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Ulanen-Regiment Hennigs von Treffenfeld (Altmärkisches) Nr. 16.

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holt nach Berlin berufen, um mit seinem militärischen Rat zu helfen. Indessen fing der alte Feldmarschall zu kränkeln an, überlebte jedoch seinen kurfürstlichen Herrn und leistete noch seinem Nachfolger, Friedrich III., wichtige Dienste als Berater. Als hoher Achtziger entschlief der treue Gehilfe seines Herrn am 4. Febr. 1695.

Joachim Hennigs von Treffenfeld

stammte aus einer Bauernfamilie zu Klinke bei Bismarck in der Altmark. Aus seiner ersten Jugend ist uns nicht viel überliefert. Während des 30jährigen Krieges lief er seinen Eltern davon, wurde Reiter in der brandenburg. Armee und einer der hervorragenden Reiterführer des gr. Kurfürsten. Nach der Schlacht bei Warschau wurde er Major und zeichnete sich 1674 im Elsaß als kühner Führer von Streifforps aus. Bei Fehrbellin kämpfte er als Oberstlt. im Rgt. v. Mörner, wurde auf dem Schlachtfeld zum Oberst und Kommandeur des Rgts. ernannt und vom Kurfürsten als Hennigs v. Treffenfeld in den Adelstand erhoben. Bei der Verfolgung der Schweden 1679 auf ihrem Rückzuge über Tilsit nach Riga führte Hennigs die Reiterei der Avantgarde und betrieb die Verfolgung so energisch, daß er ihnen 8 Fahnen und 700 Bagagewagen wegnahm, wofür er zum General ernannt und in Grundbesitz belohnt wurde. Er starb 1688 auf seinem Gute Könnigde.

Friedrich II.

,,mit dem silbernen Bein," Landgraf von Hessen-Homburg, geb. 30. März 1633, verließ wegen Zurücksetzung den schwedischen Dienst, in welchem er 1659

Husaren-Regiment Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg (2. Hessisches) Nr. 14.

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während der Belagerung von Kopenhagen ein Bein verloren hatte, und wurde vom gr. Kurfürsten 1670 als General d. Kav. angestellt. Neben Derfflinger zeichnete er sich im Elsaß 1674 und im folgenden Jahre gegen die in die Mark und Mecklenburg eingefallenen Schweden aus, machte den Überfall von Rathenow mit, führte am Reiter- und Siegestage von Fehrbellin die Vorhut und schlug sich tapfer mit den Schweden, die er festhielt, bis der Kurfürst mit der Masse seiner Reiterei (gegen 4600 Pferde) und einem Teil seiner Artillerie heran war. Seinem tüchtigen Zufassen hatte der Kurfürst zu verdanken, daß die Schweden sich nicht mehr rechtzeitig auf Fehrbellin selbst, in eine ihnen günstigere Stellung zurückziehen konnten. Die Niederlage der Schweden wurde durch ihren eiligen Rückzug am nächsten Tage, bis über die Mecklenburger Grenze, vollständig. So heißt es nicht umsonst im Liede:

,,Und wo einst ein Pilger wandert durch das Fehrbelliner Land,
Werde ihm der große Kurfürst und der Homburger genannt."

Was die Kavallerie des gr. Kurfürsten in jenen Tagen zu leisten vermochte, geht daraus hervor, daß sie von Magdeburg aus innerhalb 10 Tagen abgesehen von den durch Entsendungen veranlaßten Umwegen einzelner Abteilungen bei sehr ungünstiger Witterung 40 Ml. zurücklegte, dabei fast täglich Gefechte bestand, in diesen 10 Tagen nicht absattelte und es möglich machte, daß der Kurfürst mit etwa 5800 Reitern und Dragonern und 13 Geschüßen 11000 Schweden (7000 3. F., 4000 3. Pf., mit 38 Gesch.) vollständig schlug und ihnen gegen 1000 Gef., 8 Fahnen, 2 Standarten und 1 Gesch. abnahm. - Lange sollten die Dienste des Prinzen Friedrich dem Kurfürsten nicht erhalten bleiben: er übernahm 1680 die Regierung seines Landes und starb 1708.

