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8. Sekondlieutenant Seidel (12. Kompagnie) (Reserve-Landwehr-Regiments 35).

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Eben, Adjutant (vom Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment
Nr. 2).

v. Schenck (12. Kompagnie) (Kaiser Franz Garde-Grenadier-
Regiments Nr. 2).

v. Rosenberg (10. Kompagnie) (Kaiser Franz Garde-Grenadier-
Regiments Nr. 2).

Schwarz (11. Kompagnie) (Reserve-Landwehr-Regiments [Berlin]
Nr. 35).

Mezenthin (11. Kompagnie) (Reserve - Landwehr - Regiments
[Berlin] Nr. 35).

15. Stabsarzt Dr. Kunze. 16. Feldzahlmeister.

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1871.

20. Juni 1871.

15. Juli 1871

Siebenter Theil.

Die Friedenszeit von der Beendigung des Feldzuges bis zum Herbst 1900.

Pas Regiment, nach fast einjähriger Abwesenheit in die Heimath zurückgekehrt, bezog zunächst die früheren Quartiere. Nach einigen Monaten fand jedoch eine wesentliche Veränderung in der Kasernirung statt. Die während der Kriegszeit in der Höhe des Forts Constantin zur Unterbringung der Besagungstruppen erbauten Baracken wurden, nachdem sie für eine dauernde Belegung eingerichtet worden waren, dem Regiment an Stelle der RheinanschlußKaserne überwiesen und hierdurch die Bataillone zu großem Vortheil für den Dienst im sogenannten System Alexander" vereinigt. Die einzelnen Theile des Regiments fanden in folgender Weise Unterkunft: Das Kernwerk der Veste Alexander nahmen die 1., 3., 9. und 11. Kompagnie, die Caponnière I die 2. Kompagnie (und die dem Regiment beigegebene II. Disziplinarabtheilung), die Caponnière Il die 4. Kompagnie, die Caponnière III die 10. Kompagnie ein. Das Kasernement am Spigberg wurde vom II. Bataillon, sowie der 12. Kompagnie und zwar jede Baracke von einer Kompagnie belegt. In besonderen Baracken fanden die Kammern und Küche Platz.

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Das Kasernement enthielt zwei Offizierwohnungen, eine im Kernwerk Alexander, die andere in der Mortier-Batterie. Als letztere 1884 einging, wurde an ihrer Stelle eine solche im Barackenkasernement eingerichtet.

Der Flügeladjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Oberst v. Lucadou, übernahm, nachdem er am 20. Juni zum Kommandeur des Regiments ernannt worden war, am 1. Juli das Kommando.

Jhre Majestät traf am 15. Juli zu gewohntem Sommeraufenthalt in Coblenz ein und besuchte einige Tage nach ihrer Ankunft die Kasernements und das Regimentshaus. Diese von dem wärmsten Interesse für das Regiment zeugenden Besuche der hohen Frau wiederholten sich stets auch während der folgenden Jahre.

Am 1. August erschien zum ersten Mal nach dem glorreichen Kriege Seine 1. August 1871. Majestät der Kaiser wieder in Coblenz.

Hatte früher bei solcher Gelegenheit der Jubel der Bevölkerung den Beweis der Liebe und Anhänglichkeit des Volkes an seinen Herrscher geliefert, so trat an diesem Tage bei dem begeisterten Empfange Seiner Majestät noch das Gefühl der innigsten Dankbarkeit gegen den Mann hinzu, der die deutschen Stämme wieder geeint und sein Volk groß und geehrt vor allen gemacht hatte.

Großer Zapfenstreich am 1. August und eine Parade am 4. August unter dem Generalmajor v. Strubberg bildeten die militärischen Feierlichkeiten während der Anwesenheit des Allerhöchsten Kriegsherrn.

Den 2. August, mittags, fand ein Regiments appell im Hofe der Rhein 2. August 1871. anschluß-Kaserne statt, bei welchem beide Majestäten erschienen. Am Nachmittage konnte das ins Schloß befohlene Offizierkorps sich an der unveränderten, durch die Anstrengungen des Krieges in keiner Weise beeinträchtigten Rüftigkeit des geliebten Kaisers erfreuen. Auf Veranlassung beider Majestäten fand am 18. August, dem ersten Gedenktage von St. Privat la Montagne, in allen Kirchen der Garnison eine Gedächtnißfeier für die Gefallenen aus dem Bezirke Coblenz statt. Mittags vereinigten sich die Offiziere zu einem kameradschaftlichen Essen im Regimentshause; auch für die Mannschaften waren Festlichkeiten veranstaltet.

1871.

Am 26. November wurde, um das Andenken der Gefallenen zu ehren, im 26. November ganzen Reiche ein Trauergottesdienst abgehalten. In der Schloßkirche zu Coblenz standen während dieser kirchlichen Feier die florumhüllten Fahnen, die Zeugen der mit dem heldenmüthigen Opfertode so vieler braven Krieger erkauften Siege, zu beiden Seiten des Altars und mahnten an das Andenken derer, die ihnen einst treu bis in den Tod gefolgt waren.

