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weihte Pfarrkirche, die sammt dem Kirchensaße der Benediktiner Abtei Reichenau gehörte. Abt Ebers hard und sein Konvent verkauften denselben sammt andern Gütern in der Altstadt im J. 1356 am Donnerstag nach Pfingsten (16. Juni) an Heins rich Roth, Bürger zu Ulm für 300 Pfund Häller 10). Hans Roth zu Hausen und seine Ans verwandten haben besagte Kirche sammt aller Herr lichkeit an der St. Nikolaus Kapelle am Donners: tag nach heil. drey König (9. Ján.) 1544 an Her: zog Otto Heinrich, und dieser den 2. März d. J. für 1400 Fl. an den Magistrat überlassen 11). Nach eingeführter Kirchenreformation mußte auf landesherrlichen Befehl die Pfarrkirche der Altstadt sammt der St. Nikolaus Kapelle im J. 1557 abges tragen, und mit jener in der Neustadt vereiniget werden 12). In besagter Kapelle war eine Kaplanei gestiftet, die mit der Pfarrei zu Grabe gieng.

In der Altstadt befand sich (vermuthlich an der Pfarrkirche) ein Frauenkloster, von dem Hr. Hof-s rath Strobl nicht mehr zu sagen wußte, als daß K. Ludwig IV. per primas preces Ka tharina, eine Tochter des Ritters Albrecht von Koburg, der Aebtissin im J. 1322 zur Prá

10) Höchstädt. Akten. 11) H. Strobels Beschreibung der Stadt 12) Dieselbe.

bende aufgedrungen habe 13). Nach der ältesten Matrikel hatte die Aebtissin dieses Klosters das Prásentationsrecht auf die Pfarrei in der Altstadt. Daraus geht hervor, daß Reichenau und die Roth nur das Ernennungsrecht vielleicht gehabt haben.

V. Kiflingen mit Kirstatt, Pfarrdorf an der Glött im L. G. Höchstädt, enthält 124 H. 480 S. und eine der Reinigung Mariå geheiligte Pfarrkirche, welche sammt dem Kirchensaß der edeln Familie der Burggrafen eigen war. Der wohlthätige Ulrich Burggraf, Domdekan, vers gabte mit Genehmigung seiner Verwandten selbe sammt dem Zehenten und der Kapelle in Kirstatt im J. 1410 an die Karthaus Christgarten 14), mit dem Beding, daß der Prior und Konvent dem von ihm gestifteten Benefiziaten des heil. Antons im Spital zu Dillingen aus den Einkünften der Pfarrei die Sustentation verschaffen sollen 15). Die obgemeldte Vergabung hat der Bischof Friedrich von Graveneck im J. 1416 anerkannt und auf ein neues bestätiget 16). Da durch die Reformation die Karthause aufgelöst wurde, zog vermuthlich die Neuburgische Kirchen: Administration die Pfarrei

13) H. Strobls Beschreibung der Stadt Höchstädt. 14) Urkbey der Seminar - Administration. 15) Nevers des Priors und Konvents der Karthause vom Jahr 1425 in vig. ascens. Vik. Reg. 16) Urk. bey der S. A.

fammt Zugehörbe an sich, stellte aber solche ben der Zurückgabe der geistlichen Güter der Karthause Burheim zurück, welche dieselbe sammt allen Rechten an das Seminarium der Bartholomåer in Dils lingen im Jahr 1718 käuflich überließ 17). Fiz liale sind:

Unterach, eine Schwaig und eine Mühle. St. VI. Lutzingen, Pfarrdorf im L. G. Höchs städt, begreift in sich 156 H. u. 598 S. und steht unter dem Schuße des heil. Erzengels Michael. Der Kirchensah wurde (vermuthlich von den Gras fen von Dettingen) an das Frauenkloster Zimmern im Ricß vergabt, und diese vom Bischof Fries drich im J. 1330 einverleibt 18). Nach einges tretener Kirchenreformation eignete sich der Herzog Ott Heinrich denselben zu. Hieher sind

eingepfarrt:

a) Oberglauheim, Dorf von 52 H. 226 S. mit der dem heil. Oswald geweihten Kirche, in der alle Sonn- und Feyertage die Frühmeß gelesen, und das Patrocinium gehalten wird. St.

b) Der Eichbergerhof 11 S. & St.

VII. Mörslingen, Pfarrdorf im L. G. Höchstädt von 133 H. u. 585 S., verehrt als Par tronen den heil. Martin. Den Kirchensah, der

17) Urk. bey der S. A. 18) Materialien zur Oettingischen Geschichte.

den Grafen von Dettingen gehörte, übergaben der Graf und fein Sohn sammt der Vogtei zu einem Ersak des dem Bisthum zugefügten Unrechtes den 26. Ján. 1312 dem Bischof Friedrich 19), welcher solchen den 16. Febr. 1318 der bischöflichen Kammer einverleibt hat 20). Filiale sind:

a) Deissenhofen, Dorf von 91 H. 327 S. `mit der St. Nikolaus Kirche, bey der schon im 15ten Jahrhundert (wahrscheinlich von der Gemeinde) ein Bes nefizium zur Haltung der Frühmesse gestiftet, und dem Bis schof das Collationsrecht zugeeignet worden ist 21). 4 St. b) In Oberfinningen 18 H. 95 S.

VIII. Oberfinningen, Pfarrdorf im L. G. Höchstädt von 81 H. u. 260 S. Die dem heil. Johann dem Täufer geheiligte Kirche sammt dem Kirchensah besaß das Stift St. Ulrich schon im 12ten Jahrhundert, worüber im Jahr 1177 Pabst Alexander III. die Bestätigung ertheilt hat 22).

IX. Oberliezheim, Pfarrdorf im L. G. Höchstädt, enthält 57 H. u. 234 S. Die Lehenschaft der dem heil. Leonard geweihten Kirche war immer ein Eigenthum der Grafen von Oettin gen 23).

19) Urk. 20) Gesch der Bisch. II. B. S. 404. 21) Matritel. 22) M. B. V. XXII, p. 187. 23) Matrikel.

X. Schwennenbach, Pfarrdorf im L. G. Höchstädt von 51 H. u. 242 S., feyert das Patro cinium am Feste der Empfängniß Mariá. Das Patronatsrecht hatten vor der Reformation die Edeln von Rietheim 24), und nachher der Lan desfürst ausgeübt. Das Einkommen der Pfarrei ward im J. 1816 bedeutend verbessert 25).

XI. Schwenningen, Pfarrdorf im L. G. Höchstädt, zählt 148 H. u. 606 S. und verehrt als Patronen die heil. Ulrich und Johann den Täufer. Das Kirchenlehen war ein Eigenthum der Edeln von Schwenningen 26), nach denen solches die In: haber der Hofmark immer behauptet haben. Hier war eine dem Frauenkloster Zimmern gehörige Ka: pelle, welche die Aebtissin und der Konvent mit dem Kirchensah dem B. Friedrich und seiner Kirche um das Jahr 1310 überließen 27). Mit dieser Pfarrei ward das Benefizium des heil. Georgs zu Gremheim vereiniget. Filiale sind:

Die Schwaigen: Ruppen 11 S. Joasem 9 S. Fisch 5 S. St.

XII. Sonderheim, Pfarrdorf an der Donau im L. G. Höchstädt von 45 H. u. 150 S. und einer den heil. Aposteln Peter und Paul gewidmeten

24) Matrikel. 25) S. III. Periode. 26) Matrikel. 27) Ge= schich. der Bisch. II. B S. 403.

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