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N XVI.

Der Hochmeister lehnt eine Verbindung mit verschiedenen Fürsten gegen den König von Polen ab und ebenso die Erwerbung der Neumart.

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1395.

Marggrafen Wilhelm czu Misen und lantgrafen czu Doringeu.

Irluchter furste und Grosmechtiger lieber herre, ewers beynes als von dem Eynhorn, uns von ewer grosmecht, gesandt, doran wir dirkennen gnade. fruntschaft und gunst, dy ir czu uns und unserm ordin tragit, konne wir ewern gnaden die volle nicht gedanken, und wo is an uns gebricht, do irvolle is der, der do eyn vorgeldir ist alles guten, und als ewir herlichkeit uns schrihet, begernde, als von wegen des allirdurchluchsten fursten und herren kunigen zu ungern unsers allirgned, herren, und ouch der Irluchten fursten und herren hern Albrecht herczogen zu Ostirreich und hern Jost Margrafe zu Merhen unser gnedige herren, und ouch als von wegen ewer Irluchtikeit wider den kunig von Crocow, do welle wir herre lieber gerne by thun, alls das uns moglich und erlich ist czu thun, Sunder wir begern ewer grosmechtikeit zu wissen, das eyn vorschriben frede czwisschen dem Riche czu Polan und dem Orden von Alders gemacht ist und vorsigelt, den wir noch halden und von unsern tween his her gehalden ist, Alleine das wir und dy unsern groslich, mancherley und ofseczlichen sin beschediget von dem Riche zu Polan und teglich beschediget werden, und besundern an mancherley hulfe, dy do geschiet den ungloybigen czu stuer und der heilgen Cristenheit, besundern dem Ordin czu schaden, als unsir bote der kompthur czum Reddin ewer herlichkeit etwas eyns semlichen als wir hoffen hat undirwyset. Ouch liber herre, als ir uns anmutende siet von der Nuwenmarke wegen, der gunst liebe und fruntschaft, dy ir czu uns und czu unserm Ordin tragit, wir euch groslich und flislich danken, wen wir doran dirkennen und merken ewer grosmecht. vorderunge, Doch so wisse ewir Irluchtikeit, das wir nicht mogen noch torren uns undirwinden andir lande, wen wir mit den unsern also vil haben czu thun, wy wir die hefreden wider dy ungloybigen, dy do groslich sint und werden von tage czu tage gesterket von eczlichen cristen obingeschriben, das wir nicht getruweten czu beschutczen und zu befreden nemlich die selbe Nuwemarke, ab wir uns der undirwonden, Dorumb liber herre czusacht uns des nicht, went wir uns ir nicht undirwinden mogen sie in czu nemen noch ewir begeer, sundir wir bitten ewer Irluchtikeit, das ir gerucht zu sin unser und unsers Ordins eyn gnediger herre und beschirmer, als ir y und y gewest siet, und gebitet liber herre zu uns als czu ewerm besundern sundirlichsten.

Gebin uff unserm huse Marienburg am dornstage noch Mathei apostoli et Ewan

geliste (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. 11. p. 22.
Boigt Bb. VI. S 47.

No XVII.

Schreiben des Hochmeisters an den König Albrecht von Schweden über die Handelsverhältnisse Schwer dens mit Preußen. 1395.

Dem Allirdurchluchsten Fursten und grosmechtigen Herren,

Herren Albrecht konig czu Sweden etc.

Eynfeldige befelange und willigen dienst mit aller behegelichkeit bevor, Allirdurch

luchster furste and grosmechtiger lieber herre, euwern brief uns by derem euwern boten gesant haben wir wirdiclich entpfangen und wol vornomen, in welchem euwer grosmechtikeit undir andern worten heruret, vorchtende, wy das von den euwern die an euwerm kryge gewest synt, an den unsern ist overfaren, begernde von uns, das wir alle ding in fruntschaft steen wellen lasen und die euwern mit erer hantyrunge und kowfenschaft in unsern landen lyden und vordern wellen, Gnediger lieber herre, den die an den unsern overfaren haben alz ir in euwerm briefe beruret mogen wir unsers landes nicht wol gesichern, das mit erer kowfenschaft czu suchen, wir hetten denne vor unser stete besprochen, das wir uff dese czeit nicht gethun mogen durch den willen, wenne etliche unser stete bynnen landen nicht ensynt, qwemen nu die euwern von den die unsern overfaren synt in unser land, So besorgen wir, das sie von den unsern, den schade geschen ist, mochten angefertiget und bekummert werden, das uns doch von herczen leyt were, Sunder obir all das, herre gnediger, was wir den euwern vormols und also lange gegunst haben, als unser land mit erer kowfenschaft zu suchen, wissen wir andirs nicht, went das sie is noch thun mogen, und wo wir und die unsern sie gefurdern mogen, das wellen wir nicht lasen, Herre gnediger alz ir ouch in dem selbin brife beruret, alz von der hense, euwer durchluchtikeit ist wol wissentlich, das die stete von der hense uff dese czeit byenander sint, do methe etliche unser stete ouch sint, was sie do hantyren adir czu Rate werden, das enwisse wir nicht, Sunder gnediger herre uch czu dienste, was uns mogelich und bilchen ist czu thun, das welle wir all czeit gerne thun und volbrengen noch unserm vermogen, Wir wellen ouch unsern steten ernstlich befelen und sie dorczu halden, allis was sie mit eren gethun mogen kegen den euwern sie czu vordern, Ir hestes

