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kirchliche Oberhaupt ist der Abuna (d. i. unser Vater) zu Dobsan. Auch giebt es Bekenner der jüdischen und muhamedanischen Religion und Fetischdiener.

F. 7. Regierung.

Der ehemals unumschränkt regierende König, der große Negus, lebt jezt, zur ånßersten Ohnmacht herabgesunken, zu Gondar. Große Provinzen haben die angrenzenden Gallas an sich gerissen. Außer der Küste enthält Habessynien jezt drey unabhängige Staaten.

§. 8. Vorzügliche Orte.

Städte: Gondar, Residenzstadt des ohnmächtigen Negus, mit 80,000 E. in Dembea; Dobsan, Residenz des Abuna; Adowa, eine Stadt im Königreiche Tigre, mit 8000 E.; Dschenata, HauptStadt in Agame; Antalo, Hauptstadt in Enderta; Segonet, eine Stadt in Samen; Antobar, die Haupt- und Residenzstadt des MundAzimaj (d. i. Landesregenten) von Süd-Habessynien.

An der Küste liegen: die Küste Habesch mit der Seestadt Artito; die Inseln Massuah und Dahulak, und die Proving Dankali.

V. Adel und Ajan (Adschan).

§. 1. Lage. Grenzen.

Diese Küstenländer liegen am indischen Ocean, vom Flusse Magadoscho bis zur Straße Babelmandeb, von 3 bis 14° nordl. Breite.

§. 2. Boden. Einwohner. Regierung.

Der Boden ist größtentheils sandig und dürr. Unter seinen Thieren verdienen weiße Schafe, mit glänzendschwarzen Köpfen und Borsten ähnlicher Wolle, wie auch Rindvich, defsen Hörner den Hirschgeweihen gleichen, bemerkt zu werden. Die schwärzlichen Einwohner bekennen sich zur muhamedanis schen Religion, und behandeln alle Fremde etwas unfreundlich; mi Innern find Beduinenståmme. Die Bewohner, theils Ara= ber, theils wilde Ureinwohner, stehen unter muhamedanischen und arabischen Fürsten.

§. 3. Vorzügliche Orte.

Uura, Residenz des Königs von Adel; Zeila, an der Straße von Bab = el = Mandeb; Brava, Hauptort in Ajan, mit einem Hafen.

VI. Sahara.

§. 1. Lage. Grenzen. Größe.

Dieses Land erstreckt sich von Aegypten, im Often, bis zum atlantischen Meere, im Westen, und vom 15 bis zum 30° ndrdl. Breite; es enthält in dieser Richtung eine Ausdehnung von 600 Meilen. Der Flächenraum enthält 60,000 . M., mit verhältnißmåßig sehr wenigen Einwohnern.

§. 2. Boden. Klima.

Das Land ist mit einem weißen und sehr feinen Flugsande und weißen Kieselsteinen bedeckt ein wahres Sandmeer, das nur hier und dort von kleinen, zum Gedeihen der Pflanzen geschickten, Inseln unterbrochen wird. Drey Flüsse, die vom Atlas kommen, verlieren sich in den Sand. Regen nur im August, September und Oktober; oft wird er Jahre lang verz mißt. Schreckliche Stürme erheben sich mit Sandwellen.

§. 3. Produkte. Einwohner.

Die merkwürdigsten Produkte aus dem Thierreiche sind: Löwen, Leoparden, Antelopen, Affen, ungeheure große Schlan gen, Kameele, Strauße; aus dem Pflanzenreiche: Gummis båume, seltene Dattelbåume und Farrenkräuter; aus dem Mineralreiche: Steinfalz, gediegenes Eisen, Goldstäub.

Die wenigen Einwohner bestehen theils aus Mauren, Arabern, theils aus Berbern, die meistens unter Zelten leben, und fich von der Viehzucht und dem Tauschhandel nåhren; aus Hirs ten, Jågern, Räubern, Kaufleuten. Sie sind in mehrere Stâm: me getheilt, und stehen unter eigenen Oberhäuptern.

§. 4. Vorzügliche Orte.

Das Land besteht 1. aus dem arabischen Sahara, von Biled=' ul = gerið bis zum St. Johannflusse, 2. aus dem mauris che n

Sahara, vom St. Johannflusse bis zu den Senegal Distrikten, mit Tegaza, einem Orte mit Steinsalz- Gruben und dem Orte Por= tendik mit Gummihandel; 3. Kabylisch- Sahara, in Tuarikischund Tibbuisch - Sahara geschieden, füdwestlich von Fessan und südlich von Barka bis Nigritien, worin Agades, Luarik, Handelsstådte; ferner Abo, Tibesty und Dyrke.

VII. Nigritien (Soudan).

§. 1. Lage. Grenzen. Grdße.

Dieses Land, von den Monds- und Kong-Gebirgen durchzogen, breitet sich zwischen Sahara, Senegambien, Guinea, Habesch, Nubien und den Gallas - Ländern aus. Sein Flå, chenraum wird auf 80,000 2. M. geschätzt.

§. 2. Eintheilung.

