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899. U. Pickl. O. Pickl. 1778 Picketradhof (als Grenze auch Pickl), 1568 Pickendrat (Pickl z. grundzins mer ain purden raiff zu fuerfasser und pottich), 1549 Hans iunger Pickendrat, 1544 Hans Pickl im Prey. Pickendrat statt Pich den Drat könnte etwa Schustername sein: schmiere den Schusterzwirn mit Pech, mhd. bichen auch picken = mit Pech bestreichen, Draht, in Vinschgau Spetteldrat Schusterzwirn, vgl. HN. 372.

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900. Zacherle (Sternwirt). 1778 als Anrainer der Breimül

erwähnt.

901. Gflun. 1778 Gflannhof, Gflanner in Preyn, 1480 Gflanner in Aichach Ar. Tiers, 1446 wise auf Casal so Cafluner in hat; 1563 Erasm, 1543 Martein Gfluner zu S. Katrein, 1482 weil. Caspar Gafluner Ar. Stainegg.

902. Breier. 1778 Preyerguet, 1544 weil. Lukas im Prey, 1446 Echart (wahrscheinlicher Erhart) im Preyen1) NU. n. 679. Der ältere Name ist wahrscheinlich Pedratsch: um 1480 gibt Schillingzins an die S. Georgenkirche in Tiers Pedratsch in dem Preyn Ar. Tiers, 1421 erscheint als Zeuge unter Velsern Erhard von Pedrätsch NU. n. 717; zu lat. petra, Sn. 2, 88.

903. Breimül. 1778 Preymül, 1568 Preyer z. von der mül. 904. Zollwirt. Erst seit Herstellung der Straße 1811.

1) In Breien heißt die Talweitung am mittleren Breibach (1028 Bria fluvius) am rechten und linken Ufer, vgl. n. 401.

DIE KUNDSCHAFT

BISCHOF KONRADS III. VON CHUR

ÜBER DAS

LANDRECHT GRAF MEINHARDS II. VON TIROL.

VON

RICHARD HEUBERGER.

VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 10. JUNI 1914.

Zu den meistbesprochenen Urkunden des ausgehenden 13. Jahrhunderts gehören das Weistum Bischof Konrads von Chur vom 20. Jänner 12821 und der vor König Rudolf beurkundete Rechtsspruch vom 25. Mai des gleichen Jahres. 2

In dem erstgenannten, an König Rudolf gerichteten, auf dem bischöflich churischen Schloß Fürstenau im Domleschg ausgestellten Schreiben bezeugt bekanntlich Bischof Konrad von Chur quod nobis bene constat, illustrem virum dominum Meinhardum) comitem Tirolensem, qui est de nostra diocesi, habere domicilium et residere inras montana et quod nunquam audivimus nec unquam in ecclesie nostre privilegiis antiquis vel novis invenimus, ipsum comitem ad ducatus Bawarie vel Suevie pertinere nec etiam eum vel aliquem progenitorum suorum de dominio Tyrolensi iuri extra montana extitisse, immo certo certius intelleximus et hominibus circa aquam Athasis constitutis bene constat, quod dicti comitis progenitores, specialiter avus suus comes Albertus, in foro inframontanorum in loco, qui dicitur Verona, coram imperatore Fridrico iuditio sunt conventi et quod

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Or. Perg. Siegel (hing an Pergamentstreif) fehlt. Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Drucke: Hormayr, Beiträge zur Geschichte Tirols II 258; Mohr, Codex diplomaticus Rhaetiae II 9 (Nachtrag II, III); Thommen, Schweizer Urkunden aus österr. Archiven I 57. Mon. Germ. LL. S. IV tom. III 299-300 n. 304. Regest: Böhmer-Redlich, Regesta imperii VI/1 361 n. 1617. Im folgenden wird dieses sowie die übrigen diesem Bande der Kaiserregesten entnommenen Stücke mit der Sigle BR und der jeweiligen Nummer angeführt.

'Or. Perg. Beschädigtes Siegel hängt; Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Drucke: Hormayr a. a. O. II 259; Mohr a. a. O. II 25. Mon. Germ. LL. II 439 und LL. S. IV tom. III 300 n. 305. Regest: Böhmer-Redlich a. a. O. 368 n. 1661.

Das spätere Vorkommen des Wortes inframontanorum in BR 1607 und die Anwendung des Ausdruckes infra montes in BR 1752 zeigt, daß inra ein Schreibfehler für infra, nicht für intra ist.

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