czu suchen und czu werben, das sie das nicht lasen sollen, sunder sich alle czeit gutlich und bereit dorczu dirbiten, des hesten das sie konnen und mogen. Gegeben czu Marienburg noch omnium sanctorum (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. 11. p. 22.
Voigt Bd. VI. S. 59.

N XVIII.

Der Hochmeisters meldet dem Meister von Livland, in welcher Weise man in den Domkirchen des Ordens in Preußen bei der Wahl der Domprälaten verfahre. - 1395.

Dem Gebitiger czu Lifflanden.

Unsern fruntlichen grus zuvor, Lieber her Gebitiger, wen ir begernde seyt von uns,

das wir uch vorschriben, wy man is pfleget czu halden in den thumkirchen unsers ordens in Prusen das ouch die thumherren czu Rige synt dem mole das sie nu ist von unserm orden, moge dornoch dirwelen und beseczen ere Ampt, So wisset das wir synt also undirwyset, das uff den tag, so der herre Bisschoff wil halden das Capetel, so die thumherren synt besamelt mit dem herren hisschofe in dem Capetel eyns in dem Jare, so gebit Iczlich persone die eyn wirdikeit hat in der kirchen und eyn sundirlich Ingesegel dorczu uff syn Ingesegel dem herren bisschofe, Wen das geschen ist, so beseczet man die ampt wedir in der nochgeschriben wyse, die obirste wirdikeit noch dem herren hisschoffe als den probist kuset man in czweirley forme Scrutinii adir compromissi, der eyns nemen sy vor sich, Enczwer der herre bisschoff mit eym adir czwen irforschern us dem Capetel vorhore eyn Icliche styme eyns Iclichen thumherren heymlichen und der dy meiste stymen hat in der køre, den libet man und heldit In vor eynen probist, Dornoch so der Probist gekoren ist, no spricht der herre bisscboff czu dem probist, das her eynen thumherren czu eym techant ustrybe, der trybet eynen thumherren us, so fraget der herre bissoff, ab ymand eynen andern ustryben wil czu eym techante, Is das do nymand me wirt usgetrebin, so froget der herre bisschoff eyn Iclichen thumherren, ab ym der usgetrebene hehage czu eym techant, spricht her Jo, dornoch der ander, der drytte etc. so befelet Im der herre bisschoff das Ingesegel der wirdikeit der Techenye, dem glich kuset man eynen custoden, Scolasicum und Cantor und andir wirdikeit als eynen pfarrern, dy mag ouch nicht entseczen des Jares der herre bisschoff ane das Capetel ane redliche grossen sachen und ouch nymmermer entseczet, Sunder ist dy sache also gros, so thut her Is mit dem Capetel und kysen denne eynen andern in der obgeschreben formen, Sust

ander ampt der kirchen die dem Capetel alleyne czugehoren, die seczet alleyne der Probist mit dem capetel ane den herren bisschoff in der egeschriben formen scrutinii mag man kysen eynen Probist. Die ander forme do man methe kysen mag eynen probist, die heyset compromissi, die bestellet man also. das der herre bisschoff mit dem Capetel kysen dry tumherren den sie gehen volmechtige gewalt czu kysen eynen Prohist, und wen die drye kysen czu eynem probist und benumen In offenbar czu eynen probist noch dem rechte, der blibet probist. Sust die andern prelatin kuset man in der wise, ala oben geschreben ist. Also mogit ir undirwisen die thumherren czu Ryge, das sie in semelicher wyse beseczen ir ampt, synt dememole das von dem orden ist das meiste teil. Ouch lieber her Gebitiger schriben wir dem herren Erczbisschoff In undirwisen ernstlich, das her sey gefellig und halde Is mit dem orden frantlich and wedirste das Icht von nuwes eyne czweytracht gesche, und halde an sich die thumherren des ordens, Ouch das der uffcog unschedelich sal sien der wole der thumherren, das sie nicht erwelleten ander thumherren noch begerunge unkers briefes, als ir werdit vinden in der ingeslossen copien. Datum in Marienburg am Sonobunde vor Martini Episcopi (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 23—94.
Bolgt Bb. VI. S. 43.

