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Talanti, Pisanis Schiffe ausgenommen, die sich wi driger Winde wegen noch nicht hatten vereinigen können. Bis zum 24. waren bereits drei Batterien, zwei auf 5 Geschüße und eine auf 2, beendet. Die Arbeiten leitete der Gen. von Ohr. Ein großes Haus mit Garten nächst der Küste ward mit zwei deutschen Ba taillons besetzt. Der Seraskier hatte, bei dem bedroh ten Angriffe des Plaßes, seinen Sohn an die bulga= rische Grenze entsendet, um dort Truppen für ihn anzuwerben. Doch diese ergriffen gegen ihn die Waffen und sperrten ihm tie Pässe zur Rückkehr; so, daß er nun den Bater um die Hilfe anzugehen genöthiget war, die er ihm bringen sollte, nachdem das Heer der Bes lagerer den Plas immer enger umschloß. Die Mailäns der, die 3 Schweizer - Bataillons, und das Bataillon Sparre, unter dem Gen. Ohr, bildeten jest den rech ten Flügel der Aufstellung. In der Mitte stand Kös nigsmark, der Raugraf, der Prinz von Braunschweig mit den Dragonern, Maltesern, Hanoveranern, und dem Regimente Alts Würtemberg, indessen die Bataillons der Venezianer, die Slavonier, und einige hun dert Albaneser den linken Flügel bildeten. Der Bau mehrerer neuer Batterien rückte vor, und schon am 28. begann die Beschießung der Wälle, die die Feinde mit dem heftigsten Feuer, aber ohne Wirkung, erwies derten. Doch traf ein Unfall die Belagerer; indem drei Stücke im Feuer sprangen, und viele der sie nächst umstehenden verwundeten. Die florentinischen Truppen landeten an demselben Abende, und bezogen am Fuß des Gebirges und an einem der Stadt zulaufenden Damme das Lager.

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Als des nächsten Tages das Malteser Bataillon in

die Laufgraben zu den Arbeiten rückte, besorgte die Bes sagung des Plates einen Überfall, und griff selbst mit Muth und großer überlegenheit das Bataillon an; bei dem sich eben Morosini mit dem Feldmarschall zur Besich= tigung der neuen Linie befand, die man anzulegen im Begriffe stand. Zwei Stunden hielten die Malteser, von Mechatin geführt, allein den Anlauf der Feinde ab, bis Geschüß und mehrere Truppen zur Verstärkung herbeikamen, und die Feinde mit Verlust zurücktrieben. Noch während des Gefechtes begannen die neuen Arbeiten, und rückten mit der größten Anstrengung fort, fo daß bis zum 31. Juli, an welchem Florentiner, Mailänder, Deutsche und Venezianer die Arbeit übernahmen, diese bis auf eine geringe Strecke gegen die Meerenge beendet waren, und nach Übergabe an den Raugrafen mit den deutschen Bataillons am 1, August auch noch eine Batterie auf 4 Kanonen zu Stande kam, die einen Thurm zunächst der Strandbatterie des Plages noch in derselben Nacht in den Grund schoß, und obgleich ein neues Mißgeschick bei dem Springen eines Stückes einen beträchtlichen Pulvervorrath entzündete und mehrere der Mannschaft verwundete, doch ihr Feuer auf die feindliche Schanze mit gleichem Vortheile vers folgte.

(Die Fortsetzung folgt.)

IV.

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Kriegsszenen *).

Von Joh. Bapt. Schels, k. . Hauptmann.

7. Schwarzenbergs Zug gegen die Festen Dotis, Geßtes, Csokako, Palota, und Veßprim. Im Juli und August 1598.

Um

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Im 27. Juni 1598 nahte eine türkische Streifschar von 400 Mann der Festung, Komorn am rechten Ufer der Donau. Ein deutscher Soldat der Besaßung, der in der Gegend der, damals pon den Türken besetten, Feste Doris diesen in die Hände fiel, wurde von denselben schwer verwundet. Nun wurde aus Komorn eine starke Abtheilung von Wallonen, Frei- Haiducken, und Husaren über die Donau gesendet, welche ienes Streiftorps angriff, und dasselbe, nach einem Schars müßel, in welchem 13 Türken, aber nur ein Husar, fielen, in die Flucht trieb.

