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Bald nachdem die FMLts. Davidovich und Gebots tendorf sich bei Rivoli vereinigt hatten, traf dort auch der über das höchste Gebirge herabkommende Vortrab des FML. Melas ein. Dieser Theil der zweiten Kolonne hatte den Feind von den verschanzten Höhen des Montebaldo vertrieben, und bei 600 Gefangene gez macht. Spier mußte jeder Berg von der Infanterie erz stürmt werden; denn weder Kanonen, noch Reiterei konnte auf den böchst beschwerlichen Fußsteigen fortkom. men. Die Schwierigkeiten, mit welchen die Vorrückung des FML, Melas verbunden gewesen, waren so groß, daß seine hintersten, Abtheilungen erst am 30. Juli ge gen Mittag bei Rivoli ankamen. In den Gefechten, des Centrums am 29. Juli, auf dem Montebaldo, waren in Allem 1600 Franzosen gefangen, und 9 Kanos; nen erobert worden.

Der FM. Baron Quos danovich war vor Anbruch des Tages mit der I. Kolonne in Bewe gung: Gen. Ott von Treviso, Gen. Ocskay von Barghi, die Avantgarde unter Oberst Klenau von Brea sei, jene unter Oberst Lusignan, von Casto, — die Brigaden Fürst Reuß und Graf Spork von Nozza, — In diesem Momente stand der I. Kolonne nur allein die Division Sauret entgegen, welche mit ihrem Haupte theil am westlichen Ufer des Gardasees zu Salo aufs gestellt war. Der FML. Quos danovich trug. dem Gen. Ott auf, links Salo anzugreifen; während Gen. Ocskay weiter rechts den an der Chiesa geleges. nen Marktflecken Gavardo, nehmen sollte. Dieser Ort wurde noch Vormittags erobert, und der dort gestan= dene französische Posten zog sich, nachdem er eine Ka none und 70 Gefangene verloren, auf Sale zurück.

Gen. Deskan ließ Gavardo stark beseßt, und marschirte Nachmittags auf Salo, traf jedoch erst dann dort ein, als das Gefecht mit Sauret bereits beendigt war. —

Gen. Ott hatte seine Brigade in zwei Abtheiluns gen geschieden. Indeß der Oberst Saint Julien mit 8 Kompagnien links über Treviso und das Gebirge gegen Salo hinzog, marschirte Ott selbst um zwei Uhr Morgens, mit dem Haupttheil der Brigade, am rechten Ufer der Chiefa über Lavenone, Vestone, Nozza, und ging bei Barghi auf das linke Ufer über. Auf den Felsenhöhen bei Pavone war eine feindliche Abtheilung aufgestellt. Diese wurde rasch angegriffen, mit Verlust einer Kanone in die Flucht getrieben, und von dem Vortrab gegen Salo verfolgt. Hier aber leistete ein Theil der Division Sauret Widerstand, bis Ott mit seiner ganzen Brigade herankam. Nun räumten die Franzosen diesen Marktflecken, und zogen sich auf das Gebirge ges gen Desenzano. Bedeutend verstärkt, kehrten zwar diese Feinde noch zweimal zurück, und verdrängten, beim dritten Gefechte, Nachmittags die Östreicher wieder aus Salo. Doch ein von dem Oberst Graf Saint Julien, im günstigsten Momente, auf die feindliche Fronte ausgeführter Angriff, und ein rascher Anprall, welchen der Lieutenant Semniczky mit einem Zuge Erdödy Husaren in den Rücken des Feindes machte, ent schieden Saurets Rückzug nach Desenzano, vorwels chem Orte er seine Truppen sammelte. In dem Ge fechte bei Salo hatte die Brigade Ott noch eine zweite Kanone erobert, 27 Offiziere und 476 Mann gefans gen, und ein beträchtliches Magazin von Mehl und Früchten erbeutet. Der Feind hatte viele Todte und Verwundete verloren; unter den Leßteren war der

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Gen. Rusca. *) Auch der Verlust der Östreicher war beträchtlich, und 2 Offiziere befanden sich unter den Todten. Gen. Ott ließ Salo mit 2 Bataillons bes fett, und bezog mit dem Reste feiner Kolonne ein Las ger auf den vorliegenden Höhen, in dem er die Ankunft der Brigade Ocskay erwartete."

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Ein Theil der Division Sauret, welcher den Rücks zug nicht mehr hatte ausführen können, und folglich jest schon abgeschnitten war, der Gen. Guyeur mit einem 1500-Mann taréen Bataillon ber 27. leiditen Halbbrigade,hatte sich in ein altes Schloß bei S as Lo geworfen. Der am Abend von Gavardo in Salo ein: treffende Gen. Ocskay wurde, mit 2 Bataillons, 2 Kompagnien und 1 Eskadron, von FML. Quosdanovich bestimmt, Guyeur in seinem Zufluchtsorte zu blos ckiren. **) Nach dessen Bezwingung sollte Ocskay in

*) Nach Bonapartes Bericht an das Direktorium aus Castiglione am 6. August (in ́ dem Oeuvr. compl. T. I. p. 141) wurde Sauret in Salo send Östreichern angegriffen. gade Ott, welche an diesem zählte in ihren 3 Bataillons, 2

von fünfzehnt au-
Doch die einzige Bris
Tage bei Salo focht,
Kompagnien, 2 E8.

kadrons, höchstens dreitausend neunhundert Mann,- die Division Sauret hingegen (nach Jomini 1. c. in der Beilage zu p. 305) viertausend vierhundert zwei und sechzig Mann.