Infanterie-Regiment Freiherr von Sparr (3. Weßfälisches) Nr. 16.

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Otto Christoph v. Sparr, geb. 1605 zu Lichterfelde bei Neustadt-Eberswalde, diente im Kaiserl. Heere und stritt um 1637 (im 30 jähr. Kriege) als Oberst gegen die Schweden in Pommern. Späterhin kämpfte er besonders im nordwestl. Deutschland. 1647 ist er der Römisch-Kaiserl. Majestät des westfäl. Kreises bestellter Generalwachtmeister, Oberst, auch Oberkommandant der rheinischen Quartiere"; die ihm unterstellten Truppen hielten die kurfürstl. brandenburg. Grafschaften Mark und Ravensberg in Westf. besett. 1649 hatte Sparr als kurkölnischer Generalfeldwachtmeister die sogen. Exekution gegen die widerspenstige Stadt Lüttich auszuführen, was er auch mit solchem Nachdruck besorgte, daß der Kurfürst von Köln schon im folgenden Monat in die Stadt einziehen konnte. Im gleichen Jahre trat Sparr in die Dienste seines Lehnsherrn, des gr. Kurfürsten, über, der ihn zu seinem Kriegsrat, Gouverneur zu Colberg, Oberkommandanten aller in Hinterpommern, Halberstadt, Minden, Mark und Ravensberg gelegenen festen Pläße und zum Oberst eines Fußrgts. ernannte.

1651 wurde Sparr Generalfeldzeugmeister und führte 1655 im polnischschwed.-brandenburg. Kriege unter dem Oberbefehl des Kurfürsten die brandenburg.-preuß. Truppen (ca. 20000 Mann). Nach der Beseitigung des poln. Heeres, das sich fast ohne Kampf auflöste, wandte sich König Karl Gustav von Schweden gegen Preußen, um den Kurfürsten zum Anschluß zu zwingen. Dieser mußte im Traktat von Königsberg sich unterwerfen, sollte Preußen künftig von Schweden zum Lehen haben und ein Hilfskorps zum schwed. Heere stellen. Die dem Kurfürsten von Polen her drohende Gefahr veranlaßte ihn 1656, als Verbündeter der Schweden gegen das neue poln. Heer (ca. 70 000 Mann) seine ganze Macht ins Feld zu führen. Vom 28. bis 30. Juli wurde bei Warschau gekämpft. Am

Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden.

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30. erschütterte Sparr durch eine furiose“ Kanonade die Mitte der poln. Aufstellung, durchbrach sie mit der brandenburg. Infanterie und sicherte dadurch den Sieg der Verbündeten. Gegen Mittag war das poln. Heer in voller Flucht über die Weichsel; am folgenden Morgen zogen der König und der Kurfürst in Warschau ein. Die Souveränität des Kurfürsten über das Herzogtum Preußen wurde von Schweden im Vertrage von Labiau 20. Nov. 1656 und von Polen in dem von Wehlau 19. Sept. 1657 anerkannt. Sparrs Verdienste belohnte der Kurfürst durch seine Ernennung zum GFM. am 26. Juni 1657 unter den anerkennendsten Ausdrücken. Schon im nächsten Jahre veranlaßten die zwischen Schweden und Dänemark eingetretenen Verwickelungen den Kurfürsten zum Kriege gegen Schweden. Sparr führte das brandenburg. Heer nach Holstein und Jütland und sorgte namentlich für die nötige Artillerie, in deren Verwendung er besonderes Geschick hatte. 1659 belagerte und eroberte er das von den Schweden tapfer verteidigte Demmin. Der Frieden von Oliva 3. Mai 1660 machte dem Kriege ein Ende.

Im Kriege gegen die Türken zeichnete sich Sparr als Führer des brandenburg. Hilfskorps im Kaiserl. Heere während der Schlacht bei St. Gotthard an der Raab 3. Aug. 1664 aus; der Kaiser Leopold dankte ihm in einem eigenhändigen Briefe, ernannte ihn zum Kaiserl. Feldmarschall und ließ ihm zu Ehren eine Denkmünze prägen. 1666 befestigte Sparr im Auftrage seines Kurfürsten die Stadt Magdeburg.

