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Anlage 1.

Die Fahnen des Königin Augusta Garde-Grenadier-
Regiments Nr. 4.*)

Durch A. K. O. vom 15. Oktober 1860 wurden dem Regiment drei neue Fahnen verliehen (Grenadier-Fahnen, zufolge A. K. D. vom 18. 10. 1860), welche am 18. Januar 1861 zu Berlin in Gegenwart Seiner Majestät des Königs geweiht und übergeben worden sind: dem I. und II. Bataillon am 24. Januar zu Coblenz, dem Füsilier-Bataillon am 22. Januar zu Düsseldorf.

(Das 4. Garde-Landwehr-Regiment und die Garde-Landwehr-Stamm-Bataillone hatten bis zur Formation des 2. kombinirten Grenadier Regiments (5. Mai 1860) die Fahnen der Garde-Landwehr-Bataillone Hamm, Coblenz und Düsseldorf geführt, · welche auf Grund A. K. D. vom 6. Mai 1860 den Landwehr- Bataillonen zurückgegeben wurden, weil sie diesen ursprünglich gehörten und weil die Landwehr sich nach wie vor um dies Ehrenpanier zu schaaren habe".)

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Fahue des I. Bataillons.

Stange. Bei den Herbstübungen in den Jahren 1872 und 1888 mehrfach gebrochen und zufolge K. M. V. vom 19./21. Dezember einer durchgreifenden Ausbesserung unter Ersaß des mittleren Theiles unterworfen. 3,13 m lang, 36,8 cm unterhalb der Spiße ein 7,2 cm breiter silberner Ring, wegen St. Privat. 98,6 cm bezw. 224,7 cm unterhalb der Spiße zwei je 10 cm breite Ringe von vergoldetem Messing zur Verbindung des neuen Theiles mit dem alten.

Nagelung. Eine Reihe längs der Stange, ein Kranz oberhalb und zwei. Kränze unterhalb der Längsnagelung.

Inschrift des Fahnenringes. 4. G. G. R. I. B.
Auszeichnungen. DK. KDM 1864 X. Er.K X.

+1.

Beschädigungen durch feindliches Feuer. Schlacht bei GravelotteSt. Privat: Die Spiße mit einem 16 cm langen Stück der Stange durch einen Granatsplitter abgerissen. Auf Allerhöchsten Befehl vom 24. Mai 1872 wurde dasselbe mittelst eiserner Schienen an der Stange neu befestigt und darüber eine vergoldete Messinghülse gezogen, auf welcher ein silberner Ring mit der Inschrift: „St. Privat la Montagne 18. August 1870" ruht.

Feldzüge.

1864. Gefecht bei Fredericia, Einschließung und Beschießzung von Fredericia, Einschließung, Belagerung und Erstürmung der Düppeler Schanzen. 1866. Gefecht bei Soor, Schlacht bei Königgräß. 1870/71. Schlachten bei GravelotteSt. Privat, bei Sedan, Gefecht bei Le Bourget, 21. Dezember. Einschließung und Belagerung von Paris.

*) Geschichte der Königlich preußischen Fahnen und Standarten seit dem Jahre 1807. Bearbeitet vom Königlichen Kriegsministerium.

Stange. 3,14 m lang.

Fahne des II. Bataillons.

Nagelung. Eine Reihe längs der Stange, ein Kranz oberhalb und zwei Kränze unterhalb der Längsnagelung.

Inschrift des Fahnenringes. 4. G. G. R. II. B.
Auszeichnungen. DK. KDM 1864 X. Er.K X.

+.

Beschädigungen durch feindliches Feuer. Schlacht bei Königgräß das Tuch durch einen Granatsplitter zerrissen. Schlacht bei Gravelotte--St. Privat: Desgleichen durch mehrere Kugeln.

Feldzüge.

1864. Einschließung und Beschießung von Fredericia, Einschließung, Belagerung und Erstürmung der Düppeler Schanzen. 1866. 1866. Gefecht bei Soor, Schlacht bei Königgräß. 1870/71. Schlachten bei Gravelotte-St. Privat, bei Sedan, Gefecht bei Le Bourget, 21. Dezember, Einschließung und Belagerung von Paris.

Fahne des Füßlier-Bataillons.

Stange. 3,13 m lang.

Nagelung. Eine Reihe längs der Stange, zwei Kränze unterhalb der Längsnagelung.

Inschrift des Fahnenringes. 4. G. G. R. F. B.
Auszeichnungen. DK. KDM 1864 X. Er.K X.

+.

Beschädigungen durch feindliches Feuer. Schlacht bei Gravelotte

St. Privat: Das Tuch durch mehrere Kugeln zerrissen.

Feldzüge.

1864. Einschließung, Belagerung und Erstürmung der Düppeler Schanzen. 1866. Gefecht bei Soor, Schlacht bei Königgräß. -1870/71. Schlachten bei Gravelotte-St. Privat, Träger, Sergeant Romey, verwundet, bei Sedan, Erstürmung von Le Bourget, Einschließung und Belagerung von Paris.