Gegen Ende des Jahres schied eines der ältesten, bravsten Mitglieder des Regiments aus seinen Reihen. Dem Sekondlieutenant Krückmann, welcher am 26. Juni 1843 in das 39. Infanterie-Regiment eingestellt worden war, wurde durch A. K. O. vom 14. Dezember der erbetene Abschied und bald darauf die Erlaubniß zum Tragen der Regimentsuniform bewilligt.

Schon im Manöver bei Kalisch im Jahre 1835 hatte er sich beim LehrBataillon hervorgethan (RA5) und mit Auszeichnung an den Feldzügen des Jahres 1849, 1864 und 1866 theilgenommen.

Fast 60 Jahre alt, ließ er es sich nicht nehmen, auch noch den Feldzug 1870/71 mitzumachen.

Als alter, reich dekorirter Feldwebel rückte er aus und kehrte als Lieutenant heim. Seine biederen Charaktereigenschaften hatten ihm nicht nur im Offizierkorps hohe Achtung verschafft, sondern auch die Huld beider Majestäten, die ihn bei jeder Gelegenheit auszeichneten, erworben.

Auch in späteren Jahren, wie hier vorgreifend bemerkt sei, erhielt er stete Beweise der Kaiserlichen Gunst, indem ihm im Jahre 1879 der Charakter als Premierlieutenant und am 26. Juni 1883, dem Tage der 50 jährigen Wiederkehr seines Diensteintritts, der Charakter als Hauptmann verliehen wurde. Das Offizierkorps beging letteres Ereigniß in festlicher Weise: auch beglückte der hohe

Chef den Jubilar durch Uebersendung eines silbernen Pokals und eines gnädigen Handschreibens.

Das Jahr 1871 schloß mit einer für das Regiment besonders denkwürdigen. Feier, der Einweihung des von Ihrer Majestät den Gefallenen des Regiments bei St. Privat la Montagne errichteten Denkmals, zu welcher am 27. Dezember eine Abordnung nach Metz reiste. *)

Die Feier war eine so ergreifende, daß sie allen Anwesenden unvergeßlich bleiben wird.

Die Meßer Zeitung“ berichtete darüber am 28. Dezember 1871:

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„Ein freundlicher sonniger Winterhimmel wölbte sich über Tausende, die um einen kleinen Fleck Erde auf dem großen Schlachtfelde von St. Privat standen; es war, als ob die liebe Sonne sich eigens aus dem am Morgen herrschenden Nebel herausgemacht hätte, um die sich unwillkürlich aufdrängenden trüben Gedanken so viel als möglich zu verscheuchen.

Trübe Gedanken! Wahrlich, sie bestürmen das Herz auf dieser kahlen Höhe, angesichts dieser vielen, vielen Grabhügel rings umher.

Da liegen vor uns Ste. Marie aux Chênes, Roncourt, St. Privat, und bei all diesen Orten floß viel, sehr viel Blut. Hinter Hecken und Mauern selbst erblickt man vereinzelte, mit schmucklosen Holzkreuzen versehene Grabhügel; unter ihnen ruhen Tapfere, welche sich wohl mühsam mit der Todeswunde in der Brust bis dahin geschleppt hatten, um wenigstens ruhig sterben zu können.

Und unter diesem Fleck Erde, auf dem heute wohl 3000 Menschen standen, liegen ein paar Hundert braver Krieger des 4. Garde-Grenadier - Regiments Königin, die an dem mörderischen Tage des 18. August den Heldentod für das Vaterland starben.

Diesen treuen Todten hat die Kaiserin Augusta jetzt ein Denkmal setzen lassen. Von Metz aus hatten sich zu dieser Feierlichkeit die gesammte Generalität, der größte Theil der übrigen Stabsoffiziere mit ihren Damen, das gesammte Offizierkorps des Dagoner-Regiments Nr. 10 zu Pferde, die aus Coblenz entsendete Deputation des Regiments, der Präfekt Baron v. Gutschmid, einige der höheren Präfekturbeamten, drei protestantische und ein katholischer Geistlicher, von jedem der in Met liegenden Regimenter eine Deputation, sowie endlich das Musikkorps des Regiments Nr. 42 eingefunden.

Das Denkmal selbst ist aus Sandstein von dem Königlichen Baurath Staaß einfach und würdig ausgeführt.

Auf einem hohen Sockel, der die Inschrift trägt:

Dem Gedächtniß der Gefallenen

des IV. Garde-Grenadier-Regiments Königin
Augusta, Deutsche Kaiserin und Königin
von Preußen
MDCCCLXXI

*) Oberst v. Lucadou, Oberstlieutenant v. Rosenberg, Hauptmann Vogel v. Faldenstein, Premierlieutenant v. Barton gen. v. Stedman II, Sekondlieutenant Crotogino, 3 Feldwebel,

3 Unteroffiziere, 3 Gefreite.

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des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Dr. 4

auf der Höhe von 51. Privat la Montagne.

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