D

Der Feldmarschall Freiherr Adolph von Schwar zenberg brach am 30. Juli von Komorn auf, um, die in den nächsten Gegenden jenseits der Donau von

*) Die ersten sechs Nummern dieser Kriegsszenen aus

dem Feldzuge 1598, sind im dritten Hefte dieses Jahr: gangs der Zeitschrift, auf den Seiten 311 bis 324 abgedruckt.

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den Türken beseßten Festen anzugreifen. Sein Korps bestand aus vier Regimentern Wallonen und Fran= zofen zu Fuß, 1400 Husaren, 1000 Kolonitschischen Reitern, 700 Wallonen zu Pferde. Dasselbe führte sechzehn Geschüße mit sich. Die Truppen gingen über die Donaubrücke nach dem rechten Ulfer. Es wurden 600 Husaren vorausgesendet, um die Wege zu unters suchen, und die Defileen zu beseßen. Das Korps bezog in der Ebene, unweit der Festung, ein Lager.

Am frühen Morgen des 31. Juli wurde der Marsch fortgesett. Mehrere Soldaten verschmachteten, bei der großen Hiße, wegen Mangel an Trinkwasser. Um vier Uhr Nachmittags langten die Truppen vor Dotis an. Einige Abtheilungen breiteten sich längs dem Stadts graben aus, und feuerten so lebhaft auf die Wälle, daß die Türken sich nicht mehr auf denselben zu zeigen wagten. Schwarzenberg ließ, sobald das Lager geschlagen war, von den Schanzknechten die Laufgraben beginnen. Um die Besatzung, welche 230 Waffenfähige zählte, zu täuschen, wurden an einer links in der Fläche ges wählten Stelle dreiunddreißig Schanzkörbe aufgestellt, und zum Scheine eine Batterie aufgeworfen. Die Türe ken richteten wirklich sogleich ihr Geschütz gegen diesen falschen Angriff. Doch nach Einbruch der Nacht ließ der Feldmarschall die Schanzkörbe von der Scheinbatterie abführen, und nach einer rechter Hand, vorwärts der warmen Bäder, gelegenen Anhöhe bringen. Der Ans griff wurde besonders gegen die am Teiche, auf der line ken Flanke des Schlosses, zunächst dem Hügel gelegene Eckbastion gerichtet, und während der Nacht die Hauptbatterie von zehn schweren Kanonen zu Stande ges bracht.

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Am 1. August bei Unbruch des Tages wurde das Feuer aus jener Batterie, und aus vier seitwärts zur Bestreichung der Brustwehren aufgestellten Falkhau nen, begonnen, und bis sechs Uhr Abends ununterbro chen fortgeseßt. Da sich nun bereits in der Eckbastion am Teiche eine breite Bresche zeigte, so ließ der Feldmarschall dieselbe untersuchen, und sie wurden ohne Leitern gangbar befunden. Die Obersten warfen das Loos, welcher aus ihnen mit seinem Regimente den Sturm unternehmen müsse, und dieses bestimmte den Oberst von Mörsburg mit seinen vier Fahnen Knech te; welche die Bestürmung, abwechselnd eine Fahne nach der andern, ausführen sollten. Mörsburg begann dieselbe mit der ersten Fahne. Die Türken vertheidigten sich mit der entschloffensten Tapferkeit, und trieben die Stürmer durch das Werfen von Steinen und brennens den Stoffen zurück. Der Angriff wurde von den übri gen Fahnen wiederholt; sie mußten aber ebenfalls weichen.

Der Kampf auf der Bresche, die Anläufe der Stürs mer, und die dazwischen eingetretenen kurzen Momente der Rast, hatten bereits eine Stunde gewährt. Da be= fahl der Feldmarschall, als so eben wieder ein Anlauf abgeschlagen worden, dem Feldzeugmeister Johann Freis herrn von Mollard, das ganze Geschüß mit größter Lebhaftigkeit unter die, die Bresche bedeckenden, Türken abfeuern zu lassen. Eine Menge derselben wurde dadurch getödtet, oder schwer verwundet.. Gleich darauf stürmte Mörsburg nochmals vor, und drang dieses Mal wirklich die Bresche hinauf, über den Wall, in die Feste. Die Türken ergriffen die Flucht. Aber alle, die von den wüthenden Stürmern eingeholt worden, fielen

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