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N XXXI.

Der Hochmeister benachrichtet die Städte in Pommern, daß ihr Herzog Swantibor dem Orben entsagt habe und mahnt sie zur Bezahlung des Uniehns von 2000 Scho₫ Groschen.

1396.

Der stad Aldestetyn, Piricz, Garcze, Golnow, Gryfenhagen, Damme. Erbarn lieben frunde, Wir thun uch czu wissen, wy das euwer herre herczog Swan

tibor uns und unserm Ordin entsaget hat ane recht und redlichkeit und wedir die fruntliche vorbindunge, do methe her sich czu dem Ordin hat vorbunden uff nemeliche Jare und des Ordins gelt dorumb genomen, alz der vorsegilte brieff unyyset, doran her doch uns und unsern Ordin czu korcz tut, wen wirs umb In nicht vorscholt haben, und mochte wol mogelich sien, wer sich mit gelobde dem andern vorhunde und syn geit dorumb neme, welde her do wedir thun, das her Im syn gelt doch wedir gebe, das uns allis nicht gescheen ist. Dorumb lieben frunde, so bitten wir uch, das ir euwern herren undirwiset, das her uns siene briefe halde und uns alz vil thu, alz her uns pflichtig ist czu thun noch eym gotlichen rechte. Lieben frunde, uch ist ouch wol wissentlich, wy das euwer herren dy herczoge uns und unserm Ordin gelt scholdig sint, alz vil II. schok grosschin do vor ir burge wurden seit und hat dovor gelobit alz selbscholdiger mit gesampler bant eyner vor alle und Iclicher besundern, umb das gelt uch unsere vorfarn gutes gedechtnis dicke und vil haben lasen manen mit eren briefen, das ir das beczalt und usgerichtet hettet uff die inge alz euwer briefe sprechin, adir hettet ingereten und geleystet, alz ir gelobit habit, Nu sint die tage der beczalunge alle vorgangen und unser gelt ist noch nicht gefallen, Ir leistet ouch nicht. Des so mane wir uch an die truwe, die ir uns vorsaczet hat und an den eyd, dohey ir uch vorschrehen hat und heyschen uch, das ir von atadan alz ir desen brief geseen hat, inreytet in die stat Danczik und leistet nlz ir gelobit hat, adir richtet uns unser gelt us ganez und gar mit aller czerunge die wir duruff gethan haben, und wisset wo ir nu dese unsere manunge obirsiczet, das wir uch truwelon und erelos in allen enden schriben und offenbaren wellen und wellen dennoch gedenken wy wir unser gelt von uch dirkrigen. Wir wellen ouch das ir keyne frist noch entscholdigunge vordan haben sollet, sunder das ir uns czu hant noch dẹses briefes entpfaunge inreytet und leistet und is haldet also alz der vornegilte brieff unwynet, den wir uch eyne copie hirinne vorslossen senden und bitten dis briefes eyn antwert, Gehin ezu Marienburg an der Mittewoche Lucie virginis im XCVI Jare.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. ¡l. p. 39.
Boigt Bb. VI. S. 78—13.

N XXXII.

Der Hochmeister meldet der Königin von Dänemark, warum er keine Sendboten zu dem Tage zu Kale mar senben könne, verspricht aber sich ihrer Sache eifrig anzunehmen. 1397.

Der konigynne czu Denmarken.

