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untergeordnet waren 9). Diesem Zeugnisse schließt sich an die Comitia Holzheim an der Iller, deren Dynasten auch Schirmvögte der Besizungen des Bischofs und des Domkapitels in der Markgrafschaft Burgau gewesen, und mehrere bischöfliche Lehen besessen haben 10). Nicht minder bekräftigen besagte Behauptung die Herren von Schwabe eck und Balzhausen, welche bis zur Erlö schung ihrer Familie die Schirmvögte der Kirche Augsburgs waren, und als solche mehrere Lehen derselben befassen 11).

Gegen Süden erreichte die Bevölkerung und die christliche Religion mit Hülfe des Königs Piz pin und K. Karls des Großen noch einen höheren Aufschwung. Unter Pip in und dem Bischof Wikter p kamen (vermuthlich auf beyder Veranlassung) unter Begleitung des Priesters und nachmaligen Bischofs Thozzo (Thosso) die zwey Mönche Mang und Theodor von St. Gallen in hiesige Didces. Dieser blieb in Kempten, und Mang begab sich mit Thoz zo zum Bischof Wifterp nach Eptatikum, oder Epfach am linken Lechufer, und erklärte ihm, daß er einem höhern Rufe zufolge an die Julischen Alpen bestimmt sey.

9) §. XIV. 10) H. Dr. Raisers Abtei von Elchingen. S. 95. 11) Gesch. der Bisch. II. B.

Der Bischof schickte ihn daher mit dem Priester Tozzo dahin, wo sie alsbald das Bekehrungsgeschäft begannen, und die erste Kirche zu Walten? hofen am rechten Lechufer erbauten, welche hernach der Bischof Wikterp zu Ehren der göttlichen Mutter und des heil. Florians weihete 12).

Um sich hier ansiedeln, und das Bekehrungsgeschäft fortsetzen zu können, gründete Mang auf einem ihm von dem K. Pipin angewiesenen waldigten Plage ein Kloster, reutete die ihm geschenk ten Wildnissen im Lechthal aus, schuf sie in angenehme Fluren um, und pflanzte das Kreuz Christi auf. Nach einer Bestätigungsurkunde K. Frie drich II. vom J. 1227 gieng dieser Distrikt von Mussau bis Oberhornbach an die Quelle des Lechs 13). Dieses wird auch dadurch bekräftiget, weil das Kloster St. Mang bis auf das J. 1611 alle Pfarreien zu besehen das Recht hatte, welches es in diesem Jahre an Desterreich überließ 14.)

Da es geschichtlich gewiß ist, daß K. Pipin auch die Kirche Augsburg zu eben dieser Zeit be dacht hat 15); so ist es ziemlich wahrscheinlich, daß dieses am Lech im Algäu, und im Kelten

12) I. B. Š. 90. u. f. 13) Urk. St. Mangs. 14) Chronik des Kl. 15) Gesch. I. B. S. 94.

gau 16), geschehen sey. Denn in dieser Gegend bez förderten die augsburgischen Bischöfe durch die apos stolischen Arbeiten des heil. Mangs die Verbreiz tung des Christenthums (wodurch sich dieser den Namen eines Apostels des Algåues erwarb) und gaben den bekehrten und angesiedelten Gemeinden, Füssen, Pfronten, Nesselwang, Sonthofen, Obers storf, Roßhaupten, Bernbeurn, Oberdorf, Denks lingen 2c. ihre Seelsorger 17).

So wie der heil. Mang in dem ostsüdlichen Algäu, so hat sein Reisegefährte Theodor in dem westlichen zwischen der Iller und Wertach das Glaubenslicht anzuzünden und zu verbreiten sich bemühet. Zu Kempten begann er seine apostolis schen Arbeiten, erbaute daselbst die erste Kirche, welche der Bischof Wikterp weihete 18). Von hieraus arbeitete er im schönsten Einverständnisse mit dem heil. Mang; und so brachten diese beyz den Männer in dem Algău das beseligende Glaus benslicht, und mit diesem die Kultur empor, und trugen zur Erweiterung der Diocese in der südlis chen Gegend vieles bey.

Noch nicht lange glänzte das Kreuz Christi auf der Höhe des Algåues; als unter Karl dem

16) Kapitel Füssen, Oberdorf. 17) S. §. III. VI. VII. 18) Gesch. I. B. S. 95.

Großen die Klöster Kempten und Ottobeurn gestiftet wurden, welche, wie das Kloster Füssen, die neue Pflanze des Christenthums pflegten, durch Kultur und Anlegung neuer Ortschaften dieselbe vermehrten, und die Didces weiter ausdehnten. Die Bischöfe erkannten ihren wohlthätigen Einfluß auf die Verbreitung des Christenthums, und der Didces, und gestatteten ihnen zu einer Erkenntlichs keit das Patronatsrecht auf mehrere von ihnen ge gründete Pfarreien 19).

Nicht minder dehnten unsere Bischöfe ihren apostolischen Eifer gegen Osten über die Bewohner an der Donau, am rechten Lechufer, an der Amber, Loisa 2c. schon frühzeitig aus, und übten schon unter den Herzogen Odilo und Taffilo, und vor Errichtung der baierischen Bisthümer ihre bischöfli che Rechte aus 20). Wikterp gab um das Jahr 740 seine Einwilligung zur Stiftung des Klosters Benediktbeurn, und war bey der Einweihung der Kirche gegenwärtig 21). Bischof Simpert re sidirte unter Karl dem Großen einige Zeit zu Neuburg 22), und zu Staffensee 23), in dessen

19) S. die Kapitel Kempten §. IV. und Memmingen §. V. Kaufbeurn §. VI. 20) Gesch. I. B. S. 86. 21) Daselbst. 22) Daf. S. 114. II. B. S. XXXI. 23) I. B. S. 119. II. B. S. XXXI.

Ungegend die Bischöfe mehrere Pfarreien verga ben 24). Nicht wenig trugen zur Verbreitung bey die unter den besagten Herzogen gestifteten Klöster Benediktbeurn, Wessenbrunn, Polling, Habach, Sandau und Siverstad bey Landsberg, Thierhaup ten am Lech 2c., sie gründeten mehrere Pfarreien, auf welche sie auch das Patronatsrecht, und den Kirchenfah von den Bischöfen erhielten 25).

ཎྞཾ།

Auch jenseits der Donau in dem Bezirk Ries wurden die Völker an der Donau, Werniz, Jart, Kocher, Lonthel, Brenz, Altmühle, mit dem reis nen Lichte der christlichen Religion beschenkt; indem schon unter König Pipin Bischof Wiktérp einen Theil seines Bisthums an das von Bischof Bonifaz neu errichtete Bisthum Eichstädt ans lassen mußte 26). Zu mehrerer Verbreitung des wohlthätigen Glaubenslichtes halfen die von Has riolf Bischof von Langers im Jahr 764 zu Elwangen 27), und die von K. Karl dem Gros Ben im Jahr 810 zu Feuchtwang an den Gränzen Frankens 28) gestifteten Benediktiner Abs teien, dann die Klöster Fuld, welches in und um Lauingen im Brenzgau 29) und Reichenau,

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24) 11. Kap. §. I. 25) 11. Kap. §. I, II, III. IV. V. 26) Gesch. I.Š. 86. 27) Daf. S. 101. 28) Corp. hist, Brandenb. 29) H. Dr. Raisers Gesch. der Stadt Lauing. S. 40. u. f.

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