Durch A. K. O. vom 18. August 1899 wurde dem Regiment folgender Gnadenbeweis Seiner Majestät des Kaisers und Königs zu Theil:

„Ich habe beschlossen, dem Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4, dessen Fahnentücher durch ehrenvolle Beschädigungen vor dem Feinde und die Zeit gebrauchsunfähig geworden sind, neue Fahnen zu verleihen, bei denen die alten, in den Kriegen Meines unvergeßlichen Herrn Großvaters, des in Gott ruhenden Kaisers und Königs Wilhelm's des Großen Majestät mit Ehren und Auszeichnung geführten Stangen wieder verwendet worden sind. Ich lasse dem Regimente diesen besonderen Beweis Meiner Königlichen Gnade an dem heutigen Tage, an dem es vor neunundzwanzig Jahren auf dem blutgetränkten Schlachtfelde von St. Privat durch heldenmüthige Tapferkeit unverwelkliche Lorbeeren errungen hat, in der Gewißheit zu Theil werden, daß es, eingedent des von den Vätern erkämpften Ruhmes, ihnen immerdar in Treue und Hingebung an König und Vaterland nacheifern wird.

Meß, den 18. August 1899.

gez. Wilhelm.“

Die Nagelung und Weihe der erneuerten Fahnen sowie die Uebergabe derselben an den Regimentskommandeur und die Deputation des Regiments fand in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 15. 8. 1899 in Cassel statt.

Den Bataillonen des Regiments wurden die Fahnen am 18. 8. 1899 (dem

I. und Füsilier-Bataillon in Berlin, dem II. Bataillon in Spandau kurze Zeit den Wachtdienst zu versehen hatte —) übergeben.

wo dasselbe für

Die Fahnen des 4. Garde-Grenadier-Landwehr-Regiments.

I. Bataillon Coblenz.

Das Bataillon führt zufolge Kabinetsschreibens vom 10. Dezember 1873 und 4. Juni 1874 die dem früheren II. Bataillon (Coblenz) 2. Garde-Grenadier-Landwehr-Regiments mittelst A. K. D. vom 26. Juni 1825 neu verliehene und am 11. August 1825 zu Coblenz geweihte Fahne.

Stange. 3,12 m lang, weiß.

Nagelung. Zwei Reihen längs der Stange, ein Kranz oberhalb und zwei Kränze unterhalb der Längsnagelung.

Inschrift des Fahnenringes. 4. G. G. L. R I. B.
Auszeichnungen. M.E.Z. X. Er.K..

Feldzüge.

1849. Gefechte bei Wiesenthal, bei Kuppenheim. 1866. — 1870/71. Gefechte bei Blaru, bei St. Agil, Scharmüßel bei Semur und Lavaré, Schlacht am Mont Valérien. Belagerung von Straßburg, Einschließung und Belagerung von Paris.

II. Bataillon Düsseldorf.

Das Bataillon führt zufolge Kabinetsschreibens vom 10. Dezember 1873 und 14. Juni 1874 die dem früheren III. Bataillon (Düsseldorf) 2. Garde-GrenadierLandwehr-Regiments mittelst A. K. D. vom 17. März 1843 neu verliehene und am 15. Juni zu Düsseldorf geweihte Fahne.

Stange. 3,13 m lang, weiß.

Nagelung. Zwei Reihen längs der Stange, ein Kranz oberhalb und zwei Kränze unterhalb der Längsnagelung.

Inschrift des Fahnenringes. 4. G. G. L. R. II. B.
Auszeichnungen. M.E.Z. X. Er.K..

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bei Raon l'Etape, Schlacht am Mont Valérien. Belagerung von Straßburg, Einschließung und Belagerung von Paris.

Anlage 2.

Allerhöchste Kabinets-Ordres 2c. sowie zwei Handschreiben Ihrer Majestät der Königin Augusta.

1.

„Bei der nun vollendeten Reorganisation der Armee verleihe Ich den Truppen aller Waffen die aus der Beilage ersichtlichen Benennungen, bei denen Ich theils die ruhmwürdige Vorgeschichte und den Ursprung der Regimenter 2c., theils ihre besondere taktische Bestimmung im Auge gehabt habe. Sie haben hiernach das Weitere der Armee bekannt zu machen.

Baden-Baden, den 4. Juli 1860.

gez. Wilhelm, Prinz von Preußen, Regent."

2.

„Ich habe in Meiner Ordre vom 6. Mai d. J. die Rückgabe der Fahnen, welche Landwehr-Stammbataillone bis zu ihrer Formation in Linientruppen geführt hatten, an die Landwehr-Bataillone verfügt, weil sie diesen ursprünglich gehörten und weil die Landwehr sich nach wie vor um dies Ehrenpanier zu schaaren hat. Da indessen Bataillone, welche bereits Fahnen geführt haben, und Eskadrons, welche in ihrem früheren Regimentsverbande Standarten gefolgt sind, diese Auszeichnung nicht verlieren sollen, so will Ich schon jetzt den neuformirten Truppentheilen der Gardeund Linien-Infanterie und Kavallerie Fahnen und Standarten verleihen und werde Ihnen Meine weiteren Befehle hierüber zugehen lassen. Sie haben diese Meine Ordre der Armee bekannt zu machen.

Berlin, den 15. Oktober 1860.

Im Namen Seiner Majestät des Königs

An den Kriegsminister."

gez. Wilhelm, Prinz von Preußen, Regent.

3.

Ich verleihe dem III. Bataillon (Düsseldorf) 2. Garde-Grenadier-LandwehrRegiments zur ehrenden Erinnerung an die Kampagne von 1849 in der Bayerischen Pfalz und in Baden, an welcher dasselbe rühmlich theilgenommen hat, das Band des Militär-Ehrenzeichens mit Schwertern an seiner Fahne.

Ich weiß, daß das Bataillon in dieser ihm zu Theil gewordenen Auszeichnung einen neuen Antrieb zu treuer Pflichterfüllung unter allen und jeden Verhältnissen

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