Demutige hefelunge and willigen dinst mit allir behegelichkeit bevor, Allirdurchluchste furstynne grosinechtige gnedige frauwe, euwern briff uns nuwelichsten gesant by desem euyern boten haben wir wirdiclichen entpfangen und wol vornomen, In dem euwer wirdige grosmechtikeit uns schribet von der geschit die do leyder in desem Somer geschen ist, die uns von ganczen herczen leid ist, und nicht alleine dye, sunder allis das, das wedir euwer Irluchtikeit und wedir die euwern ymmer geschit ader geschen mochte, Gnedige frauwe alz ir uns ouch schribet von dem tage, den der allirdurchluchste furste und herre herre Erich konig czu denmarken etc. unser gnediger herre mit euwer riche Rate hat ufgenomen czu halden czu Kalmarn uff den Sontag Trinitatis nest komende, Begernde, das wir czu dem selben ufgenomen tage sö. melich us unsern steten sendten, Gnedige frouwe Ir dirkente is von euwern gnaden wol und lutirlichen, das unser stete und die unsern die allirgeringisten sien von den gemeynen steten, die do czu der deutschen Hensen gehoren und sie ouch die sache nicht alleyne anrurende ist, sunder sie alle gemeynlichen, Doch so haben wir sie geheysen und nemelichen In hefolen, das sie sich in der sachen bewisen sollen und dorynne thun alle ir mogelichkeit als euwer gnade eren guten willen und ere meyBunge wol dirkennen sal in eren briefen. Euwer grosmechtikeit uns ouch schribit umb czene unser gebitiger uf den egenanten tag vuch do hin czu senden, So wisset gnedige frouwe das Grafe albrecht von Swarczburg kompthur czu Danczik iczunt bussen landes ist in unser botschaft und wir nichten wissen, uff welche czeit her gewislichen czu huse komen mag, Ouch so ist unser grosscheffer gereit den sienen weg icsunt czu czien von sienes amptes wegen und wissen ouch nicht uff welche czeit her cza huse mag wedirkomen und wir konnen von keynem andern uff dese czeit gewislichen euwer liebe geschriben, Sunder gnedige frouwe, mogen sich die sachen geflien und enthangen werden von euwern gnaden wegen und den euwern bis uff die mesten Pfingsten, alz is doch ufgenomen ist von den steten gemeynlich, als uns unser stete vorgelegit haben, die und andere sachen czu handelnde, alz is obirredt ist und vorliebet, dorumb euwer gnade wir begerlichen bitten, wy is denne undirnomen wirt in bescheidenheit, und was wir mit den unsern dorczu thun sollen, nicht alleine in

den dingen sundern in allen andern, euch, euwerm Riche und unserm gnedigen herren dem konige mit dienste czu allir behegelichkeit, das welle wir alczeit gerne thun noch unserm mogen und befelen uns und unsern orden in euwere beschirmunge, Geben czu Marienburg an der Mittewochen vor Epyfanie domini Anno domini etc. XC septimo.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 42 - 43.
Voigt Bd. VI. S. 105.

N XXXIII.

Der Hochmeister erklärt dem Herzog von Oppeln abermals, daß er sich auf einen Kauf des Dobriners Landes nicht einlassen könne.

1397.

Dem herczog czu Opul.

Irluchter furste und Grosmechtiger lieber, ewern letzten brief uns gesant und ouch

ewer vordere, brive wir habin wol vornomen, und welden wol das wir Irluchtikeit die unsern ouch hette vornomen, So getruwete wir das ir umb semliche sache uns nymmer dorfet manen ader brive vorschriben, wenn wir ewir grosmecht, lange cziet haben gegebin eyne anthaftige antwurt alz von des landes wegen czu Dobryn, das uns umb den kowf nicht en ist, wen wir noch ny gesehn haben sotane gewisheit, das ir uns das landt in kowfes wyse fry mochtet haben gewert, als wir andre unsere lande von gots gnaden haben, Sunder wir haben vormols lange wol gehort, und ouch in desim yore, das do vorgangen ist, uff dem tage, den wir hielden mit Wytowten, das der konig von Polan von des Riches wegen lies uns manen, das wir Im das landt czu Dobryn abetreten, des wart geantwurt do, das uwer herlichkeit hette uns vorsatezt das landt umb eyne Summe geldes, wen uns die worde beczalt, so welde wir ewir Irluchtikeit mit willen gerne abetreten das land, und sost nymande anders is geschege denne mit ewerm willen, Dorumb liebir herre, bedenke ewir grosmecht, das uns der kowff nicht getlich ist, wir und unser Gebietegere dirkenten denne das wir das landt mochten haben geruwet und mit aller fryheit, einen kryg und unfrede uns czu kowfen und unserm ordin, wir getruwen wol. das ewir grusmecht, uns das nicht solde raten, wen wir krig und unfrede gnug haben ungekowft, got der wandele durch siner gute willen den und allen andren unfrede in der heilgen cristenheit, Ouch liebir herre alz ir uns hat vorschrebin, wy die manne des landes czu dobryn sollen haben einen brif der In gegebin solle syn von des allirdurchluchsten

herrin hern lodwigen wegen seliges gedechtniss, etczwan konig czu Ungern und czu Crokow. den wir vor nicht haben gewost, noch sine inhaldunge nicht wissen, des selben brives lute und siner inhaldunge uns wir wellen dirfaren. alz ferre ab her una werden mag, und noch deme alz wir und unsere Gebiteger werden dirkennen des brives luet mit unsir meynunge. do by wir gerne wellen uwir irluchtikeit vorschriben. Geben czu Marienburg am dinstag infra octavas Epyphanie anno XCVII.

