Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

1.

V.

Literatur.

[ocr errors]

Taktik der Reiterei, von dem Ges neral Grafen von Bismark. Karlsruhe, in Chr. F. Müllers Hofbuchhandlung, 1829. In Taschenformat; 508 Seis ten; nebst einem Hefte mit 24 Planen in Folio.

Dieses neue Werk des durch seine geistvollen Schriften rühmlichst bekannten, und um die Kavallerie unserer Zeit hochverdienten Herrn Verfassers stellt die Grundsäße zusammen, nach welchen die Reiterei verwendet werden muß, um im Kriege, besonders in den Schlachten, ihre erhabene, entscheidende Bestimmung zu erfüllen. Das Buch zerfällt in drei Abtheilungen. Die Erste betrachtet den Stoff, mit welchem gewirkt werden soll, nämlich die verschiedene Gattung der Truppe: Harnisch-, Lanzen-, leichte Reiterei, Schüßen, nebst der reitenden Artillerie, und den berittenen Pionnieren, Sappeuren und Gendarmen, und bezeich= net ihre Organisazion. Die zweite Abtheilung umfaßt, unter dem Titel Taktík, — die Evoluzionen eines Reiterkorps in Kolonnen, die offensiven und defensiven Schlachtordnungen desselben, die Evoluzionen in Linie, und die Defilee Manöver. Endlich enthält die dritte Abtheis lung, unter dem Titel Praktik, eine kritische Dars stellung des Antheils, welchen die Reiterei an mehrern Schlachten der Feldzüge 1809 in Deutschland, 1812 in Rußland, 1813 in Deutschland, 1814 und 1815 in Frankreich, genommen hat.

[ocr errors]

Es ist zu wünschen, daß diese Ideen:Taktik von hohen Offizieren der Neiterei mit ihren eigenen Erfahrungen verglichen, und die Ergebnisse solcher Prüfung öffentlich be:

Eannt gemacht werden. Dadurch würde der edle Zweck des Herrn Verfassers: die Reiterei auf die ihr gebührende Stufe von Wirksamkeit zu erheben, -um so sicherer erfüllt. Denn da über die wahre Bestimmung der Reiterei im Großen, eigentlich nur Eine Meinung besteht, so dürfte es um so vortheilhafter seyn, die verschiedenen Wege zu betrach: ten, auf welchen große Feldherrn das nämliche Ziel zu erz reichen suchten, und, wie die Geschichte lehrt, auch sehr oft erreicht haben.

* *.

2. Der Hufbeschlag ohne Zwang, nach einer vierzigjährigen vielzähligen Erfahrung, von Christoph de Bach, k. k. östreich. Schulbereiter 2c. 2c. Ein unent, behrlicher Anhang zu der Schrift des k. E. östreichischen Rittmeisters von Balassa, über denselben Gegenstand. - Dresden 1829, in der Waltherischen Hofbuchhandlung. 230 Seiten.

[ocr errors]

Die Anzeige, welche in dieser Zeitschrift, Jahrgang 1828 im zehnten Hefte, von dem Werke des Herrn Nittmeisters von Balassa gemacht worden ist, sprach volle An. erkennung der hohen Wichtigkeit seiner Erfindungen aus. Es ist sehr erfreulich, daß ein in ganz Europa berühmter Pferdekenner nun auch seine erprobten Ansichten über diefen Gegenstand öffentlich bekannt macht. Auch diese werthe Gabe verdanken wir also eigentlich dem Herrn Rittmeister v. Balassa; indem er durch sein Werk die Veranlassung gab, daß ausgezeichnete Männer vom Fache jeht der Welt ihre Erfahrungen mittheilen, die bisher als sorgsam verhehlte Kunstgeheimnisse betrachtet worden sind. Das System, wels ches sich Balassa zur Behandlung der Pferde beim Hufbeschlag selbst gebildet, hat sich zwar ohnehin durch die glänsendsten und überzeugendsten Proben als wohlgegründet er wiesen. Doch ist es erwünscht, daß nun auch das Werkchen des Herrn de Bach dieses System billigt, und der Verfass fer daffelbe, nach seinen vieljährigen Erfahrungen und in allen Ländern bekannten Leistungen, weitläufiger ausführt. Es ist zu erwarten, daß kompetente Richter die beiden Wers Ee vergleichen, alle in denselben angegebene Mittel und Wege praktisch versuchen, und eine Übersicht der erzielten

Herrn de Bach verdient,

Resultate der Welt mittheilen werden. Das Werk des so wie jenes des Herrn Ritt: möglichst verbreitet, und die in demfelben enthaltene Lehre allgemein benüßt zu werden.

meister's Balassa,

**

3. Lehrbuch der Geographie. Auf Befehl Sr. königl. Hoheit des Prinzen August von Preußen,' zunächst als Grundlage für den Unterricht in den Brigade: Schulen der königl. preußischen Artillerie, bearbeitet von Wilhelm Meinecke, Premier Lieutenant der dritten Artilleries Brigade, und Lehrer an der kön. Brigades und DivisionsSchule zu Erfurt. Zweite, umgearbeitete und verbesserte Auflage. — Erfurt, in der Kaiserischen Buchhandlung, 1827. Groß Oktav; 534 Seiten.