Am 9. Mai 1668 starb er unvermählt auf seinem Gute Prenden und wurde in der Marienkirche zu Berlin beigesezt, wo sich noch jezt sein Bildnis befindet. Vermögen hinterließ er nicht; die noch zu deckenden Verpflichtungen übernahm der Kurfürst wegen der guten Affektion und tapferen Meriten des Feldmarschalls."

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Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden,

„einer der größten Kriegshelden seiner an militärischen Talenten reichen Zeit," geb. 1655 zu Paris, begann, 20 J. alt, seine Laufbahn unter Montecuculi, wurde sehr früh General und zeichnete sich in den Türkenkriegen aus: 1683 führte er dem Kaiser in der Türkennot ein Korps zu und hatte hervorragenden Anteil an der Schlacht von Wien (11. Sept. 1683). 1684 eroberte er Wisse= grad, wo er auch ein Entsazheer schlug, focht 1685 mit Auszeichnung bei Gran und 1686 bei der Einnahme von Ofen. In demselben Jahre wurde er nach der Einnahme mehrerer fester Pläße vom Kaiser zum Feldmarschall des heil. römischen Reiches ernannt. Die Entscheidung in der Schlacht am Berge Harsan führte er herbei. 1688 befehligte er ein Heer in Bosnien, wo er mehrere feste Pläge eroberte und bei Derbend den Pascha des Landes entscheidend schlug. Im folgenden Jahre übernahm Markgr. Ludwig das Kommando der Hauptarmee, mit welcher er vor Nissa und Widdin Siege erfocht.

Sein Hauptruhmestag ist der von Salankamen, wo er am 9. Aug. 1691 an der Spize der Hauptarmee durch einen glänzenden Sieg die Macht der Osmanen brach. Im gleichen Jahre eroberte er noch Großwardein und Gradiska. 1693 übernahm er das Kommando der Reichsarmee am Oberrhein gegen die Franzosen. Im spanischen Erbfolgekrieg (1700-1714) führte er die Reichstruppen gegen Bayern und Franzosen von Sieg zu Sieg: 1702 Deutschlands Heerführer.

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Infanterie-Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111.

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Einnahme von Landau, 1704 mit Herzog Marlborough Sieg am Schellenberge und 2. Einnahme von Landau, 1705 Vertreibung der Franzosen aus den Pfaffenhofener Linien."

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Er starb 4. Jan. 1707 zu Rastatt, nachdem er in 26 Feldzügen bei 25 Belagerungen und in 13 Schlachten ohne Niederlage geführt hatte. Prinz Eugen sagte von ihm: „Die Monarchie hat ihren besten und ihren größten Feldherrn verloren.“

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Generalfeldmarschall Graf Barfuß.

Hans Albrecht v. Barfuß, geb. 1635 zu Mögelin, Kreis Oberbarnim, diente bei der Infanterie von der Pike auf," focht unter dem Feldmarschall v. Sparr bei Warschau 1656, später am Rhein gegen die Franzosen, in der Mark und in Preußen gegen die Schweden. 1673 war er Oberstwachtmeister und erhielt 1678 als Oberst das Rgt. des Generalfeldzeugmeisters Graf Dohna, welches er in Pommern gegen die Schweden führte. 1683 zum GM. befördert. zeichnete sich Barfuß, wie einst der General v. Sparr, im Kriege des Kaisers Leopold gegen die Türken aus und half mit bei dem Entsaz der Festung Gran in Ungarn und bei der Eroberung der Festung Schwegein; ebenso 1686 bei der Belagerung von Ofen, welches, von den Türken hartnäckig verteidigt, nach mehreren Sturmversuchen, bei denen General Barfuß hervorragenden persönlichen Mut zeigte, am 2. Sept. genommen wurde. Unmittelbar nach dem Tode des großen Kurfürsten wurde Barfuß vom Kurfürsten Friedrich III. zum GL. befördert und führte die Leichenparade bei der Beiseßung seines verewigten Herrn.

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