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bruge angekommen war, sich mit einem großen Theil der Centralarmee über Avesnes gegen Mezieres und Sedan in Marsch seßte, so ließ der Herzog 4 Bataillons 8 Eskadrons, welche aus Böhmen über Lurema burg anrückten, in jener Provinz Halt machen. Um 12. brach auch Luckner, nachdem er 6 Bataillons 5 Eskadrons unter Dumourier und d'Harville im Lager von Famars gelaffen, über le Quesnoi und Land. rech nach Meß auf. Ein starkes Detaschement blieb bei Givet zurück. La Noue mit 6,000 Mann bei Maubeuge; Chazot mit 8 Bataillons 4 Eskadrons bei Bas lenciennes; Beurnonville mit 10 Bataillons 6 Eskadrons im Lager bei Maulde, und Orchies; Carle mit 5 - 6,000 Mann bei Dünkirchen. Diese Korps vers bunden mit allen Garnisonen der Pikardie und Artois, die immer in Bereitschaft waren an die Gränze zu rüs cken, waren auch nach Lafayette's und Luckners Abmarsch, den k. k. Truppen an Zahl sehr überlegen, und verhinderten den Herzog von Sachsen an die Offensive ju denken. Dumourier, der stets die Eroberung der Niederlande im Sinne hatte, that sein Möglichstes noch immer mehr Verstärkungen aus dem Innern Frankreichs zu ziehen.

Der General Arthur Dillon hatte nun das Kome mando der Nordarmee übernommen, und Dumourier

er Lucknern einen ernsten Angriff auf Mons vorges schlagen habe, dessen glücklicher Erfolg den Operas tionen der Aliirten eine ganz andere Wendung ges geben, und bei der Übermacht der Franzosen vers muthlich schon damals über den Besiş der Nieder lande entschieden hätte.

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follte mit Luckners Arriergarde von Famars gegen Met marschiren. Über der Herzog Albert, der sich der wenigen Kräfte, die ihm zu Gebote standen, meistera. haft bediente, um den Feind überall zu beschäftigen, und ihn durch kleine gut ausgedachte Unternehmungen abzuhalten, noch mehrere Truppen an die Maas und die Mosel abzuschicken, ließ am 17. Juli den F. M. 2. Alvinky mit 11 Bataillons 12 Eskadrons gegen Bavai marschiren, und zwischen Houdaing und Tainiere eine Stellung nehmen. Hier konnte man die Kantonnirungen des Feindes in den Gegenden von Balenciennes, Maubeuge und le Quesnoi besser bes obachten, und die Kommunikation der beiden ersten Pläge bedrohen. Es war nun den östreichischen Streifs parteien möglich, bis gegen le Quesnoi, Landrech und Avesnes vorzugehen; die k. k. Armee konnte von frans zösischem Boden unterhalten werden, und die feindlis chen Generale wurden an dem Vorhaben der Östreis cher völlig irre. Um des Feindes Bestürzung zu vermehren, hatte F. M. L. Latour am 14. mit 3 Bataillons 2 Eskadrons in zwei Kolonnen Orchies ans gegriffen. Obwohl die Truppen der ersten von Latour selbst geführten Kolonne, welche in einem dichten Nebel unvermuthet auf die Stadtmauern stießen, und durch ein verheerendes feindliches Kartätschenfeuer aus der Fassung gebracht, auf einander selbst feuerten, sich nach Tournai zurückziehen mußten, so war doch die zweite Kolonne glücklicher. Der Oberst Kheim hatte mit derselben das Städtchen umgangen, trang ohne großen Widerstand der noch mit Latours Angriff an der andern Seite hinlänglich beschäftigten Besatzung ein, eroferte eine Kanone und machte mehrere Ge

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fangene. Der größte Theil der Feinde rettete sich aber durch das Thor, welches ihnen Latours Rückzug offen gelassen hatte. Orchies, dessen Einnahme den Östreis: chern 2 Offiziere, 40 Mann gekostet hatte, wurde am nächsten Morgen wieder verlassen.