**) Nach Jomini 1. c. p. 312 hätte sich 1 Bataillon der 15. leichten Halbbrigade bei Guyeur befunden. Doch ist diese Halbbrigade in dem Standes ausweise vom 25. Juli, , p. 305, gar nicht unter den in Italien anwesen= den Truppen aufgeführt. In den Oeuv. compl. T. I. p. 141 fagt Bonaparte ebenfalls: Guyeur habe 600 Mann der 15. leichten Halbbrigade bei sich gehabt. — Nach

Salo, zur Vertheidigung dieses wichtigen Punktes, ste: hen bleiben. Dem Gen. Ott wurde befohlen, am Morgen des 30. Juli nach Ponte San Marco vorzurücken, und wo möglich noch am nämlichen Tage auch Lonato zu beseßen.

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Der Gen. Fürst Reuß rückte nach den Höhen zwischen Lodrino und Gardone am linken Ufer der Mella vor. Oberst Lusignan mit der zweiten Avantgarde nahm bei Lodrino einen rekognoszirenden französischen Oberstlieutenant gefangen. — Mit der erften Avantgarde zog Oberst Klenau über Sant Of fetto gegen die brescianische Ebene hinab, und überfiel die Franzosen in mehreren Orten; da diese von der Vorrückung der Östreicher gar keine Ahnung gehabt hatten. Oberst Klenau selbst stellte sich, für diese Nacht, mit seiner Haupttruppe bei Caino auf. — :

Der FML. Quosdanovich kam mit der Brigade Spork bei Sant Osset to an. Von hier aus meldete er, um sieben ihr Abends, dem Feldmarschall den bisher günstigen Fortgang seiner Bewegungen, und fügte hinzu, daß am Morgen des 30. alle Kolonnen ihren Marsch gegen Brescia fortseßen würden. Er selbst wolle bis zum Abend Montechiaro zu erreichen suchen. —

den Mém. de Nap. (T. III. p. 277; 279) hatte Guyeur aber 1500 Mann bei sich, welche sich gegen „eine ganze östreichische Division achtundvierzig Stunden vertheis digten, und fünf Stürme abschlugen." Sauret selbst nennt in seinem Berichte an Bonaparten vom 3. Aus gust (Corr. inéd. T. I. p. 423) die 27. Halbbrigade als diejenige, welche sich mit Guyeur in jenem Schloffe be= fand, und diese führt auch Jomini unter den Truppen dieser Division auf.

Die östreichische Flottille auf dem Gardasee hatte an den Ereignissen dieses Tages thätigen Antheil ges nommen, und den Angriff. der L. Kolonne auf· Salo unterstüßt. Als dieser Ort erobert war, wendete sich Major Malcamp gegen die feindliche Flottille, welche ihm in der Entfernung, gefolgt war, und bot ihr das Gefecht; welches diese jedoch nicht annahm, sondern gee gen Peschiera zurückwich. Nun landete der Major bei Lac ise, um die vom Montebaldo retirirenden Franzosen u beunruhigen. Nachdem ihm auch dieses gelungen war, meldete er um vier Uhr Nachmittags dem FM. Wurms ser, daß er den günstigen Wind benüßen, und über den See zurückfahren werde, um die fernere Unternehmung der L. Kolonne gegen Desenzano, durch eine Landung. zu unterstüßen.

Als sich Bonaparte gegen Ende Juli zu Maiz land befand, kam ihm schon geheime Kunde zu, daß die östreichische Armee in Tirol sich zum Aufbruch bereite. Der Oberfeldherr ging nun nach Brescia, um seiner Armee, näher zu seyn. Von hier begab er sich am 28. Juli um zehn Uhr Abends vorwärts, die Aufstellung seines Heeres zu besichtigen. Um 29. Juli mit Tagesanbruch kam Bonaparte in Peschiera an. Hier ein Paar Stunden nach seinem Eintreffen, erhielt er die erste Meldung Massenas von der Vorrückung der Öst reicher auf dem Montebaldo, und von den Vortheilen, welche sie gleich Anfangs erfochten hatten. Unverzüglich gab Bonaparte Befehl, daß Augereau von Legnago in dem Erschthale heraufmarschiren, und die linke Flanke der östreichischen vorrückenden Armee bedrohen solle; daß ferners die beiden Reserve-Divisionen Des pinois von Peschiera, und Kilmaine von Valleggio, nadh

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