Nigritien ist in folgende Hauptreiche geschieden: 1. in Burnu, 2. in viele Staaten, deren Sultane Vasallen von Burnu sind, 3. in das Negerreich Tombuktu, 4. in das Negerreich Wassangh und 5. in das Negerreich Bams barra. Es giebt noch viele kleinere, aber wenig bekannte Reiche.

§. 3. Boden. Klima.

Dieses ungeheuere Steppenland ist auf den meisten Seiten von Gebirgen eingeschlossen, und von dem Niger, dem größten Steppenflusse auf der Erde, durchströmt. Der Boden ist nur an Flüssen fruchtbar, und auch nur an diesen angebaut. Das Klima des, in der heißen Zone liegenden, Distriktes wird durch Regen, Winde und beständige Gleichheit der Tage und Nächte etwas gemäßigt.

§. 4. Produkte.

Elephanten, Löwen, Tiger, Hyånen, Affen, Krokodile, Riesenschlangen, Strauße, Pelikane, und europäische HausThiere; vielerley Palmenarten, ungeheure Kürbisbäume, Sennesblätter, Gummi; Gold im Ueberfluffe, wenig Salz.

F. 5. Einwohner.

Die Einwohner sind Neger, welche verschiedene Staaten haben, und von Abkömmlingen arabischer Fürsten beherrscht werden. Sie find theils der muhamedanischen Religion zugethan, theils Fetischdiener.

... 6. Vorzügliche Orte.

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Burnu, Hauptstadt in Burnu, und Residenz des Sultans, mit 10,000 E., Moscheen, Schulen, Fabriken; Hauffa, Hauptort im Vafallenstaate Haussa, mit Handel; in der Gegend sind auch die Gebiete Wangara, Begarmie, u. a.; Kaschna, Handelsstadt; Tombuktu, Hauptstadt in Tombuktu, mit 200,000 E., 3 königl. Pallästen, Fabriken und Handel; Jinnie, mit Fabriken; Wassanah, am Niger, Haupt- und Residenzstadt des Negerkönigs, mit 500,000 Einw.; Sego, am Niger, Hauptstadt im Neiche Bambarra, mit 30,000 Einwohnern.

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Dieses Land dehnt sich aus zwischen, Nigritien und dem atlantischen Meere, vom 10° bis 17° 30′ ndrdl. Breite. Im Norden ist es begrenzt von der Wüste Sahara; im Osten von Nigritien; im Süden von Guinea; im Westen vom atlantischen Meere. Der Flächenraum beträgt 16,000 . M., mit 4,000,000 Menschen.

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Dieses Land kann man eintheilen: 1. in europäische Besikungen, und 2. in inländische Staaten; erstere gehören theils den Engländern, theils den Portugiesen,' theils den Franzosen zu; letztere sind die Reiche: a) der Fulier Staat, b) das Land der Jalofer (Dschalofer), c) die Mandingoers Reiche, nämlich: "Galam, Bambuk, Bondu, Wully, Dentilia, Bissagos-Inseln, Vani, Barra, Konkan, Salum, d) das Land der Poulen.

§. 3. Berge. Gewässer.

a) Im Süden ist die Sierra Leone; an der Küste das grüne Vorgebirge.

b) Im Westen wogt das atlantische Meer. Der Se negal und Gambia ergießen sich, von vielen Felsen herabftürzend, in dieses Meer.

§. 4. Naturbeschaffenheit. Klima.

Vom Junius bis Oktober ist Regenzeit; zur Zeit des Okto bers heißer Oftwind und äußerst feuchte Luft; vom Februar bis Junius weht erfrischender Seewind. Sehr beschwerlich sind die Stürme Tornados.

§. 5. Naturprodukte.

a) Aus dem Thierreiche: Elephanten, Löwen, Leopar den, Tiger, Affen, Krokodile, Schlangen, Strauße, Termiz ten, Fische;

b) aus dem Pflanzenreiche: Ananas, Wassermelonen, Datteln, Kokosnusse, Tabak, Baumwolle, Judigo, Gummi, Pfeffer, Mastir, Ebenholz;

c) aus dem Mineralreiche: Gold, Kupfer, Eisen, Marmor, Ambra, Salz.

§. 6. Einwohner. Regierung.

Die Einwohner bestehen aus Negern von verschiedenen Völkerschaften, aus Mauren und Europäern. Die Neger find größtentheils Fetischanbeter; die schwarzbraunen Mohren leben meistens in Zelten. Die muhamedanischen Priester heißen hier Murabuts. Sie stehen theils unter despotischen Königen; theils leben sie frey; auf den Küsten haben die Europåer Besizungen.

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Städte: Gumel, am Senegal, Residenz des Regenten der Senegal - Fulier; Laby, mit 5000 E.; Hikarkor (Tubakatum), Residenz des Kaisers (Burk - dschalok) von Jalof; Enfchihasche; Ga= lam; Kunjakari, Residenz des Königs von Kasson; Caltun, Haupt- und Residenzstadt von Salum; Albreda; Medina; hiers her auch die Biffagos-Inseln; Sedo, Hauptstadt von Foutatoro, im Lande der Ponlen.

Die Engländer befißen: die Inseln James, Bulam.
Die Franzosen: die Inseln Senegal, Goree.

Die Portugiesen: die Stadt Cahao, die Insel Bissao.

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