Diese beiden Bewegungen verzögerten Dumous riers Abmarsch, der nun nach Orchies eine viel stärkee rere Garnison legte, und mit 15 Bataillons 18 Eskadrons das Lager bei Maulde bezog, welches er stark befestigen ließ. Der Herzog von Sachsen wollte so eben einige offensive Unternehmungen von Bavai aus beginnen, als er den Befehl erhielt den F. 3. M. Graf Clerfagt mit 13 Bataillons, 18 Kompagnien Jäger, und 12 Eskadrons durch Luremburg zum Herzog von Braunschweig marschiern zu lassen. Alvingy mußte daher am 28. Juli von Bavai nach Mons zuz rückkehren, und da zur Vertheidigung der niederländischen Gränze von Nieuport bis Namur nun nicht mehr als 20 Bataillons, 38 Kompagnien leichte Infanterie und 32 Eskadrons übrig blieben, die in den feindlichen Besaßungen und in den Lagern von Dünkirchen bis Rocron befindlichen französischen Truppen aber 103 Bataillons 30 Eskadrons betrugen, so mußte man fich einstweilen auf eine strenge Defensive beschränken,

Der General Schmacker, welcher die in Lurem= burg aus Böhmen eingetroffenen 4 Bataillons 8 Eskadrons kommandirte, hatte mit einem Theile dersels ben über Arlon und St. Leger Lafayette's Stellung bei Virton rekognoszirt. Dieser war einige Zeit bei Bouzières gestanden, und marscirte sodannnach Longwy, wo es zwischen den beiderseitigen Avantgarden zw Eleinen Gefechten kam.

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So endigte sich rühmlich für die Östreicher und ihren erhabenen Feldherrn die erste Epoche dieses Feld= zugs. Die ausgedehnte ganz offene Gränze von der Nordsee bis an die Maas war von 25-30,000 Mann gegen zwei feindliche Heere, deren jedes wenigstens eben so fark war als die ganze kaiserliche Macht, vertheidiget worden; Die mehrmals versuchte Offensive des Feindes wurde immer vereitelt, und die Vortheis le, welche er von einer doppelten Reihe von Festune gen, aus der Nähe seiner Hilfsquellen und aus der Schwäche der Kaiserlichen hätte ziehen können, wurden durch kluge Dispositionen, Standhaftigkeit und Tapferkeit der Truppen zu nichte gemacht. Freilich wirkte die üble Einrichtung der damaligen französischen Armeen, die Mißhelligkeiten der Befehlshaber, und die schnell wechselnden Systeme der Regierung sehr nachtheilig auf ihre kriegerische Operationen, aber doch bleibt dem kaiserlichen Feldherrn das unverkennbare Verdienst eis nes richtig durchdachten und vortrefflich gehaltenen Planes, so wie den Truppen die Ehre der standhafs ten Ausführung desselben; beide würdig in den Jahrbüchern der Kriegsgeschichte angerühmt zu werden.

Der Herzog von Sachsen beginnt die Offensive. Glüdli che Gefechte bei Lanoy, Roubaix, Varneton und Comines de France. Die Franzosen ziehen sich in ihre Gränzfeftungen zurück. Lille wird bes rennt, und bombardirt.

auf St. Anand.

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Diversion des Feindes

Die Belagerung wird aufge= geben, und der Rückzug hinter die Marque bewerks stelliget. Clerfayt kömmt aus der Champagne wieder. Die französischen Heere dringen von

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mehreren Seiten in die Niederlande ein.

malige Stellung der Kaiserlichen.
bei Jemappes.

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Die Schlacht

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- Der

Rückzug nach Brüssel. Herzog von Sachsen verläßt die Armee Krankheitshalber, und geht nach Aachen.

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Die Begebenheiten des 10. Augusts hatten in Frankreich die königliche Würde, so wie die Verrichtungen der vollziehenden Macht suspendirt. G. Dillon, der die Nordarmee kommandirte, ließ seine Truppen den Eid der Treue gegen den König ablegen. Lafayette ging noch weiter. Er ließ zu Sedan die Kommissarien des Nazionalkonvents verhaften. Nær Dumourier, damals noch im Lager von Maulde, erklärte sich für die feste Unbänglichkeit an die Verfügungen des Nazionalkons vents. Die Truppen der beiden erstern wurden bald durch Emmissärs umgestimmt, und entschieden sich für die Republik. Lafayette mußte sein Heil in der Flucht fuchen. Dillon gelang es noch sein Benehmen zu ents schuldigen, und der kluge Dumourier erhielt nun durch die Verwendung seiner Freunde, der Jakobiner, das vereinte Oberkommando der Central und Nordarmee. Er hatte sein Lieblingsprojekt, die Eroberung der Niederlande, noch gar nicht aufgegeben. Daher schickte er Dils Ion zur Centralarmee, und blieb für seine Person im Lager bei Maulde stehen. Unaufhörlich forderte er von dem Kriegsminister, daß ihm so viel Truppen und Kriegss. bedürfnisse, als nur aufzubringen, zugeschickt werden möchten, um seine Plane gegen die Niederlande schnell auszuführen. — Aber die Preussen nähmen eben damals Longwy ein, und bedrohten die ganze Champagne, Châlons, und selbst die Hauptstadt. Dumourier mußte Militär. Beitsch. 1. Heft. C

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