau-Kongresses in Worms 1890, Seite 88.)

"

aus

Von Wert für die Praxis ist auch das Ergebnis, wonach die haltbarmachende Wirkung des Steinkohlenteers ganz erheblich von der Art seiner Anwendung abhängig ist. Wie die Nummern 19 und 20 zeigen, ist die Haltbarkeit der im Teer gekochten Pfähle fast eine doppelt so große

wie diejenigen der damit angestrichenen Pfähle. Demnach sollen Pfähle im Teer gekocht werden, weil dadurch ein besseres Eindringen desselben ins Holz möglich ist und eine bessere Haltbarkeit erzielt wird, als durch Anstreichen der Pfähle.

Der Erfolg des Imprägnierens ist bei Kiefernholz (Fichten-, Tannenholz) ein größerer, als bei Eichenholz, bei welchem der Unterschied zwischen imprägnierten und nicht behandelten Pfählen erheblich kleiner ist, obwohl die Haltbarkeit der lezteren bei vorliegenden Versuchspfählen kleiner war, als bei Kiefernholz. Es zeigt sich also schon hier kein großer Unterschied, der aber bei besserem Holzmateriale, als das vorliegende noch erheblich geringer sein dürfte. Das Verhalten der Eichenholzpfähle in diesem Versuche zeigt aber auch, daß solche auch dann, wenn sie aus Kernholz bestehen durchaus nicht immer eine größere Dauer besigen und daß gute Kiefernholzpfähle, namentlich dann, wenn sie harzreich sind, nicht nur billiger, sondern auch haltbarer sein können.

Nicht imprägnierte Kiefernholzpfähle faulen bis zum 10. oder 11. Jahre alle ab. Doch verteilt sich das Abfaulen, wie aus unseren Aufzeichnungen hervorgeht, auf die einzelnen Jahre derart, daß im zweiten Jahre die ersten Pfähle abgängig werden und die Zahl dieser sich bis zum sechsten Jahre im Durchschnitt auf 24 % steigert, um dann wieder von Jahr zu Jahr zu fallen.

Obwohl wegen der kurzen Dauer des Versuches über das Methylviolett ein sicherer Schluß jezt noch nicht gezogen werden kann, so kann auf Grund des bis heute Beobachteten doch schon gesagt werden, daß es bei Holz fäulniswidrig wirkt, wenn auch nicht in dem Grade, wie das mit diesem in Vergleich gezogene Kupfervitriol oder die anderen in der Liste angeführten Mittel, Kreosot und Sublimat.

Die im Jahre 1892 gesteckten, mit Paraffin behandelten Pfähle, lassen ein Urteil noch nicht zu.

Eine Erweiterung erfuhr der Versuch in diesem Jahre durch Hinzufügung von Pfählen, welche mit Chlormagnesium und solcher, welche mit Formaldehyd inprägniert wurden. Hierüber, sowie auch über das Verhalten der älteren Versuchsreihen wird nach einer längeren Reihe von Jahren wieder berichtet werden.

6. Gärversuch mit Elblingmost unter Anwendung von reingezüchteler

Weinhese.

Um den Einfluß kennen zu lernen, welchen der Zusatz reingezüchteter Hefe auf die Vergärung des Traubenmostes ausübt, hatte man 1200 1 Elblingmost (Kleinbergermost), nachdem er in einem Stückfaß gemischt wurde, in zwei gleiche Hälften von je 600 1 geteilt, die eine mit Rüdesheimer Hinterhaushefe versehen, die andere dagegen zur Kontrolle ohne Zusat belassen. Die Hefe wurde in 31 sterilisierten, kräftig gärenden Mostes auf je 100 1 Most zugesett, eine Menge, welche nach den bisher darüber vorliegenden Erfahrungen zur Einleitung einer reinen Gärung erforderlich ist.*) Da Weine aus geringeren Mosten und solche von

*) 1894er Versuche haben mittlerweile gezeigt, daß schon 8-101 mit reiner Hefe geimpften, zuvor sterilisirten in voller Gärung befindlichen Mostes genügen, um 6001 Most in fräftige Gärung zu bringen.

bouquetarmen Sorten bei Anwendung reiner Hefen eine Verbesserung ihrer Qualität in viel größerem Maße erfahren und dadurch die entstehenden Unterschiede deutlicher zum Ausdruck bringen, als solche von Riesling und anderen Qualitätssorten, so wählte man den dünne Weine gebenden Elbling.

Die Gärung fand bei einer Kellertemperatur von 11,3° R. statt und wurde mit einem Faßthermometer nach Reaumur kontrolliert. Die Messungen wurden vom Tage der Einlagerung des Mostes täglich dreimal in möglichst gleichen Zwischenräumen vorgenommen und damit aufgehört, als das Thermometer Unterschiede nicht mehr anzeigte. wurde beobachtet, daß der mit Hefe versehene Most einen Tag früher zu gären anfing, als der spontan gärende und den Höhepunkt der Erwär mung auch um einen Tag früher erreichte, als dieser. Der erstere zeigte, wie das aus den Kurven der beiliegenden Zeichnung XI deutlich ersichtlich ist, ein rascheres Steigen und Fallen der Temperatur, welche indessen nur um ein kaum merkliches höher war, als diejenige des letteren.

Wenn aus der Höhe der Temperatur auf einen wesentlichen Unterschied in der Intensität der Gärung beider Moste nicht geschlossen werden kann, so ist der frühere Beginn und das steilere Ansteigen der Gärungskurve insofern ein nicht zu unterschätzender Vorteil, als dadurch die Entwickelung anderer Heferassen, Bakterien und Schimmelpilze, welche neben der Weinhese im Moste vorhanden sind, zurücktreten und der Vermehrung der letteren Plaß machen muß. Hierdurch wird aber die Gärung eine reinere und der so entstandene Wein reinschmeckender, frei von fremdem Beigeschmack, welcher meist auf die Thätigkeit wilder Hefen u. s. w. zurückzuführen ist. Daß die Gärung thatsächlich in der Hauptsache durch die zugesezte reine Hefe durchgeführt wurde, bestätigte die mikroskopische Untersuchung des Bodensates (Drusen) vor dem ersten Abstich. Dieser bestand hier neben Weinstein und anderen mineralischen Ausscheidungen, aus einer fast durchaus gleichmäßigen Masse von Saccharomyces ellipsoideus mit nur wenigen Arten anderer Heferassen, wie S. apiculatus, sowie Bakterien u. s. w. vermengt. Für die Thätigkeit einer reinen Hefe spricht ferner auch die Entwickelung eines angenehmeren, feineren Bouquets während der Hauptgärung, wobei mit der stürmisch entweichenden Kohlensäure stets auch bedeutende Mengen Geruchsstoffe entweichen und leicht wahrgenommen werden können.

Einige Zeit nach beendeter Gärung hat sich bei dem spontan vergorenen Weine ein so intensiver Böckser eingestellt, daß eine vergleichende Kostprobe nicht vorgenommen werden konnte. Aber auch, als der Wein 6 Wochen nach dem ersten Abstich probiert wurde, störte die immer noch stark hervortretende Erscheinung eine zuverlässige Beurteilung desselben. Unter solchen Umständen war ein genauer Vergleich der beiden Weine nicht möglich, nichtsdestoweniger konnte man den mit reiner Hefe vergorenen unschwer als den entschieden besseren erkennen.*)

In der Klarheit war ein Unterschied nicht wahrzunehmen.

*) Proben, welche mittlerweile wiederholt vorgenommen wurden, sprechen zu Gunsten des rein vergorenen Weines.

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