[ocr errors]

Dieses mit lobenswerthem Fleiße ausgearbeitete Lehrbuch der Geographie enthält in dem beschränkten Raume eine klare Darstellung unsers, und eine kürzere Übersicht der andern Welttheile. Es beginnt in der ersten Abtheis lung mit einer Einleitung, Begriff, Eintheilung, Werth und Quellen der Geographie umfassend. Dann folgt I. die mathematische Geographie; — II. die p h y■ • fische Geographie; III. eine allgemeine Übers sicht der Erdoberfläche und der vier Welts theile; IV. die reine Geographie von Euros pa. Diese Lettere wird in einen ersten Abschnitt: das Festland; Grenzmeere; Binnenmeere; Meerbusen; Meerengen; Inseln; und in einen zweiten Abschnitt; Europas sieben Stammgebirge; physische Eintheilung der Länder darnach, mit Hinzuziehung der Nord- und Oft-See, geschieden. Dann folgt die Beschreibung eines jeden Landes nach der reinen Geographie. I, Festland der Pyrenäen (Spanien und Portugal); II. Festland der Alpen (Frankreich, Italien, Schweiz und Deutschland); III. Karpathen- und Balkan - Länder (Polen, Preußen, Ungern, Türkei); IV. Nordseeländer (Niederlande, Dänemark, Großbritannien und Irland); V. die Kjöhlen Halbinsel (Schweden und Norwegen); VI. Ostsee- und Ural ▪ Län=

[ocr errors]

der (Rußland). Die zweite Abtheilung enthält die politische Geographie, in den vier Abschnitten: Mittel-, West-, Nord-, und Oft - Europa. — Dann folgt einė Sammlung historisch merkwürdiger Örter in Europa, nach ihrer Lage in den einzelnen Ländern und Staaten geordnet. Die Geos graphie der außereuropäischen Erdtheile. macht den Schluß, und ein gutes Register der Ortsnahmen vermehrt die Brauchbarkeit dieses Handbuches, dessen Ans lage und Ausführung Beifall verdient.

4. Allgemeines Wörterbuch der deutschen und französischen Kriegs-Kunst sprach e. Ein Handbuch für den praktischen Offizier. Von F. Reinhold, Premier Lieutenant im kön. dänischen Artillerie-Korps. — Deutscher Theil. — Koppenhagen 1828. Groß Oktav ; 188 Seiten.

In diesem Werke finden sich die wichtigsten und gebräuchlichsten deutschen technischen Worte, mit den beigefügten gleichbedeutenden französischen Ausdrücken. Da aber diese lettere Sprache für manche derselben kein eigenes Wort hat, ist in solchen Fällen, statt dessen, eine befriedigende Erklärung des deutschen Wortes in französischer Sprache beigefügt. Außer den Kunstwörtern der Infanterie, Reiterei, Artillerie, und des Geniewesens, sind auch die oft vor. kommenden, gebräuchlichsten Ausdrücke der Marine in dieses Handwörterbuch aufgenommen worden; welches Offizieren, die sich mit dem Studium militärwissenschaftlicher Werke aus einer von jenen beiden Sprachen, die nicht ihre Muttersprache ist, beschäftigen, - großen Nußen gewäh ren wird.

**

5. Allgemeiner Militär Almanach. Erster Jahrgang. Mit acht kolorirten Militärgruppen, nach Zeichnungen von Monken, und vier Porträts berühmter Generale, in Kupfer gestochen von Ernst Nauch und Fleisch: Darmstadt 1828. Druck und Verlag von Karl In 12.; 276 Seiten.

mann.

Wilhelm Leske.

-

Dieser Sr. kön. Hoheit dem Prinzen Karl von Baiern

gewidmete Almanach zeichnet sich durch äußere Zierlichkeit und Reichthum des Inhalts auf das vortheilhafteste aus. Die Reihe der in demselben enthaltenen Auffäße eröffnet: I. Die neue Uniformirung, Rüstung und Be waffnung der königlich bairischen Armee, wels che von acht illuminirten Kupfern begleitet, ist, die die Militärs der verschiedenen Waffengattungen und Branchen in wohl entworfenen Gruppirungen darstellen. Dann folgt: II. Kriegs verfa ffung und Militär ärsta ti stik. Diese Abtheilung enthält im gegenwärtigen Jahrgange die Armeen von Östreich und Preußen. III. Bei= träge zur Kriegsgeschichte der neuern Zeit; dieses Mal die Geschichte der russisch: deutschen Legion, von ihrer Errichtung im Jahre 1812, bis zur Auflösung in die königlich-preußische Armee im Jahre 1815.- IV. Bio: graphische Skizzen ausgezeichneter Krieger:: Fürst Karl zu Schwarzenberg; - Eugen Herzog von Leuchtenberg; Graf Kleist von Nollendorf; General Kle: ber. Mit den Porträten dieser vier Feldherren. Miszellen, und VI. Dichtungen von Julius Holm, schließen dieses werthvolle Taschenbuch.

[ocr errors]

[ocr errors]

ས.

6. Kriegstage der Baiern. Ein kriegsgeschicht: licher Nazionalkalender. München 1825; bei Michel Lin dauer. In 8.; 117 Doppelseiten.

[ocr errors]

Dieses Buch enthält fürs Erste ein chronologisches Verzeichniß der Kriege, an welchen Baiern Theil genom. men. Dasselbe beginnt mit der Wanderung der Bojer, unter Anführung der Brüder Bellowes und Sigowes, aus Gallien nach Deutschland und Italien, sechshundert Jahre vor der christlichen Zeitrechnung, und endet mit dem Feldzuge 1815 gegen Frankreich. - Darauf folgt der eit gentliche Kalender, in welchem für jeden Tag, des Jahres die Schlachten und sonstigen Kriegsereignisse verzeichnet sind, welchen Baiern beigewohnt haben. Die Rubriken und der Inhalt sind aus nachstehenden Beispielen zu entnehmen.

« ZurückWeiter »