Abschrift im Registr. des Hochmeißters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 44.
Boigt Bb. VI. S 89.

M XXXIV.

Der Hochmeißter kündigt dem Herzog Witowd die Zusendung eines seiner Gebietiger an. — 1397.

Wytawten.

Irlachter furste und herre, euwern brieff uns nesten gesand haben wir wol vornomen, dorynne ir vaate mancherley ruret und besundern undir andern worten ir begernde seit, das wir czu uch unsern Marschalk ader eyn andern gebitiger sendten, dry, vire ader vunff wochen noch Wynachten, und dorumb so thun wir uch czu wissen, das wir mit den gebitigern czu Rate wurden sient und wellen unser gebitiger eynen czu ach senden der von dem nesten dinstag obir acht tage by uch czu Garthen sien sal, der selbe gebitiger sal uch unsern willen und meynunge von des selben euwers brieffes wegen eigentlichen usrichten und sagen von unsir wegen. Geben czu Marienburg am abunde Epifanie Anno XC septimo.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 43.
Boigt Bb. VI. 6. 74.

N XXXV.

Der Hochmeister meldet dem Herzog Erich von Meklenburg, welche Fürsten ihm entsagt hätten und bittet um feinen Schuß.

1397.

Dem Irluchten fursten und herren hern Erico herczogen czu Mekelburg
Grafen czu Swerin, herren von Rostok und Stargarden.

Irluchter furate grosmechtiger lieber herre, eawern brieff uns nesten gesant haben

wir wirdiclich entpfangen und wol vornomen, In welchem euwer herlichkeit uns schribet, wy das ir vornomen habit, das uns vele herren entraget haben, Lieher herre wir than cuwir grosmechtikeit czu wissen, das uns die herren herczogen von Stetyn

herre Swantibor und herre Boguslaw entsaget haben ane allirley recht und scholde, daz wir umb sie ny vordynet haben. Ouch so ist unser vient, der herre hisschoff von darpte und siene manschaft des sich ouch annymmet euwer vetter herczog albrecht der iczunt czu darpte in lifflanden ist, yoch ane allirley scholde, alz wir hoffen und is ouch ab is not tut, uch wol undirwisen welden ah irs hegert, und bitten lieber herre euwer herlichkeit mit begerlichen flieze, das ir uns und unsern orden wellet nemen in euwir beschirmunge, und ab keynerley rede an uch qweme von des ordens wegen, das ir die in keyner ungunst wellet entpfoen, Ir horet denne czu vorn unser und unsers ordina antwert und entscholdigunge, wen wir uns und den orden allewege czu rechte ader czu fruntschaft dirboten haben und noch hutestages dirbiten, das uns alles nicht gehelfen mag, Und lieber herre alz ir uns ouch schrihet, was ir guten by uns gethun mochtet etc. Liber herre wir danken euwer Irluchtikeit groslich ouwers guten willen den ir czu uns und czu unsern ordin traget, und bitten uch, das ir den von uns nicht enkeret und wir befelen uns mit unserm orden in euwer gnedige be schuczunge, das wir umb uch und die euwern wellen vordynen wo wir mogen, Gebin uff unserm huse Marienburg am nesten dynstage noch Epifanie domini. Anno domini etc. nonagesimo septimo.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 43.
Boigt Bb. VI. 6. 51.

M XXXVI.

Der Hochmeister schließt mit Herzog Witowd auf einige Zeit Waffenstillstand zur Herstelung eines festen Friedens zwischen ihren Landen.

1397.

Herczogen Wytowt.

Irluchter furate und herre, als der kompthur von Ragnit und here Thomas Surwille einen tag eyns ganczen fredis mit euch haben ufgenomen czwisschen hie und sente Jorgen tag nehst komende czwisschen euwern landen und den unsern und dorof ir uns gesant hat ewern offen brieff mit euwerm anhangenden Ingesegel, noch den selben brives lute wir den frede genczlichen lieben und do kegen wir uch ouch senden unsern offen brieff in semlichen lute, das wir den frede stete und unczubrochen halden wellen bynnen den egenanten tage, dorumme herre ist uch ernstlich umb den frede czwisschen euwern landen und den unsern und umh eyn seliges czunemen des cristenthum, als von desim tage der gebunge bis czu sente Jorgen tag nehst komende noch ewirs und unsers brives lute, den wir uch senden, So mogt ir halden unsern

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