N XIX.

Der Hochmeister erklärt sich gegen den Herzog von Oppeln über seine Verhältnisse zu ihm in Betreff bes Ankaufs des Landes Dobrin.

1395.

Duci Opuliensi.

Irluchter furnte und libir here, das wir ewir landt ymands voreigen wellen, ist uns ny gewest czu mute, ouch hette wir is nicht czu thun, sundir das is fry by ewir herlichkeit blebe, der Orden tut czu der cziet dorczu sin vormogeu, und sint dem mole das is uns und dem Orden stant in kowffe, so was is not und ist not, das wir nicht alleine gelowbeten und wenten, sunder das wir wusten dy wise ewir fryheit, und umb des so sy wir me denne eyn gancz Iar begert gewest eyner usschrift ewirs houbthrives obir das landt Dobryn, dy uns von euch ny mochte czu sehn werden, Sunder eyne usschrift sante wir euch. us der wir czogen eczwas eigenschaft, und ab dy nicht ist noch dem lute ewirs rechten houpthrives, so hegere wir sy noch hutes tages czu sehn, Ouch wisset libir here, das wir und unser ordin allecziet haben gehalden unsir hrive unvarczoglich. dy wir pflichtig woren czu halden, und wellen sy

halden, und dy sende brive und Register dor an ir euch cziet worden gegehin off ewer wort, czum ersten wen ewer gnad dicke vorschreib und sprach, Ir wellet is fry vorkowffen dem Ordin, sunder dornoch dy usschrift uns czu handen qwam, do worde wir widerstosig, wir segen denne sotane brive, das wir sicher weren einer volmechtigen fryheit, ewern gnaden wir ofte dornoch entpoten und geschriben haben das ir uns gerucht czu senden dy bewysunge ewer fryheit, das mochte uns noch ny geschen, umb das siet ir in der sache und nicht wir, und wir sint allecziet gereit gewest czu halden den kowff, hette wir dirkant eyne ufrichtige undirwysunge ewir fryheit, und haben ewer gnaden ny kein unmoglichs angemutet, noch kein unbillichs, moglich und billich ist is noch allem rechte czu stellen und czu sagin dy wirde und fryheit des kowfs. nemlich obir furstenliche guter, Obir alls so ist das landt ewir wen ir is geloset noch ewir brive uswisunge, und als ir schribet von widergebunge der czinse, libir here ir wist wol ewir vorbrifunge und wer is bewart in vorworten und schriften, wir getruweten wol das ir must dem Ordin czu dem czinse hulfe thun, wen durch ewern willen und das man das landt moge behalden vor ewern widersachen, mus man desto me bruder do haben und groser czerunge tragen, dy ir noch rechte. als wir gloyben mustet usrichten, Dorumb so bedenket gnediger here das beqwemste, und laset uns ungemanet. als manchveldiclich, went wir is ny haben vorscholt das got weis, werde wir undirwyset und undirrichtet ewir fryheit mit ewerm houptbrive, also das wir dirkennen mogen, das ir uns das landt fry mogt vorkowffen und geweren, geste wir denne nicht dem kowfe, so mogt ir haben wider uns sache und sost keyne. Gebin uff unserm huse Marienburg am fritage noch Katherine virginis (1395).

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 24.
Voigt Bb. VI. S. 46.

N XX.

Der Ordensmarschall Werner von Tettingen schließt einen Waffenstilstand mit Herzog Witomd zur Auslösung der Gefangenen. 1395.

Wir

ir bruder werner von Tetingen Obirster Marschalk deutschs Ordins, Thun kunt allen den dy desin brif sehn horen adir lesen, das wir mit willen und volbort unsers homeisters eynen fruntlichen und fredelichin tag ofgenomen haben mit dem Irluchten fursten herczog Wytowt als umb eyn losunge der gefangen von heiden sieten of der Dobize czu halden. ane alle gefeer und ane arglint, acht tage vor sente Johannistag Baptiste nehst komende, und gloyben in guten truwen ane alle arglist den selben ing

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